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Mein aufgedrehter Junghund


gast

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Ich pack das mal hier rein, denn vielleicht liegt's ja alles (teilweise) am Alter. Fritz ist Anfang Juni 2015 geboren und vermutlich ein Schnauzer-Terrier-irgendwas Mix. Genau weiß man es leider nicht.

Er ist bei uns, seitdem er so 5-6 Wochen alt war. Als er zu uns kam, bekam er (von den Vorbesitzern, die ihn nur 2 Tage und 1 Nacht hatten) Junior Dosenfutter von Netto und hatte Durchfall. Wir haben ihn dann erst mal zum TA gebracht, um ihn gründlich untersuchen und sein Alter schätzen zu lassen. Der TA hat dann ein paar Tütchen TF als Schonkost für den Durchfall mitgegeben, wir haben langsam von Dosenfutter auf dieses TF umgestellt und nach einer Weile gab es dann erst mal entweder Reis oder Kartoffeln mit Möhren und Huhn (alles gekocht). 

In der ganzen Zeit hatte er furchtbaren Mundgeruch (irgendwie so metallisch, fand ich), schuppige Haut und stumpfes Fell (er hat aber auch eher drahtiges Haar), so dass ich auf Rohfütterung umgestellt habe. Seit der Rohfütterung sind diese Probleme weg, er riecht nicht mehr, die Haut schuppt sich nicht mehr und das Fell glänzt schön. Durchfälle hatte er nur nach Impfungen, Wurmkuren (die wir seitdem nicht mehr geben) oder wenn er mal krank war. Er war im ersten drei viertel Jahr recht häufig krank (Magen Darm Infekt, Blasenentzündung, Erkältung).

Mittlerweile bekommt er zwischendurch ab und an mal hochwertiges Dosenfutter, wenn das Fleisch nicht aufgetaut ist oder ich vergessen habe, neues zu kaufen. Verträgt er gut, mag er auch, hat nur ganz schnell wieder Mundgeruch davon. 

 

Von Anfang an war er ziemlich aufgedreht und wild, beim Spielen (egal ob alleine, mit Hunden oder Menschen) dreht er schnell auf und steigert sich dann auch rein.

Er bellt allgemein gerne, viel, laut und schrill. 

Aber er komm Zuhause auch zur Ruhe, ich kann schwer sagen, wieviele Stunden am Tag er so schläft. Oft sind es mehrere Nickerchen anstatt mehreren Stunden am Stück. Nachts schläft er durch und ist auch kein Frühaufsteher, wenn man ihn lässt schläft er gerne mal bis 11, 12 Uhr, er hat auch schon länger geschlafen.

 

Ängstlich würde ich ihn nicht nennen, er war immer recht forsch und angstlos. Dann gab es in Berlin ein paar schlimme Erlebnisse für ihn (hat sicher nicht jeder gelesen, ich wurde 3 mal auf der Straße angegriffen, als ich mit ihm draußen war, dabei wurde er auch getreten) und dadurch wurden wir beide, er und ich, unsicherer draußen. Man hat gemerkt, dass ihm das zugesetzt hat.
Es war kaum noch möglich, ruhig mit ihm spazieren zu gehen, weil so ziemlich alle Menschen lautstark verbellt wurden und wenn sie ganz nah kamen, hat er in die Luft geschnappt.

Er hat ohnehin eine recht große Individualdistanz, dabei helfe ich ihm so gut es geht (ausweichen, Bögen laufen, Straßenseite wechseln, enge Gassen/ Straßen mit viel Menschen meiden usw).

 

Also sind wir vor nem Monat mehrere Hundert Kilometer weg auf's Land gezogen. Die Unsicherheit hat sich so ziemlich gelegt, man merkt, dass ihm die neue Umgebung sehr gut tut und er sich hier auch wohler fühlt. 

Er ist auch kein unglücklicher Hund, das merkt man ihm an. Gerade gestern hat ein Labrador Besitzer, den wir hier oft treffen, als ich Fritz im Feld abgeleint habe grinsend gesagt "Lebensfreude pur!" Sowas sagen auch recht häufig Leute, die ihn erleben. 

