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Weasley und unser gemeinsamer Weg


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Da Weasley der Hund bei mir ist über den es mehr zu schreiben gibt wie über alle anderen zusammen möchte ich hier ein bisschen über seine Entwicklung der letzten 2,5 Jahre berichten. Vermutlich ist es von der zeitlichen Reihenfolge etwas durcheinander.

Weasley ist vor 2,5 Jahren aus einem deutschen TH bei mir eingezogen. Dort saß er ½ Jahr, davor war er in Spanien. Lt. Impfpass war er zu diesem Zeitpunkt 5 Jahre alt, lt. TA ist er älter.  

 

Der Alltag mit Weasley war von Anfang an schwierig. Zum einen hatte bzw. hat er eine extreme Geräuschangst. Zu diesen Geräuschen gehören z.B. Staubsauger, Haarfön, Rasenmäher und Motorsäge, auch manche Mofas. Gewitter und Feuerwerk dagegen findet er toll. Mit mehreren Hunden und einigen Katzen im Haus lässt sich das Staubsaugen aber einfach nicht verhindern. Das hatte dann in der Anfangszeit die Folge, dass er stundenlang zitternd in einer Ecke kauerte. Teilweise war das Zittern so schlimm, dass die Zähne aufeinander schlugen. Das zweite was sofort auffiel, er wollte nur nachts raus. Ich habe ihn dann nach drei Monaten neurologisch untersuchen lassen, da waren aber keine Auffälligkeiten. Nur eine große Zahn-OP war fällig. Aus diesem Grund soll er jetzt keine Knochen mehr fressen.

 

Das nächste Problem mit ihm war, er war nicht stubenrein. Sowohl tagsüber als auch nachts hat er mir so gut wie täglich, manchmal auch mehrfach, reingemacht. Gepieselt und Kot. Geschimpft habe ich ihn nie, da ich wusste, er kann nicht anders. Es war wohl seine innere Aufgeregtheit. Nach drei Monaten bin ich mit den Hunden umgezogen. Da hat sich Weasley dann zumindest einen alten Anbau der neben dem Hundezimmer ist für seine Geschäfte ausgesucht und nicht das neu renovierte Haus. Trotzdem ist es natürlich sehr lästig und ich hatte eigentlich schon die Hoffnung aufgegeben, dass er dieses Verhalten noch mal ändert. Aber genau nach einem Jahr war es vorbei. Seit dem hat er nicht einmal mehr reingemacht. Manche Dinge brauchen wohl seine Zeit.

Von dem Pfleger im TH wurde mir als ich ihn angeschaut habe gesagt dass Weasley in zwei Welten lebt. Verstanden habe ich das erst als er bei mir war. Entweder er war voll aktiv und nervte dann auch die anderen Hunde mit seiner Hyperaktivität oder er schien total abwesend in der Ecke oder seiner Box zu liegen. Da er aber nicht bereit war ohne mich das Haus zu verlassen, stand ich die ersten drei Monate jeden Abend im Garten damit er überhaupt raus gegangen ist. In den Wintermonaten kein wirklich schöner Ort seine Abende zu verbringen.

 

Diese Nachtaktivität hatte auch die Folge, dass er spät abends die Fenster hochgesprungen ist und dabei die Jalousien runtergerissen hat und auch, dass er mich jeden Morgen spätestens um 5°° durch an die Türe springen geweckt hat. Inzwischen schaffen wir meist 6°°, 2 x habe ich jetzt sogar schon verschlafen.

Weasley ist sowohl mit Menschen als auch mit Hunden ein ausgesprochen gutmütiger Hund. Trotzdem würde er in Situationen in denen er Angst hat beißen wenn man dann versucht ihn von diesem Platz auf dem er sich zurückgezogen hat wegzubekommen.

Hier zwei Bilder in denen er „nicht ansprechbar“ ist

 

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Meine Bedenken die ich hatte ihn nach drei Monaten, bedingt durch meinen Umzug, wieder umzusiedeln waren unbegründet. Im alten Haus hat er nur mit einer Hündin zusammen gelebt, nach dem Umzug war er erst zeitweise und dann komplett auch mit Jannis und Kimba zusammen. Jannis ist ein großer, selbstbewusster Rüde und es schien als hätte sich Weasley diesen als Stütze genommen. So ist es oft vorgekommen, wenn er sich mal wieder nicht rausgetraut hat, dass Jannis an seiner Box vorbeigelaufen ist, dass er sich angeschlossen hat. Wenn er dann aber gut drauf ist, und das ist bis heute so, dann nervt es Jannis oft dass er von Weasley so bedrängt wird. Ich muss da mal ein Video raussuchen.   

 

Weasley zusammen mit Jannis:

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Das sind die Momente in denen man sieht dass es ihm gut geht und die entschädigen für alles.

