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Frage zur Vorgehensweise von Hundetrainern


Hova

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Hallo zusammen

 

Ich hatte vor einiger Zeit bei zwei verschiedenen Hundetrainerinnen einen Ersttermin, weil mein Hund sehr reaktiv gegenüber Umweltreizen ist.

 

Ich fand beide Trainerinnen grundsätzlich nicht schlecht, aber mich hat es gestört, dass sie mir Tipps gegeben und Übungen gezeigt haben, ohne das Problemverhalten meines Hundes überhaupt gesehen zu haben. Die Trainings fand in einer Halle bzw. auf einem Hundeplatz statt und mein Hund zeigte sich aufmerksam und lernbereit, aber weitergeholfen hat mir das Ganze ehrlich gesagt nicht.

 

Für mich wäre es logischer gewesen, wenn die Trainerinnen eine für meinen Hund schwierige Situation gestellt oder mit uns einen Spaziergang in einem belebten Gebiet gemacht hätten, um das Verhalten meines Hundes einzuschätzen. Danach hätten sie mir sagen können, wo ihrer Meinung nach die Probleme liegen, welche Trainingsmöglichkeiten es gibt und was ihnen bei meinem Hund am erfolgsversprechendsten erscheint.

 

Was meint ihr, liege ich damit falsch oder hatte ich Pech bei der Trainerauswahl? 

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In der Regel, sofern es sich um ein gängiges Problem handelt (Aggression an der Leine gegen Hund oder Mensch z.B.) braucht man das nicht zu sehen, weil man es jeden Tag ständig sieht als Trainer und es kontraproduktiv ist, einen ausflippenden, gestressten Hund nebst Besitzer vor sich zu haben.
Eine ruhige Gesprächssituation ist wichtiger! Glaub mir, es gibt kaum ein Problemverhalten, dass so individuell ist, dass man dabei den auslösenden Hund sehen muss ;-)

Das Training setzt ohnehin nie da an, wo der Hund nicht mehr ansprechbar ist, sondern weit früher.

Insofern finde ich die von Dir beschriebene Erstberatung genau richtig, frag doch den Trainer direkt, er wird Dir bestimmt eine gute Antwort geben können :)

Viel Erfolg wünsche ich Dir!

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Seh ich anders....ich finde, die Trainerinnen machen es sich damit zu leicht. 

Der Hundehalter lebt nun mal nicht unter ner Käseglocke und hat das Recht im wahren Leben angeleitet zu werden. Das Problemverhalten tritt ja im Alltag sofort wieder auf und wartet nicht auf die nächste Trainerstunde in der künstlichen Realität. 

Der Hundehalter sollte gezeigt bekommen, wie er seinen ausflippenden Hund durch die Situation bringen kann. 

 

Außerdem gibt es ganz gewaltige Unterschiede und es ist doch nicht jedes Problem gleich. Für den einen Hund kann z.B. Abstand zum Auslöser ne Belohnung sein, für den anderen ne Bestrafun. Manche Leute machen ihren Hund erst verrückt, es gibt 100000 Sachen, die beachtet werden müssen und ohne die Situationen erlebt zu haben, kann man sich kein gutes Bild machen...finde ich :).

 

Zwischen dem, wie der Halter die Situation schildert und wie sie wirklich ist, liegen auch oft Welten.

 

Pauschallösungen halte ich für falsch.

 

 

War denn geplant, dass ihr euch in der nächsten Stunde draußen trefft? 

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@benno0815: Ja, an sich handelt es sich bei uns tatsächlich um ein "Standardproblem", aber es ist halt sehr intensiv und betrifft sehr viele Reize (Hunde, Pferde, Spaziergänger, Fahrradfahrer, Katzen, Traktoren etc.) Müsste man das dann nicht sehen, um das Training dem Hund anpassen zu können? 

 

@Estray: Genau das, was du sagst, habe ich mir auch gedacht. Die zweite der beiden Trainerinnen, bei der ich weitere Einzelstunden buchen wollte/will, hatte danach länger keine Zeit für Folgetermine und ich habe mich mit den Pauschalratschlägen ziemlich im Regen stehen gelassen gefühlt, da ich keine Strategie hatte, was ich mache, wenns im wirklichen Leben nicht so funktioniert wie auf dem Platz. Die Trainerin meinte, dass es in der zweiten Stunde evtl. noch zu früh wäre, um draussen zu trainieren, aber danach waren schon Aussentrainings geplant. Nein, ein kostenloses Erstgespräch war es nicht, sondern eine erste Einzelstunde zum normalen Preis. 

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Wer macht denn ein kostenloses Erstgespräch? Wovon soll ein Hundetrainer denn leben? Dann würde er/sie ja nur noch kostenlose Beratungstermine anbieten...

Ich halte das Vorgehen für völlig vernünftig! Erst mal gilt es Informationen zu sammeln, um die mögliche Ursache des Verhaltens herauszufinden, dann wird gleichzeitig überprüft, wie Hund und Mensch zusammen arbeiten ohne Stress, ohne Auslöser.
Diese Infos sind schon mal ganz wichtig, um einen Anhaltspunkt zu bekommen, wie ein späterer Trainingsablauf gestaltet werden kann.
Es geht dann noch früh genug an den Auslöser, natürlich schaut man sich auch dies an, aber im ersten Gespräch und Kennenlernen, Methodik erklären, Fragen beantworten und stellen finde ich das unnötig.

 

Konkrete Tipps für den Umgang mit dem Verhalten Deines Hundes hätte sie/er Dir allerdigs schon mal mit auf den Weg geben sollen ;)

Bei mir dauerte ein Erstgespräch schon mal locker 2-3 Stunden, da wurden alle Fragen beantwortet, ein paar kleine Übungen gemacht, ein möglicher Trainingsplan besprochen, der Erstanamnesebogen ausgefüllt, Krankheiten und Besonderheiten abgefragt. Herkunft und Werdegang des Hundes, seit wann und wie lange gibt es das Problem? Wann hat es begonnen? Gab es eine Ursache? Wie sieht der Alltag des Hundes aus? Wie wird er beschäftigt? etc. etc. etc.



 

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So als nicht-Trainer:

Es besteht die Möglichkeit, dass die Trainer schon beim ersten Treffen mit dem Hund auch auf neutralem Grund Dinge sehen, die jetzt ohne direkt mit der Situation konfrontiert zu werden angehen kann und sollte.

 

Also als Beispiel - bitte wirklich nur als Beispiel! - dass der HH dem Hund ständig unbewusst an der Leine rumzieht. Das wäre dann etwas, wo der Trainer sagen kann "Ok, bevor wir in die Stadt gehen wo der Hund reagiert, muss diese Baustelle behandelt werden, sonst wird das nichts"

Oder anderes Beispiel, der Hund ist schon in der Halle total gaga. Was soll es dann noch bringen, in die Stadt zu gehen?

 

 

Wenn dem so ist, sollte man das aber auch ganz deutlich dem HH vermitteln. So einfach im Regen stehen lassen spricht nicht gerade für die Trainer.

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Methodik erklären

  :) Das bedeutet, die Methode steht schon fest ohne den Hund am Auslöser erlebt zu haben? Wie einfach...

 

Ich würde folgenden Ablauf für ideal halten: Man trifft sich im Zuhause des Hundes (sehr aufschlussreich!), bespricht ein paar Dinge und dreht dann ne gemeinsame Runde, die so auch im Alltag stattfindet. Dann erörtert man, was jetzt Sinn macht und gibt das als Hausaufgabe. 

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