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Artikel in der "Zeit" - Tierschutz (Südeuropa) Frei Schnauze


Red-Lady

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Red-Lady

Hallo ihr Lieben,

 

vielleicht interessiert es ja den ein oder anderen:

 

http://www.zeit.de/2015/43/strassenhunde-tierschutz-suedeuropa

 

Ich bin gerade noch am Lesen, würde mich dann aber auch über eine Diskusssion freuen - obwohl ich das Gefühl habe der Artikel geht in die selbe Richtung wie das Thema eines Thread den wir hier bereits hatten (ob alle Straßenhunde geretttet werden müssen).

 

Liebe Grüße

 

Red-Lady

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Fusselnase

Mir hat´s ehrlich gesagt schon gereicht, als da 2-Zimmer-Wohnungen in der Großstadt mit zweimal Gassi auf dem Asphalt assoziiert wurde.

Aber morgen lese ich ihn ganz. :)

 

Wobei ich schon denke, dass das alles im anderen Thread schon ausführlich diskutiert wurde, und dass diese Artikel oft daran kranken, nur eine Seite beleuchten und manche Dinge einfach weglassen... z. B. die vielen tausend Hunde, die sich hier vollkommen oder weitgehend unproblematisch einfügen und die hier glücklich sind.

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federica

 

Die Erleuchtung kam mir mitten in den Karpaten. Genauer: auf der Straße von Târgoviște nach Braşov, da, wo sie eine Weile am Ialomița entlang verläuft, einem Fluss, der viel weiter südlich in die Donau mündet.  Burkhard Straßmann, Die ZeitNr. 43/2015

 

Ich muss fast ein bisschen schmunzeln, weil die Beschreibung meines Rumänienaufenthaltes fiktiv geschrieben, fast ähnlich beginnen würde, allerdings mit anderen Erlebnissen und einem anderen Schluss:

 

Die Erleuchtung kam mir mitten in den Karpaten genauer bei einer Wanderung im Fluss, der parallel zu einer Straße verlief. Wir wateten versunken durch die wunderschöne Landschaft und durch das angenehme Nass des Flusses am Fuße des Făgăraș-Gebirges. Plötzlich war in der doch recht menschenleeren Gegend ein Auto zu hören, Reifen quietschten, eine Tür knallte und so schnell wie der fahrbare Untersatz aufgetaucht war, brauste er auch schon wieder davon. Die Stille fühlte sich nach dem urbanen Lärm zerrissen und unangenehm an, so dass wir beschlossen nachzuschauen, weshalb das Auto hier wohl gehalten hatte. An der Straße angekommen, sahen wir, was passiert war. Jemand hatte eine Hündin und ihre Welpen einfach aus dem Auto geworfen. Die Jungen wuselten in einer Kurve aufgeregt, um eine recht verstörte Hündin herum. Schnell war klar, dass die Sechs hier nicht bleiben konnten. Die Kurve war zu gefährlich für die Tiere. Wir setzten sie ein wenig abseits der Straße hin, tunkten unser Brot in Milch für die hungrigen Jungen und Lün musste ihr Hundefutter zugunsten der Hundemama opfern.

 

Mehr würden wir leider nicht für sie tun können. Zu dieser Zeit war die Welt noch nicht so vernetzt wie heute und wir befanden uns mitten im Nirgendwo, ohne Auto, nur zu Fuß. Traurig nahmen wir Abschied von der kleinen Familie und liefen ca. 8-10 Kilometer nebeneinander her. Noch vor der Dämmerung fanden wir unseren Schlafplatz in einem Tal in der Nähe eines kleinen Bergdorfes. Das Nachtlager war schnell hergerichtet und wir grübelten noch lange darüber nach was wir für die Hündin vielleicht doch hätten tun können und wie es für sie wohl weitergehen würde.

 

Zu Sonnenaufgang wurden wir durch Lün´s hecktisches Bellen geweckt. Wir schauten aus unseren Schlafsäcken hervor und meinten unseren Augen nicht zu trauen. Oben vom Hügel schaute die ausgesetzte Hundemutter mit ihren Welpen zu uns herab. Sie muss mit den Kleinen die ganze Nacht durchgelaufen und unserer Spur gefolgt sein, ein großer Kraftakt für die ca. 12 Wochen alten Hundebabys. Geschwind waren wir aus unseren Schlafsäcken rausgekrabbelt und zählten die Welpen durch. Es waren noch alle da. Wieder teilten wir unser Essen mit der kleinen Familie, wieder musste Lün von ihrem Hundefutter etwas hergeben und wieder mussten wir irgendwann weiter. Der einzige Trost für uns war, dass sie sich nun in der Nähe eines Dorfes durchschlagen konnten. Die Hündin hatte uns um Hilfe gebeten und wir haben versucht so gut es ging zu helfen. Sie hatte sicher keine Lust, vom Haushund zum Straßenhund gemacht und irgendwann aus einem Auto von ihren Besitzern mitten im Nirgendwo rausgeworfen zu werden. Wir sahen den Beginn eines Lebens als Straßenhund in Rumänien und dem ganzen Erlebnis haftete absolut nichts Wildromantisches an. Es war einfach nur traurig.

