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auf die Zunge beißen oder nicht?


gast

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Ich erstelle diesen Thread, weil ich vorhin eine Situation erlebt habe, die mich im Nachhinein unzufrieden stimmt und ich deswegen immer noch nachdenklich bin. Deshalb brauche ich einfach mal Forumshilfe.

 

Zur Vorgeschichte: Ein Kommilitone von mir hat sich einen Jagdhundwelpen gekauft, den er mit seinem Bruder zusammen ausbilden möchte. Das ist ein paar Wochen her. Als ich davon erfahren habe, war ich skeptisch, wollte mir aber auch keine nähere Meinung erlauben, weil ich mit den beiden Brüdern nicht all zu viel zu tun habe.

 

Heute habe ich den Hund dann am Campus kennengelernt. Spaniel aus jagdlicher Leistungszucht, 5 Monate, ein echter Wirbelwind. Süßer Kerl. Der Jungspund war an der Leine eines anderen Kommilitonen. Wir kamen ins Gespräch. Der Hund war völlig überfordert, freundlich und fröhlich, aber eben total überfordert und ein bisschen unsicher.

Im Gespräch  kam heraus, dass der Hund unerzogen sei. Ich habe eingewendet, dass er ja noch ein Welpe ist und noch einiges lernen müsse. Dann kam einer der beiden Besitzer. Ziehen an der Leine und ein Tritt auf selbige und der Hund lag. Es wurde geschimpft. Mir war ganz anders, weil der kleine Kerl gefiept und sich sofort unterwürfig gebärdet hat, woraufhin es nochmals eine ähnliche Maßregelung gab.

 

Ich war total überfordert, hätte meinem Kommilitonen den Hund am liebsten weggenommen oder ihn zumindest angebrüllt wie viel Ahnung er eigentlich von Hunden hat und wieso er seinen Hund so behandelt anstatt ihm zu signalisieren, was er von seinem Hund möchte! Mir kam allerdings kein Wort über die Lippen und ich hab mich mit einem Kloß im Hals verabschiedet.

 

Jetzt beschäftigt mich das ganze immer noch und ich bin ratlos, ob ich im Nachhinein noch einmal etwas sagen sollte. Ich selbst habe zu den Brüder keinen wirklich Draht, man kennt sich halt irgendwie, das wars dann aber auch. Die zwei halten aber einiges von meinem Freund und ich bin deshalb auf die Idee gekommen ihn mal vorzuschieben den beiden ein paar takte zu erzählen, wenn er sie mal wieder sieht und miterlebt wie sie mit ihrem Hund umgehen.


Meint ihr man könnte im Nachhinein noch etwas sagen oder wäre das blöd? Ich bin nicht einmal sicher, ob es überhaupt angezeigt ist, etwas zu tun, aber mich macht die Situation von vorhin auch einfach noch immer wütend....

 

 

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Mich ärgern solche Sachen auch total. Ich habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass eine Intervention nutzlos ist. Die Herren sind wahrscheinlich in irgend einer "Ausbildungsstätte", in der solche Erziehungsmethoden üblich sind.

Man wird also einwenden, dass der Hund jagdlich geführt werden soll und daher so mit ihm umgegangen werden muss. ich denke, da ist jedes Wort verschwendet.

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Ich fürchte das auch, wobei ich selbst plane unseren Hund jagdlich zu führen, allerdings nach ganz anderen Methoden und schon mal gleich gar nicht mit Zwang!!!

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Ich hätte den Hund am liebsten mitgenommen, weil mich diese Aktion mit dem Spannung auf die Leine bringen und den Hund dadurch zu Fall bringen echt wahnsinnig gemacht hat!

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Man kann einen Hund tatsächlich jagdlich führen und trotzdem vernünftig mit ihm umgehen. Wenn du jetzt etwas sagst, wird man dir entgegen halten, dass du ja gar keinen Hund hast und daher auch keine Ahnung.

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Hast du dich vielleicht schon selbst um eine Hundeschule oder einen Trainer umgesehen (wurde dir jemand empohlen den du mal angeschaut hast, also beim Training mit Hunden), der dir mit seinen Methoden für deinen Hund gefallen würde? Wenn das der Fall ist würde ich den beiden vielleicht einfach die Adresse weitergeben und sie darauf hinweisen das dort ein super Ort ist um an der Ausbildung des Hundes und sich selbst(!) zu arbeiten. Einfach darüber reden wie toll es dort ist und das du mit deinem Hund dann mal dorthin gehen wirst. 

 

Ich unterbreite meinen Nachbarn manchmal auch einfach ein paar Tipps wenn es mit etwas hapert (wir reden ja doch oft über das Thema Hund) und das wird in der Regel sehr gut aufgenommen und zum Teil auch erfolgreich umgesetzt. Wobei die mit ihrem Hund niemals grob sind, nur hin und wieder etwas inkonsequent oder vielleicht mal ein wenig ratlos bei der Problemlösung.

