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Wenn die Zeit zum Feind wird


Monique G.

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Monique G.

Langsam kann ich es nicht mehr leugnen unser Tages Opi wird langsam richtig alt und ich erwische mich immer wieder dabei wie ich dran denke, das er nicht mehr ewig leben wird. 

Man kann ihm in letzter Zeit wirklich beim Altern zusehen die Ohren , die Augen und seine Gelenke lassen ihn langsam im Stich.

Ihm fällt das Treppen laufen schwer , ins Auto springen kann er schon lang nicht mehr und längst sind die Zeiten vorbei in denen 3 Chaoten durch die Wohnung fegten. Opi schläft viel am liebsten von Morgens bis Abends , wenn ich die drei Frage ob wir Gassi gehen sollen stehen nur noch 2 freudig vor der Tür, der dritte bleibt liegen. 

 

Oft lebt Opi heute in seiner eigenen Welt und bekommt nicht mehr wirklich mit was um ihn rum passiert und es bricht mir das Herz diesen einst so aktiven , unternehmungsfreudigen, lebensfrohen Hund immer nur Müde zu sehen, während ich nicht mehr machen kann als mir einfach immer wieder mal 5 Minuten mehr zu nehmen als ich eigentlich habe und ihm die Brust zu kraulen und ihn wohlig seufzen zu hören. 

 

In den letzten Jahren gab es immer weniger Dinge die ihn munter werden lassen haben. Heute kann ich ihn noch zu einem kurzen Spiel mit dem Futterball überreden , da erkennt man den Boomer aus früheren Tagen wieder. Noch seltener (als Schnee lag) lässt er sich auf ein Rentnerspiel mit seinem besten Freund Fino ein aber auch das klappt nicht mehr so wie früher. Nachdem letzten "Rennen" mit Fino taten ihm die Knochen schrecklich weh.

 

Ich werde das Gefühl nicht los die Zeit läuft uns weg.

 

Tja und Fino scheint so langsam auch zu merken das Boomer nicht mehr so kann. In den letzten Wochen liegt er auffallend häufig in Boomers Nähe und ist unglaublich sanft zu ihm. Fino passt auf wie ein Luchs das Naikey Boomer nicht anrempelt oder ärgert und wehe ein fremder Hund kommt seinem Opi zu nah. Gerade liegen die beiden auf ihrer Matte und Fino hat den Kopf auf Boomer gelegt. Fino ist kein großer Kuschler und erst Recht kein Hund der Kontaktliegen mit anderen Hunden praktiziert von sich aus. 

 

Boomer und Fino haben eine sehr innige Beziehung zueinander. Fino zog im Januar 2011 bei uns ein und seit Sommer 2011 kommt unser Lieblings Opi 5 Tage die Woche für ca. 10 Stunden pro Tag zu uns. Boomer kam Ende 2010 aus grausamer Haltung zu seiner jetzigen Besitzerin und Fino nahm ihn, damals als Jungspund an die Pfote und zeigte dem Bündel Angst die Welt. Das hat beide unglaublich aufeinander geprägt. Ich war für Boomer immer zweite Wahl , solang Fino sagt alles ist gut, ist auch alles gut. Das war und ist sein Gesetz. Boomer war sowas wie mein Lehrmeister von den Erfahrungen, die ich mit ihm gesammelt habe hat Naikey unglaublich profitiert.

 

Naikey und Boomer hatten einen schweren Start und ich würde behaupten richtig leiden und trauen können die beiden sich  erst seit letztem Jahr. Naikey ist zwar immer noch manchmal ein kleiner A.... aber gelegentlich erwische ich die beiden, die so verschieden und doch so ähnlich sind heute in einem Korb. Opi darf ihm als so ziemlich der einzigste mittlerweile ungestraft auf seinen heiligen Schwanz treten.

 

Auch wenn es nicht wirklich mein eigenen Hund ist fühlt es sich so an als würde sich so langsam ein Teil von uns auf die Reise machen und das tut einfach unglaublich weh. Ich mag mir nicht vorstellen wie es sein wird eines Tages von diesem großartigen Hund Abschied zu nehmen und wie es Fino gehen wird. Wenn Opi in den letzten Jahren im Urlaub war wurde Finchen nach einer Woche unruhig und war so endlos erleichtert, wenn sein Opi endlich wieder da war und seine Familie komplett. 

 

Ich hoffe einfach nur das uns noch ganz viele gute Tage bevorstehen und wir die letzte gemeinsame Zeit einfach nur genießen können. 

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Missyble

Ich weiß gar nicht was ich schreiben soll. Ich bin froh noch nicht in einer solchen Situation zu sein, denn ich könnte beim lesen deiner Geschichte schon heulen. Es ist schlimm wenn man weiß, die Zeit wird knapp.... andererseits gehört es ja zum leben dazu. Trotzdem wäre es schön, der Lebensabschnitt wäre länger oder man müsste sich nicht trennen. Fühle dich ganz fest gedrückt.

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Ach Monique, ich kenn das so gut von meinem Gusti, der uns voriges Jahr mit 15 1/2 verlassen hat, hatte dazu den Thread erstellt "Die Zeit läuft ab". Genieß die Zeit, die noch bleibt. genieße sie, sie kommt nie wieder......

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Ich kann dich auch gut verstehen, Monique, mir ging es oft schon ähnlich wie dir, wenn meine Hunde alt wurden und auch das Fino so sehr an Boomer hängt, macht es nicht leichter.

