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Hund 7 Jahre übernommen, bleibt nicht alleine


MarieNF

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Hallo liebe Community,

 

ich habe schon ein wenig hier mitgelesen, würde aber gerne unser Problem doch einmal schildern und Eure Meinung/Einschätzung dazu hören.

 

Ich habe vor ca. 3 Wochen einen ca 7 Jahre alten unkastrierten Malteser Mischling (Rüde) übernommen.

 

Er kommt über eine sog. Tierschützerin, die ebenfalls Pflegestelle für Auslandshunde ist. Erst hieß es Vorbesitzer männlich, verstorben. Dann Vorbesitzerin weibl. kann sich aus Altersgründen nicht mehr kümmern. Hund war auf Pflegestelle. Keine Probleme. Sogar eine Vorkontrolle wurde gemacht. Es war bekannt, dass er vormittags alleine bleiben muss: kein Problem.

 

Ich habe Hundeerfahrung, hatte bereits Tierheimhunde (2 und 3 Jahre bei Übernahme) mit z.Teil massiven Problemen wie z.B. Angstaggression nach Misshandlung.

 

So. Hund kam an. Ein ganz lieber. Sehr starken Mundgeruch und leichter Flohbefall :-( und über 7kg. Also auch Übergewichtig.

Mundgeruch Überprüfung ergab beim Tierarzt es sollte Zahnstein enfernt werden. Schlussendlich blieben ihm 3 oder vier Backenzähne übrig. Kieferknochen ebenfalls schon angegriffen. Es war nicht mehr viel zu retten.

Er wird langsam lebhafter. OP Narben verheilen gut. Antibiotikum scheint anzuschlagen.

 

Die erste Woche war er nur mal kurz alleine. Danach schon etwas öfter auch mal bis zu 3 Stunden. Es waren keine Auffälligkeiten für mich zu erkennen.

 

Nun bekam ich Bescheid, dass er in meiner Abwesenheit ununterbrochen bellt. 

 

Vom ersten Tag an lässt mich keine Sekunde aus den Augen. Läuft ständig hinter mir her.

Ein alleine lassen mit meinem Sohn ergab, dass er fast die ganze Zeit hinter mir her gebellt hat.

 

Ich habe bereits vor der Meldung des Bellens beim Alleine bleiben angefangen, ihn auszusperren, sodass er mich z.B. nicht in die Kinderzimmer verfolgen kann. Reaktion darauf: er hat neben den Kühlschrank uriniert. Mehrfach.

 

Für mich sieht es aus, als ob er mich kontrolliert. Er macht von Anfang an einen sehr selbstbewussten Eindruck, beim Spaziergang hat er keine Probleme damit, sich einen halben km zurück fallen zu lassen, es dauert, bis er bemerkt, wenn ich mich verstecke, aber dann kommt er auch irgendwann schnell angerannt, allerdings nur um kurz zu schauen wo ich bin, um dann unbeeindruckt seines Weges zu gehen.

 

Nun binde ich ihn auf seinem Platz an. bevorzugt, wenn ich mit den Kindern beschäftigt bin und wir am Essen sind, oder ich verhindern möchte, dass er mir ständig hinterherläuft bei der Hausarbeit. Hier macht er teilweise einen riesen Krach. Um dann irgendwann aufzugeben und sich doch hin zu legen und zu schlafen.

 

Er kann nichts, sein Sitz, kein Platz, gar nichts. Er kennt spielen nicht.

Wir haben angefangen bringen mit dem Futterbeutel zu üben, das findet er toll. Mussten wegen der Zahn-OP eine Pause machen, aber nun geht es weiter.

 

Habe nun mal geschaut, wie ich ihn überwachen kann, wenn er alleine ist, denn gestern war er ebenfalls zwei Std alleine und ich bin zum Haus gelaufen, um zu horchen, ob er bellt. Es war totenstille bis er das Auto gehört hat.

