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Unbekannte Vorgeschichte - doch kein Argument gegen den Hund vom Tierschutz?


NannyPlum

Empfohlene Beiträge

@Lemmy

Der Gedanke der Resilienz gefällt mir unglaublich gut, weil ich ihn einfach enorm wichtig finde.

Das Leben ist kein Ponyhof, und wenn ich die Verantwortung für ein denkendes und fühlendes Lebewesen übernommen habe, dann ist die Fähigkeit, mit den Unbilden des Lebens zurecht zu kommen und trotzdem das Leben schön zu finden für mich die wichtigste Lektion, die ich jemandem für den ich verantwortlich bin, lehren kann.

 

Das ist die Sicht auf das Lebewesen, für das ich Verantwortung trage. Da fangen aber auch viele Probleme an, und zwar genau dann, wenn ich mir über die Fähigkeiten, die dieses Lebewesen mitbringt/mitbringen könnte nur ungenügend Gedanken mache oder ich sie aus anderen Gründen nicht mitbekomme/übersehe.

 

Dann geht es aber auch noch um meine eigene Resilienz.

Als ich mir vor 19 Jahren Gedanken um einen Hund machte, da war genau dieses von NannyPlum genannte Argument ein Ausschlusskriterium für mich.

Ich wäre niemals damit zurecht gekommen, einen Hund wieder abgeben zu müssen weil dieser zu wenig kompatibel für mein Leben gewesen wäre.

Dazu bin ich zu emotional und binde mich zu schnell und zu sehr.

 

Wenn das Leben mir mal einen Hund mit Handycap zuspielen würde, oder einen kranken Hund, dessen Lebensspanne deutlich kürzer ausfallen würde als gewünscht - dann würde ich das annehmen und auf Gedeih und Verderb dieser Verantwortung nachkommen und mich nach Kräften darum bemühen, diesem Hund die verbleibende Lebensspanne so schön und mit so viel Lebensqualität zu versehen wie es mir irgend möglich ist.

 

Aber freiwillig übernehmen, sehenden Auges da hinein rennen - würde ich nicht. Das kann ich einfach nicht.

 

Das Argument, mit der Vorgeschichte eines Hundes überfordert zu sein, existiert mittlerweile aus meiner Sicht aus einem anderen Grund: Es gibt einfach zu viele Menschen mit der Erwartungshaltung, dass ein Hund sich Allem anpasst und anpassen muss. Aber auch eben Gedankenlosigkeit den Bedürfnissen und Empfindungen Hunden gegenüber.

Oder auch Selbstüberschätzung.

Oft auch von Allem ein wenig ...

 

Da ist eher mein Platz, wo ich etwas bewirken kann. 

 

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Krakeltier

Ich muß mich voll an GUSAR anschließen, auch der Züchter ist kein Garant für einen gutmütigen, ausgeglichenen, körperlich und geistig gesunden Hund. Viele betreiben die Zucht mit nahezu verbrecherichen und lebensverachtenden Methoden. Ich denke, die optimale Lösung ist wie so oft irgendwo in der Mitte zu finden. Aus Zucht kann, ebenso wie aus TS der perfekte Hund gefunden werden. Das hängt natürlich auch zu einem großen Teil daran, daß Frauchen/Herrchen auch der "perfekte" Mensch dazu sein sollte :-)

