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Paranoia Hundebegegnungen


gast

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Guten Morgen alle,

Seit ein paar Tagen läuft ein ganz blöder Film in meinem Kopf ab, den ich nicht mehr in der Lage bin abzustellen.

Die Situation: ich gehe mit meinen kleinen Bolonka Mädchen, circa 22 Wochen jetzt, durch die Felder. Wann immer es möglich ist, läuft sie ohne Leine. Sie läuft neben mir her, ich schiebe mein Fahrrad. Wir kommen an einem Hof vorbei, ich sehe nichts auffälliges und höre nichts. Doch dann plötzlich, scheinbar aus dem Nichts, schießen wie wahnsinnig zwei Hofhunde auf sie zu, ein weißer und ein deutscher Schäfer. Sie kreischt und rennt weg, und ich kriege fast einen Herzinfarkt. Im Nachhinein könnte ich mich natürlich wütend ärgern, dass ich sie vor dem Hof nicht in ihren Fahrradkorb gesetzt habe. Selbstverständlich gibt es Hunde auf so einem Hof. Aber hinterher ist man immer schlauer. Gottseidank ist nichts passiert, aber ihre (und auch meine) Angst ist dadurch nicht weniger geworden. Ich habe Sorge, eine Paranoia zu entwickeln und meine Spaziergänge mit ihr nicht mehr wirklich genießen zu können, weil ich die ganze Zeit mein Umfeld abchecke.

Jetzt bin ich gerade in den Bergen, und eigentlich ist es ein Paradies für die Kleine. Aber mir geht der Gedanke nicht aus dem Kopf, dass irgendwann ein großer Hund kommt, und ihr wirklich was tut-und dass das alles so schnell geht, dass ich sie nicht wirklich beschützen kann.

Und ich habe auch Sorge, dass sich diese Paranoia und Angst noch mehr auf sie überträgt.

Aber ich hätte auch Angst, wenn ich so ein kleiner Hund wäre, und ein Riesenhund würde auf mich zurasen.

Das ist ja jetzt auch schon mehrfach passiert, ich weiß nicht, wie es anderen kleinen Hundebesitzern geht. Ich habe manchmal das Gefühl, viele große Hunde sehen in ihr ein Kaninchen, sie ist ja auch wirklich relativ klein.

Es ist jedenfalls ein ganz beschissenes Gefühl, was da in mir entsteht und ich weiß wirklich nicht, wie ich dem bei kommen soll. Das einzige wäre, sie immer an die Leine zu nehmen (aber das kann's ja wohl nicht sein) oder, wenn ich von weitem einen großen Hund sehe, sie sofort hoch zu nehmen.

Mich würde mal interessieren, wie andere mit kleinen Hunden dieses Problem bewältigen?

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Tina+Sammy

Deine Sorge ist (leider) nicht unberechtigt.

Bei uns auf dem Platz kommen immer öfter Hunde, die einen Kleinen angegriffen haben.

Vor einigen Jahren war das in dieser Menge noch nicht der Fall.

Ich hab ja selber zwei Minis, allerdings sind die wahrscheinlich schon eine Ecke größer als deine Maus.

Ich hab eben den großen Vorteil, dass ich noch einen schwarzen Schäfermix dabei habe. Da gucken die Leute dann schon eher, ob sie ihren Hund wirklich auf meine Zwerge zubrettern lassen.

Und was meine beiden Kleinen sehr schnell lernen mussten war: nicht wegrennen!

Das ist eigentlich das allerwichtigste in solchen Situationen.

Rennende Kleinhunde werden tatsächlich schneller als Beute angesehen als welche, die stehen bleiben und ihrem Gegenüber forsch ins Gesicht gucken.

Ich biete seit einiger Zeit eine Kleinhundegruppe bei uns an. Dort lernen die Zwerge (unter anderem) genau das.

Vielleicht bietet eine Hundeschule bei euch in der Nähe sowas auch an?

Wenns wirklich hart auf hart kommt und du nimmst sie hoch: verhindere mit allem, was du hast/kannst, dass der andere an dir hochspringt. Selbst wenn der "nur" mit einem Zahn hängen bleibt, kann das böse Verletzungen verursachen.

Generell bin ich aber immer dafür, am Auftreten des eigenen, kleinen Hundes zu arbeiten.

Ein Hund, der womöglich schreiend wegrennt, kann ja auch in andere Hunde geraten, oder in den Straßenverkehr.

