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plötzliches austicken


BaluZ

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Hallo,

 

wir haben einen Labrador-Retriever Rüden Balu, 8 Monate alt. Wir haben ihn wegen seinem sehr lebhaften Wesen auf anraten jetzt kastrieren lassen. In der Aufwachphase aus der Narkose war ich dabei. Die Operation war vor 1 Woche. Mit der Halskrause (Trompete) kommt er gut zurecht.

Zwei mal die Woche geht es relativ erfolgreich zur Hundeschule. Platz, Sitz und an der Leine gehen, auch Fuß ohne Leine funktionieren ganz ordentlich, sofern man alleine mit ihm unterwegs ist. Wir haben einen großen Hof (kein Stubenhund) wo er den Tag über frei laufen kann. Auch gehen wir mit ihm über den Tag verteilt 4x ca. eine halbe Stunde spazieren, 1x davon etwa eine Stunde abends. Der Hund wird, wenn er hört gelobt und es gibt auch ein Leckerlie. Von berufswegen hat er den Tag über oft sozialen Kontakt mit der Familie auf dem Grundstück.

Wir wohnen zusammen mit den Schwiegereltern. Ihnen ist es schwer beizubringen resoluter zu sein, eindeutige Kommandos zu geben, auch nicht ständig Leckerlies zu geben. Sicher nicht unbedingt von Vorteil.

Nun zu den Problemen,

in der Hundeschule zusammen mit vielen anderen Hunden funktioniert das Hören ganz gut. Spazieren gehen auf der Straße, wenn Hunde hinter dem Zaun bellen ist er kaum zu bändigen. So verhält er sich auch wenn andere Zweibeiner ihn streicheln möchten. Er springt hoch und knabbert. Er ist zu Beginn sehr nervös und es gelingt mir schwer ihn abzulenken bzw. zu beruhigen. Nach 5 min. ist er wier ruhiger. Angefangen bei Fliegen bis hin zu jedem sich bewegenden Dingen reagiert er meist heftig.

Das Phänomen scheint sich jetzt zu verschlimmern. Er ist ruhig und ausgeglichen und im nächsten Moment tickt er aus. Er rennt wie besessen los, oder spielt an der Leine verrückt, springt an und knabbert-beißt leicht, aber nicht stark. Folgende Kommandos verschlimmern den Zustand, auch zu erkennen an seinem Augenausdruck. Dann versuche ich ihn zu beruhigen. Versuche durch Berührungen bringen nichts. Gehe beim Anspringen aus vollem Lauf nicht aus dem Weg, dreh mich weg und ignoriere ihn. Er wird dann manchmal ruhiger. Auch klappt es mit auf dem Boden pressend seitlich liegend ohne sprechen festhalten. Es ist 5min. anstrengend, doch dann wird er ruhiger. Nach ca. 10min. dann ist die Phase vorbei und er ist wieder ausgeglichener.

Zusammen mit anderen alleine ohne Kontrolle meinerseits kann und möchte ich ihn nicht lassen, da nur ich ihn halbwegs unter Kontrolle habe und entsprechend reagieren kann.

Nun ist es gut möglich, das es sich um die hoffentlich vorübergehende Rüpelzeit handelt. Vielleicht aber auch gibt es den einen oder anderen Fehler in meiner Führung?

Mit freundlichen Grüßen

Stephan

 

 

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Missyble

Ich finde es ehrlich gesagt nicht wirklich toll, einen 8 monatigen Hund kastrieren zu lassen und schon gar nicht weil er lebhaft ist.

 

Wie lastest du den Hund aus? Er ist jung, er hat Spaß und er will warscheinlich arbeiten. Spontan würde ich an Apportieren denken. Das liegt Labbis ja im Blut und du kannst ihn super damit auslasten. Geht ja beim Apportieren nicht nur drum dem Dummy hinterherzulaufen und zu holen, sondern ihn z. Bsp. auch zu finden bei der "Verlorensuche", oder sitzen zu bleiben wenn du wirfst, oder du wirfst über ihn drüber und rufst ihn dann erstmal zu dir usw. usf. Da hat man ganz viele Möglichkeiten. Ich könnte mir vorstellen das er geistig einfach nicht wirklich ausgelastet ist?