 

Seit wir hier wohnen, habe ich eine neue Hundetrainerin, mit der ich an dem Problem mit dem Verbellen von Menschen arbeiten wollte. Sie ist wirklich ganz toll und bisher haben wir uns nur in ganz reizarmer Umgebung getroffen, aktuell ist meine Aufgabe, mit Klicker und/ oder Markerwort mit Fritz zu üben, dass ich draußen ein Spielzeug ruhig vom Boden aufheben kann, ohne dass er losbrüllt und sich drauf stürzt.

Das war noch bis letzte Woche so gut wie nie möglich, weshalb ich beim Spaziergang kaum mit Spielzeugen mit ihm gespielt habe, sondern eher Suchspiele und ähnliches mache.

Heute konnte ich nach nur 3 oder 4 Klicks ein Stöckchen ganz ruhig vom Boden aufheben, er hat ganz brav gewartet bis ich es geworfen habe. Ein riesiger Erfolg und bis vor kurzem Undenkbar. :)

 

Und seit 3 oder 4 Wochen füttere ich vermehr Kohlenhydrate, weil ich oft gehört und gelesen habe, dass das bei aufgedrehten Hunden sehr hilfreich sein kann. Vielleicht ist der Zeitraum noch nicht lang genug, aber ich glaube bisher nicht, dass sich die KH irgendwie auf sein Verhalten auswirken. Habe aber auch eben von Juline gelernt, dass die bisher verfütterten KH gar nicht so KHhaltig sind, wie ich dachte :D

Also es gab bisher gekochte (Süß)Kartoffeln, in heißem Wasser eingeweichte Haferflocken. Nudeln mag er nicht, Reis hab ich immer nur gegeben wenn er krank war, will ich jetzt aber auch mal vermehrt füttern und Hirse habe ich vor zu kaufen und zu testen, ob er sie mag.

 

Mir ist klar, dass egal woran seine Aufgedrehte Art liegt, das nicht innerhalb von wenigen Wochen in den Griff zu bekommen ist und das ist auch völlig in Ordnung, ich möchte weder Fritz noch mir selbst Druck machen.

Aber weil Fritz mein erster eigener Hund ist (wir hatten in der Familie immer Hunde, seit ich klein war. Aber da war ich nicht wirklich in die Erziehung involviert und mit 18 bin ich auch Zuhause ausgezogen) hab ich auch keine große Erfahrung.

 

Ich hoffe, das war jetzt weder zu wenig noch zu viel (unnütze) Information. :)
 

Wie sieht's aus mit euren Meinungen und Erfahrungen zum überdrehten Junghund?

 

 

Edit: Im Mai in Berlin hab ich beim TA drum gebeten, die Schilddrüse untersuchen zu lassen. Es wurde Blut abgenommen und gesagt, die Werte seien okay.

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Gast Fangmich

Der Hund ist 1 Jahr alt. Und ist im Alter von etwa 6 Wochen ( zuzüglich einmaligem Besitzerwechsel ) zu Dir gekommen, ja?

 

Ich lese nicht so wirklich die aktuelle Problemstellung heraus. Beschreibe das doch mal genauer. Was ist z.B daran überdreht, dass er nach negativen Erlebnissen, Situationen verbellt? Da bräuchte es durchaus genauere Informationen.

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Genau. Klingt vielleicht kompliziert, kann ich gerne erklären, wenn es wichtig oder interessant ist.

 

Also. Dass er nach den Überfällen fast alle Menschen verbellt, ist nicht überdreht (aber natürlich durchaus ein Problem, an dem ja auch gearbeitet wird).

Das überdrehte äußert sich zB darin, dass wenn ich mir Zuhause meine Schuhe anziehe und die üblichen Gassi Utensilien (Kotbeutel, Leckerchen, Klicker, usw) einpacke, er sofort und wirklich extrem anfängt zu bellen. Das hört nicht mehr auf, er ist dann auch nicht wirklich ansprechbar. Für den Moment, in dem ich Geschirr und Leine anlege, ist er kurz ruhig, dann ist die Erregung sofort wieder da. Er stürmt nach draußen, hampelt auf der Straße rum und bellt in alle Richtungen, keine Spur von Leinenführigkeit oder Aufnahmefähigkeit.

