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Loslassen... Wie soll das denn gehen?


Lissy-und-Missy

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Lissy-und-Missy

Moin liebe Leute,

Ich schreibe bewusst in der Rubrik "Hunde im Alter" und nicht in der "Regenbogenbrücke"... Weil ich nicht loslassen kann? Vielleicht... ich weiß es, ehrlich gesagt, nicht.

Das Ömchen ist krank, wieder mal... Aber diesmal ist alles anders.

In den letzten Monaten hatten wir sehr viel Probleme mit der Wirbelsäule und den allgemeinen Alterserscheinungen, die ein 18jähriger Hund nunmal hat. Es kommt mir manchmal so vor, als würden wir einen Schritt nach vorn und zwei Schritte zurück machen. Es gibt gute Tage, es gibt schlechte Tage... Ihr wisst sicher, was ich meine.

Nun fing sie vorgestern an, extrem zu hecheln, gestern kamen noch leichte Gleichgewichtsstörungen dazu. Heute Morgen war es so extrem, dass sie sich kaum noch halten konnte und mit dem Kopf immer ganz merkwürdig gezuckt hat. Sie macht teilweise einen sehr verwirrten Eindruck, kann nicht richtig sehen und ist sehr schreckhaft.

Mittags war die Tierärztin hier und hat sie eingehend untersucht, so weit das in einem Wohnzimmer möglich ist. Sie meinte auch, dass das eigentlich ein Fall für die Tierklinik wäre, um eine genaue Diagnostik zu machen. Aus verschiedenen Gründen, die ich hier nicht näher ausführen möchte, weil das den Rahmen sprengen würde, waren wir beide der Meinung, dass die Klinik keine gute Idee ist. Das Ömchen bekam nun ein Antibiotikum per Spritze und vetmedin, weil ihre kürzlich in dieser Klinik diagnostizierte Herzinsuffizienz nun doch deutlich zu hören war.

Warum ich aber eigentlich schreibe... Die Tierärztin fragte mich, was ich als Alternative sehe, wenn das Antibiotikum nicht anschlägt und die Urinprobe auch keine Ergebnisse bringt. Ich fragte sie zurück, ob es denn noch Alternativen gäbe?! Sie meinte nein. Darauf ich... Dann ist "der letzte Weg" die Alternative und hab sofort losgeplärrt...

Sie meinte dann, dass ich ja eigentlich weiß, dass der Tag X immer näher rückt, aber ich müsse auch langsam loslassen. Mein Hund würde spüren, wie sehr ich an ihr hänge und sie schätzt meinen Hund so ein, dass das liebe Ömchen bis zu letzten Sekunde kämpfen wird, um bei mir zu bleiben. Wenn ich sie loslasse, kann sie auch loslassen.

Das war das erste Mal, dass wir über Euthanasie gesprochen haben, was mir zeigt, dass ich wohl mit dem schlimmsten rechnen muss. Das habe ich aber durchaus schon mehrfach gedacht im letzten Jahr. Allerdings war die Tierärztin da sehr viel zuversichtlicher. Wir wollen bis Montag warten, spätestens dann müsste das Antibiotikum ja wirken.

Ich habe so eine riesen Angst vor diesem Wochenende!

Und wie lasse ich los - verdammt noch mal??? Wie geht das? Ich weiß doch - seit mehr als einem Jahr - dass jeder Tag der letzte sein kann. Und ich weiß, was für ein gigantisches Glück ich habe, dass die Oma im Herbst 19 Jahre alt werden könnte und ich weiß, dass das vermutlich nicht passieren wird!

Aber wie kann ich loslassen? Denn scheinbar habe ich das noch nicht getan...

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Lily de Lil

Um Jemanden zu trauern, im Vorfeld schon den Verlust zu fürchten, bedeutet nicht, ihn nicht losgelassen zu haben. Die Tierärztin mag Recht haben oder auch nicht. Das weisst Du allein am Besten.

Gib dem Ömchen die Erlaubnis zu gehen, sag ihr, dass Du ihren neuen Weg respektierst - tu das ehrlichen Herzens - und dann lass sie entscheiden.

Jeder Tag ist kostbar, jeder Augenblick ist es, immer. Es ist uns meist nur nicht klar.

Dein Ömchen wird gehen,wenn die Zeit gekommen ist - das hat nichts mit Dir zu tun. Sie wird bei Dir bleiben, so lange sie kann, und dann wird sie gehen. Diesen Prozess kannst Du nicht stoppen. Aber er dauert seine Zeit. Das ist normal. Und Ömchen hat grosses Glück, in Deinen Armen ihre letzten Tage und Stunden sein zu dürfen!!

 

Es ist eine sehr traurige Situation für Dich und es tut mir sehr Leid, dass Du das jetzt durchamchen musst.

:knuddel

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Es ist immer furchtbar schlimm eine solche Entscheidung treffen zu müssen.

Es tut mir so leid, dass dein geliebtes Ömchen offensichtlich keine Kraft mehr hat.

 

Ja, wann lässt man los, wann ist man so weit?

Ich weiß es nicht und es muss auch jeder für sich entscheiden.

Ich musste diese Entscheidung bisher 1x treffen und ich habe danach Rotz zu Wasser geheult.

Ich habe damals meiner TÄ diagnostisch eindeutig vertraut, dann habe ich Frydward angeschaut und seine Augen baten mich ihn gehen zu lassen.

Ich habe das gefühlt, anders kann ich es dir nicht sagen.

