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Impulskontrolle ist heute leider aus


Estray

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Es geht auch nicht darum, dass irgendwann das Maß voll ist, dass man sich nicht mehr beherrschen kann. Sondern darum, ob das Abzwacken an Ressource A dazu führt, dass e sbei Ressource B auch nicht klappt (Ego Depletion).

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Sicher ist es absolut sinnvoll, darauf zu achten den Hund nicht zu überfordern. 

 

Klar - liegen die Nerven blank, ist es nicht mehr weit her mit der Impulskontrolle.

 

Nur: ImpulsKONTROLLE, also die Fähigkeit, impulsive (reflexartige) eigene Reaktionen auf einen Reiz  zu beherrschen (zu unterdrücken) und abzuwarten (also kognitiv zu beeinflussen) ist eine LERNSACHE.

 

Aus dieser Sicht finde ich - so rein empathisch - es viel wichtiger, darauf zu achten, inwieweit Frustration (also die Waagschale für eintreffende oder ausbleibende Erfolgserlebnisse) nicht eine Rolle spielt bei dem Vermögen eines (meines) Hundes, sich selber kontrollieren zu WOLLEN. Können - also der Lerniststand - spielt dabei natürlich auch eine Rolle.

 

Ein ganz einfaches Beispiel, mit dem Fokus "Warten lohnt sich" bei meinem Amigo: Seine hohe Beutemotivation wird über Apportiertraining bedient. Er wartet, weil er gelernt hat, dass er irgendwann zum Zuge kommt und sein Bedürfnis befriedigt wird. So kann er mittlerweile ungesichert in einer Gruppe abwarten, bis er an der Reihe ist. Er weiß aber: Er kommt dran!

Das hat gedauert. 

 

Ich glaube, bei den ganzen Gedanken um die Existenz eines "Impulskontrolltopfes" spielt auch der bewusste oder unbewusste Wunsch nach Kontrolle über den Hund eine Rolle. Kann, muss aber nicht.

Auch hierüber lohnt es sich vielleicht, das ein oder andere mal drüber nachzudenken ;)

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Was aber eben bisher nicht geht, egal nach welchem Modell:

Impulskontrollübungen machen und sie auf einen anderen Bereich so leicht übertragen. Z.B. ein Hund der vor den Napf wartet, wird nicht warten Nachbarslumpi zu zerlegen. ;)
Aber genau das wird leide rnoch zu oft gelehrt.

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hansgeorg

Hey

 

Was aber eben bisher nicht geht, egal nach welchem Modell:

Impulskontrollübungen machen und sie auf einen anderen Bereich so leicht übertragen. Z.B. ein Hund der vor den Napf wartet, wird nicht warten Nachbarslumpi zu zerlegen. ;)

Aber genau das wird leide rnoch zu oft gelehrt.

Leider wird bei diesen Themen meist in reduktionistischer Form herangegangen, das zu einem hin und herspringen von a nach b, von b nach z, von z nach c usw. ohne sich an den Grundlagen zu orientieren.

Oder anders, man liegt mal hier und mal da richtig, aber auch mal hier und mal da falsch.

Für das Thema: „Impulskontrolle ist heute aus“, wie es so schön im Titel heißt, gibt es keine allgemeinen Monokausalen zusammenhänge, dass Thema ist einfach zu komplex.

Daher ist es auch schwierig, ein allein gültiges Testverfahren, dass die Erforschung der Impulskontrolle abdecken und/oder abbilden kann, zu entwickeln.

Beim Menschen gab es einen genialen Versuch, der durch eine Langzeitstudie zu einer signifikanten Erkenntnis beitrug, wer warten kann (Impulskontrolle), wird im leben erfolgreicher sein.

Gemeint ist der Versuch mit Kleinkindern, denen der Versuchsleiter ein kleines Stück Schokolade servierte, und erklärte: Hier ist ein Stück Schokolade das du sowie ich den Raum verlasse essen kannst. Aber du bekommst ein viel größeres Stück, wenn du es nicht ist und wartest bis ich wieder zurückkomme, du hast die Wahl.

Als junge Erwachsene wurden die Versuchsteilnehmer überprüft, es zeigte sich, dass die mit der gelungenen Impulskontrolle, sie aßen nicht sofort, sondern warteten und bekamen das größere Stück Schokolade, besser in der Schule und im weiteren Leben erfolgreicher waren, als die ohne entsprechende Impulskontrolle.

Frage bleibt, wie ich schon einmal anmerkte, ist diese Selbstdisziplin der Impulskontrolle angeboren oder erworben, oder beides.

Wie sieht es nun beim Hund aus? Wenn wir diese Frage nach der Selbstdisziplin und Impulskontrolle stellen wollen.

Das Problem, wir können Hunden nicht erklären, dass sie etwas nicht tun sollen, ein Leckerli z. B. nicht sofort fressen, damit sie später zur Belohnung einen kleinen Leckerli-Checkpott, bekommen würden.

Ein weiteres Problem möchte ich an Hand meiner Cattle-Hündin aufzeigen, die rassebedingt zu der Kategorie von Cattels zählt, die nicht immer, aber doch vermehrt deterministisch(?) auf Bewegungen von unspezifischen Objekten mit treiben und heelen (Haxen zwicken) auslöst.

Um die Impulskontrolle in den Griff zu bekommen, gäbe es verschiedene Ansetze, auf die ich hier nicht eingehen möchte, mit einem möglichen spontanen reflexiven Auslöse-Restrisiko.

Auffällig ist, das Cattles, zum Teil zumindest, erst lernen müssen, was sie treiben sollen, nämlich Rinder und keine Autos, Fahrräder, Walker usw.

Warum manche Hunde so stark auf Bewegungsreize reagieren, dürfte mit ihrer Genetik und optisch-visueller Wahrnehmung zutun haben, sie können besser Bewegung, als ein Standbild verarbeiten, in Bruchteilen von einer Sekunde, fasst reflexartig(?).

Wenn man das weiß, ist man vorgewarnt, vorbereitet und kann die Reaktion antizipieren (vorwegnehmen), nützt aber nichts, wenn die Eigene Aufmerksamkeit durch andere Aufgaben, beispielsweise beim Reitausflug, zusätzlich beansprucht wird.

Nehmen wir noch ein anderes Beispiel die Balljunkies, das ist wieder eine ganz andere Baustelle, sprich Auslöser-Konstellation. Erklärt vielleicht auch zum Teil, warum es schwierig sein dürfte, die von Kareki angesprochene Generalisierung der Impulskontrolle zu erreichen.

Bei Kleinkindern scheint das zu funktionieren, da sie mit der Zeit über ihre kognitiven Fähigkeiten verstehen lernen, dass Impulskontrolle durch Selbstdisziplin, nur ein Aufschub für eine spätere Belohnung bedeutet.

Deshalb können/müssen wir hier eher auf „Konditionierung“ und möglicherweise sehr eingeschränkt, wenn überhaupt, auf Kognition setzen.

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