Nach einer Weile (vielleicht so 500 Meter, schwer zu schätzen) beruhigt er sich meistens halbwegs, dann geht er an lockerer Leine und brüllt nicht mehr.

Fahren wir mit dem Auto in's Feld oder den Wald (das kommt zur Zeit nicht oft vor, wir laufen meistens), wird im Auto so lange lautstark gebellt, bis wir am Ziel sind und aus dem Auto steigen.

 

Menschen werden draußen ja sowieso verbellt. Ungewohnte Situationen (hier jetzt Traktoren, Pferde, Schafe, Kühe, Hühner, ...) sorgen für die nächste Bellorgie.

Auch kleine Veränderungen auf bekannten Wegen (das kann ein Mülleimer sein, ein neu aufgestellter Gartenzwerg, usw) werden lautstark kommentiert.

Es ist nicht möglich, draußen (in der Wohnung ist das kein Problem) mit ihm mit einem Ball, Stock, Zergel oder ähnlichem zu spielen. Sobald das Spielzeug in meiner Hand ist: lautstarke Bellorgie, nicht mehr ansprechbar, Hund will an Spielzeug gelangen in dem er hochspringt und danach schnappt, meistens erwischt er dabei meine Hand.

Liegt das Spielzeug scheinbar unbeachtet auf dem Boden und ich will es aufheben, kommt er blitzschnell wieder laut bellend angerannt und reißt es mir aus der Hand.

 

Kleinste Reize bringen ihn dazu, direkt wieder laut zu bellen.

 

Mit anderen Hunden ist er verträglich, wenn er sie mag fordert er sie allerdings permanent lautstark dazu auf, ihn zu jagen. Dabei ist er unermüdlich. Gehen die Hunde darauf nicht ein, macht er einfach so lange weiter, bis er eine Ansage von ihnen bekommt. Bloß macht das nicht jeder Hund. Würde ich ihn dann nicht anleinen, ich weiß nicht wie lange er den Hunden weiter ins Gesicht kreischen würde.

 

Wenn er einen Hund hat, der ähnlich wild und temperamentvoll spielt, ist es meist so, dass der Hund irgendwann mal ne kurze Pause möchte- Fritz nicht. Da geht dann also das lautstarke Auffordern zum Spiel weiter.

 

Es wirkt allgemein so, als könnte Fritz bis zur Ohnmacht bellen und rasen, würde man ihn nicht irgend wann mal wieder anleinen.

 

Lautstarkes Einfordern von allen Möglichen Bedürfnissen, die er gerade hat, sind sowieso ein großes Thema. Zum Beispiel macht er das, wenn er mit mir im Bett liegt, ich ihn streichele und irgendwann mal damit aufhöre. Dann setzt er sich genau vor mich und kreischt mir so laut in's Gesicht, dass die Ohren wehtun.

 

Ich wundere mich oft, dass er nicht irgendwann mal vor Erschöpfung zusammenbricht oder mindestens heiser wird.

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Sam1984

Was würde passieren, wenn du deine Jacke wieder ausziehst, die Leckerchen wieder an ihren Platz legst und dich auf dein Sofa setzt und ganz bewusst etwas anderes machst, wenn er anfängt zu bellen, sobald du dich zur Hunderunde fertig machst? Hast du das schon einmal versucht? Meine erste Hündin hat das sehr gerne gemacht, allerdings wollte sie unbedingt raus und mich offenbar zur Eile anhalten. Habe mir oropax in die Ohren gestopft und das einige Male durchziehen müssen, bis sie verstanden hat, dass sie mit ihrer Drängelei genau nirgebdwohin kommt. Ich habe nicht geschnauzt, nicht geschubst oder sonstiges, sondern den Spaziergehversuch abgebrochen.

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Ihr seid wegen eures Hundes weg auf's Land gezogen?

 

:knuddel  :knuddel  :knuddel

 

(ich glaube ja schon, dass da auch noch andere Gründe mitgespielt haben, aber ich finde diese Aussage so liebevoll, musste direkt schmunzeln beim Lesen - einfach schön :) )

 

Manche Hunde (manchmal rassetypisch) neigen verstärkt zu Lautäußerungen. 

