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Herdenschutzhunde zwischen Faszination und Albtraum


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Estray

Lesenwerter Artikel, finde ich.

 

http://www.wuff.eu/wp/herdenschutzhunde-zwischen-faszination-und-albtraum/

 

Kleiner Auszug:

 

Zitat

Was Reizüberflutung und das Versagen existenzieller Bedürfnisse mit Menschenkindern machen, wissen wir mittlerweile – zumindest breitet sich die Erkenntnis langsam aus. Bei Hunde­kindern hingegen reagieren wir mit gänzlichem Unverständnis, wenn die als Reaktion auf den Stress das Verhalten zeigen, das am tiefsten in ihren Genen verankert ist, das sie am besten können, denn was man kann, gibt Sicherheit: Der Labrador frisst bis zum Platzen, der Border Collie hetzt das Bällchen tot, der Herdenschutzhund verteidigt Ressourcen.

Nun ist ein Bällchen jagender Border Collie vorerst einmal nicht ­gefährlich – zumindest nicht auf den ersten Blick. Auch der Frühstückssemmel-klauende Labbi nicht. Wohl aber ein zähnefletschender 60 oder 70 cm großer Kaukasischer Owtscharka oder Komondor mit 40 oder 50 kg, dem sich auch noch das „Nackengefieder" sträubt.

Vom Mythos zur selbst erfüllenden Prophezeiung: Die Aggression
Und nun beginnt ein verhängnisvoller Teufelskreis, der die über Herdenschutzhunde kursierenden Mythen zur selbst erfüllenden Prophezeiung werden lässt:

Der Besitzer ist verunsichert, diese Verunsicherung überträgt sich auf den Hund – der wiederum noch verunsicherter wird, denn sein Herrchen signalisiert ihm ja, dass irgendetwas in der Umgebung buchstäblich zum Fürchten ist. Dass er der Auslöser von Herrchens Furcht ist – das kann ein Hund kognitiv nicht erfassen.

In der Folge werden Trainer aufgesucht, um das vermeintliche Fehlverhalten zu korrigieren, viele vertreten noch die Meinung, dass der Alpha­status des Halters wieder hergestellt werden muss, Leinenruck, Schläge – all das sind durchaus nicht selten gegebene Tipps. Und es kann durchaus passieren, dass da einem jungen Hund mit 14 Wochen die Milchzähne ausgeschlagen werden, wenn er nicht „spurt". Und alle reden von rassetypischer Aggression, die im Ansatz bekämpft werden muss.

 

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caronna
vor 46 Minuten schrieb Estray:

Lesenwerter Artikel, finde ich.

 

http://www.wuff.eu/wp/herdenschutzhunde-zwischen-faszination-und-albtraum/

 

Kleiner Auszug:

 

 

der Auszug verfälscht etwas, sinnvoller ist es den Artikel zu lesen. Leider, leider sind in D und vielen anderen Ländern die herdenschutzhund in der "Kampfhund"schublade mit entsprechenden Schikanen und Srafsteuern, kein wunder das die es schwer haben aus den Tierheimen wieder herauszukommen.

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Mir gefällt an diesem Artikel besonders der Hinweis, ein Herdenschutzhund ist in erster Linie Eines: Ein HUND.

 

Mir gefällt nicht:

 

- die Schublade des "will to please", die mir zu sehr suggeriert, dass will-to-please ein genetisch bedingtes Verhaltensmerkmal ist, was einigen scheinbar FEHLT. Das stimmt so nicht, weil hier die Fähigkeit, sich auf eine Gemeinschaft einstellen zu KÖNNEN zu sehr mit einem "Wollen" gleichgesetzt wird.

- der Hinweis auf die Bereitschaft des Menschen, auch mal selber zu Rempeln zur ... ja was: Grenzsetzung? Das ist mir in dem Text viel zu schwammig und damit irreführend ausgedrückt. Hier hätte ich mir mehr Differenzierung gewünscht, weil mMn sonst die Tür zu Einschüchterung in der Erziehung oder gar Führung eines Hundes zu weit offen steht.

 

Um ein allgemeines Bild über die Besonderheiten eines Herdenschutzhundes zu erlangen, ist dieser Text ansonsten gut geeignet.

 

 

 

 

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gebemeinensenfdazu
vor 2 Stunden schrieb caronna:

Leider, leider sind in D und vielen anderen Ländern die herdenschutzhund in der "Kampfhund"schublade mit entsprechenden Schikanen und Srafsteuern, kein wunder das die es schwer haben aus den Tierheimen wieder herauszukommen.

Und das obwohl es überhaupt keine Kampfhunderassen gibt.

