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Reaktivität an der Leine - Distanz-Emotions-Training nach Bina Lunzer


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Gleich vorweg: Es ist nichts Neues, aber Bina Lunzer hats sehr gut strukturiert erklärt.

 

Ich persönlich habe mit dieser Vorgehensweise (individuell auf den jeweiligen Hund angewandt), ausschließlich positive Erfahrungen und innerhalb weniger Trainingseinheiten mit deutlichen Erfolgen.

Bis hin zu echter, stabiler  Gelassenheit in Hundebegegnungen, wenn konsequent und individuell vorgegangen wird - auch bei Hunden, die zuvor  gebissen haben, wenn andere Hunde zu nahe kamen oder welche schon längere Zeiträume mit ihren Menschen nur noch meidend hinter Büschen unterwegs waren, sobald am Horizont Hundeähnliches auftauchte.

 

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federica

Da ich ja mit Nazumi genau die Begegnungsproblematik hatte, hab ich mir das jetzt mal durchgelesen. Sicher man kann das so aufbauen. Was mich zum einen daran stört, ist, dass genau solche Trainingseinheiten im normalen, täglichen Alltag unpraktikabel sind, außer man fährt ins Nirgendwo mit einem passenden Übungspartner, wo es weit und breit keine anderen Vierbeiner gibt. Zum anderen bekomme ich das Gefühl vom wandelnden Futterautomaten, - meine Hunde wären tatsächlich intelligent genug nur Bellorgien zu veranstalten, damit dann der Click und aber eben auch die Futterbelohnung kommt.

 

Ebenso wird mir das Problem dadurch zu sehr in den Vordergrund gehoben. Ist nicht meins. 

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Mit Julchen hab ich ja das Problem auch manchmal.

Ich muss es mir abends in ruhe durchlesen und schauen, was ich davon verwirklichen kann.

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Jannis

Unser Jannis ist als winziger Welpe mal von einem SH-Mix attackiert worden, sah schlimmer aus als es war, nur eine oberflächliche allerdings stark blutende Wunde am Ohr, aus der ich ihm gegenüber aber auch keine große Sache gemacht habe, damit sich dieses Erlebnis nicht unnötig in seinem Gedächtnis einbrennt.

 

Damals bestand seine Taktik noch darin, zurückzuknurren. Irgendwie hat er wohl selbst gemerkt, dass diese Taktik falsch war, denn seither verhält er sich völlig passiv, selbst wenn er von einer ganzen Meute größerer Hund eingekreist wird, was leider des öfteren vorkommt, weil diese bescheuerten HH die merkwürdigsten Argumente dafür vorbringen, dass ihre Hunde andere bedrängen dürfen.

 

Er lässt sich beschnüffeln, steht nur mit "kleinen Öhrchen" da und wartet geduldig darauf, dass die anderen Hunde das Interesse verlieren, um dann in aller Ruhe weiterzutrotten. Er bellt nicht, schnappt nicht und flieht auch nicht. Das scheint deeskalierend auf andere Hunde zu wirken, denn in den letzten 11 Jahren hatten wir keinen einzigen kritischen Vorfall mehr mit anderen Hunden.

 

Komischer Weise lieben insbesondere alle kleinen Hunde im Wald unseren Jannis heiß und innig und er lässt sich deren Zuneigungsbekundungen klaglos gefallen, obwohl ihn das sichtlich nervt.

 

Da hat sich unser damaliger Hundetrainer gründlich vertan, der der Meinung war, Jannis werde im Sozialverhalten anderen Hunden gegenüber problematisch werden, weil er bereits ab dem Alter von vier Tagen (!) ohne Mutter und Geschwister aufgewachsen ist (seitdem haben wir ihn - Fläschchenaufzucht) und mich dann auch noch blöde von der Seite angemacht hat, was mir denn bitte einfiele, einen derart belasteten Hund großzuziehen. Der soll lieber mal das Aggressionsverhalten seines eigenen Hundes in den Griff bekommen, was überhaupt nicht der Fall ist. - Aber Hundetrainer darf hierzulande offensichtlich jeder sein, der sich so nennt.

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Das ist die Theorie, in der Praxis laufen ständig freilaufende Hunde herum, die die gelbe Zone überschreiten und sogar bis zur roten vordringen, weil deren HH es ihne so beigebracht haben: Hunde sind dazu da, miteinander Kontakt aufzunehmen und zu spielen und Eichhörnchen und Katzen sind dazu da, gejagt zu werden, damit der Hund seiner Natur nachgehen kann und sich auspowert und meine werden leider sehr oft verwechselt, wenn Hund eh schon auf Beutesichtung unterwegs ist.