Deine Kleine ist ja auch noch ein halber welpe.

Hast du eventuell die Möglichkeit, sie mit netten großen Hunden zusammen zu bringen?

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Wir haben einen Chihuahua und natürlich die gleichen Bedenken. Seppi läuft an der Leine, wenn er toben will, kann er das auf unserem 1100m2 Gelände. Da wir auch schon schlechte Erfahrungen mit unseren beiden Papillons gemacht haben - die um ein Haar Attacken großer Hunde zum Opfer gefallen wären - lassen wir uns bei der Annäherung größerer nicht angeleinter Hunde auf gar nichts ein - Seppi kommt auf den Arm. Das mag den meisten nicht gefallen, wer aber einmal miterlebt hat, wie ein großer Hund auf den eigenen Kleinen in Tötungsabsicht losgegangen ist, geht wohl keine Kompromisse mehr ein.

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Wie das richtige Verhalten ist, weiß ich nicht, da ich noch nie Zwerghunde hatte. Hängt ja sicherlich auch sehr vom Charakter Deines Hundes ab, neigt er zur Flucht, Angriff, oder zum Erstarren oder zum Schutz suchen bei Dir usw

Was ich mir aber schon überlege ... macht man sich denn gar keine Gedanken über dieses ja definitiv vorhandene Problem, ehe man sich einen so kleinen Hund anschafft? Man hat da ein Tier an der Leine, das kleiner als so manches Kaninchen ist, kleiner als viele Katzen ...

Also ich finde die Größe eines Hundes schon ein Auswahlkriterium, nehme ich einen Giganten, weiß ich ungefähr, mit welchen Reaktionen der Umwelt ich zu rechnen habe, nehme ich einen Zwerg, weiß ich, welche Gefahren (nicht nur durch andere Hunde) drohen. Mit beidem kann man sicherlich umgehen und das gut händeln, aber dazu gehört sicherlich auch der passende Mensch am anderen Ende der Leine.

Ich weiß nicht, müsste ich aus irgendeinem Grund auf Zwerge umschwenken, dann würde ich mir das wirklich vorher mal ganz genau anschauen, bei anderen Haltern oder in Kursen, um zu schauen, ob ich mit dieser ja durchaus realen Problemlage klar kommen könnte (ich hätte da meine Zweifel bei mir).

Wenn es Dich so verunsichert, schau wirklich mal, ob es bei Euch Treffen für Kleinhundehalter oder eben sogar solche Kurse gibt. Du wirst wenig Freude an Spaziergängen haben, wenn jede Sichtung eines größeren Hundes Dich in Angst versetzt. Und da Du nicht ändern kannst, dass immer wieder große, freilaufende Hunde Euren Weg kreuzen, musst Du für Euch beide das passende Verhalten lernen.

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Ich fand es immer sehr schön, dass in unserer Hundeschule die Gruppen immer gemischt waren was die Rassen betrifft. Gespielt wurde nach Rassen und/oder Temperament getrennt, aber der Unterricht war zusammen. Einen Minichi im hohen Gras bei Fuß gehend war das Highlight... :)

Die Besitzer haben mir ähnliche Problematiken erzählt (Angst vor großen Hunden) - und aus genau diesem Grund sind sie zum Teil zur HuSchu gegangen. Beide müssen den Umgang lernen: Hund und Halter.

Gegen Hunde, die aggressiv "einfach so und in Tötungsabsicht" auf einen Hund stürzen habe ich noch nicht erlebt, doofe Hunde allerdings schon.

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Ich hab mal gehört, dass man die Hunde nicht auf die Arme nehmen soll, weil es dadurch alles "schlimmer" machen würde.

Stimmt das?
Keine Ahnung.

 

Ich glaube, dass es wahnsinnig wichtig ist dem Hund beizubringen, dass er nicht wegrennen soll.

Falls das irgendwie geht?
Ich glaube, dass sich dadurch die kleinen Hunde erst richtig interessant machen.

 

Vielleicht kennst du ein paar große, sehr soziale Hunde?

Manchmal hilft es ja vielleicht, wenn dein Hund merkt, dass große Hunde gar nicht sooooo böse sind.

 

Und dein Verhalten spielt natürlich auch eine nicht gerade kleine Rolle.

Dein Hund wird (denk ich mir) eher entspannt sein, wenn du nicht völlig hysterisch bist (Übertrieben formuliert!)

