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Was darf ein Jäger in seiner Freizeit?


Monique G.

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Monique G.

Hallo,  

Ich stelle mir aktuell die Frage was darf ein Jäger mit wildscharfen Hund in seiner Freizeit?

In meiner Ecke wohnt ein Jäger mit Jagdhund, mehrfach habe ich am Rande mitbekommen, das der Hund angeblich auf Wild gehetzt werden soll und dieses tötet. Selbst gesehen habe ich vorher nur das der Hund völlig unkontrolliert ewig weit von seinem Halter Kaninchen aufscheucht und hetzt, mit Vorliebe genau vor die Nase meiner beiden. Besonders schön, wenn er auch noch die Dackelmixe seines Sohnes mit hat und dann 5 Hunde alles hetzen was nicht bei drei auf dem Baum ist.

Das Gebiet in dem er unterwegs ist hat er nicht als Revier gepachtet , Pächter ist so wie ich es von ihm gehört habe ein Freund von ihm.

 

Jetzt gab es in der letzten Woche drei Vorfälle, wo ich mir echt dachte das kann doch wirklich nicht rechtens sein. Der harmloseste war am Montag ich ging einen Weg der mit Gebüschen umsäumt ist entlang, als ich plötzlich den Hund deutlich vorstehen sah. Sein Herrchen direkt daneben, als erstes sicherte ich meinen Husky Mix , während ich mich zu anleinen runterbückte hörte ich das Herrchen nur "weiter, weiter", als ich ihn fragend ansah meinte er "Der hat ein Karnickel gestellt". Ich hab mir meinen Teil gedacht und mich schleunigst verzogen bevor meinen Hunden die Kaninchen wieder fast ins Maul laufen.

 

Der zweite Vorfall war dann wirklich nicht mehr schön, der Jagdhund hat einen Reiher mitten auf dem Feld erwischt und sein Herrchen hatte ziemliche Probleme den Hund zum loslassen zu überreden. Der Reiher war schwer verletzt nach dieser Attacke und wurde von der Tierrettung abgeholt. 

 

Heute ist mir dann fast echt die Hutschnur hochgegangen. Wir trafen den guten Herren an einem kleinen Bachlauf er plauderte entspannt mit meinen Bekannten darüber, das sein Hund ja so Menschen freundlich wäre obwohl er "Raubwild scharf " sei. Als er fertig damit war sich selbst über den Klee zu loben, meinte er zu seinem Hund "Komm wir gehen mal schauen was wir finden" und zu uns "Er muss mal wieder apportieren üben". Ich Idiot dachte der Gute nimmt einen Dummy , legt eine Fährte oder sonst was. 

 

Eine Gute halbe Stunde später trafen wir uns an einer Kreuzung wieder und der Hund lief vollen Ernstes mit einem Hasen in der Schnauze direkt in unsere Gruppe. Ich war ganz nahe am Herzinfarkt , weil Fino sich um ein solches Leckerchen nur allzu gern prügeln würde. Gott Lob lies er sich abrufen. Ich habe meinen Hund also angeleint und versucht möglichst schnell weg zu kommen , weil mein Hund starkes Interesse an dem armen Häschen zeigte. Leider lief mir der Gute Herr aber mit dem Hasen in der Hand hinterher nur um mir ungefragt zu erzählen, das sein Hund aktuell weder sauber tötet noch sauber apportiert und er es deswegen aktuell übt. Als ich gemerkt habe ich bekomm den nicht aus dem Nacken habe ich mich an den Rand gestellt um ihn vorbei zu lassen. Da bleibt der Gute stehen und schmeißt den Hasen ernsthaft 2 Meter vor mir auf den Boden und schickt seinen Hund zum apport. Ich war mittlerweile Leichenblass , weil das wirklich kein netter Anblick war und mein Hund war auch mehr als angespannt. Als Höhepunkt der Aktion schmiss er den Hasen dann über uns hinweg in ein Gebüsch und beendete sein "Übung".

 

Ich wage ernsthaft zu bezweifeln, dass das alles rechtens ist und würde gerne wissen an wen ich mich wenden kann.