 

Ich habe mal ein paar Zeilen geschrieben, als mich das Älterwerden auch traurig machte, die stelle ich dir jetzt mal ein. Vielleicht kannst du etwas damit anfangen. :knuddel

 

Du bist

Ach nein, 
es war der Rauhreif der dir diese silberne Strähne vermachte
und meine Gedanken sinds, die nun ganz sachte, 
jetzt mal in mich gehn. 
Du bist doch erst sechs, 
doch wie konnte die Zeit so vergehn?

Ach nein, 
es war der Stein, der dich zum Stolpern brachte.
Wie konnte ich annehmen, dass du langsam älter wirst?
Du, die du jetzt manchmal gemütlich wirkst!
Du bist doch erst sieben!
Ist deine Jugend in der Nacht geblieben?

Ach nein, 
der Nebel wars, der mich erst denken ließ, 
das du beim Toben nun an deine Grenzen stießt.
Schau, wir ruhen uns jetzt aus!
Dort ist ein Bach, trink mal daraus.
Du bist doch erst acht 
und keinen Tag hast du mir Kummer gemacht.

Oh ja,
das Frühjahr kommt, sieh da die Sonnenstrahlen.
Du spitzt die Ohren hoch, hörst dort die Amsel prahlen.
Mit einem Funkeln, ganz kurz habe ichs entdeckt,
jagst du den Schmetterling, der sich im Blütenkelch versteckt.
Jetzt bist du gerade mal neun
und ich seh dich durch die Wiesen streunen.

Du bist mein Kobold mit dem Fellgesicht.
Mal bist du unsichtbar, mal stehst du auch im Rampenlicht.
Du bist die Sanfte, die man wenig sieht.
Du bist der Kindskopf, der gerne in der heißen Sonne liegt.
Du bist für mich nicht Alter und auch nicht Zeit.
Du zeigst mir stets dein Sonnenkleid.

Vergessen wir die Traurigkeit. 
Du bist, und das ist nur von Wichtigkeit. 

A. Schmiemann

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Monique G.

Danke für eure lieben Worte. Das Gedicht ist wirklich schön. Für mich wird es der erste Abschied von einem Hund der mir dermaßen nahe steht. Bisher musste ich "nur" Hamster gehen lassen, die mich für wenige Jahre begleitet haben und das war schon schwer... Ich hoffe uns bleiben noch ein paar schöne Monate leise hoffe ich auf ein weiteres Jahr. Ich bin froh, das ich dieses Mal nicht die Verantwortung tragen muss zu entscheiden wann der richtige Zeitpunkt ist.  Das steht mir irgendwann erst in hoffentlich weiter Ferne mit meinen eigenen beiden bevor.

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Monique lass dich mal ganz fest in den Arm nehmen. :knuddel

 

Deine Geschichte hat bei mir die Tränen laufen lassen. Jetzt habe ich ein so schönes Bild vor Augen, wie Boomer mit euch Glück erleben darf und geliebt wird - auch, wenn er nicht "dein" Hund ist. In der Seele ist er es sicher doch.

 

Ich wünsche euch noch eine Lange Zeit, in der ihr euch noch weiter lieben könnt.

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Ich glaube das ist so der Moment vor dem die meisten Hundehalter Angst haben,....der Moment wo man erkennt, dass der Hund alt ist. 

 

Fühl dich gedrückt, und sei gewiss, ich kann dich gut verstehen.....

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Ich kann dich sehr gut verstehen

Kyra wird ja im April 14 und ich habe die Gedanken auch oft und mir wird es dann ganz schwer ums Herz

 

Fühl dich mal gedrückt

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Monique G.

Opi´s Alter ist auch geschätzt er müsste jetzt zwischen 12 und 13 sein. Eigentlich kein so hohes Alter für einen Border Mix aber er hat ja schon seit Ewigkeiten diverse Probleme.

 

Aktuell kippt er auch oft in alte Ängste, gestern hat es genau einmal gedonnert und er hat sich zitternd und panisch unter dem Tisch verkrochen unansprechbar für mich. Fino ist nach ein paar Minuten unter den Tisch gekrochen und hat Opi, da aus seinen Film raus geholt. Opi hat trotzdem fast eine Stunde gebraucht bis er wieder "Normal" war. 

 

Das gilt für vieles oft übersieht er seine Auslöser aber wenn er sie mitbekommt und ihm dann auch noch einfällt das er davor Angst hat ist es so schlimm wie vor Jahren.

Viele Situationen die ihn an schlechten Tagen ängstigen können wir umschiffen aber auf das Wetter kann ich leider keinen Einfluss nehmen und da es recht unvermittelt gedonnert hat konnte ich auch nicht den Staubsauger anwerfen.

Da tat mir der kleine Blonde wirklich Leid.

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Selbstverständlich ist es eine schwere Zeit, wenn ein geliebter Hund alt wird!

Ich habe das oft miterlebt, und ich bin der Meinung, dass es viel beser ist,

dem alten Hund durch seine letzte Zeit zu helfen, als schon Abschied zu nehmen,

wenn er noch da ist.

 

Es gibt viele Möglichkeiten Ängste und leichte Verwirrtheiten zu lindern,

oder körperlichen Verschleiß nicht zu beeinschränkend werden zu lassen.

Und einem selbst hilft es, wenn man etwas für den Hund tun kann.

 

Ich glaube, dass das Alter auch eine sehr gute Zeit für Hund und Halter sein kann,

wenn man lernt damit umzugehen und sich bewusst auf diese Phase einlässt.

Die eben genau das ist, eine völlig natürliche Lebensphase.

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