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HTS und andere Formen, dem Hund gegenüberzutreten


Lily de Lil

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........ und jetzt machen wir kssch und beenden das Thema......

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Nochmal ganz schnell bevor geschlossen wird.

@ Lily de Lil:Diese Trainerin finde ich auch sehr gut. Ich hatte schon 1 Seite vorher dazu geschrieben. Ich denke es ist untergegangen :-)

Link zu einem Video, es gibt über 300 von der Trainerin bei You Tube!

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Marcolino, das ist deine Sicht, da sind aber ganz viele subjektive Interpretationen. Ich hab das alles bereits mehrfach aus meiner Sicht gegengeschildert, auch subjektiv, ich erd es nicht mehr wiederholen.

Warum wird dein Max sehr energisch zurechtgewiesen von dir? Und warum ist das dann keine Angstkonditionierung? Und wieso darfst du dir anmassen andere dafuer an den Pranger zu Stelle? Obwohl du ja sogar weisst was du tust?

Einige versuchen sich hier mit einem Heiligenschein zu umgeben.

Wer nicht mal erkennen will, dass er mit Schmutz wirft, obwohl er immer wieder von vielen Seiten darauf hingewiesen wird, dem mangelt es an Empathie, und da soll ich glauben, dass euer Umgang mit Hunden empathischer ist?

Mir scheint ihr braucht ein Ventil, fuer euren Alltagsfrust.

 

@Chibambola: Du bezeichnest hier Fakten als subjektive Interpretation. Nenne mir EINE Aussage aus diesem Text, die eine subjektive Interpretation sein soll:

 

 

HTS hat eine Methode entwickelt, die sich Ampelsystem nennt. Das Ganze wird umschrieben als "Kommunikation, bei der - ohne vorher konditioniert zu haben! - ein vorwärts denkender Hund zum Rückwärts-Denken gebracht wird".

 

Folgende Grundlagen sind Basis für diese HTS-Methode :

 

Der Respekt des Hundes dem (seinem) Menschen gegenüber kann nur über das Setzen von Grenzen aufgebaut werden. Deshalb müssen dem Hund erst Grenzen gesetzt werden, bevor es Zuneigung gibt.

 

Der Hund wird nicht konditioniert, sondern es wird mit dem Hund kommuniziert.

 

Dem Hund wird kommuniziert, dass er statt Vorwärts Rückwärts denken soll.

 

Diese Grundlagen sind BEHAUPTUNGEN von HTS, die nicht näher belegt werden. Dabei sind diese Grundlagen psychologisch sehr geschickt gewählt, weil sie zunächst einmal Folgendes suggerieren:

 

- Die Ampel-Methode ist eine Methode, die den Hund lehrt, den (seinen) Menschen zu respektieren. Der wohl schlimmste Vorwurf, den man einem Hundehalter machen kann, ist: "Dein Hund respektiert dich nicht/ist dir gegenüber respektlos!". Jeder Mensch will von seinem Hund respektiert werden, eine Methode, die dies verspricht, hat schon mal einen großen Pluspunkt.

- Wir konditionieren den Hund nicht, wir kommunizieren. Das kommt natürlich einerseits dem weit verbreitetem Trend der Verteufelung von Konditionierung entgegen, die von vielen als reine Dressur angesehen wird. Andererseits suggeriert der -scheinbare!- Einsatz von Kommunikation,  der Hund würde hierdurch nicht nur artgerechter, sondern sogar als (hundlicher) Partner behandelt. Ein weiterer großer Pluspunkt.

- Die HTS-spezifischen Begriffe des Vorwärts- und Rückwärts-Denkenden Hundes suggerieren: Der Hund DENKT - und über die Ampel-Methode bringen wir den Hund dazu ANDERS zu denken. Jeder möchte seinen Hund als denkendes (und fühlendes) Lebewesen behandeln. Das Denken, also den Verstand (Kognition) des Hundes anzusprechen mit dieser Ampel-Methode ist damit ein weiterer Pluspunkt für diese Ampel-Methode.

 

Kurz: Die Ampel-Methode verhilft über Kommunikation dem Menschen zu Respekt und einem veränderten Denken des Hundes.

 

Das liest und fühlt sich doch richtig gut an! Also: Nix wie hin ...

 

... oder?

 

Warum ICH diese Ampel-Methode ablehne, ohne jemals dagewesen zu sein und es selbst erlebt zu haben:

 

Zunächst einmal: Ich bilde mir eine Meinung, indem ich mich mit einem Thema befasse. Ich bilde mir eine eigene Meinung und verwende dazu Informationen aus möglichst vielen unterschiedlichen Quellen, um ein Gesamtbild zu haben.

Neben der Fülle an Material, welches von HTS zur Veranschaulichung der Ampel-Methode im Netz öffentlich zur Verfügung gestellt wird, gehören dazu auch Informationen, die - methodenunabhängig - die Themenbereiche von Konditionierung und Kommunikation, aber auch Gehirnfunktionen und psychologische sowie verhaltensbiologische Themen beinhalten.

