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Die lieben Triebe...Wachtrieb, Schutztrieb, Hütetrieb...


Mischlingsmädchen

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Mischlingsmädchen

Ich weiß jetzt gar nicht wie ich meine Frage formulieren soll damit rüber kommt was ich konkret meine...ich versuchs mal...

 

Wir haben ja einen junge Hündin bei uns, ein Mischling aus dem Tierschutz. Sie ist seit ein paar Monaten bei uns und ich  würde mal sagen, sie ist schon gut bei uns angekommen, sie fühlt sich wohl, ist vom Wesen her sanft und superlieb, sie ist aufmerksam, lernt rasch, ist sehr verfressen :D mit anderen Hunden verträglich, freundlich zu anderen Menschen. natürlich gibt es noch viel zu lernen, aber im großen und ganzen finde ich haben wir eine ganz tolle Hündin. :wub:

 

Ich habe viel gelesen über Hundesprache und Verhalten und auch Triebe. Nur habe ich ein Problem damit, zu erkennen, welche dieser Triebe bei unserer Hündin vorhanden sind und wie stark ausgeprägt.

 

Jagdtrieb ist mir klar mit allen seinen Facetten. Der dürfte sich bis zum 1. Geburtstag herum zeigen, ob vorhanden und wie stark... richtig?

Wenn sie im Moment Vögel fangen will, Hummeln oder Blätter nachjagd, so sehe ich das als Spielverhalten eines jungen Hundes.

 

Dann kommt der Wachtrieb. Also sie bellt jeden an der nahe an unser Grundstück kommt oder zur Türe. Sie "meldet" mit kurzem Bellen den Zeitungsausträger oder eine Katze die an der Haustüre vorbeigeht. Sie ist sehr aufmerksam. Nachts legt sie sich manchmal für eine Zeit vor die Eingangstüre. Oder sie liegt vor der Zimmertüre der schlafenden Kinder. Oder vor unserem Schlafzimmer. Ist das ein Wachtrieb oder ist sie einfach ein Kontrollfreak? Oder ist das ein ganz normales Verhalten das fast jeder Hund zeigt? Die Hunde in unserem Umfeld machen das nämlich nicht, außer der deutsche Schäfer meiner Tante. Wisst ihr was ich meine?

 

Was mich noch beschäftigt ist der Schutz- und Hütetrieb. Wir wissen dass bei unserer Mischlingshündin ein Herdenschutzhund mitgemischt hat. Woran erkennt man den Schutz- und Hütetrieb, an welchem Verhalten?

 

Vielleicht könnt ihr etwas Licht ins Dunkel bringen oder mir Literatur empfehlen wo ich das konkret nachlesen kann...DANKE

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Hi,

 

also ich weiß nicht, was du gelesen hast - aber Triebe ist schon längere Zeit "out" ;)

 

Von den Motivationen her gibt es Spezialisierungen, besonders ausgeprägt bei Rassehunden; aber jeder Hund hat so seine Vorlieben und Bedürfnisse, und manchmal auch eine besondere Passion, die berücksichtigt werden will.

 

Ich finde, du versuchst zu viel in das gezeigte Verhalten deiner Hündin rein zu interpretieren  :kuss:

 

Bedanke dich, wenn sie dir einen Besucher meldet - und zeige ihr, dass du dich nun darum kümmerst. Wenn sie so freundlich zu anderen Menschen ist, muss sie dafür nicht auf ihren Platz, sollte aber hinter (oder neben dir) warten können, Dass muss sie aber erst lernen, und das gelingt sehr leicht, wenn du nett und geduldig bist ;)

 

Hummeln jagen - da wäre ich achtsam, zwar stechen Hummeln nicht, aber Wespen z. B., und so ein Stich im Maulbereich ist nicht ohne und muss tierärztlich versorgt werden. Spreche sie einfach freundlich an, wenn sie eine Hummel sieht und lass sie diese nicht fangen. Ihr könnt sie gemeinsam beobachten, aber immer mit dem Ziel, sie in Ruhe zu lassen. Biete ihr gegebenenfalls ein kleines Spiel mit DIR an, damit sie die Hummel nicht zu sehr fokussiert.

 

Wenn du willst, dass sie ihre Motivation zur Jagd ausbaut, dann lass sie ruhig weiter Vögel jagen ...  :ph34r:

 

Vögel jagen ist ein No-Go, und ich weiß, dass erstaunlich Viele dies zulassen mit der Begründung: "Die kriegt sie ja sowieso nicht!"