Durch bestimmte Einflüsse kann sich dieses Bellverhalten dann generalisieren.

Grundsätzlich habe ich die den Eindruck, dein Fritz ist tatsächlich ein sehr quirliger Typ, dessen endokrine Abläufe sehr schnell hochgepuscht sind.

 

Dazu kommt noch der verdammt schlechte Ablauf seiner Prägezeit - eine Abgabe mit 5-6 Wochen ist ein absolut schlechter Zeitpunkt für einen Hund, egal welche Gründe dazu geführt haben.

In dieser Prägephase können die Umweltbedingungen dazu geführt haben, dass sich bestimmte Veranlagungen fest etablieren, wie die Bellhysterie, bzw. Hysterie (nichts anderes ist ja dieses unbremsbare Reinsteigern) im Verhalten.

 

Ich glaube, manchmal reicht es nicht aus, nur von "Außen" Verhaltensänderungen bewirken zu wollen. Wenn die Hormone den Hund unansprechbar machen, ist dies - in Ausnahmefällen - ein quichottisches Unterfangen.

 

Spontan kam mir bei deiner Beschreibung das Beispiel der "Tankerhunde" von Aldington ("Von der Seele des Hundes") in den Sinn, kennst du das?

 

Dort wurde ein Hund durch medikamentöse Einwirkung "ansprechbar gemacht" und konnte so ein neues Verhalten lernen; dieses Verhalten hat er auch gezeigt nach Absetzen der Medikamente, was ein Hinweis darauf ist, dass Verhalten die endokrinen Abläufe tatsächlich beeinflusst.

 

Jetzt begebe ich mich mit meinen Ideen auf's Glatteis, denn ich habe keinerlei Wissen oder Erfahrung mit dieser Thematik:

 

1. Ich würde mich tatsächlich mal mit dem Gedanken einer kurzfristigen medikamentösen Behandlung befassen. Ob es da Spezialisten gibt, die sich mit dieser Thematik auskennen? Dazu würde ich mir Informationen beschaffen.

2. Parallel zu 1. würde ich Alternativmedizin einsetzen - kann nicht schaden, und selbst wenn es nur ein Placeboeffekt sein sollte, wenn es hilft, hilft es. Eine Freundin von mir hatte Bachblüten eingesetzt (für ihr Pferd und für sich), weil ihre Stute zu völlig unvorhersehbaren "Aussetzern" neigte ... seit sie unmittelbar vor Ausritten ins Gelände ihrem Pferd und sich selbst diese Bachblütenmischung verabreicht hat, gab es diese Aussetzer nicht mehr. Vielleicht hier mal tatsächlich Bubuka ansprechen  :think:

 

Das sind jetzt so meine Ideen ... 

 

Anmerkung: Bei "hormoneller Beeinflussung" habe ich KEINEN Kastrachip, und erst recht keine Kastration im Kopf! 

Ich denke hierbei eher an "Stresshormone" ;)

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Edit: Im Mai in Berlin hab ich beim TA drum gebeten, die Schilddrüse untersuchen zu lassen. Es wurde Blut abgenommen und gesagt, die Werte seien okay.
Hast du die Werte mal da?  
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Als ich deinen Beitrag gelesen hab, hat mich das sehr an meinen Tommy erinnert, als er noch Junghund war.  Die Bellerei war schlimm. Ich habs in etwas so gehandhabt wie Sam1984 beschreibt. Auch hat mir meine Hundetrainerin eine Bachblütenmischung speziell für ihn zusammengestellt.

Er ist immer noch recht gesprächig, z.B. wenn Leute am Garten vorbeigehen, ist aber dann schnell ruhig wenn iches ihm sage. Das Anbellen von Leuten auf dem Spazierweg hat sich total gegeben.

