Es ist Zeit sich vorzustellen

[Kiddo]

Jetzt hab ich ja schon eine ganze Weile nichts mehr von uns hören lassen ….

Ich weiß irgendwie gar nicht wie ich weiter erzählen soll.

Mensch, da gibt es doch sooooo viel.

 

Die ersten Tage waren jedenfalls echt komisch. Man war so froh, dass er nun endlich da ist. Gleichzeitig aber auch irgendwie total confused, weil der TH-Hund 1 Jahr zuvor (war nur 5 Tage bei uns) total wild und hibbelig war und er … ruhte sich aus.

Wir haben damit kein Problem gehabt, aber es war halt dieses mal anders und sollte wohl auch ein positives Zeichen sein.

 

Nach 3 Tagen hatte er kein Problem mehr mit den Fliesen. So oder so musste er sich mit denen anfreunden, denn jetzt im Sommer waren er und die Fliesen unzertrennlich. Kalte Fliesen in einer DG-Wohnung tun nicht nur dem Hund gut.

Am dritten Tag fing ich auch an mit ihm das Kommando „Sitz“ zu üben. Zwar mit ein wenig schummeln (Leckerli über den Kopf hinweg) aber es klappte so gut, dass er nach dem 4ten mal schon viel früher ins Sitz ging und ich nicht so weit über seinen Kopf hinaus musste mit dem Leckerli.

Am Abend zeigte ich das meinem Partner und der war natürlich wahnsinnig begeistert.

„Waaah, wie bist du denn drauf? Wie schnell haste dem das denn beigebracht! Krass. Gibt’s ja nicht“

Gibt’s eben doch … mit bisschen schummeln … selbstverständlich habe ich dieses Lob so im Raum stehen lassen   ich bin doch nicht doof und korrigier ihn *lach*

 

In den nächsten Tagen stellten wir beim Gassi gehen fest, dass er mit intakten Rüden nicht verträglich ist (dazu irgendwann mehr) und er scheinbar einen sehr ausgeprägten Jagdtrieb (auch hierzu irgendwann mehr) hat.

Und wir mussten feststellen, dass die HH hier sowas von ignorant sind und einfach Arrrrgg … „Lassen’se den doch von’na Leine! SO lernt der ja nix“, „So ein aggressiven Hund hab ich ja noch nie gesehen“, „Keine Angst, da passiert nichts“

Da könnt ich echt ausflippen … Ich entscheide wann er von der Leine kommt und wann er wie, was lernt. Scheinbar haben die Leute noch nie einen echten aggressiven Hund gesehen, geschweige denn gelernt einen Hund zu lesen (ich bin nicht perfekt, aber ein bisschen kann ich). Aggressives Bellen und Unsicheres kann man meiner Meinung nach echt gut unterscheiden und da gibt’s auch noch die Körpersprache.

Angst? Ich und Angst? Ich wurde in 5 Monaten bereits 3x gebissen, weil ich meinen Hund geschützt habe. Jedesmal weil HH sich weigerten ihren intakten Rüden an die Leine zu nehmen und dieser auf uns zugerannt kam.

Ich hab letztes Jahr noch nicht mal Angst vor dem Hund gehabt, der auf meinen Hals zu sprang. Hab mir den gepackt und ja … zu Boden gebracht. Als er ruhig wurde habe ich ihn wieder ziehen lassen.

 

Ich denke solche Situationen oder ähnliche musste so ziemlich jeder schon kennen lernen.

 

So nun wieder zum positiven … wir merkten schnell das Stromberg echt flott im Lernen ist. Er kam auch wirklich schnell an bei uns. Auch wenn er immer wieder extrem unterwürfig reagierte sobald einer direkt auf ihn zuging, kam er auch oft von alleine an und wollte kuscheln. Schön war auch wie sehr er sich gefreut hat, wenn man wieder nach Hause gekommen ist.   Das Alleinbleiben musste ich natürlich auch langsam aber dennoch zügig mit ihm üben, denn schließlich musste ich ja auch irgendwann wieder Arbeiten gehen.

 

In den ersten paar Wochen die er bei uns war, war unsere „Erziehungsmethode“ nicht die optimalste für einen solch sensiblen Hund.

Durch dieses Forum und vor allem DuoUngleich und Kareki bin ich zu meiner jetztigen „Methode“ gekommen. An dieser Stelle nochmal danke dafür. Zu den Personen selbst kann und will ich nichts zu sagen. Hab ja selbst schon gelesen wie sehr manche Themen ausarten können

Ich suche für mich und den Hund den besten Weg um ihn zu verstehen und andererseits ihm zu vermitteln was ich möchte. Das ganze auf rein positivem Weg.

Ob ich alles richtig mache .. keine Ahnung und wahrscheinlich nicht. Aber ich gebe mein bestes und lasse mir von niemanden was erzählen. Ich werde da auch recht schnell grantig ... merkt man kaum wa‘