Die meisten Hunde wollen deinem Hund ja nichts tun.

 

Ich habe auch oft erlebt, dass der Hundehalter mehr Probleme damit hat als der Hund selbst.

Damals, als meine Hündin noch sehr sozial war (das hat sich leider geändert), hat es mich immer wahnsinnig genervt, wenn Leute ihre Hunde auf den Arm nehmen, obwohl wir da einfach nur vorbei laufen.

Als hätte ich so ein Monster an der Leine. :P

Ich passe manchmal auf einen kleinen Hund auf, nehme sie auch mit gassi.

Aber gewiss wird dieser Hund niemals auf den Arm getragen!

So regel ich das für mich.

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Wir haben ja auch einen Kleinhund,

Es kommt schon einmal vor, dass Hunde zu rabiat sind, zu wild im Anstürmen und Schnüffeln wollen. Da such ich sie immer zu schützen und nehme sie auch hoch.

Schützen durch Abblocken der anderen Hunde. Mein Mann tritt durchaus auch mal zu, wenn einer in seinen Augen agressiv daher kommt und abblocken nichts nützt.

 

Alles in Allem muß ich aber sagen, es gab in den mittlerweile 6 Jahren mit 4kilo Hund keine wirklich ernste Situation, nur ein paar nicht ganz so nette.

 

Also Kopf hoch, Mut.

Sinnbildlich und wörtlich zu nehmen.

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Mein erster eigener Hund war auch ein kleiner Zwerg.

Ich selbst war damals ziemlich selbstsicher und Frydie der Überzeugung ein Rottweiler zu sein.

 

Auch ich kam in ähnliche Situationen wie du und musste lernen s o f o r t zu reagieren. :o

Frydie rannte nicht weg, fror nicht ein und hampelte auch nicht rum, nein, er ging wie ein Held in den Kampf. :schwert

Das war mehr als gefährlich.

Ich suchte mir also Wege und Zeiten aus, wo ich fast sicher war, dass ich entweder keine oder kleine Hunde traf.

 

Der Überraschungseffekt blieb zwar bestehen aber nicht mehr so intensiv.

 

Ich habe mich später für größere Hunde entschieden, obwohl ich meinen Frydward immer noch vermisse.

 

Hoffentlich gelingt es dir deine Angst zu besiegen und sich einer Gruppe von kleinen Hunden anzuschließen, wär ein Ausweg für mich.

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velvetypoison

Es wäre gelogen wenn ich sage: Ich bin entspannt.

Das bin ich nicht immer.

Aber mein Ziel ist immer, mich nicht von der Angst beherrschen zu lassen oder einschränken zu lassen.

Ich möchte nicht morgens mit dem Gedanken aus dem Haus gehen " Es könnte was passieren!".

 

Jetzt ist meiner nicht winzig. Er ist hochbeinig, aber sehr schmal. Keine 6 kg.

Er wirkt oft, gerad neben den großen - zerbrechlich.

 

Ich lebe in einer Welt hier mit sehr vielen großen "Der Tut Nixen". Mittlerweile mag ich die.... 90% tun nämlich wirklich nichts.

Wir nutzen alle zum üben für "Blöde Sachen passieren, da regen wir uns aber nicht drüber auf und am Ende geht alles gut aus und wir lernen einen neuen Hund kennen, der gerade noch jung ist, nicht immer funktioniert und eben mal nicht abrufbar ist oder Blödsinn macht".

 

Die restlichen, kritischen 10% bekomme ich in den Griff. Ich muss nur mir vertrauen und ihm vertrauen. Und nicht den Gedanken Oberhand gewinnen lassen, ich krieg es nicht hin. 

Und ich begebe mich sogar absichtlich dorthin, wo die sich die Großen noch ballen - in Auslaufgebiete.
Da treiben sich zwar auch Kleinteile rum - aber weniger als große.

Und mein Hund bevorzugt ja nun auch noch die GANZ Großen.

 

Meine Ängste gehen gar nicht mal in die Richtung "Es fällt ihn jemand an und beißt ihn" - ich mache mir eher Gedanken das er "unter die Räder kommt".

Ihn mal ein großer unabsichtlich verletzt, beim Umrennen, umschubsen, in den Rücken springen o. ä.

Das er also unabsichtlich kaputt geht.

