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ein ganz, ganz besonderer Morgen


gast

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Heute morgen war der erste Tag nach den Osterferien, in Rumänien wird das orthodoxe Ostern gefeiert und das war letztes Wochenende. Heute morgen dann wieder Schule und Kindergarten. Juchuhhhh ich hab mich schon auf den Morgen gefreut den ich mit Emma allein geniessen kann. Erstmal laufen.

 

Aber das Wetter......Regen, regen und kalt, nur 10 Grad. Naja ich hab mich trotzdem mit meiner Süssen auf den Weg in den Wald gemacht. Emma macht Regen nix aus. Mir schon! Unsere Laufstrecke startet im beliebten Stadtpark Suptampa und führt dann etwas oberhalb der Stadt an verschiedenen Stadtteilen vorbei. Nach gut 3 km gehts dann richtig nach oben, man kann bis zum Gipfel des Stadtberges gehen. Wir laufen aber eine Runde wo nach der Hälfte der Rückweg zum Stadtpark beginnt. Die Strecke ist ca. 8 km lang.

 

Wir haben gerade den Stadtteil Racadau hinter uns gelassen. Ca. 100 m Luftlienie entfernt steht ein grosses Mehrfamilien Hochhaus. Ab da geht es ziemlich steil nach oben und ich habe dort nie Lust zu laufen, wir gehen dann immer den ca. 1 km steil nach obenführenden Weg. Der Weg ist ein breit ausgebauter Wanderweg. Nach den ersten 200 m geht man eine steile Rechtskurve. Dann kommt eine lange Gerade.

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Als ich mit Emma um die Kurve bog und nach oben den weiteren Wegverlauf einblicken konnte sah ich etwas großes dunkles Etwas. Ein kleiner Strauch war in der ersten Sekunde noch ein wenig vor meinem Blick. Mein erster Gedanke war direkt: "ein riesiger Herdenschutzhund". Keine Sekunde später  sah ich dann das es kein Hund war. Ein Braunbär, ca. 80 m von uns entfernt! Ich war wie gebannt! Der Bär sah so majestätisch aus, er ging ganz langsam, es sah so aus als wenn er über den Boden schwebt! Dieses riesige, schwere Tier schwebte. Absolut wahnsinnig.

 

Und dann eine Sekunde später, so ein Sch.....da geht ein Bär und kommt auf uns zu! Ich hab Emma nur reflexartig am Halsband gepackt und sie mit mir mitgezogen, ich war gar nicht im Stande irgenein Kommando an Emma zu richten. Sie wollte gar nicht, ich bin dann einfach losgerannt (wieder zurück) und hab sie dann die ersten 2 m mitgezerrrt. Unterdessen hab ich den Wald beobachtet ob der Bär nicht doch eine Abkürzung nimmt und direkt den Wald heruntergestiefelt kommt. Es passierte nix.

 

Nach 300 m hab ich wieder angehalten und wollte mein Handy wieder in Gang bringen. Der Akku ist etwas altersschwach und rauscht bei Kälte immer wieder ab. Nach einigen Minuten ging es dann auch wieder an. Neugierig wie ich bin sind Emma und ich nochmal vorsichtig in die Richtung gegangen. Emma hat mir dann die Spur des Bären mit der Nase angezeigt. Wenn Emma recht hatte (davon gehe ich bei meiner Superspürnase mal von aus) ist der Bär genau an der Stelle in den Wald wo wir umgedreht haben. Mir wurde es dann doch zu mulmig, so sind wir heute keinen Rundweg gelaufen sondern wieder umgekehrt und so dann zurück.

 

Ab sofort ist der Fotoapperat immer mit dabei!

 

Hier haben wir im Winter auch die Bärenspuren im Neuschnee gesehen. Erst wollte ich das gar nicht glauben, aber ein Bekannter mit Hund der in diesem Haus am Waldrand wohnt hat mir gesagt das die Bären in den letzten 2-3 Jahren wieder verstärkt nach unten an den Stadtrand kommen. Das ist wirklich ein belebter Stadtteilrand direkt am Wald, viele Hochhäuser, vielbefahrene Strassen, alles in unmittelbarer Nähe zum Waldrand. Ausserdem dachte ich auch immer das Bären in der freien Wildniss grundsätzlich Winterschlaf halten. Aber er hatte mir damals auch erklärt das der Winter zum einen zu mild sei und zum anderen durch die Zivilisation die Nahrungsquellen nicht abreissen. Ebenso kenn ich es auch aus dem Bärenreservat von der Tierschutzorganisation wo ich helfe. Ebenso hat mir im Winter ein Spaziergänger an dem belebten Stadtpark erzählt das er am gestrigen Abend Bären am Waldrand gesehen hat, oder einen (mein rumänisch ist ja nicht das beste, so verwechsel ich schonmal einzahl und mehrzahl).