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Ich würde es zumindest mal ansprechen. Man muss ja nicht direkt drauf hauen, damit ist wahrscheinlich kein Erfolg zu verbuchen, aber in ner ruhigen Minute mal zur Seite nehmen, vielleicht auch mal fragen warum oder woher solche Maßregelungen kommen. Ich denke schon, dass man damit bei dem ein oder anderen Hundehalter Erfolg hat. Kann natürlich auch in die Hose gehen, aber naja... Dann hast du es wenigstens versucht. Vor allem, weil du dich im Moment selbst arg ärgerst dass du nichts gesagt hast.

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acerino

Meiner Erfahrung nach, wenn man wenig Kontakt zu besagten Personen hat, hilft nachhaltig (leider) nur eines: mit gutem Beispiel voran gehen.
Das heißt, seinen eigenen Hund so zu führen im Alltag, dass er positiv auffällt.

So wird man in den Augen des nur wenig bekannten Gegenübers überhaupt ein Ansprechpartner in dieser Hinsicht.

Und dann kann man getrost seine Meinung sagen, auch deftig und die Leute fragen, ob sie jetzt gefälligst mal gescheit mit dem Hund umgehen wollen.

 

Denen die Meinung sagen, von jetzt auf gleich, kann man natürlich immer. Aber wie viel es bringt, ob es das Gegenüber zum Nachdenken anregt und wie viel die auf die Meinung anderer (fast fremder) geben, ist wieder eine andere Sache.

Irgendein Vollidiot von Züchter hat die halt mit so nem Tierchen ausgestattet. Da glaubt man als Halter nun natürlich, man müsse wohl was auf dem Kasten haben, um so einen Hund überhaupt anvertraut zu bekommen.

 

 

Wenn man Leute gut kennt, ist es viel einfacher da einen Fuß in die Tür zu kriegen.

So können die auch einschätzen, wer mit ihnen redet und ihnen Ratschläge erteilt, die sie zum Teil vlt gar nicht hören wollen, aber eben mal "ausprobieren", weil man einen Funken Vertrauen genießt.

"Hallo-und-Tschüß"-Bekanntschaften muss man meist einen guten Grund liefern, ernsthaft angehört zu werden. Am einfachsten über sichtbare Kompetenz (eigener toller Hund).

 

(nein, ich bin nicht der Ansicht, dass man zu sowas nur etwas sagen kann, wenn man einen eigenen gut geführten, fröhlichen Hund hat. Aber hier gehts halt um den konkreten Fall, dass man das Gegenüber nicht gut kennt, und es somit ungleich schwerer ist, nachhaltig was am Verhalten zu bewirken. Wenn man nicht als "richtiger" Ansprechpartner wahrgenommen wird, warum sollten die einen ernst nehmen/zuhören?)

 

Über deinen Freund kannst du es versuchen. Aber da werden die vermutlich auch erstmal fragen, ob er selber denn Ahnung von Hunden hat....

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Eigentlich ärgert man sich doch nach solchen Situationen, dass man selber so sprachlos war. Wer kennt das Gefühl nicht?

Da beneidet man die "schlagfertigen Blitzdenker" dieser Welt ...

Aber man kann sich auch später noch überlegen, was man hätte sagen können - quasi als Training, falls man mal wieder in eine ähnliche Situation kommt.

 

Wenn man etwas sagt, darf man nicht beleidigen. Das gelingt leichter, wenn man die eigenen Gefühle einbringt und mit Formulierungen beginnt wie "Nach meiner Meinung ...", "Ich finde, ...", "Ich glaube, ...", etc.

(Rein rechtlich ist das auch eine Absicherung, denn deine Meinung, dein Befinden, dein Glauben sind dir, wie jedem von uns, freigestellt.)

 

Wenn man es in solcher Situation schafft, etwas zu sagen, könnte das z.B. sein: "Ich finde, wie ihr mit dem Hund umgeht, ist unter aller Sau!" Man kann sich dann auch einfach umdrehen und gehen.

Der Vorteil ist, dass auch alle anderen Anwesenden diesen Kommentar hören und die Situation für sich bewerten können und du bist deinen Frust los. Vielleicht hat ja einer von den Anderen "einen Draht" zum Hundehalter und verstehen, was du gemeint hast.

Da die Situation nicht eskaliert ist, haben die Hundehalter auch immer die Chance, dich anzusprechen, falls sie wirklich interessiert sind: "Wie hast du das gestern/damals gemeint?" oder "Wir haben da mal drüber nachgedacht."

Das wäre natürlich der beste Erfolg!

 

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gebemeinensenfdazu

Ansprechen. Auch wenn es dem Hund vermutlich nicht (sofort) hilft, dann hilft es wenigstens dir. Aber je mehr Leute kritisieren, desto eher werden Zweifel an seinen Methoden geweckt.

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