 

Es ist nicht so, dass ich als HH immer 100 % den grünen Bereich einhalten kann und damit kommt man dann zwar bis zu den 4 m, aber weiter nicht. Meine Erfahrung, denn genau das Training hab ich jahrelang gemacht ohne ausreichenden Erfolg. Mir reichen 4 m nicht aus, da es im Alltag zu oft zu näheren Begegnungen kommt, die nicht immer vermeidbar sind.  

 

 

Hinzukommt, dass ich meine Hunde fett füttern würde, denn es gibt hier zu viele Hundebegegnungen.

 

Von daher, ja ich weiss, die Methode funktioniert unter bestimmten Umständen sehr gut, es darf eben nur  nicht zu oft ein unerwarteter Außenreiz aus dem Nichts auftauchen, der das ganze Training boykotiert.

 

Wer ländlich wohnt und sich mit HH absprechen kann, wie auch im Beispiel erklärt, hat sicherlich sehr gute Karten damit. Ich in der Großstadt leider nicht. Und jetzt kann wieder einer kommen und mir erklären, dass man dann halt in der Großstadt keine Hunde halten darf. Dazu kann ich sagen, als ich mit der Hundehaltung anfing, waren die Leute noch so rücksichtsvoll ihre Hunde bei sich zu behalten, die Hunde waren in aller Regel gut erzogen und wenn nicht wurden sie angeleint, es gab anfangs überhaupt keine Probleme. Heute ist das leider ganz anders, die wenigsten Hunde hören auf Rückruf in Artgenossenbegegnungen, HH sehen auch gar nicht ein, dass sie zurückrufen sollen, solange ihrem Hund keine Gefahr droht, weil Hunde müssen ja Hallo sagen und Spielen und die Hundedichte hat zudem enorm zugenommen. Ich treff immer noch ständig wieder auf neue Hunde im Revier.  Und die Idee, mit dem Auto rauszufahren, ja, die hatte ich auch schon, hab ich auch lange Zeit zwangsläufig gemacht, nur müsste ich dazu, um wirklich keinen Deppen zu begegnen, aus dem Einzugsgebiet München rausfahren und dazu ist weder immer Zeit, noch ist es immer möglich. Im Winter z.B kann man nicht überall parken, die Wege sind nicht geräumt, bei Glatteis fahr ich auch nicht und zudem kostet es enorm viel Sprit und schont nicht grad die Umwelt. Es muss andere Lösungen geben und die gibt es zum Glück auch, zumindest für mich.

 

Ich kombiniere oben genannte Methode mit meiner Vorgehensweise (HTS), damit hab ich endlich erreicht, dass meine Hunde wieder frei laufen können und in den allermeisten Fällen kein Thema mehr mit Hunden haben, die sich anständig benehmen können.

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ich weiß ja nicht, ob Ihr den Artikel vollständig gelesen habt,aber wie es scheint, nicht.

Denn es wird darauf hingewiesen, sich AUCH passendes Management und den Aufbau von Alternativverhalten zeigen zu lassen.

Es geht im Artikel rein um den Aufbau der Übungssituation die jeder Hundehalter so aufbauen kann, dass sie erfolgreich abgeschlossen werden kann.

Ein sehr positiver Effekt ist unter anderem, dass der Hund in einer konkreten Übungssituation erlebt, dass sein Mensch ganz konsequent die Kontrolle über die Situation behält und ihn wahrnimmt. Diese Erfahrungen nimmt er auch mit in den Alltag hinein.

Aus jeder erfolgreichen Übungssituation nimmt der Hund eine Menge mit, lernt ganz konkrete Dinge und vor allem verändert er seine Emotionen dabei.

Der Alltag - klar, der ist ganz etwas anderes, aber es wurde hier ja auch kein Alltagsmanagement beschrieben, sondern eine sehr wirkungsvolle Möglichkeit, sehr schnell den Fuß in die Türe zu bringen, damit der Hund begreift, worums geht.

 

Das hat auch nichts mit Futterautomat sein zu tun. Um dies zu verstehen müsste man sich aber erstmal näher mit der Lerntheorie befassen.