 

Das anbellen von anderen Hunden hinterm Zaun..... einfach dran arbeiten. Selbst ruhig bleiben und dem Hund alternativen zeigen und Fortschritte auch belohnen. Auch hier kann man mit dem Dummy arbeiten. Ihn tragen lassen, oder damit einfach im Rahmen des möglichen beschäftigen. Auch wenn manche glauben würden es geht nur ums ablenken, der Hund ist ja nicht dumm, er lernt trotzdem etwas. Nur bis es gefestigt ist, dauert es halt ein bißchen

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Mal von den gesamten Umständen (Warum kein Stubenhund?) abgesehen: bitte NICHT kastrieren an alle, die wegen eines ähnlichen Problems mitlesen und es noch nicht getan haben - das hat ja nichts mit Hypersexualität zu tun!
Ich kenne diese Art des Verhaltens und aufgrund dessen mache ich mir das Bild. Es soll keine Vorverurteilung sein, aber ich spreche die Dinge nun sehr deutlich aus! Wenn du dich daran nicht erkennst, dann bitte ignoriere mich einfach ;)

Manchmal machen es Hunde, weil die Lbensfreude so groß ist, dann nenne ich es "Die verrückten 5 Minuten", es hängt aber dennoch mit Aufregung, die raus muss, zusammen.
Aus dem "Nichts":




In deinem Fall ist es ähnlich, nur ist der Motivator ein anderer.
Das ist KEIN Aggressionsverhalten, sondern ein aufgedrehtes, übertriebenes Spielverhalten (gerade beim Labrador gehört unsanfteres Anrempeln gerne mal dazu, auch Spielknabbern). Kommandos sind dann extrem kontraproduktiv. Das ist für Junghunde, die nicht mehr wissen, wohin mit sich (bei viel Stress, Überforderung in diesem Moment) durchaus normal.

Da ist auch geistige Mehrauslastung eher kontraproduktiv. Solche Hunde sind wie Kinder, die nicht mehr schlafen können, weil se so viel erlebt haben - sie in den Gehorsam zu befehlen, stellt das Verhalten langfristig auch nicht ab.

Ihn auf den Boden zu pressen ist nichts als Gewalt am Hund und hier sehe ich den Fehler in der Führung. Nicht jeder Hund lässt sich (richtigerweise!!) unterwerfen. Sowas schlägt in Stress und Frust um und verschärft vielleicht sogar das Problem. Sei gelassener, sei netter, sei berechenbarer für deinen Hund! Ich bleibe auch ruhig (bei einem von mir betreuten Malamuten habe ich mich auch weggedreht und mich "anrempeln lassen") und gebe dann eben wie du siehst ein Leckerli (Kauen beruhigt!) oder ganz viele und gehe dan entspannt weiter, lass den Hund dan schnüffeln, ggf. an der langen Leine.

Ich glaube, es braucht mehr Ruhe, Entspannung und Vertrauen zwischen euch - weniger resolutes und strenges Verhalten deinerseits. Die Leckerlis magst du vielleicht nicht, aber sie schaden mit absoluter Sicherheit nicht, aber auf den Boden pressen, wenn der Hund "austickt" schon.
Auch die Lebensumstände können für so einen jungen Hund einfach zu viel Input sein, dazu nochd ie Hundeschule, das viele Spazierengehen (nicht die Länge, sondern die Häufigkeit), ständig wechselnde Bezugspersonen - daran würde ich versuchen zu arbeiten, mehr Entspannung für den Hund. Mehr fester Rahmen wie eine Bezugsperson, an die sich der Hund immer wenden kann... wenn das geht.

Andere Menschen müssen ihn doch nicht streicheln, wenn er damit noch überfordert ist? Diesen Stressor würde ich zum jetzigen Zeitpunkt komplett meiden!
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Luna77

Die Kastration war überflüssig. Lass mich raten, das hat euer Tierarzt so empfohlen?

Ihr habt (oder hattet) einen 8 Monate alten pubertierenden Junghund, der gerade in dieser Phase seines Lebens eine souveräne Führung und konsequente Erziehung braucht. Eure Probleme werden sich nicht mit der Kastration lösen, da es ein rein erzieherisches Problem ist.

