Zum Inhalt springen
Registrieren

Was beeinflusst Jagdverhalten? Lernerfahrung? Erwartungshaltung?


NannyPlum

Empfohlene Beiträge

NannyPlum

.... und haben Hunde überhaupt eine Erwartungshaltung?

Eigentlich müsste ein- und derselbe Reiz doch auch in unterschiedlichen Situationen auslösen, oder nicht? Folgende Situationen haben mich zu dieser Überlegung gebracht:

Auf unsere Gassi Strecke laufen wir an 2 unterschiedlichen Grünzügen vorbei.  Beim ersten Stück treffen wir selten freilaufende Hunde, aber in den letzten 4 Jahren ca. 5x eine Katze, die über die Wiese lief. Beim zweiten Grünzug sind häufig freilaufende Hunde, aber eigentlich keine Katzen. Jetzt passierte Folgendes: Wir gehen durch Grünzug zwei, als Leni zu einem scheinbar freilaufenden Hund geht. Ich seh's nur so aus dem Augenwinkel. Plötzlich dreht Leni ab und geht schnell weiter, ich schaue genauer hin und erkenne eine wohl ziemlich selbstbewusste Katze, die dann lässig in einen Vorgarten abbog. Ok, kein Rennen, deshalb kein Jagdverhalten, so meine Schlussfolgerung. Aufgrund der folgenden Situation bewerte ich das jetzt aber anders. Wir sind am vermeintlich hundefreien Grünzug unterwegs, wo aber ab und an eine Katze zu treffen ist. Da läuft in einiger Entfernung ein Yorkie schnuppernd über die Wiese. Und bei Leni setzt alles aus bzw. Jagdverhalten ein. Mit Kreischen, in die Leine springen, nicht ansprechbar sein. Erst nachdem die HH ihren Hund rangerufen hat und wir uns bis auf einen Meter genähert haben, konnte sich Leni langsam beruhigen. Nun treffen wir besagten Hund mit dem gleichen Verhalten auf der "katzenfreien" Strecken. Und nix passiert. Leni sieht ihn umherhuschen und interessiert sich nach einmal kurz Schauen überhaupt nicht. Meine Schlussfolgerung: Leni erwartet an bestimmten Stellen entweder Hunde oder Katzen und zeigt entsprechendes Verhalten. Ist das möglich? Ich meine ein flitzender kleiner Hund müsste doch Jagdverhalten auch auf der Hundestrecke auslösen? Und wurde die Katze dort nicht gejagt, weil sie als Hund "einsortiert" wurde? Ist das möglich?

Link zu diesem Kommentar
MaramitJule

Möglich ist das durchaus.

 

Hunde lernen ja u.a. auch ortsbezogen. Sprich, wenn da immer Hunde und niemals Katzen waren, erwartet der Hund auch Hunde.

 

Und in Gegenden, wo viel jagbares ist, erwartet er Wild. In der hohen Erregungslage kann dann auch schon mal untergehen, dass das gar kein Kaninchen ist.

 

 

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar
trullentier

Ich kann nur aus zurückliegenden Zeiten berichten.

Die Nachbarin meiner Eltern hatten eine Katze, das hatte Lotta schnell raus. Wenn wir dort zu Besuch waren musste sie dort immer an der Leine bleiben, weil sonst lauthals brüllend ums Nachbarhaus gerast ist (ich bin daaaa, ich mach dich plaaaaatt!).

Das hat sie auch noch gemacht nachdem die Katze schon 6 Jahre tot war *hust*

 

  • Gefällt mir 2
Link zu diesem Kommentar
Flusentrude

Hm....meine Hunde unterscheiden das sehr genau.,eagal wo.

Hund - Katze - fremde Katze.

De "eigenen" Katzen sind natürlich okay - auch wenn wir sie außerhalb des Gartens treffen.

Fremde Katzen werden gejagt,wenn ich nicht gut aufpasse - ebenso Hasen; bei Rehen sind sie relativ gut abrufbar,wenn sie sie überhaupt jagen.

Und Hunde sind immer Hunde -wobei der Punkteprinz durchaus seine Antipathien hat,der Zwockel findet alle toll.

 

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar

Eventuell stand der Wind ungünstig und sie hat nicht gerochen das es such um einen Hund handelt? Beim anderen Treffen aber schon. Wie es wirklich war wird nur sie wissen. :)

  • Gefällt mir 2
Link zu diesem Kommentar
Freefalling

Ja und nochmals ja bei uns! Auf dem Weg zur Bahn haben wir an einer Stelle schon ein paar Mal ne Katze gesehen. Femo wollte unbedingt hinterher. 

Er zieht immer den ganzen Weg bis dahin an der Leine.

Ich dachte immer, er ist nervös wegen der Bahn. Aber nein, nach der Katzenstelle läuft er deutlich besser.

 

Es gibt auch ein Katzenauto auf unserer Runde. Da saß einmal eine Katze drunter und da wird JEDES Mal geguckt. :huh:

  • Gefällt mir 3
Link zu diesem Kommentar
vor einer Stunde schrieb NannyPlum:

Ist das möglich?

 

Ja :D

 

Tschuli hat es sogar mal so weit getrieben, dass sie, als wir zu Besuch bei meiner Freundin waren, eine Stunde lang ein Regal angestarrt hat, ein Bücherregal.

An der Stelle stand bei unserem vorherigen Besuch noch der große Käfig mit den Degus.