Das an den dürren Beinchen den Knochen oder Sehnen was passiert.

 

 

 

 

Was ich mir aber schon überlege ... macht man sich denn gar keine Gedanken über dieses ja definitiv vorhandene Problem, ehe man sich einen so kleinen Hund anschafft?

 

Doch.
Ich kann mich deshalb wohl auch nie für einen ganz kleinen Hund entscheiden.

Es wird immer gesagt, dass sind normale Hunde, die muss man behandeln wie normale Hunde.

Aber die Winzigkeit bringt sie eben doch oft auch in dann lebensgefährliche Situationen (auch unabsichtliche) und ob man will oder nicht:

Man kann sie eben nicht immer behandeln oder machen lassen wie die größeren.

Weil es u. U. zu gefährlich wird.

 

Ich muss meinen schon aus bestimmten Situationen rausrufen.

Wenn da 4, 5 sehr große Hunde stehen und er zwischen wuselt, rufe ich ihn raus.

Wenn die anfangen zu zocken o. ä. geht er da unter.

 

Ich hatte ihn heute kurz sogar auf dem Arm (hab ich kein Problem mit, interessiert mich auch nicht was andere sagen oder denken)

Wir sind einen sehr aufdringlichen Staff nicht losgeworden (ein netter aber), der ständig mit den Pfoten nach ihm schlug. Das tat Caillou weh und er wehrte sich.

Aber er war chancenlos, der Staff reagierte 0 und körperlich war er ihm eh unterlegen.

Ich hab ihn rausgezogen und hochgenommen, neben mir auf die Bank gesetzt und den Staff abgewehrt.

Die Frau kam, holte den Staff, meinte noch - der sei ja nett und so.

Ich gab ihr recht - der war nett. Aber er war kein Spielpartner für meinen Hund.

 

Ich selbst hab keinen Kurs gebraucht.

Ich habe ihn von Welpen an umgeben mit Hunden aller Art.

Da die meisten eh größer sind/waren - war die Überzahl eben große Hunde. Er hat auch bestimmte Manöver gelernt, um mit den großen, auch mal wilden, klarzukommen.

(hinwerfen, wenn einer drüberbügelt und wir das nicht verhindern konnten)

 

Er hat sich aber auch schon sehr weh getan - während große Hunde untereinander sich mal rumrennen, ist der Kleine an einem Großen abgeprallt und hat sich überschlagen.

Beide hatten sich um eine Ecke herum nicht gesehen (das war keine Absicht von keinem dort) und waren zusammengestoßen. Da hätte er sich was brechen können.

 

Aber wie gesagt... die Angst darf nicht alles bestimmen und ich würde uns ganz viel Spaß und viele nette Hundekontakte nehmen, wenn ich mich davon beherrschen lassen.

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Ich hab mal gehört, dass man die Hunde nicht auf die Arme nehmen soll, weil es dadurch alles "schlimmer" machen würde.

Stimmt das?

Keine Ahnung.

........

Ich passe manchmal auf einen kleinen Hund auf, nehme sie auch mit gassi.

Aber gewiss wird dieser Hund niemals auf den Arm getragen!

So regel ich das für mich.

 

Am Anfang dachte ich auch so und habe sie somit den anderen Hunden auch in nicht guter Form "ausgeliefert". Ihr Gekeife, mit dem sie sich die anderen Hunde vom Hals halten will, ist in erster Linie darauf zurückzuführen.

Heute schütze ich sie, in dem ich sie hoch nehme. Und sie wurde nicht größenwahnsinnig sondern hat sich insgesamt bei Hundebegegnungen beruhigt. Ist die Situation eher normal in meinen Augen und ich weiß nicht genau, wie sie das sieht, biete ich ihr meine Hand an über dem Boden, wenn sie will schlüpft sie drüber und ich nehme sie hoch, oft will sie aber auch nicht.

Bei uns im kleinen Wald gibt es Parkbänke, da lasse ich sie manchmal draufspringen, wenn sich ein größerer Hund nähert. Auch dass beruhigt sie = sie keift nicht rum.

 

Der Phantasie sei keine Grenze gesetzt, alles, was verhindert, dass sich ein kleiner Hund einem großen - auch ohne Beschädigungsabsicht - ausgeliefert fühlt, ist gut.

 

Da muss die TE aber auch an sich arbeiten, dass sie lernt, wie sie einem größeren Hund entgegen treten kann.

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