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Was würde passieren, wenn du deine Jacke wieder ausziehst, die Leckerchen wieder an ihren Platz legst und dich auf dein Sofa setzt und ganz bewusst etwas anderes machst, wenn er anfängt zu bellen, sobald du dich zur Hunderunde fertig machst? Hast du das schon einmal versucht? Meine erste Hündin hat das sehr gerne gemacht, allerdings wollte sie unbedingt raus und mich offenbar zur Eile anhalten. Habe mir oropax in die Ohren gestopft und das einige Male durchziehen müssen, bis sie verstanden hat, dass sie mit ihrer Drängelei genau nirgebdwohin kommt. Ich habe nicht geschnauzt, nicht geschubst oder sonstiges, sondern den Spaziergehversuch abgebrochen.

 

Das hab ich natürlich auch versucht, sobald er anfängt mich zu drängeln durch sein Bellen (ich denke, genau das ist es) gehe ich zurück, setz mich auf die Couch und mache irgendwas ganz "wichtiges". Dann guckt er ne Sekunde fragend und macht direkt weiter. Wirklich extrem laut. 

 

Nächste Idee war, ihm irgendwas ganz tolles zu geben, bevor ich mich fertig mache. Seinen gefüllten Kong zum Beispiel, normalerweise liebt er den. Aber da wird dann 3 mal hektisch dran rumgeschleckt und dann wird der Kong links liegen gelassen, damit Fritz sich voll auf mich konzentrieren kann. :D

 

Aber es ist gut möglich, dass ich das einfach weiter durchziehen muss. Muss ehrlich gestehen, dass ich durch dieses übertrieben laute Bellen schon meistens zusehe, dass wir schnell raus kommen- das ist genau der Fehler, oder? -_-

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Interessanter Ansatz, marcolino.

 

Wir hatten jetzt ein paar Tage einen 1-jährigen hibbeligen Terriermix (? aus Spanien) zu Gast, der litt auch unter der "Bellhysterie" ... bzw. wir alle litten darunter.

Deinem Fritz so vom Typ vielleicht gar nicht so unähnlich?

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Ich habe gleich zu Beginn ein Signal etabliert, zuerst mit Keks, bald ohne, das ihn aus dieser Bellorgie herausgeholt hat.

Ich beschreibe es mal. Seitlich an ihn herangetreten, zu ihm gekniet, eine Hand mit der Handfläche nach unten zum Boden hin bewegt (das "Platz"-Zeichen), dabei ein ruhiges, summendes sch-sch-sch-sch-sch. Anfangs noch Keks zum Knabbern.

Nach drei Tagen konnte er auf ein kurzes Handzeichen und sch-sch aufhören, sogar einen Mann im Dunkeln konnten wir ohne zu bellen passieren.

Dazu ein ruhiger Umgang, keine Ballspiele, viel Schlaf.

Hab ich noch am ersten Tag gesagt, der Hund treibt mich in den Wahnsinn, so war schon am dritten Tag eine Verbesserung des Bellens zu sehen. Oder besser, zu hören, oder eben nicht zu hören :D

 

Nun ist das aber ein anderer Hund, das kann bei deinem auch ein Ding der Unmöglichkeit sein.

Dennoch, ich würde zuerst versuchen, über stinknormale Konditionierung Ruhe in den Hund zu bringen, wie auch immer.

Wenn Verhalten auf die Botenstoffe wirkt, dann wohl auch auf diesem Weg.

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Ihr seid wegen eures Hundes weg auf's Land gezogen?

 

:knuddel  :knuddel  :knuddel

 

(ich glaube ja schon, dass da auch noch andere Gründe mitgespielt haben, aber ich finde diese Aussage so liebevoll, musste direkt schmunzeln beim Lesen - einfach schön :) )

 

Ja, ich konnte nicht mehr mit ansehen, wie unsicher und traurig er nach dem letzten Angriff wurde. Er war echt nicht mehr wieder zu erkennen und wenn er merkte, dass man jetzt Gassi gehen will, hat er sich unter'm Sofa versteckt. 

Mir ist das nicht schwer gefallen, weil ich ohnehin vor hatte, in ein paar Jahren aus Berlin wegzuziehen in eine ländlichere Gegend. Durch Fritz ging das dann halt viel schneller. :)

 

Manche Hunde (manchmal rassetypisch) neigen verstärkt zu Lautäußerungen. 

Durch bestimmte Einflüsse kann sich dieses Bellverhalten dann generalisieren.