Ich habe mit ihm gekuschelt und ihm leise erzählt wie schön es mit ihm war und ihm für unsere gemeinsame Zeit gedankt.

Ich habe ihn gehen lassen aus Liebe und ich habe so lange durchgehalten bis er friedlich eingeschlafen war.

Danach habe ich auf der Treppe zum Tierarzt gesessen und konnte vor Schmerz nicht nachhause fahren.

 

Wenn ich das jetzt hier schreibe, geht es mir nicht gut ,aber ich bin vollkommen sicher die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

 

Ich wünsche deinem Ömchen gute Besserung und dir die Kraft sie gehen zu lassen.

Du wirst wissen, wann es so weit ist.

Alles, alles Gute.

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Da ich nicht mehr editieren kann, hier noch ein kurzer Nachtrag.

Meine Hündin Laila verstarb nach einer OP allein in der Tierklinik.

Dies läuft mir bis heute noch sehr nach.

Sie verstarb so unerwartet und plötzlich, dass ich nicht bei ihr sein konnte.

 

Wenn du die Kraft, Liebe und den Mut hast, begleite dein Ömchen auf ihrem letzten  Weg.

Ich umarme dich und fühle mit dir. :kuss:

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Diese Frage kann man eigentlich nicht wirklich erklären. Ich glaube, dass die Liebe es möglich macht, die Kraft zu diesem Schritt zu finden. Es ist für mich keine Kopfentscheidung sondern eine des Herzens.

Loslassen bedeutet für mich Lieben und damit die Entscheidung deines Schatzes zu gehen zu akzeptieren. Das ist sooo schwer, es zerreißt einem das Herz. Aber sie hat es verdient, dass sie Frieden findet.

 

Genieße jede Sekunde, jede Minute mit ihr, mach es euch so schön, wie es eben geht. Lass sie futtern, was sie besonders gerne mag, kuschel mit ihr, wenn sie es möchte, erzähl ihr, was sie dir alles gegeben hat, wie sehr du sie liebst und dass sie jetzt gehen darf, wenn sie soweit ist. Vielleicht ist es euch ja sogar vergönnt, dass sie die Entscheidung selbst trifft und einfach ganz friedlich einschläft.

 

Ich wünsche dir die Kraft und den Mut, diesen letzten Weg mit ihr zu gehen. Unsere Lara hat mir auch gezeigt, als ihre Zeit gekommen war. In dem Moment war die Entscheidung, sie gehen zu lassen richtig und gut.

Was hinterher ist, ist in dem Moment nicht wichtig.

 

Fühl dich ganz lieb in den Arm genommen.

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Gusar

Heute habe ich mit meinem Mann gesprochen, wann unser erster Hund gegangen ist. Er meinte vor zwölf Jahren, dann haben wir nachgerechnet, es sind fast 17 Jahre! Er durfte nicht alt werden und die Geschichte ist wirklich tragisch gewesen. Warum ich das schreibe? Loslassen heißt nicht vergessen!

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Ich lasse immer dann los, wenn ich weiss, ich tue meinem Hund einen Freundschaftsdienst.

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Juline

Ich schleich jetzt schon eine Weile um den heißen Brei und finde doch keine richtigen Worte. Es ist ein sehr persönliches Thema, da jeder von uns auf seine ganz eigene Art mit dem Thema Tod umgeht. Was ich aber sagen möchte:

Loslassen heißt auch, den besten Weg möglich zu machen.

Dir, euch alles Gute.

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Loslassen heißt ja nicht, dass das Band eurer Liebe damit endet- es wird nie zerreißen! Auch nicht, wenn das Ömchen gegangen ist. 

 

Ich musste diese Entscheidung auch schon treffen und ich sitze gerade hier und weine, aber meine Katze ist in meinen Armen eingeschlafen und sie ist in meinem Herzen. Ich habe sie gehen lassen, aber nicht losgelassen. 

 

Du kannst das auch, du darfst sie gehen lassen. Ich wünsche dir sehr, dass du noch ein paar schöne Tage miteinander habt. 

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Lissy-und-Missy

Oh man... So viele nette Worte und Wünsche! Jetzt bin ich ganz sprachlos. Ich danke euch sehr, auch wenn ich schon wieder rumheulen muss.

Ich hatte vor der Oma auch schon einen Hund. Das war auch ganz, ganz übel. Sie starb mit 11 Jahren an Krebs. Ich konnte mich nicht wirklich von ihr verabschieden und zu allem Übel musste ich sie beim Tierarzt lassen. Das nagt heute noch an mir...

Irgendwie dachte ich, beim zweiten Hund wird es leichter... Tja - falsch gedacht. Mein Kopf weiss ganz klar, was zu tun ist. Ganz sicher. Wenn es keine Aussicht auf Besserung gibt, bin ich es ihr schuldig, ihr Leid zu beenden und natürlich werde ich bei ihr sein und wenn alles klappt, wird sie hier zuhause friedlich in ihrem Körbchen einschlafen. Aber mein Herz... Mein Herz kann nicht loslassen, will nicht loslassen - wie könnte es auch. SIE ist mein Herz!

Ich habe sie gehen lassen, aber nicht losgelassen. 

Das ist ein Satz, der vermutlich voll in die 100 treffen wird!

Ich danke euch für eure aufmunternden Worte!

Wir werden sehen, was der morgige Tag bereit hält... Vielleicht lichtet sich ja sogar das Chaos in meinem Kopf ein bisschen. Und wie sagt man so schön... Die Hoffnung stirbt zuletzt.

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