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Chihuahua vom unseriösen Vermehrer?


Arifaz

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Arifaz

Hallo Zusammen,

 

der Titel mag etwas provozieren und ich habe keineswegs im Sinn mir einen billig Welpen zu holen.

 

Es ist so, das ich seit letzten Jahres regelmässig zwei Chihuahuas hüte. Die Besitzerin hat mir gestern mitgeteilt, dass sie die Hunde gerne auf Frühling 2017 abgeben möchte wegen Wohnungswechsel. Jetzt bin ich mir ernsthaft am überlegen ob ich sie nehmen soll. Beides sind sehr liebe und aufgestellte Hunde. Bei der Besitzerin sind sie total unterfordert und richtige Handtaschen-Hunde die nur kurz auf die Wiese unters Haus gehen und dann wieder rein. Wenn ich sie in den Ferien habe blühen sie richtig auf.

 

Die erste Hündin ist 7 Jahre alt, wiegt 3kg und stammt aus einer seriösen Zucht mit FCI Papieren. Bei ihr habe ich keine Bedenken sie zu übernehmen.

 

Doch bei der zweiten Hündin sieht es etwas anders aus. Sie kommt aus Polen oder Tschechien und war sehr billig (laut Besi). Sie ist jetzt ca. 18 Monate alt und wiegt knapp 1,5 kg. Mit 1 Jahr hatte sie schon einen Kreislaufkollaps, angeblich weil sie zu wenig gefressen hat, da die "grosse" immer alles weg frass. Das hiess 4 Tage Klinikaufenthalt. Kurz darauf war sie eine Woche bei mir und da war sie wieder fit wie ein Turnschuh. Beide kennen langes Spazieren nicht, aber das könnte man ja aufbauen. Ich habe einfach Angst, dass mich die Tierarztkosten für den Hund ruinieren. Mir ist schon klar, dass auch ein seriös gezüchteter Hund hohe Tierarztkosten haben kann aber in diesem Fall ist es fast vorprogrammiert oder nicht?

Ich wollte einfach gerne ein paar Meinungen hören. Bei mir sprechen Herz und Verstand gegeneinander... :unsure:

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Ob ein Hund höhere Tieraztkosten verursacht, weiß man nie, drum muss man überlegen, ob man ihn sich leisten kann. Du kannst auch eine Kranken- und/oder OP-Versicherung abschließen (die Du Dir wiederum leisten können musst). Einen Kreislaufkollaps kann man bekommen, ohne dass da eine chronische Krankheit hintersteckt (wenn es das denn sicher war, nicht irgendwas anderes).

Du magst die Hunde, sie mögen Dich, sie scheinen grundsätzlich fit zu sein ... was will man mehr?

Ich würde wohl kaum noch ein knappes Jahr warten wollen (ziemlich schräg von der Besitzerin, so zu planen, aber nun gut), verlorene Zeit für die Hunde, die anscheinend bei Dir deutlich besser leben dürften ...

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Nadja1

Also wenn, würde ich beide übernehmen und was

die kleine Hündin von 1,5 kg angeht, kann dieser

Kollaps seinen Zusammenhang bei den Minis haben.

 

Generell sind alle Organe bei Geburt des Hundes

nicht voll ausgebildet. So bildet die Bauchspeichel-

drüse ab 4. Monat erst Glycose. Werden die lieben

Minis dann älter, haben sie so viel Energie, das die

BSD mit der Produktion von Glycose in entspr. Menge

nicht mehr nach kommt, zusätzlich werden auch

Vitamine fehlen. All das kann einen Zusammenbruch

provozieren, wenn sie sonst gesund ist und nichts

anderes hat.

 

Was Du tun kannst für die Maus, zu bestimmten Zeiten,

Jubin/Glycose und NutriCal oder CaloPet zu verabreichen,

dann wird sie deutlich älter. Zu bestimmten Zeiten meine ich:

1 mal in der Woche, 2 mal im Monat z.B. 15. und 30. d.M.,

1 mal im Monat, wenn sie soweit anfangs gut versorgt wurde.

 

Jubin kostet in der Apotheke ca. 1,60, sind 40g drin, da reichst

Du 3/4 mal. Man kann auch Traubenzucker zu Sirup machen, nur

hat Jubin einen unvergleichlichen Geschmack, den man zu Hause

nicht erreicht,; deshalb.

