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Medical Training


Estray

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Ich hab schon mit den ersten Hunden etwas in verschiedenen Situationen formuliert/ verbalisiert, was ich im Nachhinein auch als kleines Training ansehe - ist aber einfach so entstanden.

Bei für den Hund unangenehmen, ängstigenden Dingen unterscheide ich - von Welpenbeinen an

 - in Situationen, die zwar unangenehm und ängstigend auf den Hund wirken, aber eigentlich nicht so sind/ sein müssen. Da sage ich - grob nach dem Motto "Zeigen und Benennen" dass ist Soundso, "aaaaalles gut". Da versuche ich auch alles, um es dem Hund so leicht wie möglich zu machen, mit der Situation umzugehen. (Nebenbei - solche Situationen kamen bei den ersten beiden Hunde eigentlich nicht vor, hab ich erst ab Phoebe wirklich so angewendet).

 

 - in Situationen, die unangenehm für den Hund sind - Haare kämmen, schneiden, Haare aus den Ohren zupfen, Augenknitte entfernen, Tierarztuntersuchung, Impfen etc.etc. - wo ja nicht alles gut ist und ich es deshalb auch nicht so benennen möchte, sage ich "muss sein" und wiederhole es tantramäßig. Der Hund weiss dann im Laufe der Zeit, O.K., Scheiss Situation, aber die Alte wird hier nicht nachgeben, bis wir fertig sind. Natürlich versuche ich die Situationen auch leichter zu machen, wechsle beim Haarekämmen und Schneiden sehr oft die Stelle, gehe auf den Hund ein, trickse ein bisschen mit intensiver Streichelei, man lernt halt diverse Strategien, mit denen man weiterkommt. Doch ich gebe nicht nach, die Sache wird durchgezogen, soweit es möglich ist. Bei manchen Sachen - z.B. Haare aus Ohren zupfen (nur bei den Wheaten nötig) mach ich halt immer mal ein bisschen - aber - "Muss sein".

 

Da habe ich besonders bei der Kleinen gemerkt - und die hat echt Tricks drauf, sich Sachen zu entziehen - dass es hilft.

Früher hat es auch geholfen, da war mir meine Strategie noch nicht so klar, ich hab es einfach so gesagt. Heute mach ich es gezielt.

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Finde ich auch einen wichtigen Punkt, den Duoungleich und gatil hier ansprechen: Genauso wie zu viel Grobheit ist auch zu viel Zögerlichkeit ein Fallstrick. Ich hab schon etliche Hundehalter erlebt, die mir erklärt haben, ihr Langhaarhund ließe sich auf gar keinen Fall bürsten - und so, wie sie das angefangen haben, hab ich den Hund auch völlig verstanden. Da wurde ein Tamtam verbreitet, da war ich schon vom Zugucken nervös, dann gaaaaanz zögerlich mit der Bürste angesetzt, nur damit es dann bei plötzlichen Bewegungen (von Mensch oder Hund) dann doch kräftig geziept hat. Wie das dann bei medizinischen Behandlungen aussieht, das mag ich mir gar nicht ausmalen.

 

In solchen Momenten ist m.E. nach eine Mischung aus ruhiger Sicherheit und Behutsamkeit am zielführendsten. Denn es geht dabei ja auch um zwei Aspekte: Einerseits so schonend wie möglich, andererseits der Zeitfaktor. Und was dabei der wichtigere ist, das ist wohl individuell auch sehr verschieden. Ich habe da gerade Kaya und Sandor beim dem seeehr sanften und geduldigen TA vor Augen. Für Sandor ist so ein Umgang ein Segen: Er hatte alle Zeit der Welt, sich das jeweils in Ruhe zu betrachten, konnte zwischendurch abbrechen wenn es zu viel wurde, und hat so ein gutes Vertrauen gelernt. (Klar gefällt es ihm immer noch nicht, aber er ist mittlerweile ein total braver Patient.) Anders bei Kaya, für sie war zwar das sanfte Zugreifen prima, aber die viele Geduld war total kontraproduktiv. Je mehr der TA es darauf angelegt hat, dass sie sich doch einkriegt und kooperiert, desto mehr hat das kleine Hibbeltier sich hochgespult, bis dann irgendwann gar nix mehr ging. Da hab ich immer mal wieder das Heft in die Hand genommen, mir Kaya hingestellt, erklärt "ist jetzt mal so!", und den TA regelrecht angewiesen, nun einfach zu machen. Und siehe da, ohne die Gelegenheit sich reinzusteigern ging das für Kaya meist recht entspannt ab. So verschieden können sie sein!

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Und eine weitere Sache möchte ich ansprechen:

 

die ersten beiden Hunde - Wheaten Terrier - waren beide hart im Nehmen. Da ging es auch beim Tierarztbesuch in erster Linie um das Leckerli, was man anschließend bekam.

 

Dann kam Phoebe. Und ich eher so ein Dampfwalztyp, war ja auch bisher kein Problem.

 

Jetzt ist dieser Hund extrem trickreich, sich unangenehmen Dingen zu entziehen.

Harmlos und leicht durchschaubar: bei Kälte, Regen oder Schnee zu Lösen in den Garten geschickt, wird gleich mal ein Phantom bebellt, dann öffnet sich die Türe schneller.