Aber alleine dieses Hinterherrennen löst schon wohlige Gefühle bei deinem Hund aus, und diesen Kick holt sie sich immer wieder - später dann bei Hasen, Rehen, Joggern, Fahrradfahrern ... ;)

 

Mache mit ihr lieber Such- und Apportierspiele -aber bitte nicht einfach nur einem Ball hinterherrennen lassen, Apportieren (Beute bringen) ist so toll als Kopfarbeit für den Hund einsetzbar, und lastet viel mehr aus als einfaches Hinterherhetzen.

 

Hat deine Hündin tatsächlich eine Passion, also ein Bedürfnis, dem sie mit Leidenschaft nachgeht? Dann gehe mit ihr, und mache dies zu eurer gemeinsamen Leidenschaft. So baust du nicht nur Bindung auf, sondern ihr lernt gemeinsam, unter welcher Einhaltung von Regeln dieser Leidenschaft nachgegangen werden kann. 

 

Suche nicht nach einem Hüte- und Schutzverhalten - zeige ihr einfach, dass sie weder dich noch deine Familie schützen und hüten muss, weil du (ihr) selber dafür sorgst. Dann macht deine Hündin dies auch nicht zu ihrer Aufgabe.

 

Ihr von dir beschriebenes Verhalten finde ich ganz normal, habe einfach weiter Spaß mit und an deiner Hündin und helfe ihr dabei, zu einem selbstbewussten Hund zu werden, der sich wohl fühlt in seiner Gemeinschaft und deren Regeln kennt :)

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Mischlingsmädchen

Hallo Marcolino,

 

danke für deine netten Zeilen.

 

Dass Triebe out sind wusst ich nicht :o. Im Grunde habe ich mich viel mit ihrer Körpersprache befasst, diese versucht zu "lesen", vielleicht kommt daher dein Gefühl des "reininterpretierens" ;)

 

Also ich habe es nicht geschrieben aber ich erlaube es ihr natürlich nicht Vögel zu jagen oder Hummeln zu fressen, aber wenn ich mal 5m danebenstehe oder die Augen gerade bei meinen Kinder habe kann ich nicht immer rechtzeitig einschreiten.

 

Eine besondere Leidenschaft habe ich bei meiner Hündin noch nicht entdeckt, sie geht gerne spazieren und frisst leidenschaftlich gerne. :D Deshalb macht sie gerne Leckerli-Suchspiele.

Apportieren üben wir gerade mit Futterdummy, wir haben vor ein paar Tagen begonnen, aber bisher endete es so dass sie mit beim Dummy stehenbleibt und ihn aufbeissen will. :unsure: Da muss ich meine Lernstrategien noch einmal überdenken... :rolleyes:

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Zum Dummy: Versuche mal, sie dann evtl. mit einem zweiten Futterdummy zu locken - funktioniert aber nur, wenn sie das andere Futterdummy auch aufnimmt. Wenn sie es mehrere Meter vor dir fallen lässt, ist das nicht schlimm, das nahe an dich heranbringen kommt dann später :) Oder du nimmst kein Futterdummy, sondern ein richtiges, aber leichtes Dummy (Welpendummy z. B.) und schmierst das etwas mit Leberwurst ein - die richtige Leberwurst gibt es dann bei dir.

 

Ich vermute aber, deiner Hündin fehlt evtl. noch die Motivation zum Bringen der Beute; hier würde ich sehr spielerisch arbeiten, z. B. Zergeln oder auch das Apportel so hin und her schwenken, dass sie sich anstrengen muss, um es zu bekommen. Bevor sie es erreicht, wirfst du es 1-2m von dir weg, zu Beginn nicht weiter. Rennt sie hin und nimmt es auf, locke sie spielerisch zu dir, weiche dabei ein wenig zurück, feuere sie an. Zu Beginn machst du nur sehr wenige Wiederholungen, es ist immer besser, mit einem erfolgreich gebrachten Apportel aufzuhören, als dass sie selber die Lust verliert und aufhört. Beenden tust du das Spiel, indem du das Apportel aus ihren Augen entfernst (also unter den Pullover stecken, hinten in die Hosentasche oder den Hosenbund) und ihr dann einen leckeren Kausnack gibst. Damit ist sie erst mal beschäftigt und kommt nicht auf die Idee, das Spiel fortführen zu wollen.