Ja und NutriCal bekommst Du beim TA, kostet ca. 10 Euro und reicht

Ewigkeiten.

Für den Fall, das die Kleine es nicht freiwillig nimmt, kann man es

über eine Einwegspritze ohne Nadel/5 ml (TA oder Apo) seitlich in's

Mäulchen geben. Gelingt immer.

 

Hatte mal 64 g in der Hand, eine kleine, sehr selbstbewußte Dame.

Sie wurde zugefüttert und als sie ein paar mehr Gramm hatte, und

u.a. eben mit Jubin und NutriCal versorgt.

Ihr letztes Gewicht mit 1 Jahr, war 1150 g, heute wird sie vlt. 1300 g

haben und  bekommt  vorsorglich 1 mal im Monat diese "Zufuhr".

Sie war hier schon so energiegeladen, dass sie am Tag so gut wie nichts

fraß. Ich ließ ihr immer ihr "Nachtessen" stehen und als es ruhiger war,

hat sie alles in der Nacht weg geputzt, da hatte sie mehr Zeit.

Jedes Tier ist eben sehr individuell.

Berichten zufolge, wurde ein sehr kleiner Zwerg 18 Jahre alt  und man nimmt

an, das es die Glycose war, die er bekam.

 

Will Dir nur die Angst nehmen, es ist alles zu händeln, man muss es nur

wissen. Wenn die Maus sonst nicht krank ist, wird es das wohl sein.

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Was ein Hund mal kosten kann wenn er mal krank wird weiß man nie im Vorfeld

Wenn der kleine ansonsten fit ist würde ich mir da auch keine Gedanken machen.Du kennst die beiden ja auch und kannst das wahrscheinlich am besten beurteilen

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Arifaz

Das macht mir jetzt doch schon mehr Mut. Danke Nadja1 für deine Ausführliche Erklärung!

 Es ist einfach so, sobald man nach Chihuahuas googelt kommen unzählige Warnungen vor Billighunden die Krank sind und eine kurze Lebenserwartung haben. Und die kleinere ist genau so ein Hund. Mir ist schon bewusst, dass Tierarztkosten bei jedem Hund hoch ausfallen können. Wenn aber schon klar ist, dass es ein anfälliger Hund ist, überlege ich mir schon, ob ich das wirklich will. Ich habe paar Berichte gelesen, in denen Unsummen in die Behandlung gesteckt wurde und am Schluss musste der Hund trotzdem eingeschläfert werden. Das möchte ich mir einfach nicht antun. Nebst dem Finanziellen kommt da ja auch noch das Emotionale dazu.

 

Die Besi gibt sie erst im Frühling ab, da dann ihre Wohnung renoviert wird und ab dann keine Hunde mehr erlaubt sind. Das man umziehen könnte etc. ist ein anderes Thema aber das lass ich lieber. Ich hüte sie Ende Juli nochmal 2 Wochen. Dann werde ich sie nochmals genau beobachten und ev. auch zum Tierarzt gehen zum durchchecken lassen.

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Mimmotschka

Wenn Du die Hunde willst, würde ich die Besitzerin ansprechen, ob sie sie nicht schon eher abgeben möchte? 

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Nadja1

Wenn der TA sagt, dass das Tier OK ist, brauchst

Du keine Bedenken zu haben, egal woher die Maus

kommt. Vorsorglich würde ich meinen Tipp beachten.

Kostet nicht die Welt, schadet nicht und spart Kosten

und Leid.

 

Würde in der Zeit, wo sie wieder bei Dir sind, mal etwas

Jubin auf dem Finger oder direkt Tube anbieten, um mal

zu sehen, wie die Maus es annimmt. Meine waren immer

wie wild darauf, also die adulten Tiere und der Chihuahua

ist ja auch schon erwachsen.

Wünsche Dir viel Glück und eine etwas zeitigere Übernahme.

Vielleicht zur kalten Jahreszeit hin, wenn die Menschen

Kälte, Wind, Schnee und Hagel meiden.

 

Hat die kleine Maus, wenigstens ein Mäntelchen für den

Winter ?

 

Das auf dem Avatar war im übrigen meine Handaufzucht

mit Jubin und NutriCal.