 

Am besten wäre es, wenn der Hund gar nicht erst so hochdrehen kann, wenn er seine "Ausraster" bekommt. Ist er schon mitten drin, dann kann er in diesem Moment vermutlich gar nicht richtig Kommandos annehmen und umsetzen, weil das Erregungslevel schon zu hoch ist. Ihr müsst die Situationen schon vorher erknenn und lenkend eingreifen und ein alternatives Verhalten fordern. Impulskontrolle, Rückruf, Ruhe halten können wären für mich erstmal die wichtigeren Dinge, die der Hund lernen sollte. 
Kommandos wie Sitz, Platz, Fuß würde ich nur einfordern, solange der Hund noch ansprechbar ist. Das Ganze übt man dann mit steigender Reizlage. Bis der Hund äußere Reize wie zum Beispiel Hunde am Gartenzaun gut aushalten kann, hält man einen größeren Abstand, und zwar grad soweit, wie der Hund es noch ertragen kann ohne auszurasten. Wenn man das eine Weile mit Abstand geübt hat und der Hund ansprechbar und lenkbar bleibt, kann man den Abstand langsam verringern. 

Was das Jagdverhalten angeht , so würde ich für ein Auslastungsprogramm sorgen. Dummy- und Apportier-Training wurde ja schon genannt und bietet sich bei dieser Rasse auch an.

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Darf ich vielleicht daran erinnern, dass das ein Hund von 8!!! Monaten ist und dass es völlig normal ist, wenn ein Hund auch noch in späteren Jahren seine dollen 5 Minuten kriegt.

Das ist Lebensfreude.

 

Sehr viel Erziehung in dieser kurzen Zeit. Hohe Erwartungshaltung.

Und es als erzieherisches Problem zu sehen, finde ich auch insofern gefährlich, weil man dann dazu neigt, noch mehr zu erziehen und damit den Hund in diesem Alter zu überfordern.

Was für eine Kontrolle willst du denn zu jeder Zeit über den Hund haben? Das ist doch keine Bestie.

Und das mit auf den Boden pressen ist ebenfalls ziemlich heftig - neben der angeratenen Kastration würde ich einmal überdenken, wer dir diese Ratschläge gibt. Klingt alles etwas veraltet.

Man stellt auch keinen 14 jährigen im Anzug in eine Bank und erwartet über Stunden das Verhalten des Direktors von ihm.

 

Also - Geduld.

Behutsame Einflussnahme. Weniger und kürzer ist da mehr. Aufdrehen kommt auch von Überforderung.

Andere Berater.

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Gatil, sehr treffend formuliert.

 

Tipp: An der eigenen Ruhe und Gelassenheit/Entspannung arbeiten, die wenigsten Menschen schaffen es, mal 5 Minuten ganz ruhig zu stehen und zu atmen, ohne zu quatschen, ohne mit den Händen zu fuchteln, an der Leine rumzuzuppeln, oder von einem Bein auf das andere zu steigen, einfach nur ruhig stehen und ruhig auf den eigenen Atem konzentieren, dauert keine Minute und der Hund beruhigt sich. Ruhe und Gelassenheit überträgt sich auf den Hund, und viel Zuwendung von Herzen schenken.

 

Abstand/Distanz halten zu allem, was große Aufregung auslöst, aus der Distanz heraus beobachten lassen, die ihm ermöglicht noch ruhig zu bleiben. Knabbern und Fahrigkeit sind Zeichen von Überforderung, ein junger Hund kann sich noch nicht lange konzentrieren, oft nur ein paar wenige Minuten und wir erwarten oft, dass er 10 Minuten bei Fuß geht, geht aber nicht, dann fangen sie an zu knabbern, und durchzudrehen. Nicht so viel Fordern, sondern sich auch mal am Hund freuen und ihn annehmen wie er ist, Labbis sind sowieso spätentwickler, da kann man nicht erwarten, dass sie mit 8 Monaten schon alles perfekt können. Ich sag immer, erst Grundschule, dann Schritt für Schritt zum Abitur.

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Auch klappt es mit auf dem Boden pressend seitlich liegend ohne sprechen festhalten. Es ist 5min. anstrengend, doch dann wird er ruhiger. Nach ca. 10min. dann ist die Phase vorbei und er ist wieder ausgeglichener.
 

 

Finsterstes Mittelalter.  ;) Das ist nichts womit man einen jungen Hund erziehen würde. 

 

Ich würde auch mal überdenken wo diese Tipps Kastration in einem viel zu frühen Alter, der sogenannte Alphawurf etc. her kommen und ob man das in der heutigen Zeit wirklich noch machen will. 