Ich kann mir echt nicht vorstellen das ein Jäger überall wo er geht und steht seinen Hund Wild reißen lassen darf.

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Ein Jagdhund darf nur in Ausübung jagdlicher Interessen auf Wild angesetzt werden. Ansonsten gilt auch für Jäger grundsätzlich das TSchG. Just for fun darf auch ein solcher Hund nicht hetzen bzw. zum Hetzen animiert werden.

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Manchmal fragt man sich wie jemand die Jägerprüfung

bestanden hat.

 

Dein Protagonist scheint ja nicht die hellste Kerze

auf der Torte zu sein.

 

Grundsätzlich ist der Hund nur Jagdhelfer. Er stöbert auf oder zeigt an (Vorstehen).

Der Jäger entscheidet was erlegt wird und was nicht.

Einzige Ausnahme ist das Abfangen kranken Wildes um es von weiteren Leiden zu erlösen.

Aber auch hier schickt der Jäger seinen Hund bewusst los.

 

Das Training mit Wild macht man besser ohne Ablenkung und schon gar nicht wenn fremde

Hunde dabei sind.

 

Den Hund die Beute länger tragen zu lassen ist ebenso kontraproduktiv.

 

Aber Niemand ist unnütz man kann ihn immer noch als schlechtes Beispiel nehmen.

 

Übrigens ist im fremden Revier auch ein Jagdhund nur ein normaler Hund und hat sich entsprechend

zu benehmen.

 

 

 

 

Gruß Wolla

 

 

 

 

Tante Edit sagt: das wegwerfen des Hasen ist eine Respektlosigkeit der Ressource Wild gegenüber

und zeugt nur davon welch Geistes Kind dieser Mensch ist.

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Hallo, Ich stelle mir aktuell die Frage was darf ein Jäger mit wildscharfen Hund in seiner Freizeit?

 

Hmm, was meinst du mit "Freizeit" ? Beruflich als Jäger ist kaum jemand unterwegs, fast alle Jäger haben ganz andere Berufe und jagen in ihrer Freizeit. 

 

Ob es sein Revier ist oder nicht, unerheblich. solange er das Jagdrecht (schriftlich vom Reviereigentümer)  dort hat, kann er üben so lange und so oft er will.

 

Zu den Übungsmethoden fällt mir jedoch auch nichts ein, wenns so stimmt, einfach nur daneben !

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Jupp so isses leider. Gut er darf nicht alles. Besoffen jagen z.B. Soweit ich weis herrscht da 0,00 Promille Grenze.

Ob ein Reiher ok ist kann ich jetzt nicht beurteilen. Aber es ist glaube ich nicht so das er seinen Hund beliebig jagen lassen darf selbst im eigenen Gebiet.

Da gibts Gott sei Dank schon Regeln.

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Monique G.

Mit Freizeit meinte ich nicht das es sein Hauptberuf ist, sondern das es auf seinen täglichen Gassi Runden ist, nicht wenn er gezielt mit Gewehr loszieht. Mit Gewehr bin ich ihm Gott Lob noch nicht begegnet, da hab ich nur einiges an Hören sagen mitbekommen.  Er wohnt direkt ums Eck von diesem Bereich. 

Ausdenken tu ich mir leider den Mist nicht auch wenn ich mir selbst dachte "Das kann nicht wahr sein".

Sein Hund ist ein wirklich netter (wenn man kein Wild ist) 5 jähriger Pudelpointer.

Ich glaube nichtmal das der Herr irre ist , nur nicht sonderlich sozialkompetent. Ich hatte dabei echt das Gefühl, das der Gute mit seinem Hund vor unserem Grüppchen angeben wollte und in Kontakt kommen wolltel.

@ Thomas darf er wirklich seinen Hund auf gesundes Wild hetzen ich habe keine Ahnung vom Jagdrecht aber ich denke das das töten durch den Hund doch nicht der Sinn und Zweck sein sollte, sondern das schießen. 

Die Kaninchen leiden doch wenn sie erst gehetzt werden um dann erst noch als Spielzeug zu fungieren und dann erst getötet werden.