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Ich habe Yoma, kein Chihuahua ( ;) ), auch von privat übernommen mit einem Jahr. Er stammt aber ursprünglich auch von einer Vermehrerin.
Er war und ist pumperlgesund, hatte in den über vier Jahren bisher eine Entzündung im ersten Jahr an der Schwanzwurzel (durch eingeklemmten Nerv) und vor kurzem eine Ohrenetzündung (das kann dir aber wirklich bei jedem Hund passieren).

Akuma stammt aus dem Tierschutz, ursprünglich auch von einem Vermehrer...
Er hatte gesundheitlich gesehen GAR nichts, er lebt jetzt fast genau 4 Jahre hier, er war noch nie beim TA außerhalb des jährlichen Checks (plus die ersten zwei Jahre beim halbjährlichen Bluttest wg. Schilddrüsenverdachts, der sich bisher auch nie bestätigt hat, ich lasse ihn immer jährlich testen). Das Übergewicht, was er als "gesundheitliches Problem" hatte, lag ja nicht an seinen Geburstsumständen.

Das sind jetzt einfach meine zwei persönlichen Erahrungen "mit dieser Art" Hund :)

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Ich halte absolut überhaupt gar nichts davon egal wie zwergig der Hund ist, ihm vorsorglich Glukose oder Energiespender zuzuführen! Denn dadurch bringt man den Zuckerhaushalt des Hundes total durcheinander, der Hund entwickelt kein gesundes Fressverhalten und wird ewig futterproblematisch sein.

 

Der Hund sollte ordentlich mit hochwertigstem  protein- und fettreichem Futter gefüttert werden und beim Füttern muss man selbstverständlich drauf achten, dass der Größere dem Kleineren nichts wegfrisst.

 

Die Kleinen fressen oft deutlich mehr als die größeren nicht nur im Verhältnis, weil ihr Stoffwechsel turbomäßig läuft, da liegt oft der Fehler, sie werden zu wenig gefüttert, weil kein Mensch sich vorstellen kann, wieviel sie brauche. Sie brauchen 3-4  oder sogar 5 Mahlzeiten (je jünger und quirliger je mehr) am Tag, wenn sie zu Unterzuckerung neigen, das ist nämlich höchstwahrscheinlich der Fall gewesen.

 

Der Grund ist nicht, wie oben beschrieben, die Bauchspeicheldrüse, sondern dass die kleine Leber bzw. und die Muskeln nicht genug Glykogen speichern kann. Die Bauchspeicheldrüse bildet keine Glukose, sie bildet Glucogon (der Gegenspieler des Insulins, ein Hormon, kein Zucker), wenn sie feststellt, dass im Blut zu wenig Glukose ist. Das Glucogon heftet sich an die Glucogonrezeptoren die in Muskeln und Leber vorhanden sind, die sobald diese Andocken, das zuvor gespeicherte Glykogen freigeben, dadurch sind z.B. Sprints etc. möglich. Bei jungen Hunden und Hunden wie du ihn beschrieben hast mit wenig Muskeln, da zu wenig Auslauf, muss die Leber diese Aufgabe fast alleine übernehmen, je mehr Muskeln der Hund bildet, je unproblematischer wird die Sache. In dem Fall eben müsste die Leber mit ihren Glukogonrezeptoren dann dafür sorgen, dass das zuvor gespeicherte Glykogen (und das ist genau der springende Punkt, ob überhaupt ausreichend Glykogen gespeichert wurde) in Glukose umgewandeln und ins Blut schicken und den Blutzuckerspiegel wieder heben, obwohl keine Nahrung aufgenommen wurde, es ist also eine Leberspeicherschwäche von Glykogen bzw. ein mangel an Glukogenrezeptoren in den Muskeln bzw. ein Zusammenspiel von beidem.

 

Was die Vorschreiberin vermutlich verwechselt hat. Die Bauchspeicheldrüse hat bis zu 4 Monate ein gewisses Defizit Stärke enzymatisch aufzuspalten in die diversen Zucker, weil sie erst nach und nach lernt, genügend (ist relativ) Enzym herzustellen. Wenn die Nahrung also primär aus Mehrfachzucker/Kohlehydrate für Welpen bis 4 Monate besteht,  hat der Körper ein Problem Energie kurzfristig bereit zu stellen aufzunehmen.  Wenn dann die Speicherkapazitäten mangelhaft sind, also Leber speichert nicht genug Glykogen oder  der Körper bildet nicht genug Glykogen weil zu wenig Glukogonrezetoren zur Verfügung stehen aufgrund ovn mangelnder Muskelmasse und kleiner Leber bzw. Lebershunt, ist Unterzuckerung ein häufiges Problem bei Hunden deutlich unter 2 kg. 

