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Erkenntnis...


gast

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Mir fällt kein besserer Titel ein...

 

aber kennt ihr das auch... ihr habt ein geliebtes Tier (oder Mensch) verloren und nach einiger Zeit wird es euch (erst) wirklich bewusst.

Und es trifft euch mit voller Härte.

Nicht dass es nicht vorher schon eine starke Trauerphase gab.

 

Als Beispiel: meine Hündin starb ja im November. Ich habe da natürlich sehr um sie getrauert.

Aber irgendwann bin ich trotzdem im Januar morgens aufgewacht und habe gedacht "sie ist ja tot" und habe zwei Stunden nur geweint. Als ob es mir da erst richtig bewusst wurde.

 

Ich weiß nicht wie ich es besser beschreiben soll, vielleicht versteht jemand was ich meine?

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Ja, mir ging das auch so :(
Vielleicht hängt es damit zusammen, dass man erst in einer Schockphase ist und das gar nicht richtig in aller Tragweite begreifen kann?

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Ja das kenne ich auch. Bei Lara war das genauso. Die ersten 14 Tage hing ich total daneben. Dann kam eine intensive Trauerphase. Dann kam Jule und hat mich/uns doch sehr abgelenkt.

Einige Monate später kam dieser Hammer, der mir ganz bewusst machte, dass Lara wirklich tot ist. An dem Tag habe ich sie sogar noch gerochen. Das hat dieses Gefühl noch sehr verstärkt.

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Ich kenne das auch.

Unsere Laila starb im Mai, wir waren völlig daneben und wie erstarrt.

Dann ging es etwas aufwärts, denn Blümchen kam im August zu uns.

Wir waren wieder glücklich und trotzdem kam der Tag als ich völlig aufgelöst gerufen habe:

"Ich will meine Laila wieder haben".

Ich habe geweint und geweint.

Ich glaube, das geht jedem mal so.

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Red-Lady

Wenn man jemanden gehen lassen musste, den man liebt, dauert es seine Zeit bis auch die Seele und das Herz verstanden hat, dass derjenige wirklich weg ist.

Mein Kopf ist da schneller, aber gerade wenn man aufwacht oder bei den ganzen eigenen Ritualen, fällt es dem Herzen schwer zu glauben, was der Kopf leider weißt :(

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Ich kenn das auch. Nicht nur mit meinen Hunden. Als mein Vater starb hatte ich sogar das Gefühl kein Herz zu haben, weil ich nicht wirklich trauern konnte, ich hab zwar schon im ersten Schock geweint, auch auf der Beerdigung, aber nach ein paar Wochen war es so als wär es immer so gewesen,, er war einfach nicht mehr da, das Leben ging weiter, ich konnte lachen, und mich mit anderen Dingen geschäftigen und hab nicht gegrübelt. Ich war damals 14. Wenn die Leute mich auf meinen Vater angesprochen haben und ich sagte er sei gestorben und die dann sehr betroffen reagierten, weil es ja noch so frisch war, etc. dann hatte ich immer das Gefühl, ist doch schon so lange her, und hab mich dann gefragt, ob ich normal bin. Na ja, dann als ich ca. 18 war, hab ich einen längeren Sprachkurs in England gemacht, mehrere Wochen, ich war ganz allein, das 1. Mal in meinem leben, musste mich mit mir auseianndersetzen, und ich weiß noch, wie der Hammer kam, es hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen und auf einmal war dieses tiefe Gefühl der Trauer da und diese Erkenntnis, er ist wirklich tot und diese Sehnsucht nach meinem Vater. Bis dahin hab ich oft von meinem Vater geträumt, dass er auf Kur ist und zu Besuch vorbei kommt etc. Es lässt sich schwer in Worte packen, man weiß, er ist tot, aber man weiß es doch nicht wirklich, also nur ein Teil von einem weiß es, der emotionale Teil weigert sich und sperrt sich, und irgendwann öffnet er sich und dann haut es einen um, je mehr man sich vorher gesperrt hat unbewusst, je schlimmer ist das, irgendwann holt es einen ein. Deshalb halte ich auch nichts davon, sch sofort wieder einen Hund zu holen, um sich abzulenken, ich für mich weiß, ich muss dieses Gefühl zulassen und mich damit auseinandersetzen, statt es wegzuschieben oder zu überdecken, denn das was ich mit 18 erlebt habe, möchte ich nie wieder erleben.

 

Ich glaub, es ist ein Schutzmechanismus, damit man am Leben nicht verzweifelt, das Unterbewustsein drückt diese Erkenntnis, Tot, komplett weg und zwingt einen im hier und jetzt zu bleiben, für ein Kind völlig verständlich. Erst wenn man selbst einen Tiefpunkt hat und sich Gedanken um alles mögliche macht, eben auch über den Tod und das Leben an sich,  oder eben überhaupt erst die Zeit und Ruhe findet, zu sich zu finden, kann man sich mit dem echten Gefühl auseinandersetzen. Ich denk das ist Teil der Trauerarbeit. Aber wir müssen in der Arbeitswelt ja funktionieren, da bleibt kein Platz für sich zurückziehen, ausklinken etc. Das macht das ganze unglaublich schwer. 

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Fusselnase

Ich hatte das noch nicht. Aber ich kann es mir gut vorstellen, dass es auch bei mir mal so sein kann. Höchstens bei Alma ein bisschen, da konnte ich es manchmal nicht glauben, aber das kam eher so wellenartig. Mit ihrem Tod hadere ich am meisten, weil es so unerwartet kam und viel zu früh! Und weil ich nicht fassen konnte, dass ich nur 20 Monate mit diesem unglaublich genialen Hund haben sollte.

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Fiona01

Unseren Lucky mussten wir zum Schluss durch seine Niereninsuffizienz intensiv pflegen und als er dann starb, war ich fassungslos. Eigentlich hatten wir 2 oder 3 Tage später einen Nordseeurlaub gebucht, aber weil ich das Haus hier und den Ort, wo er begraben wurde (bei uns im Garten) nicht ertragen konnte, hat uns eine liebe Forianerin noch am nächsten Tag ein Hotel gebucht, wohin wir dann regelrecht geflüchtet sind. 

Man liest, ich konnte die Trauer in dem Moment überhaupt nicht zulassen und brauchte erst einmal Abstand. Es sind ja auch so viele Rituale mit einem Hund verbunden, man kennt seinen Rhythmus, weiß, was er wann am Tag mag und braucht und das ging für mich einfach nicht, dass das von jetzt auf gleich weg war. 

 

Als wir dann nach dem Urlaub wieder nach Hause kamen, war das zwar wieder alles da, aber ich konnte die Trauer dann auch besser zulassen. Richtig bewusst, dass er nunmehr fehlt, wurde mir alles aber glaube ich auch erst Wochen später ....

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