 

Bisher hatte er beim alleine bleiben das ganze Haus für sich, nun sperre ich ihn in die Schlafstube, wo er eine abgedeckte Box hat, in der ich ihn seit vier Tagen auch füttere. Außerdem kann er da aufs Bett um mehr Geruch von mir zu haben.

 

So. Nun suche ich natürlich nach Lösungen, ihm das alleine Bleiben beizubringen. Eigentlich müsste man das Training ja langsam aufbauen, aber das ist Aufgrund meiner Arbeit nicht möglich. Ich habe schon angefragt ob er mit zur Arbeit kann, aber da steht eine Entscheidung noch aus.

Wie mache ihm ihm klar, dass ich der Rudelführer bin und die Verantwortung habe?

 

Oder liege ich doch falsch mit meiner Einschätzung und es ist Verlustangst?

 

Ich freue mich auf Antworten.

 

 

P.S. Er läuft am Tag zwischen 6 und 10km. Verteilt auf 3 Touren. 

        Möchte ihn nach Möglichkeit nicht zurück geben.

 

 

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Das Alleinebleiben funktioniert durch eine gute Bindung und Vertrauen.

Man kann nicht erwarten, dass ein Hund in einer fremden Umgebung alleine bleibt, weil er das in der Pflegestelle vorher konnte.

 

Der Hund läuft Dir hinterher, weil er Dich und euren Alltag kennenlernen möchte.

Mit solchen Sachen, wie Anbinden, Aussperren usw. bekommt ihr keine Bindung.

Auch das Verstecken auf Spaziergängen ist nicht gerade förderlich für das Vertrauen.

 

Du gibst ihm keine Zeit zur Eingewöhnung, sondern erwartest viel zu viel.

Das kann nur in die Hose gehen.

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Hallo

 

Ich glaube nicht, dass dein Hund dich kontrolliert und deswegen nicht alleine bleiben kann. Ich glaube in der Tat, dass er - hoffentlich nur "noch" - einfach unsicher ist. Bedenke, er ist erst drei Wochen bei dir, musste schon in Narkose, keine Ahnung wie lange er bei der Pflegestelle war? 

Ich vermute, dass er im Augenblick schlicht überfrachtet ist an neuen Eindrücken.

 

Da bist du, dann sind da neue Kinder, dann OP, Zahnschmerzen (die ja jetzt weg sind) und alles mögliche neue lernen... das hat sich einfach akkumuliert.

 

Schade, dass du keine wirkliche Zeit hast, ihn langsam an euch und euren Rhytmus zu gewöhnen. Ist blöd, aber nun nicht so schnell zu ändern.

 

 

Mein Hund kam mit 6 zu mir, es hieß aber schon im Voraus, dass er nicht alleine bleiben kann. Lemmy lief mir auch immer hinterher, und tut es auch heute noch - eine Mischung aus Neugierde - "oh, was passiert da? Kann man das essen?" und in sofern auch Kontrolle, dass ich ihm nicht entschlüpfe. Aber ich bin mir sicher, dass es keine Kontrolle in Punkto "ich bin der Boss, was machen meine Untertanen" ist - er hat diesbezüglich gar keine Probleme. Auch draußen war er nie so anhänglich wie drinnen, aber ... nun ja, draußen hat der Hund ja auch den Vorteil ;) Seine Nase würde mich im Zweifel sofort finden. Drinnen machen Menschen eine Tür zu, und der Hund hat das Nachsehen.

Folglich ist es im Haus viel wahrscheinlicher, dass er irgendwo zurück bleibt. Also... jetzt mal ganz platte Hundestuben-Logik angewendet :D 

 

 

Helfen kann ich dir leider nicht - bei Lemmy hat sich auch jetzt mit 14,5 Jahren noch kein Alleine-bleiben eingestellt :( Muss er zum Glück nicht, da immer jemand hier ist.

 

In deinem Fall nehme ich aber an, da er ja anscheinend (hoffe die Pflegestelle hat sich in dieser Hinsicht nicht auch... geirrt) schon mal alleine bleiben konnte, dass er dies auch wieder lernen kann.

Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, ihn immer mal wieder wegzusperren oder eher kontraproduktiv... mein Bauch sagt mir dass er im MOMENT wirklich den Kontakt zu dir braucht. Einen Platz, von dem aus er dich recht gut beobachten kan wenn du im Haus rumwuselst finde ich sinnvoll (natürlich nicht im Weg), dann hat er keine Angst dass du plötzlich verschwindest.

 

Wie gesagt wäre es wohl besser, du hättest Zeit mit ihm zum Eingewöhnen, aber das ist nun wohl nicht zu ändern. Vielleicht ne spontane Grippe? ;) (Scherz ! Natürlich nicht. Obwohl... :P )

 

Einzig zum Beobachten kann ich vielleicht einen Tipp geben:

 

Hast du einen PC mit Kamera? Laptop zB? Dann kannst du via Skype deine Wohnung/das Schlafzimmer vom Hund immer mal kontrollieren. Dazu brauchst du zwei Skype-Accounts, musst natürlich den Laptop und die Kamera angeschaltet lassen, und eine Video-Konferenz starten wenn du aus dem Haus gehst.

Hilft dem Hund nicht, aber du kannst auf die Art immerhin eventuellen Beschwerden zuvor kommen und auch schauen, was dein Hund so tut den Tag über.

 

 

Ich hoffe, es klappt alles bei euch.

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Ich würde mir erstmal eine Betreuung während der Arbeitszeit suchen, dann ist der Druck raus.

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Vielen Dank schonmal für die Antworten.

Ich befürchte leider dass die Angaben der Vermittlerin nicht stimmen und er auch dort nicht alleine bleiben konnte.

Ich befürchte dass eine Betreuung ausser Haus wieder in einer neuen Umgebung mit anderen Abläufen ihn dann vollends durcheinander bringt?

Was mich stutzig macht an seinem Verhalten ist dass er so sehr an mir "klammert"

Er bellt auch wenn mein Freund bei ihm bleibt. Das hat er in den ersten beiden Wochen nicht getan.

Sein Platz ist in der Stube in einer ruhigen Ecke wo er mich im Blick hat, gleichzeitig jedoch nicht im Weg liegt

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Betty2168

Hallo,

 

mach Dich bitte frei von diesem Rudelführer-Gedanken. Das ist Quatsch. 

Muß Bubuka da zustimmen. Du erwartest ziemlich viel von einem Hund, der scheinbar bisher eher vernachlässigt wurde (in Pflege, wie auch in Erziehung). Das ist in wenigen Wochen nicht umkehrbar. Versuche, den Alltag so zu organisieren, daß er erstmal nicht alleine bleiben muß und arbeite am Vertrauen und an der Bindung. So kannst Du auch das Alleinebleiben durch das Vermitteln von Sicherheit schrittweise aufbauen. 

 

Liebe Grüße

 

BETTY und Ronja

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Waren auf der Ps noch Hunde ?

Mein Pflegi ist anfangs nur mit einem meiner Hunde alleine geblieben. Mittlerweile geht es auch ohne. Allerdings ist er auch 6 Monate hier.

Ich denke auch das da ein bißchen viel auf deinen kleinen Kerl eingestürzt ist und ihn das alleine sein überfordert.

Es ist nicht so das der Hund automatisch alleine im neuen Zuhause bleibt wenn er es bei der PS gemacht hat. Neue Umgebung neue Situation.

Da hilft jetzt Geduld und üben.

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Es ist völlig normal, dass ein Hund sich an die Person klammert, die ihn von irgenwoher, wo er sich schon heimisch fühlte, erstmal klammert, er weiß ja nicht, ob du im nächsten Moment nie mehr wieder kommst und dann steht er da in fremder Umgebung. Dass du immer wieder kommst, muss er erst lernen, das dauert, mehrere Wochen! Da dein Sohn zu Hause ist, wird er ggf. auch ihn als Bezugsperson nach ein paar Tagen akzeptieren, er muss sich aber auch mit ihm abgeben. 