Soviel zur Erwartungshaltung :D

  • Gefällt mir 5
Link zu diesem Kommentar
MaramitJule

Haha, das muss am Namen liegen.

 

Mein Tschullinchen hat mal bei jemandem stundenlang einen Schrank angestarrt. Da waren vor vielen Jahren mal Ratten drin. Und die müssen sich ja mal bewegen.

 

Ist ja zuhause auch so, Schrank mit Kaninchendraht = Ratten drin

  • Gefällt mir 2
Link zu diesem Kommentar
Gast Fangmich

Ich schließe mich an. Auf jeden Fall kann das sein.

 

Einfach gesagt: ihr Stresslevel war schon hoch durch die Sichtung vorher - bestimmte Hormone wie Adrenalin, Cortisol wurden vermehrt ausgeschüttet und da die ein Weilchen brauchen, um wieder abzubauen, ist Hund noch immer in einem "jagdlustigen" Zustand. Oder der Körper mit allen Sinnen auf die für Jagd notwendigen Reize geswitcht. Oder wie auch immer man es bezeichnen mag.

 

Da kann es durchaus sein, dass sie so sehr auf Bewegung achtete (vielmehr von ihren Hormonen dazu verdonnert wurde), dass der Bewegungsreiz "Yorkie" auslöste.

Da hat auf die Schnelle halt alles gepasst - auch die Größe :).

 

Erwartungshaltung beeinflusst auch ganz sicher die Motivation.

Lernerfahrung ebenso. 

 

Eigenes, unrühmliches Beispiel als Erläuterung für die Kombination aus beidem:

Meine letzte Hündin ging x male an Schilf vorbei ohne gesteigertes Interesse (sie hatte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch nie Freilauf in einem natürlichen und wildbevölkertem Gelände gehabt im Vorleben). Einmal saß direkt neben ihr ein Waschbär im Schilf, den sie hörte u. in die Nase bekam und ab ging die Post. Diesen Waschbären konnte ich noch retten, den nächsten nicht mehr (war zu sumpfig). Ich hätte von dem einen mal darauf schließen müssen, dass fortan Schilf nie mehr egal ist...

Spätere Erfahrungen haben dann gezeigt, dass die Raubzeugschärfe bei ihr sehr wohl vollumfänglich vorhanden war. Reh und Hase waren nie ein Problem.

 

Gelegenheit fördert und Erfahrung festigt.

 

 

Link zu diesem Kommentar
Joss the Dog

Sorry, falls doppelt,  bin gerade zu faul zum lesen und beschränke mich auf den Erstbesteigung :blush:

 

Oft jagen nicht einmal die größten Katzenjäger ebendiese, wenn sie langsam gehen, stehen bleiben.  Nicht immer natürlich, aber oft. 

 

Sogar mein Herdifreund und Katzenhasser Samson, großer Bär von 55 Kilo traut sich nicht an meine alte Speedy, die früher Hunde sogar gejagt hat, heute nur noch durch Mimik verscheucht oder rankommen lässt, um kurz zuzuschlagen :ph34r: Hoffe sehr, dass nicht irgendwann der Ausnahmehund kommt!

 

Dennoch denke ich auch, es gibt diese Erwartungen / Erwartungshaltung, habe ich bei Joss auch schon erlebt. Eichhörnchen z.B. , die er lange sehen konnte und verzweifelt versuchte, auf den Baum zu kommen - Eichhörnchen sind seine Nemesis, da stürzt kurz seine Welt zusammen :rolleyes::lol:

 

Sogar mehrere Tage später sucht er und wird schon vorher aufgeregt, wenn wir uns der Stelle nähern. Im Rehgebiet auch, er wird schon vorher unruhig, wenn wir den Weg gehen, der unweigerlich da durchführt. 

 

Seit Ruby weiß ich auch absolut sicher, dass sich Hunde nicht immer auf ihre Sinne verlassen, wie z.B. Deine Leni, die den kleinen Yorkie sah, aber weder erkannte, noch anfing, zu schnuppern oder weiter zu beobachten, bzw selbst bei dem sich nähern nicht den Hebel umlegen konnte. Natürlich reine Interpretation meinerseits, kann klaro auch immer anders sein, Hunde sind zum Glück so unterschiedlich :)

 

Kleine Hunde, die Themen hatten wir nun auch zur Genüge, können schon erstmal den Beutereiz / -trieb auslösen, da nehmen Hunde einfach etwas wahr, Sinn sehen und los geht's. Ich weiß nicht mehr wer, aber jemand erklärte mir, dass Hunde  ( nicht alle natürlich ! ! ) in dem Moment nur durch den Sehsinn angepusht werden und den Rest erstmal abschalten. 

 

Interessantes Thema, deshalb ist meine Antwort so lang geworden :D

 

Zus.fassung : ich glaube, sie verknüpfen so viel, können gewisse Dinge kombinieren und durch eigene Überlegungen lösen oder was auch immer, ich traue ihnen durchaus zu, dass sie da eine Art Erwartungshaltung haben :)

 

Joss kennt zum Beispiel den Weg heim.  Immer an der vorletzten Kurve vor Zuhause, wenn wir Auto fahren, steht er auf :wub:

 

Biegen wir um die Kurve zur TÄ im Nachbarort, fängt er an, zu knorzen :P

 

( jammern )

 

Endlich fertig! 

 

 

  • Gefällt mir 3
Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...