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caronna

stimmt und stimmt nicht. deswegen ja auch in "..." . zudem gabs im 19 Jahrhundert durchaus Hundekämpfe mit Speziellen "Rassen". Diese Rassen mußten nur zu Menschen absolut friedfertig sein, weil die Kampfhunde waren (ich habe mich mit der Thematik beschäftigt)

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Nebelfrei

Es gibt auch heute noch in Europa illegale Hundekämpfe, genau mit den Rassen. Zb in England

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MalamutMica

Ich fand den Artikel sehr gut. Passt in einigen Teilen auch auf Rassen wie Husky und Malamuten, die auch als nicht-erziehbar gelten. Dabei achten sie genauso auf die Regeln in ihrem Sozialverband, wenn dieser ihnen Sicherheit und Respekt vermittelt.

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gebemeinensenfdazu

Soweit ich weiß, wurden bereits 1835 Hundekämpfe in England verboten. Bullterrier waren im 19. Jahrhundert beliebte Familienhunde der Arbeiterklasse. Illegale Hundekämpfe kann man auch mit Mischlingen oder z.B. Chihuahuas veranstalten, dem kranken Geist sind da keine Grenzen gesetzt. Sicher gibt es meist dank Halter immer einmal aggressivere Individuen einer Rasse oder von Mischlingen, deswegen gab (sie wurden nicht nur als Kampfhunde sondern auch zu Jagdzwecken gezüchtet) und vor allem gibt es aber keine Kampfhunderassen. Der Begriff impliziert - auch dank deutscher Gesetzgebung- daß Hunde dieser Rasse generell zur Aggressivität neigen.

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Will to please FEHLT manchen Hunderassen/typen nicht, manche hatten ihn nie, bzw. wurde er nie beim kleinsten Anzeichen gefördert, und wurden demnach nicht darauf selektiert.

 

Will to please ist nicht simple Kooperationsbereitschaft. 

Wenn der Hund, wie im Text beschrieben, aber auf Affinität zum Menschen selektiert wurde, und dazu noch im Falle des Falles kooperieren muss, ist das durchaus eine schwache Form des Will to please. Es ist nämlich kein "Gefallenwollen" im Sinne von "Alles für den Menschen machen"/Anbiedern gemeint, wie immer wieder angenommen wird. Will to please zeichnet sich dadurch aus, dass der Hund versucht, seinen Menschen zu verstehen bzw. die Aufgaben so umzusetzen, wie gefordert. Und deshalb haben Hirtenhunde für mich durchaus einen Schuss Will to please, wie alle Hunde, bei denen nur die weiter vermehrt wurden, die die gewünschte Leistung erbrachten. Eigenständigkeit ist nicht unbedingt das Gegenteil davon.

Feel free to disagree.

 

 

Ich finde den Text an sich spannend, finde ihn in einigen Punkten gut und in anderen sehr schlecht ("Wir haben den Kontakt zur Natur verloren" - da muss ich ein bisschen die Augen verdrehen...)

 

Ursprünglicher Hund... schreib ich gern mal selber, hab aber nen ganz anderen Typus vor Augen. ;)

Zumal es sich mit der Selektion auf bestimmte Eigenschaften beißt. Das ist nicht ursprünglich, sondern vom Menschen gewünscht und erarbeitet.

 

ABER - und das finde ich ist die Kernaussage - Gewalt erzeugt Gegengewalt und das immer! Die Autorin jedoch ist diejenige, die diese wichtige Aussage ad absurdum führt.

 

Ich wünsche mir für alle Hirtenhunde und eigentlich für alle anderen auch: Hoffentlich begreifen ihre Menschen, dass Übergriffe nicht okay sind!

 

Dem gegenüber steht tatsächlich ein schwammiges "Durchsetzen" durch Autorität. Verstehe diese Widersprüche nicht so ganz, ähnlich wie bei der "Ursprünglichkeit", obwohl mehrmals erwähnt wird, worauf der Hund selektiert wurde. Was soll daran "Natur pur" sein?

Der Rempler, dem man einem übermütigen Jungrüden geben soll? Für mich nicht nachvollziehbar.

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Nebelfrei

@gebemeinensenfdazu

 

Natürlich kann man irgendwelche Hunde aufeinander hetzen, die werden aber nicht so kämpfen, wie die Kampfhundrassen.

 

Ich finde es schon seltsam, bei allen Rassen wird so betont, dass sie durch Zuchtauslese solche Eigenschaften haben (Hüten, wachen, Dinge zurückbringen, vorstehen, rennen etc) und entsprechend ausgelastet werden.

Nur bei den Kampfhunden heisst es, es sei 'nur' Erziehung. Seltsam.

 

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