Grundsätzlich habe ich die den Eindruck, dein Fritz ist tatsächlich ein sehr quirliger Typ, dessen endokrine Abläufe sehr schnell hochgepuscht sind.

 

Ja, er ist wirklich sehr quirlig. :) Er muss Ruhe richtig beigebracht bekommen. Und dass es rassebedingt ist, denke ich ja ohnehin. Er ist durch und durch Terrier von seinem Verhalten und seinen Eigenschaften.

Dass er so schnell hochfährt, bemerkt natürlich auch jeder, der ihn kennt.

 

Dazu kommt noch der verdammt schlechte Ablauf seiner Prägezeit - eine Abgabe mit 5-6 Wochen ist ein absolut schlechter Zeitpunkt für einen Hund, egal welche Gründe dazu geführt haben.

In dieser Prägephase können die Umweltbedingungen dazu geführt haben, dass sich bestimmte Veranlagungen fest etablieren, wie die Bellhysterie, bzw. Hysterie (nichts anderes ist ja dieses unbremsbare Reinsteigern) im Verhalten.

 

Und genau das macht mir ja auch zu schaffen. Deshalb hatte ich das bereits in meinem Vorstellungsthread oder ersten Thread hier geschrieben, als ich zum ersten Mal von Fritz berichtet hab. Da hatte ich allerdings den Eindruck, ziemlich viel Gegenwind zu bekommen, so von wegen "Du hast den Hund mit 5 Wochen bekommen, schieb deine Probleme jetzt nicht darauf, dass er aus blöden Umständen zu dir gekommen ist". 

Er hat ja auch vom ersten Tag, den er bei uns ist, Angst vor Männern. Das gibt mir schon zu denken.

 

Ich glaube, manchmal reicht es nicht aus, nur von "Außen" Verhaltensänderungen bewirken zu wollen. Wenn die Hormone den Hund unansprechbar machen, ist dies - in Ausnahmefällen - ein quichottisches Unterfangen.

 

Spontan kam mir bei deiner Beschreibung das Beispiel der "Tankerhunde" von Aldington ("Von der Seele des Hundes") in den Sinn, kennst du das?

 

Noch nie gehört, ich mach mich nachher mal schlau.

 

Dort wurde ein Hund durch medikamentöse Einwirkung "ansprechbar gemacht" und konnte so ein neues Verhalten lernen; dieses Verhalten hat er auch gezeigt nach Absetzen der Medikamente, was ein Hinweis darauf ist, dass Verhalten die endokrinen Abläufe tatsächlich beeinflusst.

 

Jetzt begebe ich mich mit meinen Ideen auf's Glatteis, denn ich habe keinerlei Wissen oder Erfahrung mit dieser Thematik:

 

1. Ich würde mich tatsächlich mal mit dem Gedanken einer kurzfristigen medikamentösen Behandlung befassen. Ob es da Spezialisten gibt, die sich mit dieser Thematik auskennen? Dazu würde ich mir Informationen beschaffen.

2. Parallel zu 1. würde ich Alternativmedizin einsetzen - kann nicht schaden, und selbst wenn es nur ein Placeboeffekt sein sollte, wenn es hilft, hilft es. Eine Freundin von mir hatte Bachblüten eingesetzt (für ihr Pferd und für sich), weil ihre Stute zu völlig unvorhersehbaren "Aussetzern" neigte ... seit sie unmittelbar vor Ausritten ins Gelände ihrem Pferd und sich selbst diese Bachblütenmischung verabreicht hat, gab es diese Aussetzer nicht mehr. Vielleicht hier mal tatsächlich Bubuka ansprechen  :think:

 

Das sind jetzt so meine Ideen ... 

 

Anmerkung: Bei "hormoneller Beeinflussung" habe ich KEINEN Kastrachip, und erst recht keine Kastration im Kopf! 

Ich denke hierbei eher an "Stresshormone" ;)

 

Bachblüten habe ich versucht, da hat sich gar nichts getan. Kastriert ist er schon, allerdings hat das nichts mit dem Gebelle zu tun.

Hast du die Werte mal da?  

Ja, die kann ich heute Nachmittag mal hier einstellen. Das hatte ich ohnehin vor. :)

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