 

Dass es ohne kompetentes Management im Alltag natürlich keinen dauerhaften Erfolg bringen KANN, ist logisch. Das ist jeodch mit jeder x-beliebigen Methode so.

Selbst wenn mein Hund zB mittels Einschränkungen gelernt hat neben oder hinter mir gehorsam und lautlos an anderen Hunden vorbei zu gehen, wird er das irgendwann nicht mehr tun, wenn ich ständig fremde Hunde in ihn reinbrettern lasse.

Individuelles Alltags-Management ist IMMER erforderlich.

 

Der beschriebene Ablauf ist nur ein TEIL eines Großen Ganzen - was ich finde, im Artikel auch dargestellt wurde.

Ebenso, wie es in anderen Trainingsphilosophien nur ein einzelner Baustein ist, den Hund zB. anzuweisen, immer nur neben oder hinter dem Hundeführer zu gehen.

 

Ich erlebe zB mit diesem Vorgehen einen entscheidenden Vorteil:

Dadurch, dass die Emotionen meines Hundes verändert werden und er konfliktvermeidende Strategien an der Leine geführt,  erlernt, wird das Konfliktpotential im Bezug auf Hundebegegnungen an der Leine  sehr gut reduziert, da nämlich das Verhalten meines Hundes dabei auch das Verhalten anderer Hunde zum konfliktvermeidenden Verhalten beeinflussen kann.

Sehr viele Hunde, die an der Leine pöbeln, haben im Freilauf sowieso keine Probleme mit anderen Hunden, sondern der Faktor Leine, löst das Problem aus - und dagegen wird mit dem DET gearbeitet.

Beibt ein Hund jedoch im ursprünglich negativen Empfinden, kommuniziert er das dem begegnenden Hund ebenso weiter und das kann sogar soweit führen, dass ich unabsichtlich meinen Hund zum Mobbingopfer erziehe, wenn er sich mir gegenüber in solchen Situationen submissiv verhält, aber einzelne seiner Signale den anderen Hunden noch seine Anspannung, anstatt gelassenr Konfliktvermeidung,  erkennbar machen. 

 

Fett füttern braucht man den Hund dabei auch nicht, weil man sich auf gues Alltagsmanagement beschränken kann und nur die Situationen nutzen und mit Futter bestätigen braucht, die dafür passend sind.

 

Und, wie auch beschrieben wurde, kann man dieses Vorgehen auch für konkrete Furchtsituationen nutzen, wie zB Mülltonnen, Menschen - und ich denke mal, dass zb Mülltonnen oder Menschen besser unter Kontrolle zu halten sind, als feilaufende Hunde.

Selbst unkontrolliert freilaufende Hunde stellen dank dieses Trainings häufig kein Problem mehr da, da die Hunde viel konfliktvermeidender mit den anderen kommunizieren und  nur ganz wenige Hunde sind tatsächlich auf echten, gefährlichen Zoff aus. Die kann man dann ja gemeinsam oder für den Hund vertreiben, wenns notwendig ist (und sie sich vertreiben lassen, denn die , mit denen es tatsächlich gefährlich werden kann, sind da weniger empfänglich)

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federica

 

 

Wie kann ich DET sinnvoll ergänzen? 

Achten Sie im Alltag darauf, dass Ihr Hund so selten wie möglich – am besten gar nicht emotional reagieren muss – bleiben Sie im grünen Bereich. Das gilt nicht nur für Spaziergänge – überlegen Sie z.B., ob manche Auslöser an Ihrem Hoftor oder am Auto vorbeilaufen und Ihr Hund reagiert. 

Ergänzend zum DET können Sie sich an Ihre Hundeschule wenden und Managementmaßnahmen erarbeiten, konditionierte Entspannung sowie alternatives Verhalten trainieren.

Der Aufbau von ruhigem Alternativverhalten sowie die Gegenkonditionierung sind gängige Techniken in der Hundeerziehung. Bina Lunzer ist es gelungen, mit DET einen einfachen, strukturierten und klaren Ablaufplan für jeden Hund und jeden Menschen realisierbar zu machen.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Quelle: http://www.easy-dogs.net/home/blog/training/gastautor/det.html

 

 

Ich hab den Text sehr wohl richtig gelesen und eben oben an zweiter Stelle genannter Satz gibt für mich das wieder, was ich genau an dieser Methode kritisiere. Wie um alles in der Welt soll man im Alltag im "grünen Bereich" bleiben? Klar, weil das nicht funktioniert, kann man dann noch zu Hundeschulen oder Trainer gehen und sich weitere Techniken zeigen lassen, die dann vielleicht hoffentlich irgendwann greifen. 

