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Schreckgespenst Erlernte Hilflosigkeit


acerino

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KleinEmma

Oh sorry, ich meinte auch passiv. Apathisch wäre ja noch furchtbarer :D

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Ich denke, es wird Abstufungen geben.

Oder Hunde, die nur in bestimmten Bereichen aufgehört haben, nach Lösungen zu suchen.

Also ein dauerhaft angeketteter Hund wird sich am Anfang vermutlich allerhand einfallen lassen, um die Kette los zu werden. Angenommen, er hat dabei niemals Erfolg, wird er das irgendwann lassen. Und irgendwann wird er vielleicht auch nicht mehr versuchen, an etwas außerhalb seiner Reichweite heranzukommen, weil das ja sinnlos ist. Wenn er innerlich aufgegeben hat, wird er nichtmal dann versuchen, wenn nach Jahren die Kette durchgerostet ist oder jemand sie abnimmt. Obwohl er ja wissen müsste, dass er nun seine Unwelt erobern kann. Irgendwann wird er das auch tun, vielleicht unsicher, aber er wird es wohl ausprobieren. Allerdings ist dieser Hund ja auch nicht generell in allem erlernt hilflos, sondern "nur" in Bezug auf seinen Wirkungskreis. Innerhalb dieses Umkreises konnte er ja vielleicht Mäuse jagen, Menschen und Katzen fern halten, oder durch Bellen Aufmerksamkeit erhaschen.

Die allerwenigsten Hunden werden unter Laborbedingungen aufwachsen und definitiv gar nie erleben, dass sie irgendwie das Geschehen um sie herum beeinflussen können. Naja, außer solche, die in Kellerlöchern aufwachsen, vielleicht.

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Doch natürlich. Es ging mir darum dass ein "will to please", bzw. Eine starke ausprägung davon, keine erlernte hilflosigkeit ist. Das wirklich nie. Der Hund kann "hilflos" wirken, es viel. Auch sein, er erfüllt aber nicht die definition einer erlernten hilflosigkeit.

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Will to Please ist etwas anderes als ein mittels Strafreizen konditioniertes focussieren auf den Menschen.

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Ja natürlich! Ich sage ja auch nicht dass das gut ist."Menschen alles Recht zu machen und sich nicht mehr trauen, auch mal richtig abzuschalten und Hund zu sein, damit sie ja nicht verpassen, wenn dieser "unmutig" wird, wenn der Mensch anwesend ist, können sogar durch oberflächlich betrachtet, "aufmerksames, fröhliches Will to Please-Verhalten" eine erlernte Hilflosigkeit ausdrücken." Ich sage nur dass DAS keine erlernte Hilflosigkeit ist. Der Hund hat eine Lösungsstrategie - ich mache HH alles recht- Und abgesehen davon ist dieses Verhalten bei vielen Gebrauchsrassen einfach normal (und ich mag das :-) )

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Er hat eben keine Lösungsstrategie. Er funktioniert lediglich - ohne in der Lage zu sein, emotional angemessen zu reagieren.

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Naja, der Versuch ist aus den Sechziger Jahren, da gab es noch ganz andere (und gibt es sicher heute auch noch).

Die Erkenntnis ist aber sehr wohl interessant (nicht neu, schon gar nicht für denjenigen, der auch aversiv arbeitet) und vor allem habe ich jetzt eine wirklich gute Begründung, warum es tatsächlich gut ist, meinem um irgendwas bettelnden Hund (Keks, Schnuller, Freilauf ... er hat ja eine längere Liste von Wünschen) auch immer mal nachzugeben. Merkt er doch so, dass er sehr wohl Einfluss auf das Geschehen haben kann. Herrjeh, manche Sachen weiß ich einfach, aber ich kann sie jemand anderes nicht erklären. Da freu ich mich dann doch, dass es Untersuchungen gibt, die mir helfen, auch andere in's Boot zu holen.

Natürlich freue ich mich nicht über die Art des Experiments, das man auch auf andere Art hätte durchführen können. Das versteht sich wohl von selbst.

 

Für diesen Beitrag, besonders für das von mir fett markierte, könnte ich dich knutschen :)

Statt dessen einfach virtuell ein  :kuss:

 

Ja, es gibt sie - die Hundehalter, die manche Dinge einfach "wissen", also aus dem Bauch heraus etwas tun oder lassen, ohne genau, und erst recht nicht wissenschaftlich, erklären zu können, warum sie einfach wissen: Das ist "richtig" oder "falsch".

 

Freuen tue ich mich tatsächlich über den Satz, dass Untersuchungen dann als hilfreich angesehen werden - für das eigene Verständnis, aber auch, um dieses Verständnis dann weiterzutragen. Wissen speist die Intuition ;)

 

 

 

Und ihr glaubt wirklich, daß jeder Hund genau gleich reagiert? ;)

 

Damit hast du einen der wesentlichen Punkte aufgegriffen, die ich an dem eingestellten Text kritisiere.

 

Der Text ist - obwohl scheinbar wissenschaftlich belegt - dennoch oberflächlich, denn er lässt völlig außer acht, dass unterschiedliche Individuen Einwirkungen unterschiedlich verarbeiten, mit langfristigeren Folgen, als es sich alleine durch das Konditionieren auf erlernte Hilflosigkeit beschreiben lässt.

 

Sinn dieses Textes ist es, Strafe zu legitimisieren - was mich nicht wundert, denn solche Texte kursieren mittlerweile sehr stark in Hundehalterkreisen, weil es sehr viel Gegenwind gibt. Strafe war früher unreflektiert salonfähig, und das ist sie nun mal nicht mehr ;)

 

Was der Text völlig unberücksichtigt lässt: Welche Wirkung hat die Erwartungshaltung auf Strafe im Gegensatz zur Erwartungshaltung auf Belohnung?

 

Kleiner Tipp: Die Erkenntnisse Seligmans bzgl erlernter Hilflosigkeit aufgrund der Wahrnehmung eines Kontrollverlustes über aversive Einwirkungen haben entscheidende Grundlagen zur Behandlung von Depressionen geliefert ;)

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