Als Apportel muss es zu Beginn kein Dummy sein, auch ein Lieblingsspielzeug motiviert einen Hund mitunter mehr, als es zu Beginn ein Dummy vermag. 

 

Hier solltest du etwas umsichtiger agieren:

 

 

Mischlingsmädchen: 

aber wenn ich mal 5m danebenstehe oder die Augen gerade bei meinen Kinder habe kann ich nicht immer rechtzeitig einschreiten.

 

Hund lernen sehr schnell, ob ein Mensch ihnen gegenüber aufmerksam ist oder nicht. Damit entdecken sie auch leichter Lücken, die ausgenutzt werden können. 

Achte einmal für dich selber darauf, ob du deine Aufmerksamkeit vielleicht zu sehr teilen musst. Dann solltest du noch mal über ein anderes Management nachdenken, vielleicht ein Mal am Tag ein Spaziergang nur mit dem Hund und mit Aufmerksamkeit nur für ihn., Dafür dann gemeinsam mit Hund und Kindern den Hund so sichern, dass du ihn nicht permanent im Auge halten musst. 

 

Du sagst selber "Sie lernt rasch". Lernen und Triebe passt nicht zusammen, Lernen und Motivationen schon ;) 

Baue bei deiner Hündin auf dieses Lernen, sei ihr Lehrer, Freund und Vertrauensperson :)

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Nur habe ich ein Problem damit, zu erkennen, welche dieser Triebe bei unserer Hündin vorhanden sind und wie stark ausgeprägt.

 

Dann kommt der Wachtrieb. Also sie bellt jeden an der nahe an unser Grundstück kommt oder zur Türe. Sie "meldet" mit kurzem Bellen den Zeitungsausträger oder eine Katze die an der Haustüre vorbeigeht. Sie ist sehr aufmerksam. Nachts legt sie sich manchmal für eine Zeit vor die Eingangstüre. Oder sie liegt vor der Zimmertüre der schlafenden Kinder. Oder vor unserem Schlafzimmer. Ist das ein Wachtrieb oder ist sie einfach ein Kontrollfreak?

Was mich noch beschäftigt ist der Schutz- und Hütetrieb. Woran erkennt man den Schutz- und Hütetrieb, an welchem Verhalten?

Was du beschreibst ist der Hütetrieb ( nicht "Wachtrieb", den gibt es nicht ). Der Wortstamm "Hüten" ist auch im "Einhüten" oder "Behüten" oder "Verhüten". Beispiele: "Ich hüte dein Kind", "Ich hüte dein Haus in deiner Abwesenheit", "Hüte dich vor ...", "Hüter des Gesetzes", " Sei auf der Hut", usw.

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Dann kommt der Wachtrieb. Also sie bellt jeden an der nahe an unser Grundstück kommt oder zur Türe. Sie "meldet" mit kurzem Bellen den Zeitungsausträger oder eine Katze die an der Haustüre vorbeigeht. Sie ist sehr aufmerksam.

Das würde ich als Territorialverhalten bezeichnen. Ganz normal, haben sehr viele Hunde, Rassen, die als "Wachhund" bezeichnet werden, besonders ausgeprägt. Die meisten sog. Gebrauchshunderassen.

Kann bei manchen Hundetypen zu territorialer Aggression führen (aber dafür scheint deine nicht der Typ zu sein), oder auch nach blöden Erlebnissen.

 

Nachts legt sie sich manchmal für eine Zeit vor die Eingangstüre. Oder sie liegt vor der Zimmertüre der schlafenden Kinder. Oder vor unserem Schlafzimmer. Ist das ein Wachtrieb oder ist sie einfach ein Kontrollfreak? Oder ist das ein ganz normales Verhalten das fast jeder Hund zeigt?

Das würde ich als Schutzverhalten bezeichnen. Auch ganz normales Hundeverhalten, hat mMn nichts mit "kontrollieren" sondern schlicht mit Aufpassen /Bewachen zu tun. Sie fühlt sich verantwortlich.

Hüte"trieb" //Hüteverhalten ist aus dem Jagdverhalten entstanden und beinhaltet Sequenzen daraus: fixieren, anschleichen, treiben /zusammentreiben. Nur der finale Tötungsbiss ist "weggezüchtet".

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