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2 verschiedene welpenspielgruppen gleichzeitig?


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Die Verhaltenskynologen Dina Berlowitz und Heinz Weidt erklären hier sehr gut, warum das Spiel mit gleichaltrigen Welpen sehr wichtig ist:

"Selbstverständlich brauchen Welpen auch Kontakt mit erwachsenen, gut sozialisierten Hunden. Das ist ja ein alter Hut. Aber das kann jeder Fürsorgegarant für sich und seinen Welpen arrangieren und ist wahrlich keine Aufgabe, die in die Prägungsspieltage gehört.

Die begrenzte Zeit in den Spielstunden wird für die beschriebenen, viel wichtigeren Lernprozesse der Welpen untereinander gebraucht.
Es wäre außerdem eine Illusion, zu glauben, dass ein erwachsener Hund in einer Welpenspielgruppe für die richtige Sozialisierung der einzelnen Welpen sorgen könnte."

"Leider hat sich in der letzten Zeit – wohl aus Unwissenheit – die Meinung verbreitet, dass sofort, bei jeder noch so leicht aggressiven Auseinandersetzung, eingegriffen werden muss. Dies geschieht dann durch so unsinnige Handlungen wie Disziplinieren oder z.B. Futter als Ablenkung einstreuen. Das Spiel von Welpen kann manchmal ruppig sein und es können durchaus auch Auseinandersetzungen entstehen, die keinen Spielcharakter mehr haben.


Wenn Welpen einer Spielgruppe sich in ihrem psycho-biologischen Reifegrad entsprechen, so können beide nur aus solchen Situationen lernen. Z.B. sich durchzusetzen, d.h. seine Interessen zu verteidigen oder auf Schmerzsignale des anderen hin wieder abzulassen, kurzum: zu streiten und sich danach wieder vertragen. Genau wie es unsere Kinder untereinander auch lernen müssen.

Daraus entsteht die Konfliktfähigkeit, die es auch im späteren Leben braucht. Wer behauptet, jegliche Aggression muss sofort unterbunden werden, damit sie sich nicht entwickelt, irrt. Aggression, die immer durch äußere Handlungen abgebrochen wird, staut sich auf und entlädt sich irgendwann entweder am falschen Ort oder in einer völligen Unverhältnismäßigkeit.

Aggression gehört zum natürlichen Verhalten des Hundes und unsere Welpen müssen lernen, wann und wo sie im richtigen, d.h. sozial verträglichen Maß eingesetzt wird."

 

http://www.praegungsspieltage.ch/pdf/InterviewHundeWelt2012.pdf

 

 

Ich würde mir verschiedene Welpenspielstunden ansehen und mich evtl. auch privat mit einem Welpenhalter treffen.

Einmal die Woche spielen ist wirklich sehr wenig, wenn man bedenkt, dass Welpen eigentlich ihre Geschwister haben, bis sie erwachsen sind.

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Zum Laufen lassen ohne Leine:

 

Welpen haben einen Nacchfolgetrieb.

Die Art Hund hätte sicher nicht überlebt, wenn sie als Welpe schon in alle Himmelsrichtungn abgehauen wären.

 

An einem Ort, wo keine Autos sind, die du als sicher empfindest. Park ist doch nicht schlecht:

Lass sie von der Leine, rufe sie möglichst wenig, bewege dich, verstecke dich. Sie muss lernen, auf dich zu achten, nicht umgekehrt. Sehr wichtig. Hab Vertrauen. Du kannst das schon. Wenn du sie rufst, immer nur einmal, wenn sie dann kommt, gibts Leckerli, wenn nicht, drehst du dich um und gehst. Nie zweimal rufen.

Viel reden und viel rufen ist wie ein Signal, hallo, hier bin ich, tu nur was du willst. Weggehen hat Konsequenzen, der Hund ist allein, ohne Sicherheit, da wird er sich schon Gedanken machen.

Lerne, sie vor großen oder zu wilden Hunden zu beschützen, in dem du diese abblockst. Dann darfst du sie auch auf den Arm nehmen, das war bei unserem kleinen Hund sehr wichtig und das haben wir in der Welpenzeit versäumt.

 

ich finde es nicht richtig, zu sagen - ich lasse sie erst von der Leine, wenn der Rückruf klappt.

Ehrlich gesagt, lernen sie so nie, auf einen zu achten, sie wollen immer weg. Können sie dann weg, sind sie oft so abgelenkt, dass der Rückruf nicht funktioniert. Das heisst dann ewiger Leinenknast.

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das kommt immer drauf an was man zulässt, wie man die Hunde zusammen bringt, was man durchgehen lässt und wann man eingreift. Die einzigen auf denen rumgetrampelt wurde, waren meine Beiden und das war auch nicht dramatisch. Wurde es meinen zu viel, sind sie eben auf gestanden und die Kleinen sind herunter gefallen :D

 

Es ist schwer zu sagen, Welpenstunde ist super oder Welpenstunde ist der größte Mist. Kommt auf den Einzelfall an. Für mich war es eine wunderbare Art der Sozialisierung auf viele verschiedene Hundetypen. Vor allem was eben auch gut ist, es gibt Rassen (und sorry wenn das jetzt richtig mies klingen mag), die, wenn sie erwachsen sind, anderen Hunde Probleme machen, weil die Hunde deren Augen nicht sehen können, weil sie röcheln, weil sie die Rute immer erhoben tragen etc. Gibt da einiges das einfach zu Konflikten führen könnte, weil das Gegenüber den Hund falsch deutet. Wenn aber Welpen zusammen aufwachsen, dann ist es nicht schlimm, wenn der Hund plötzlich kaum noch Augen hat. Wenn er röchelt, weil dann hat der andere Hund eben gelernt, dass es kein Knurren ist. Mein Älterer wurde in der Hundeschule z.B. mit einem Wurf Möpse groß, seit dem liebt er Kurznasen: egal welche Töne sie von sich geben, er hat Herzchen in den Augen und das hätte er sicherlich nicht, wenn er sie als Erwachsener kennengelernt hat..