 

Das Bären generall am Morgen unterwegs sind ist eher selten, in der Regel sind Bären eher in frühen Abenstunden anzutreffen.

 

Ich bin immer noch im Rausch, kann an gar nichts anderes denken und diese 3-4 Sekunden werde ich mein ganzes Leben nicht mehr vergessen :-) So majestätisch hat er (oder sie) ausgeschaut!

 

 

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KleinEmma

Wahnsinn, das ist wirklich etwas Besonderes. Schade, dass du die Kamera nicht dabei hattest. ...und ich bewundere ja deinen Mut. Ich nehme schon Reißaus, wenn mir Wildschweine begegnen :D

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Wow, das ist wirklich ein unvergessliches Erlebnis. 

 

Tiere in ihrem natürlichen Umfeld zu sehen, finde ich immer was besonderes.Ich freue mich da immer schon über Rehe, Hasen oder Eulen- aber einen Bären! Wahnsinn! Ich glaub, ich hätte mir in die Hose gemacht  :lol:

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Renate

Tiere in ihrem natürlichen Umfeld zu sehen, finde ich immer was besonderes.Ich freue mich da immer schon über Rehe, Hasen oder Eulen- aber einen Bären! Wahnsinn! Ich glaub, ich hätte mir in die Hose gemacht  :lol:

 

 

 

Teilen wir uns ne Windel ? :P

 

Beeindruckender Bericht! :yes:

 

Ich find es toll, Wildtiere noch in der Natur und nicht in irgend einem Zirkus oder Zoo zu sehen!

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Das nenn ich mal ein Erlebnis :o faszinierend und doch ein bisschen angsteinflößend.

Wow, ich weiß gar nicht wie ich reagiert hätte.

Bei erschreckenden Erlebnissen funktioniere ich oft aber ich versteinere auch manchmal.

Also, deinen Mut hätte ich nicht gehabt.

Ich wäre " haste was kannste" umgedreht und wahrscheinlich bis in die Stadt gefetzt. :D

 

Trotzdem finde ich es toll mal so einen Bären in live zu sehen, müssen ja sehr majestätisch aussehen :wub:

Ein Foto wäre cool aber das ist schon gemein in so einer Situation auch noch die Nerven zum fotografieren zu haben. :ph34r:

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:huh:  wow

 

 

schade das du kein Bidl machen konntest aber in deinen Kopf wird es für immer gespeichert sien

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Boah, ich hätte mir da auch in die Hose gemacht.

Aber das war ein tolles Erlebnis, den Bär so nahe zu sehen. Ja, schade, dass du kein Foto machen konntest.

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Ich denke, es war vielleicht ganz gut, dass du keine Kamera dabei hattest... man will dann ja ein gescheites Bild haben und verplempert damit Zeit....

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Ich denke, es war vielleicht ganz gut, dass du keine Kamera dabei hattest... man will dann ja ein gescheites Bild haben und verplempert damit Zeit....

Was ich auch sehr beeindruckend fand war, der Bär blieb vollkommen entspannt. Der Blick nach unten gesenkt, langsam in seinen Bewegungen. Fast so als hätte er uns nicht bemerkt.....was ich mir allerdings nicht vorstellen kann. Es war ja noch eine recht große Entfernung zwischen uns, ca. 80m. ich denke auch mit meinem 5er Iphone wär nicht wirklich was zu erkennen gewesen. Dann noch der Regen und ein wenig diesig.

 

Bis zu den nächsten Häusern sind es übrigens nur 400 m, 300 m Luftlinie vielleicht! Und das sind dann keine kleinen Häuschen am Waldrand, sondern Hochhäuser mit 30 oder 40 Wohnparteien.

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Tröte

Na das ist ja wirklich ein Erlebnis das du bestimmt so schnell nicht vergessen wirst. Gut das euch nix passiert ist. :)

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