 

Erstmal muss er sich eingewöhnen, dann muss er lernen, dass er dir nicht auf Schritt und Tritt von Zimmer zu Zimmer folgt, sondern im Zimmer 1 entspannt und gelassen bleibt, bei offener Türe, dann erst kann man davon ausgehen, dass man das Haus verlassen kann, ohne dass der Hund verzweifelt. Je mehr er lernt, dass du ihn beschützt und er dir vertraut und d uzuverlässig bist, je leichter fällt es ihm, dich gehen zu lassen.

 

Verstecken ist eine ganz ganz blöde Idee! Grad bei solchen Hunden! Damit schürst du ja die Angst, dass er dich verliert, du nicht mehr wieder kommst.

 

Stell dir vor, du gibst deinen Sohn in Pflege zu Oma oder sonstwem, Oma gibt ihn nach ein paar Wochen zu fremden Leuten und die lassen ihn dann  von Anfang an gleich mehrere Stunden alleine. Woher soll dein Sohn wissen, dass er jemals zu Oma zurück kommt oder die Leute ihn nicht wieder im Stich lassen? Wieso sollte er diesen Leuten vertrauen? 

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bunterhund

Ich finde auch, dass zu viel erwartet wird. Neue Umgebung (gerade durch die laaangen Gassigänge), neue Menschen, viel zu viel "drumherum"... Er muss sich doch erstmal orientieren, es muss sich eine Bindung aufbauen. Das passiert nicht innerhalb von 3 Wochen.

 

Ich würde ihn nicht draußen ableinen. Er ist noch nicht so lange bei dir. Er kann sich erschrecken und weglaufen. Was für mich viel schlimmer wäre: ich begegne dir mit meinem angeleinten und wenig verträglichen Hund, dein Hund läuft auf mich zu und du siehst es nicht (weil 500m entfernt) bzw. kannst ihn nicht abrufen (weil er es noch nicht gelernt hat). Das ist für alle keine angenehme Situation. Angeleint muss er dich auch nicht suchen, weil du verloren gegangen bist. Das verunsichert und stresst ihn nur unnötig.

Im Haus würde ich ihn ruhig mitlaufen lassen. Meine Hündin ist auch heute noch machmal wie ein Schatten. Wenn es mir zu viel wird, dann weise ich ihr einen Platz im gleichen Raum zu. Aber auch das muss ein Hund erst lernen und kann es nicht schon automatisch oder innerhalb von 3 Wochen sicher. Meist zieht sich meine Hündin dann aber von alleine zurück, wenn sie merkt, dass Frauchen einfach nur "sinnlos" (aus Hundesicht macht aufräumen oder Hausputz wohl keinen Sinn) hin und her rennt. Da ist der Platz im Flur o.ä. einfach bequemer, als immer hin und her zu laufen.

Dann würde ich die Erwartungen herunterschrauben. Dein Hund muss nicht spielen und er muss auch Sitz nicht kennen. Dafür hat er Zeit. Ebenso wie für das Erkunden der Umgebung. Weniger ist oft mehr...

Beim Alleinebleiben kannst du auch nicht davon ausgehen, dass er nach 3 Wochen so problemlos das Haus hütet. Beziehe andere Familienmitglieder (die im Haus wohnen) mit ein, damit er dir nicht hinterhertrauern muss und versuche eine durchgehende Betreuung sicherzustellen. Dein Hund ist noch nicht so weit. Die Lernmethode ist wie bei einem Welpen. Langsam und stetig... immer länger... Nix erzwingen. Mal dauert es ein paar Tage, mal mehrere Monate. Eine schnellere Methode gibt es wohl nicht, auch wenn gewisse Dinge (wenig Platz / viel Platz / dunkel / hell...Bachblüten etc.) das eventuell fördern oder erschweren können. Was hilft, ist aber abhängig vom Hund. Seit einer Beißerei bleibt meine Kleine nicht mehr in dem eigentlich mal vorgesehenen Raum alleine. Die Tür muss nun offen sein, sonst bekommt sie Panik. Verallgemeinern kann man das allerdings nicht.

 

Wie lange muss dein Neuzugang denn alleine bleiben?

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