 

Welpenstunden bieten wie alles andere sehr viele Chancen, aber eben auch Gefahren. Und Kontakt zu erwachsenen Hunden? Ich kenn genug Erwachsene, die einen Welpen schnell mal zusammenpacken, teils sogar grundlos, weil er sie einfach nur durch ihre Anwesenheit nervt. Da kann man auch sehr viel kaputt machen. Man muss immer abwägen, vorsichtig sein, aber eben auch gewisse Risiken eingehen..

 

noch paar Bilder von Néo - mit seinem besten Kumpel, einem Dackel. Der Zwerg war ein Monat älter als er und hat Néo teils richtig aufgemischt, aber sie lieben sich, haben eine ganz besondere Bindung..

 

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Nasefux

NachfolgeTRIEB gibt es nicht. Klar, kleine Welpen wollen nicht gern ungeschützt allein sein und dackeln einem hinterher, aber das machen noch lange nicht alle Welpen und man darf nicht davon ausgehen, dass das bei jedem Welpen so sein muss und ihn deshalb einfach ableinen. Manche Welpen ursprünglicher Rassen pfeifen schon im Alter von 8 Wochen drauf, was der Mensch macht und suchen sich eigene Wege ;) 

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@ Nasefux

 

ich hatte immer Terrier, habe sie ja auch einmal gezüchtet. Ich kann sagen, es sind echte Draufgänger und selbst 6 Wochen alte Welpen lieben es, neue Gegenden auszukundschaften. Ohne jede Angst.

Um so wichtiger, dass sie lernen, auf einen zu achten. Und das lernen sie definitiv nicht an der Leine. Ihr Radius ist halt größer, wenn sie frei sind, sie suchen weniger Schutz, trotz allem haben sie ihre Leute im Blick und die sollten irgendwie interessant bleiben.

 

ich möchte es fast einmal ganz provokativ so formulieren: ohne Freiheit keine selbstverständliche Bindung.

 

Wie im richtigen Leben halt.

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so toller Input von euch, danke!

Hinter meinem Haus ist ein relativ kleiner, eingezãunter Bereich, da sind wir ohne Leine. Sie läuft ganz nah neben mir her, Sie folgt mir auf Schritt und Tritt, so daß es einiger List bedarf, mich hinter einem Baum oder Busch zu verstecken. Sie kommt immer, immer freudigst angeflitzt, wenn ich sie rufe.

Mein Alptraum im Park ist, dass sie plötzlich weg ist, mich nicht mehr findet, vor panik, oder weil sie sich im Spiel mit anderen Hunden verliert. Ich habe kein Vertrauen!

Ich fühle mich halt wie eine ängstliche Mammi mit null Erfahrung.

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Estray

Daran solltest du deinem Hund zuliebe aber arbeiten :). Buche doch mal einen Trainer der mit dir strapazieren geht und dich anleitet.

Spazieren...doofe Worterkennung.

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Daran solltest du deinem Hund zuliebe aber arbeiten :). Buche doch mal einen Trainer der mit dir strapazieren geht und dich anleitet.Spazieren...doofe Worterkennung.

...zu genau dem Ergebnis bin ich jetzt auch gekommen, auch nach all den verschiedenen Meinungen. Einzeltrainer ausprobieren scheint mir zunächst die sinnvollste Lösung. Ist auch mit wesentlich weinger Stress verbunden.

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Trainer können helfen, können aber auch erst recht verunsichern.

Sie verdienen ihr Geld damit, Verhalten von Hunden und Menschen zu analysieren. Und erkennen oft Probleme, wo keine sind oder keine sein werden.

Wohin das führt, kann man gerne in dem Thread mit dem Aussie lesen, der seit seiner Welpenzeit eine trainerverordnete Antifutterverteidungsdingsbums mitzumachen hatte und irgendwann gebissen hat..

Gucken, lernen, auf Bauchgefühl hören, hineinwachsen.

Und bei wirklichen Problemen einen Trainer zu Rate ziehen.

Und/ oder im Polar fragen.

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Warum man pauschal Welpengruppen schlecht machen muss verstehe ich nicht. Klar gibt es sicher auch die schlechten, aber die kann man wohl nach ein paar Kriterien sehr schnell ausschließen!

Und nein, dein Hund wird nicht gleich "platt gemacht", denn ein seriöser Trainer achtet  darauf, dass kleine Hunde in der Kleinhunde-Gruppe landen und die besteht dann aus ein paar, wenigen Hunden (4-6)

Bei uns hatte die Trainerin im Freispiel (nicht pausenlose Spielerei, zwischendurch gab es immer Übungen) immer ein Auge darauf und wenn einer gemobbt wurde, wurde eingeschritten. Dabei war ihr erwachsener, gut erzogener Labrador, der immer gelassen geblieben ist und den Kleinen Grenzen aufgezeigt hat, wenn die Kleinen ihm zu sehr auf die Pelle rückten. Unsere Gruppe gibt es immer noch (als Junghundegruppe) und ich bin sehr zufrieden.

So viele Hunde im ähnlichen Alter hätte ich hier nämlich nicht einfach so gefunden und die Erwachsenen in der Umgebung sind teils sehr schlecht bis überhaupt nicht erzogen und somit kein Vorbild.
Einzeltrainer - kannst du machen, aber dann fehlen dir halt die anderen Hunde (worum es dir doch eigentlich ging..?)
 

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