 

Ich bin davon überzeugt, dass man nicht von einem Hochhaus springen muss, um sich die Meinung bilden zu dürfen, ein Sprung von einem Hochhaus ist schädlich.

 

Wenn ich mir die Meinung gebildet habe, eine Vorgehensweise ist für meine Hunde schädlich, dann werde ich nicht meine Hunde als Versuchskaninchen herhalten lassen, um diese Meinung praktisch zu prüfen. 

 

Mir reichen die Informationen aus, um meine Meinung begründen zu können. Damit liefere ich auch Material, welches zur Gegenargumentation genutzt werden kann.

 

Damit zur Begründung meiner Meinung:

 

Schon der Begriff "Respekt" ist sehr schwammig. Ich nutze gerne allgemeine, leicht verständliche Definitionen für Begriffe aus der deutschen Sprache, wie in diesem Fall den Duden http://www.duden.de/rechtschreibung/Respekt

 

Schon hier wird deutlich, dass Respekt unterschiedliche Bedeutungen hat, die sich aus dem Kontext der Nutzung des Wortes "Respekt" ergeben.

 

So kann mit Respekt gemeint sein

 

- die Achtung für jemanden aufgrund von Anerkennung, Bewunderung

- die Scheu vor jemandem aufgrund seiner höheren, übergeordneten Position, die sich in dem Bemühen äußert, kein Missfallen gegenüber dieser Person zu erregen.

 

Schon damit wird deutlich, dass Respekt auf unterschiedlichen Wegen erzeugt werden kann.

 

HTS geht hiervon EINEN Weg, nämlich den der Grenzsetzung. Damit ist der Mensch in der höheren, übergeordneten Position.

 

Am Beispiel: Setze ich einem fremden Hund in Anwesenheit meines Hundes eine Grenze, so wird mich der fremde Hund scheuen (hoffentlich), und mein eigener Hund (auch hoffentlich) bewundern. Setze ich meinem Hund eine Grenze, so wird mein Hund MICH scheuen.

 

Dabei wird von HTS behauptet, Hunde würden das auch so immer so machen (siehe dazu: "Hunde klären bei einer Begegnung immer zuerst, wer führt und wer geführt wird"). Diese Behauptung wird mit nichts anderem belegt als der Erfahrung der Erfinder der Ampel-Methode.

 

Dem entgegen sprechen sämtliche Beobachtungen anerkannter Kynologen, die Hunden ein umfassendes Verhaltensrepertoire bescheinigen, bei welchem Grenzsetzungen zwar ein Teil, aber kein vorherrschendes, und erst recht kein alleiniges Verhalten sind.

 

Wer also Respekt über Grenzen einfordert, erhält einen Respekt, der auf Dominanz beruht - aber nicht auf einen Respekt, der auf Achtung aufgrund von Anerkennung/Bewunderung von Fähigkeiten basiert.

 

Damit zum Einsatz von Kognition: Die Begriffe Vorwärts-Denken und Rückwärts-Denken sind eine Erfindung der HTS-Betreiber.

 

Beschrieben wird damit eine Verhaltensweise von Hunden, die natürlich auf vorherigen Erfahrungen beruht und der damit eine vorausgegangene "Denkleistung" zugrunde liegt, die aber im Moment des Zeigens dieser Verhaltensweise wenig mit Kognition zu tun hat. Der Hund "denkt" nicht, "ich gehe vorwärts", sondern er TUT es, WEIL er es vorher aufgrund von welchen Erfahrungen auch immer so gelernt hat.

 

Logischerweise müsste man also, um dieses erlernte "Vorwärts" denkender Weise (kognitiv) zu beeinflussen, den Denkprozess, der zu diesem Verhalten geführt hat, anschauen und überlegen, wie diese gemachten Erfahrungen durch andere Erfahrungen ausgeglichen oder ersetzt werden können, um einer neuen (erwünschten) Verhaltensweise Platz zu machen.

 

Genau das wird aber bei der Ampel-Methode NICHT gemacht.

 

Zwar wird es suggeriert, indem man zu dem Begriff des "Vorwärts-Denkens" das passende Gegenstück, das "Rückwärts-Denken" einführt - aber: Was ist dieses "Rückwärts-Denken" denn nun genau? 

 

Damit zu einem meiner Lieblingsthemen - der emotionalen FurchtKONDITIONIERUNG:

 

Konditionierung ist eine Lernerfahrung, die - manchmal als einmaliges (einschneidendes, prägendes) Erlebnis, häufiger aber durch mehrfache Wiederholung - ein bestimmtes Verhalten etabliert/festigt.

 

Ein bewährtes Mittel in der Hundeerziehung ist das mehrfache Wiederholen von Lernlektionen (Konditionierung), um bestimmte Verhaltensweisen zu erzielen. Häufig hat man dabei "Sitz, Fuß, Hier" im Kopf, welches gerne auch als reine Dressur bezeichnet wird; weniger häufig sind dabei Verhaltensweisen im Kopf, die oftmals genauso "anerzogen" sind, aber nicht als solche angesehen werden, weil sie eher unterbewusst eingeführt wurden. Dazu zählen z. B. das Verhalten des zu jedem ungebremst hinrennenden Hundes genauso wie das Verhalten des jeden anbellenden Hundes oder des jedem Jogger hinterher rennenden Hundes. 