Aber auch: bei Mißhandlungen in Form von Kämmen und Knitte entfernen schreit man schnell mal hysterisch (hat wohl wirklich mal geziept), da lässt die Frau schnell das Werkzeug fallen.

Am Anfang war ich sehr unsicher mit unserem Kleinsthund, wie weit ich da gehen kann, was geht jetzt für dieses Tier wirklich zu weit, was bei den anderen kein Problem war. Also habe ich mein Verhalten sehr zurückgefahren, woraus sie gelernt hat, "stelll ich mich besonders zickig an, hört sie erstmal auf".

 

Es hat lange gedauert, bis ich einigrmaßen unterscheiden konnte, was sie jetzt wirklich überfordert, ängstigt oder alte Traumata wieder hochholt, oder wo hat sie einfach gemerkt, auf die Art und Weise kommt sie durch mit ihrer Masche.

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Ich kontrolliere eh alle 2 Tage, Augen, Ohren, Zähne. Pfoten jeden Tag, Krallen müssen jetzt im Alter häufiger mal

geknappt werden. Von mir lässt er sich alles brav gefallen, auch unangenhme Dinge. Beim TA war er

anfangs echt die Ruhe selbst, er war nie gern da, regte sich aber nicht groß auf.

Seit letztem Jahr ist das anders, da fängt er schon vor der Praxis an leicht zu bocken, im Wartezimmer ist er

fluchtbereit und quengelt rum. Im Behandlungsraum ist er brav, lässt sich auch vom TA überall anfassen,

steht aber da wie auf der Schlachtbank. Im letzten Jahr wurde er das 1 Mal geröntgt, der TA schickte mich

raus wegen der Strahlung. Ab da war mein Hund ein panisches, wehrhaftes etwas. Er hat sich so gegen

die Seitenlage gewehrt, dass seine Zunge schon blau anlief. Der TA hat dann direkt abgebrochen und mich wieder dazugeholt. Dann war es kein Problem mehr, er kennt es sich auf die Seite zu legen und so zu bleiben - nur Zwang,

den mag er gar nicht dabei.

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Monique G.

Ich bereue bitterlich das ich das Maul öffnen in den letzten Jahren nicht immer mal wieder positiv verstärkt habe. Meine beiden wissen mittlerweile ganz genau greife ich ihnen ans Maul haben sie gleich eine ekel Tablette im Hals, tut die Tierärztin das wird's noch ekelhafter, dann gibt es meist irgendein Zeug aus der Spritze. Die Konsequenz ist das Fino bei der Tierärztin die Zähne gar nicht mehr auseinander macht, der beißt die Zähne so zusammen das die Tierärzte keine Chance hat, das muss ich machen und das findet er auch nicht wirklich witzig.  Aktuell gibt es also leckere Sachen so wie Tabletten ins Maul geworfen und verdünnte Leberwurst aus der Spritze, mit mäßigen Erfolg die Handlungen sind einfach negativ besetzt. 

Alles andere fixieren , mal auf einem Tisch von a nach b schieben auf den Rücken drehen ist geübt und keinerlei Problem. Auch schmerzhafte Behandlungen werden mit Würde abgeschlossen, quietschen und beschweren tun sich beide ausgiebig wenn sie wieder auf dem Boden stehen. Man muss allerdings auch sagen das wir reichlich Gewöhnung dabei haben Röntgenbilder kann ich schon nicht mehr zählen.  Beim Röntgen kann man die bequem und ohne Gegenwehr in die gewünschte Position schieben und beide bleiben von selbst ruhig liegen und buchen das unter manchmal wollen die Menschen halt komische Sachen. Die Praxis ist dank häufiger Krankheit für die beiden kein unbekanntes Gebiet und auch das Personal kennen sie, es ist schon fast Alltag für die beiden.

Das einzige wo Naik wirklich keinen dran haben will ist sein Hintern und sein Penis aber auch da kann zumindest ich ran solang ich seine Grenzen achte und ihm immer wieder aus der Situation lasse wenn er es braucht.

 

Die Klinik in der wir sind hat aber auch einen tollen Umgang mit den Hunden und behandelt so manches auch mal auf dem Boden wenn der Hund den Tisch gerade wirklich satt hat.

 

Bei anderen Tierärzten die forscher mit ihnen umgegangen sind, hektischer waren und auf Zwang setzten hatten wir auch schon wirklich unschöne Szenen mit einpinkeln (Naikey) oder massiv wehren (Fino). Mit ein bisschen Empathie lassen sie sich aber wirklich entspannt alles gefallen. 

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Ich denke, Medical Training kann nichts schaden und deshalb ist es für mich uneingeschränkt empfehlenswert.

Beschäftigung mit den Hund ist immer gut und ob man jetzt Platz und Pfötchen übt oder Blutabnehmen und fixiert werden, spielt doch keine Rolle. Wenn der Hauch einer Chance besteht, dass der Hund durch das Training gelassener und routinierter mit dem Tierarztbesuch umgeht, hat es sich schon gelohnt.

 

Ich habe damit durchweg gute Erfahrungen gemacht. 

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