 

Sicher gibt es Tiere, die man nicht aus ihrem Umfeld herausreisen sollte und wie Kerstin schon schrieb, beleuchtet der Artikel gewisse Seiten der Problematik und lässt andere zugunsten des beabsichtigten Tenors unter den Tisch fallen.

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" Jeden Tag das gleiche Trockenfutter bekommen. Keinerlei Rudelkontakte mehr haben und stattdessen ein Leben unter der strengen Fuchtel von Herrchen und Frauchen führen, die, mit dem Ratgeber in der Hand, gnadenlos ihre humane Dominanz durchkämpfen wollen. Diese Vorstellung erschien mir plötzlich ausgesprochen unangenehm, bedrückend, ja brutal."

 

Ich habe den Artikel gelesen. Aus meiner Sicht macht es sich der Autor sehr einfach und  reduziert die Arbeit der Tierschutzorganisationen auf reines Einfangen und Adoptieren von Hunden.

 

Die Darstellung des Lebens der Straßenhunde finde ich ich wiederum zu romantisierend. Alleine schon die Verwendung des Begriffes " stolze Karpatenköter" stößt mich ab.

 

Jeder vernunftsbegabte Mensch weiß, dass die Wahrheit irgendwo dazwischen liegt. Aber damit lässt sich wahrscheinlich kein Honarar generieren.

 

Für mich hat die Probematik viel mehr Aspekte, aber ich muss jetzt Gassi gehen, allein schon damit ich bei Lulu meine Dominanz durchkämpfen kann. Gut, dass sie sie nicht weiß, dass sie Dank der Futterprägung nur auf aller billigstes Trockenfutter stehen darf, von der Temperaturprägung mal ganz abgesehen.

 

Den größten Schaden sehe ich bei solchen Artikeln, dass sie Menschen davon überzeugen oder bestätigen, dass vor Ort keine Hilfe benötigt wird, :kaffee:

 

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Ich habe nichts gegen vernünftigen Tierschutz, finde ich sogar gut. Aber Tiere sinnlos einzusammeln, nur weil sie auf der Straße leben finde ich dann auch den falschen Weg.

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Fusselnase

Ich habe den Artikel gelesen. Aus meiner Sicht macht es sich der Autor sehr einfach und  reduziert die Arbeit der Tierschutzorganisationen auf reines Einfangen und Adoptieren von Hunden.

 

Nicht nur er - das machen offensichtlich die meisten, wie man hier ja auch wieder sieht.

Wobei ich schon denke, dass das alles im anderen Thread schon ausführlich diskutiert wurde, und dass diese Artikel oft daran kranken, nur eine Seite beleuchten und manche Dinge einfach weglassen... z. B. die vielen tausend Hunde, die sich hier vollkommen oder weitgehend unproblematisch einfügen und die hier glücklich sind.

 

 

Ach herrje - editieren führt manchal zu schrägem Satzbau! :huh:

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Fusselnase

" Jeden Tag das gleiche Trockenfutter bekommen. Keinerlei Rudelkontakte mehr haben und stattdessen ein Leben unter der strengen Fuchtel von Herrchen und Frauchen führen, die, mit dem Ratgeber in der Hand, gnadenlos ihre humane Dominanz durchkämpfen wollen. Diese Vorstellung erschien mir plötzlich ausgesprochen unangenehm, bedrückend, ja brutal."

 

Und genau das ist doch reine Polemik. Er führt hier Dinge auf, die momentan gerne an der Hundehaltung allgemein verächtlich betrachtet werden und nutzt das, um die Diskrepanz zwischen dem glücklichen Straßenhund und dem armen Großstadthund künstlich zu vergrößern.

 

Da ist es mir auch ehrlich gesagt egal, ob und wo welche Wahrheit da sonst noch drinstecken mag. So ein Artikel sollte schon sachlich informieren und alle Seiten beleuchten.

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Ninchen0_15

Ich kann's bald nicht mehr hören, dieses Märchen vom glücklichen, freien und stolzen Strassenhund! :(

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Ich finde es sehr bedauernswert, dass dieses stark vereinfachte Bild auch durch renommierte Medien verbreitet wird. Damit wird  die Arbeit und das Engagement von allen Tierschützern, die sich im Ausland einsetzen, als unnützes Gutmenschentun abgewertet.

 

Meine Hündin Lulu wurde nicht glücklich mampfend von einer Müllkippe entführt. Sie verbrachte 4 Jahre ohne Ansprache in einem italienischen Canile. Und ja, sie hat ein Defizite, aber ich denke trotzdem, dass sie in Deutschland ein besseres Leben führt.

 

Mal abgesehen davon, dass sich Lulus Verein nicht auf die Adoption von Hunden nach Deutschland bechränkt, sondern eng mit Tierschützern vor Ort zusammenarbeitet.

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Fusselnase

Eben, die traurige Realität für Massen von Hunden ist es, irgendwo zusammengepfercht in Zwingern zu hocken, mit nichts als dem tagein, tagaus dem gleichen Tierheim-Einerlei. Für manche ein Hundeleben lang! Und viele davon können noch froh sein, wenn sie täglich ihr Trockenfutter bekommen.

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