 

Nicht verschweigen will ich, dass es Winzlinge gibt, die eine angeborene kranke Leber haben, einen Lebershunt, solche Hunde werden immer ein großes Problem mit Unterzuckerung haben, weil die Leber einfach nicht richtig funktioniert, die müssten operiert werden, aber die OP ist nicht immer erfolgreich, da die Leber dazu neigt, neue Shunts zu bilden, manche Lebern haben sogar mehrere Shunts. Da muss man vorher in einer gründlichen Untersuchung abklären, ob operabel oder nicht.  Aber ich sag nicht, dass der Hund das hat, es kommt vor, muss aber nicht sein, viel häufiger ist in der Tat der Grund,d ass die Zwerge 1000 Volt haben, nicht zur Ruhe kommen, mehr Energie verbrauchen, als sie aufnehmen und speichern können. Das Futter muss daher Energiedicht sein und mehrmals täglich gefüttert werden und es muss auf Ruhezeiten geachtet werden und  vor während und nach der Fütterung muss Ruhe herrschen, keine Besucher etc. Sonst vergessen sie das fressen, vor lauter nichts verpassen wollen.

 

Wenn man aber ständig Glukose füttert,  lernt die Bauchspeicheldrüse nie, Enzyme in ausreichender Menge für die Umwandlung der Stärken zu bilden, und ist der Hund bereits von Glukose satt, verliert den Appetit und mit vernünftiger Fütterung wird es im Leben nichts werden. Und künstliche Vitamine sind ein Garant dafür, dass der Hund krank werden wird! Sie sind kein Ersatz für das, was im Futter natürlich enthalten ist. Diese Mittel sind Notfallmittel, die man wenn ein Hund z.B. kranksheitsbedingt rekonvaleszent ist, zum Aufpeppeln für eine kurze Zeit benutzen kann, aber nicht für den Dauergebrauch!!!! Bitte Finger weg!

 

Ein weiteres Problem bei Zwergen ist, wenn sie falsch gefüttert werden, kohlehydratlastig, statt proteinlastig, entwickeln sie sehr schnell eine Fettleber (s. Meyer/Zentek), ähnlich wie Katzen. Sie brauchen tierische Nahrung in ausreichender Menge ähnlich wie Katzen. Die Fettleber macht dann natürlich ähnliche Probleme.  Da bin ich wieder beim Eingangssatz, mit zusätzilch Glukose frisst der Hund immer weniger vom Futter an sich und entwickelt eine Fettleber. Und die Fettleber kommt nicht vom FETT, sondern vom Mangel an bestimmten essentiellen Aminosäuren, die nur in tierischen Produkten enthalten sind. Fett ist für die Zwerge als Energieträger sehr wichtig.

 

Schließ eine Hundekrankenversicherung ab, wenn du befürchtest, die Tierarztkosten nicht stämmen zu können. Aber grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass man vor Anschaffung  sehr gut überlegen muss, was man sich leisten kann, bzw. ob man bereit ist zu verzichten, gibt ja auch viele Leute, die wenig Geld haben aber alles in den Hund stecken (also Urlaub, Auto etc. wird alles gestrichen), wenn nötig,  und nur dann einen Hund anschafft, wenn das Geld für TA auch im Alter übrig ist. Jeder Hund kann im Laufe des Lebens schwer krank werden, im Alter ist das um so wahrscheinlicher. Genauso wie man sich überlegen muss, ob man ein Auto finanzieren kann oder ein Haus bauen kann etc. Ein Hund kostet sein gesamtes Hundeleben ca. einen gebrauchten Kleinwagen, ist man bereit das zu investieren über die Jahre? Sonst lässt man es gleich. 

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Chibambola, sehr guter Beitrag!!!

So ähnlich wollte ich es auch schreiben. Aber dem ist nichts hinzuzufügen.

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