So wie ich dich verstanden habe wäre eine Meldung bei der Jagdbehörde wohl nicht zielführend und ich muss weiter damit leben , das er beißereien provoziert und mir Wild direkt vor die Füße hetzt. Das dachte ich mir irgendwie schon und werde halt weiter am Gehorsam meiner Jungs arbeiten, damit sie da nicht so gestresst sind sondern entspannter werden. 

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Bärchen

Eventuell kannst du dich mal an die Kreisjägerschaft wenden und dort nachfragen.

Meistens ist diesen so ein Verhalten ein Dorn im Auge.

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So wie ich dich verstanden habe wäre eine Meldung bei der Jagdbehörde wohl nicht zielführend und ich muss weiter damit leben , das er beißereien provoziert und mir Wild direkt vor die Füße hetzt. Das dachte ich mir irgendwie schon und werde halt weiter am Gehorsam meiner Jungs arbeiten, damit sie da nicht so gestresst sind sondern entspannter werden. 

 

 

 

Dieser Mann verhält sich höchst unwaidmännisch.

 

Ob man aber bei der unteren Jagdbehörde oder der Kreisjägerschaft etwas erreicht 

ist fraglich.

Bei Dummheit oder Aufschneiderei hilft auch kein Jagdgesetz.

 

Die Sache mit dem Reiher allerdings könnte zur Anzeige führen.

 

Auch wenn er kein Jäger wäre, es gehört sich nicht andere Hundehalter zu beeinträchtigen.

 

Gruß Wolla

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Monique G.

Das er mich beeinträchtigt ist mir noch relativ egal , meine beiden haben zwar ordentlich Jagdtrieb aber sie gehen nicht ab und ich kann sie dank viel Training nach einer solchen Begegnung einfach anleinen , die beiden stehen dann zwar eine gewisse Zeit unter Strom bleiben aber kontrollierbar. Es ist nervig aber bei uns absolut normal , das Hunde einen belästigen. 

 

Mich ärgert viel mehr, dass das Töten der Tiere just for fun geschieht und wirklich grausam ist. Den Kadaver einfach ins Gebüsch zu schmeißen nachdem sein Hund damit fertig war, ist einfach übel. 

Da stirbt ein Tier gänzlich sinnlos und qualvoll , ohne das es irgendeinen Grund gibt.

Ich habe nichts gegen das Jagen an sich, so lang die Tiere nicht unnötig leiden und von mir aus die Population dadurch reguliert wird oder was auch immer.

 

Er ist aber auch kein typischer Jäger , er findet es absolut unproblematisch wenn andere Hunde Kaninchen jagen hetzen und töten ("Davon gibts eh zuviel"), das stört ihn genauso wenig. Wenn ich da an den Jäger im Wald denke , der würde verständlicherweise durch die Decke gehen, wenn dort Hinz und Kunz seinen Hund hetzen lassen würden. 

 

Den Pächter des Gebietes habe ich in 5 Jahren noch nicht einmal dort gesehen und auch andere kennen ihn nur aus Erzählungen von dem idioten Jäger wirklich begegnet ist er noch nie irgendwem , sonst hätte ich bei ihm mal höflich angefragt , gibt es da eine Möglichkeit mal rauszubekommen wer das ist ?

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:think:

 

Also ich hab gestern nochmal nachgelesen im BJagdG, und keinen Passus gefunden der jetzt explizit das Hetzen von Wild mit dem Hund ausschließt.

Allerdings ist die HETZJAGD per se verboten:


 

 

Bundesjagdgesetz
§ 19 Sachliche Verbote(1) Verboten ist
[...]
13. die Hetzjagd auf Wild auszuüben;
[...]

 

 

http://www.gesetze-im-internet.de/bjagdg/__19.html

 

 

Welches Bundesland betrifft der Fall? Die einzelnen Länder können noch zusätzliche Vorschriften und Verbote erlassen. Außerdem stellt sich die Frage, ob der Reiher in deinem Bundesland überhaupt eine Jagdzeit hat (haben viele Tiere nämlich nicht, auch wenn sie dem Jagdrecht unterliegen)

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