 

Auch solche Verhaltensweisen beruhen auf Lernerfahrungen, sind also konditioniert. (Aber nicht immer ist der Mensch am anderen Ende der Leine Verursacher dieses Verhaltens, nur mal als Randbemerkung ;) ).

 

Die emotionale Furchtkonditionierung ist eine klassische Konditionierung.

 

Bei der klassischen Konditionierung wird eine natürliche Reaktion auf einen Reiz mit einem neutralen Reiz verbunden. Dieser neutrale Reiz tritt dann an die Stelle des natürlichen Reizes und löst die natürliche Reaktion aus.

 

Am bekanntesten ist hier das Beispiel der Pawlowschen Hunde: Die Futtergabe wurde mit einem Glockenton verbunden, nach mehrmaligem Wiederholen wurde der Speichelfluss bei den Hunden alleine durch den Glockenton hervorgerufen, ohne dass Futter gereicht wurde.

 

Der Speichelfluss ist ein natürlicher Reflex, der durch die Aussicht auf Futter hervorgerufen wird. Durch die Konditionierung (Verknüpfung mit dem Glockenton) ist an die Stelle des ursächlichen Reizes (Reaktionsauslösers Futter) der Glockenton getreten.

 

Die emotionale Furchtkonditionierung nutzt einen speziellen Lernmechanismus im Gehirn von Säugetieren, der eine überlebenswichtige Funktion ausübt. Hierbei spielt der Mandelkernkomplex (Amygdala) als Teil des limbischen Systems ein große Rolle. Der Mandelkernkomplex - oft auch umgangssprachlich als "Angstzentrum des Gehirns" bezeichnet - ist nicht ausschließlich, aber hauptsächlich dazu da, Gefahrensituationen zu erfassen und blitzschnelle körperliche Abläufe in Gang zu setzen, die die Unversehrtheit des eigenen Körpers gewährleisten sollen. Diese reflexartigen Verhaltensweisen werden als AVERSIONSVERHALTEN beschrieben und umfassen eine nur bedingt kognitiv beeinflussbare Reaktionsnorm, die ein Meiden bis hin zur Flucht beinhalten.

 

Was wird bei der Ampel-Methode gemacht?

 

Ein Abbruchsignal zum Hemmen eines Verhaltens wird klassisch konditioniert.

Dazu wird ein Schreckreiz mit einem weiteren Reiz verbunden, wobei hier so konditioniert wird, dass der weitere Reiz als Auslöser zum Hemmen reicht.

 

Bei der Ampel-Methode ist dieser "weitere Reiz" ein "Kscht", der, so wie er angewendet wird, schon nicht neutral ist, weil er selber schon als Schreckreiz dient. Der eigentliche Schreckreiz ist aber z. B. ein abrupter Körperblock, oder - als Verstärkung (rote Karte) ein plötzliches Anstupsen, oder auch ein plötzliches Geräusch wie das Klopfen auf das Wagendach, auf einen Pettube, ein vehementes Aufstampfen, ein geworfener Schlüssel/Disk/Wurfkette, ein Wasserstrahl etc. Dieser Schreckreiz wirkt aversiv (löst das genetisch programmierte Meide-/Fluchtverhalten) aus und wird mit dem zusätzlichen Reiz des "Kscht" verbunden.

 

Dabei ist unerheblich, WIE STARK dieser Reiz angewandt wird, um die über den Mandelkernkomplex gesteuerte Reaktion zu aktivieren; Zum Hemmen reicht es, diesen Prozess "anzustupsen", Flucht ist - zumindest beim eigenen Hund - unerwünscht.

 

Im Grunde genommen ist es also ein Knopf, den wir beim Hund drücken - und er funktioniert.

 

Bei manchen Hunden aber auch in die entgegengesetzte Richtung - mit dem Auslösen von Aggression.

 

Wer diesen "Knopf" bei seinem Hund drücken möchte - nun, das bleibt jedem selber überlassen.

 

Mir widerstrebt es, und das kann (und habe ich) begründet.

 

Warum HTS aber bei mir persönlich völlig untendurch ist, dafür war letztendlich dieses Video (frei verfügbar als Anschauungsmaterial im Netz) verantwortlich:

 

 

Hier wird bei einem 9 Wochen alten Welpen diese Ampel-Methode etabliert - also bei einem Hund, der sich noch in der hochsensiblen Sozialisierungsphase befindet, einer Phase, in der ein Hund besonders intensiv und vor Allem lebenslang geprägt wird auf den Umgang, den seine Umwelt, in diesem Fall sein Mensch, mit ihm pflegt.

 

Ich werte dies aus meiner Sicht - tut ihr das aus Eurer.

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Grundsatzdiskussionen und / oder persönliche Unstimmigkeiten, Aufklärungsbedarf gehören nicht in dieses Thema. Das mag per PN aufgearbeitet werden.

 

Das Thema schließe ich.

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