 

Mir kommen die meisten hier vorgestellten Trainingsmethoden vor wie: "Umleitung Heimweg".

 

 

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Fiona01

Was mir fehlt bei dem Artikel ist, dass es, zumindest so meine Erfahrung, auch passieren kann, dass ein Junghund an der Leine prollt, weil er noch eine gewisse Unsicherheit anderen Hunden gegenüber hat, die Hormone gerade etwas durcheinander wirbeln, oder eben solche Phasen.

Bei Minos war das z. B. der Fall, als er noch sehr jung war. 

 

Da brauchte ich auch nichts üben, weil sich das Verhalten von alleine legte.

 

Heute gibt es vielleicht noch eine Hand voll Hunde, wo er prollt und mit denen können wir leben. Den Stress können er und ich ganz gut aushalten. :)

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Ist doch klar, dass es am Besten ist, das abzutrainierende Verhalten so selten wie möglich auszulösen, damit es nicht noch intensiver eingeübt und gefestigt wird. Das ist aber doch bei jeder Methode so.

Ob Du das nun durch hundegerechtes Management inclusive Alternativverhalten machst - oder jedes Auslösen hemmst -es soll ganz einfach für den Idealfall nicht vorkommen..............oder lässt Du Deinen Hund manchmal pöbeln und ein andermal nicht?

 

Im Übrigen kann man durchaus für den Anfang so umsichtig laufen, dass man im grünen Bereich bleiben kann, der sich sehr schnell vergrößert, umso konsequenter man es durchführt.

Auch bei einschränkenden, hemmenden Methoden geht man nicht von jetzt auf gleich distanzlos an anderen Hunden vorbei, sondern berücksichtigt den Bereich, in dem der Hund Korrekturen noch annehmen kann - oder machst Du, federica, das ohne Berücksichtigung irgendwelcher Distanzen und hemmst dann so massiv, wie der Hund eben auslöst, wenn dann doch ein anderer unkontrolliert rankommt , den Du nicht abwehren kannst?

 

Richtig aufgebaut muss man da keine ewigen Zeiträume auf großen Distanzen bleiben.

Das geht - wenn mans richtig macht - sehr schnell, sodass die Distanzen nicht mehr nötig sind und das Alternativverhalten angewendet werden kann. Ich habe Hunde erlebt, die nach Jahren auf der Flucht , innerhalb einer einzigen, sauber durchgeführten Trainingssession ein einschneidendes Schlüsselerlebnis hatten, inclusive ihrer Besitzer, sodass es nicht länger als drei Wochen dauerte und die Hunde  hatten das Verhalten stabil verändert.

 

Diese Angst, das würde sooooo lang dauern und im Alltag sei das nicht anwendbar, ist nicht realistisch, sondern rührt evtl daher, dass nicht sauber angeleitet wurde und/oder man den Hund mit unterschiedlichen Informationen verwirrt, weil man nicht das richtige Management betreibt und zB  in manchen Situationen mit Bestätigung arbeitet und in anderen, in denen man das Management vergeigt, wieder hemmt. DAS dauert dann natürlich lange, unnötig lange.

 

 

Sehr viele Hunde können nämlich, obwohl sie an der Leine extrem aggressiv austicken, wenn sie an anderen Hunden innerhalb des gelb/roten Bereichs vorbeigehen müssen, erstaunlicherweise friedlich agieren, wenn man in unausweichlichen Situationen den Hunden die Leine locker lässt und den Kontakt und ihre Kommunikation nicht verhindert und spürbar einschränkt.

Bei dem einen kann Management bedeuten: Hund auf die andere Seite nehmen und einen Bogen andeuten - bei dem anderen einfach zügig weitergehen, auch wenn er austickt und evtl. hinterher umdrehenlassen und nachschnüffeln/gucken lassen - wieder ein anderer will und muss im Freeze verharren können, um ruhig bleiben zu können - manche brauchen ein Umdrehen und rausgehen aus der Situation - manche sind beruhigt, wenn sie Kontakt aufnehmen dürfen - andere vertragen das gar nicht usw. - und bei manchen kanns sogar angebracht sein, sie auf den Arm zu nehmen.

Individuell....

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