 

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Später mehr..

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Ich finde es toll, dass Weasley bei Dir ein so verständnisvolles und liebevolles Zuhause gefunden hat, Du hast Dir einen keineswegs einfachen Gefährten ausgesucht. Da schätze ich doch gleich das Zusammenleben mit unserer Rumänin noch höher, die war 2 1/2 als sie vor knapp 4 Jahren zu uns kam - und wir haben mit ihr nicht annähernd so viele Probleme gehabt. Schön ist Dein Bub übrigens auch.

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Mit meinen anderen ausl. Tierschutzhunden habe ich auch nicht annähern so viele Probleme wie mit Weasley. Aber dafür machen die kleinen Fortschritte die man sieht dann einfach Freude.

 

Das Gute ist, dass ich den ganzen Tag zuhause bin und meinen Tag oft nach seinen Befindlichkeiten ausrichten kann. Wenn da jemand einen geregelten Tagesablauf hätte wegen zur Arbeit gehen usw. und der Hund müsste zu einer festen Zeit raus würde das mit ihm einfach nicht funktionieren. Mir war auch ziemlich schnell klar, dass wenn es mit Weasley und einem der anderen Hunde nicht funktioniert, muss ich den anderen Hund abgeben. Weasley hätte wohl, auch lt. Aussage des Tierheims, kein anderes Zuhause mehr gefunden.  

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Super, dass Weasley bei dir gelandet ist und gut umsorgt wird. Du hast schon sehr viel Geduld, Ausdauer und Verständnis für ihn bewiesen und Liebe natürlich auch. Sonst wäre er nicht mehr bei dir.

Er ist übrigens ein ganz hübscher Kerl.

Du hast noch mehr Hunde, die du uns hoffentlich auch noch vorstellst, den hübschen Jannis sieht man ja schon mal.

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@ Julchen, es gibt ein Vorstellungsthema von mir. Da habe ich auch schon ein bisschen über meine Hunde geschrieben.

 

Die kleiner Schwarze die oben auf einem Foto drauf ist ist Kimba, sie kommt aus Rumänien.

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Juline

Ich lese hier auch gespannt mit.

Hut ab, echt :)

Weißt du denn etwas über Weasleys Vorgeschichte?

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Ich weiß wenig über seine Vorgeschichte. Er hat wohl in Spanien bei einem Mann gelebt der sich auch später in dem deutschen TH noch nach ihm erkundigt hat. Warum er ihn abgegeben hat?? Mit Menschen hat er sicherlich keine schlechten Erfahrungen gemacht. Er begrüßt Besucher hier durch sehr kurzes ruhiges Beschnuppern, dann geht er wieder. Weder hat er Angst noch sucht er Kontakt. Im TH hatte man ihn zum Balljunkie erzogen, wohl um in aus dieser inneren Blockade rauszuholen. Das war aber keine Lösung. Inzwischen hat er ein normales Verhältnis zu Bälle.  

 

Diese Angst vor machen Motorgeräuschen kann nur damit zusammen hängen, dass er dadurch Todesangst hatte. Eine Narbe oder so sehe ich nicht. Zudem habe ich den Eindruck er hat auch mit der Sonne schlechte Erfahrung gemacht. Meine Vermutung ist, dass er in Spanien an der prallen Sonne angebunden geschmort hat. Das würde dazu passen, dass er anfangs ja im Hellen gar nicht raus wollte (er ist immer an der Türe stehen geblieben wenns hell war) und letzten Sommer während der Hitzeperiode ist er zwischen 8°° morgens und 20°° abends auch nicht raus. Das ist diesen Sommer deutlich besser. Ein weiterer Schritt zu einem normalen Leben. An Tagen an denen er dann nur morgens draußen war fühle ich mich immer in der Zwickmühle ob ich dann abends noch mit ihm in den Garten gehe obwohl ich eigentlich keine Lust mehr habe und die anderen Hunde die den ganzen Tag immer wieder draußen waren schon "drüber" sind. Kenn das eigentlich einer von euch, dass die Hunde wenn es ihnen zu viel wird wegen jeder Kleinigkeit bellen die ansonsten gar nicht interessiert. Erinnert mich immer an übermüdete Kinder.

Wenn ich dann aber nicht mit raus gehe habe ich ein schlechtes Gewissen, da er sich doch auch bewegen will und soll. Er ist sowieso so schlaksig und vom Körperbau nicht wirklich stabil, da braucht er schon Muskeln, die bekommt er aber nicht wenn er zusammengerollt in seine Box liegt. Aber wie gesagt, jetzt geht er auch tagsüber fast immer mit raus auch wenn er dann schneller wieder drin ist wenn er etwas bedrohliches hört.     

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