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Editieren ging leider nicht mehr, es soll heißen....."womit man einen jungen Hund erziehen sollte".

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ist ja ein lebhaftes Forum, schön so und danke für eure Anmerkungen.

 

Es ist jetzt die 5. Generation Hund die ich miterleben durfte. Also ein wenig Erfahrung habe ich schon, denn auch diese Hunde waren ganz liebe. Nur hat natürlich jeder so seinen speziellen Charakter auf dem man eingehen sollte.

 

Vorweggenommen zur Kastration mit 8 Monaten. Da mass ich mir nicht an das alleine zu entscheiden. Ich war mit Balu in zwei Hundeschulen. Mit der ersten kam ich nicht gut zurecht, bei der zweiten dann desto besser. Beide Lehrer rieten aber zum kastrieren, ja und der Tierarzt, zu dem wir ein sehr gutes Verhältnis haben ebenfalls. Das hierdurch Probleme gegebenenfalls nur minimiert werden können ist mir bewusst. Nun ists eh durch.

 

Unser vorheriger Hund, Labrador-Colli-Mix war ein Besonderer. Hörte und parierte von Beginn an ganz ohne Schule. Ja da ist die Erwartungshaltung beim nächsten schnell zu hoch. Wie ich jetzt öfter bemerke kann man bei genauer Beobachtung schon früh den Beginn der Nervosität erkennen und versuchen mit "viel" Ruhe ihn da wieder rauszubekommen. Es sind nicht nur "die verrückten 5 Minuten" die kenne ich. Er versucht extrem verbal auszuloten was geht. Ja ich weiss, er ist ein Jungtier :-)

 

Zum "kein Stubenhund" Unsere Hunde waren immer draussen. Haben eine super isolierte große Hütte. Da lob ich mir meine Haltung, wenn ich gegenüber betrachtend immer wieder sehe, wie Hunde in Wohnungen gehalten werden die dann dort 12 Stunden alleine ihr Dasein schmachten müssen. Unser Hund hat den ganzen Tag Kontakt zu Familienmitgliedern und auch vom Auslauf träumen viele. So bevor es jetzt aber wieder heisst  "Auslauf ist nicht alles", ich beschäftige mich viel mit dem Hund und werde ganz sicher auch einige Anregungen hier aufnehmen.

 

Der eine schreibt mehr geistige Auslastung, der andere wiederum weniger. Jeder hat da eben so seine eigenen Erfahrungen sammeln müssen. Ich werde mal behutsam das eine oder andere bei genauer Beobachtung versuchen zu ändern und dann posten was kleine Erfolge bringt.

 

ich danke Euch

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Vielleicht bringt ja auch die Veränderung der Sichtweise auf den Hund etwas.

 

Ihr habt wohl diesmal einen reinrassigen Labrador. Nicht so der typische Hofhund.

 

Bei einem Schweizer Sennenhund ist es z.B. allein durch seine genetische Veranlagung so (im besten Falle), der stellt sich in die Mitte vom Hof und denkt sich - so, das ist jetzt meins, da pass ich drauf auf.

Ein Labrador steht in der Mitte vom Hof und denkt sich - wo sind denn meine Menschen, wer sagt mir hier, was ich tun soll, wer schmeisst mir ein Stocki. Seine Veranlagung ist, sich auf den Menschen zu beziehen und zu apportieren.

Vielleicht nicht so ganz die ideale Wahl.

 

Dann - wenn ich mir vorstelle, der junge Hund lebt frei auf dem Hof, dann kann das für ihn, wenn er mal reifer und ruhiger geworden ist, sicherlich ein tolles Leben sein. Im Moment kann ich mir allerdings vorstellen, dass er nicht die langen Ruhephasen zwischen eurer Action - die an sich vielleicht ok ist - bekommt, wie er es so bräuchte, um zu entspannen und nicht immer wieder so aufzudrehen. Auf einem Hof ist halt immer viel los und im Zweifelsfalle gibts dann noch Leckerli von den Schwiegereltern.

Vielleicht solltet ihr also auch einmal versuchen, dass er mindestens 4 Stunden am Stück Gelegenheit hat zu chillen, ohne dass er auf etwas reagieren muß - oder meint zu müssen.

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