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Bei mir wohnen derzeit 9 Tierschutzhunde die alle sehr einfach und unkompliziert sind. Eine Hundin war anfangs ängstlich, das hat sich aber reletiv schnell gegeben. Sie sind im Alter von 5 Monaten bis 14 Jahren zu mir gekommen und von keinem weiß ich die Vergangenheit. Einzig die Tatsache dass einige von ihnen jagen wollen ist etwas nervig aber das machen viele vom Züchter genau so. Ich hatte aber auch drei Jahre lang einen traumatisierten Hund (er ist dann leider gestorben). Das ist zweifellos eine Aufgabe die man sich vorher gut überlegen muss. Hunde die in dieser Art traumatisiert sind sind aber wirklich selten. Bei den meisten ist es Angst aus Unerfahrenheit und die legt sich fast immer. Wenn ich da hier oft von Problemen lese die Halter mit ihren Hunden haben die sie schon als Welpe bekommen haben verstehe ich den Vorbehalt gegen Hunde mit unbekannter Vergangenheit erst recht nicht. Zudem erfahre ich bei einem Tierschutzhund den ich hier in Deutschland auf einer Pflegestelle oder im TH anschauen kann doch schon über evtl. Probleme des Hundes und wenn ich mich dem nicht gewachsen sehe suche ich mir einen anderen.

 

Einer der 9 Hunde ist eine Pflegehündin die seit 6 Wochen bei mir lebt. Sie ist 1 Jahr alt und ein wirklicher Traumhund. Menschenbezogen, verschmust, hübsch und alles was man sich sonst noch wünscht. Sie kam direkt aus einem rumänischen TH zu mir und über ihr Vorleben weiß ich nichts. Wenn jemand einen super tollen Platz für diese Hündin weiß gerne melden. Da sie so unkompliziert ist und einfach mitläuft habe ich mich bisher noch nicht wirklich um die Vermittlung bemüht.     

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Die höchste Garantie, dass die Chemie zwischen Hund und Mensch stimmt, man sich versteht und das Wesen des Hundes einem zusagt, hat man doch, wenn man einen erwachsenen Hund kennenlernt und nicht, wenn man einen Welpen aussucht.

Ich finde es sehr schwierig Welpen einzuschätzen und genauso schwierig ist es, aus seinem Welpen den Begleiter zu machen, den man sich wünscht. Nicht wenige Hundehalter sind total überfordert mit ihrem Welpen / Junghund und geraten schnell an ihre Grenzen. 

Genauso riskant ist es, einen Hund per Bild auszusuchen, wenn kein vernünftiger Verein dahinter steckt, der den Hund gut kennt und einschätzt.

Der Idealfall ist, wenn man einen ausgereiften Hund übernimmt, den man zuvor mehrmals kennengelernt hat und der von einer erfahrenen Person beurteilt wird, die einen berät.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte eher einen erwachsenen Hund übernehmen, der ausführlich kennengelernt wurde und keinen Welpen. 

 

 

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Seihst du, Estray, so unterschiedlich kann es sein :)

 

Ich finde es z. B. unheimlich spannend und beglückend, einen Hund von Welpenbeinen an zu begleiten, und ihm dabei zu helfen, in diesem Leben zurecht zu kommen :)

 

Aber ich habe es ja auch beim Kindertanz geliebt, mich mit einem Hummelhaufen von Erstklässlern zu befassen :ph34r:

 

 

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Unbekannte Vorgeschichte führt doch nicht dazu, dass der Hund auf irgendwelche Auslöser hin plötzlich hoch aggressiv an die Decke geht und sich vom Schaf zum Wolf verwandelt innerhalb von Sekunden. 

Das meinen aber manche Leute, scheint mir. Oder sie denken nicht näher drüber nach und machen es sich leicht, schieben die Kinder, die Katze, den Job oder die Wohnsituation vor, um keine Experimente machen zu können und deshalb auf Nummer sicher zu gehen und einen Hund vom Züchter zu kaufen. 

Für mich ist das kein Argument. 

 

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Gerade eben schrieb marcolino:

Ich finde es z. B. unheimlich spannend und beglückend, einen Hund von Welpenbeinen an zu begleiten, und ihm dabei zu helfen, in diesem Leben zurecht zu kommen :)

 

Ich finde das auch spannend und beglückend, ob von Welpenbeinen an oder eben einem erwachsenen Hund die Welt zu zeigen. Gib ja alles "in Not", kein Grund für mich einen Hund beim Züchter zu erwerben. 

 

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Ach nochwas: Das größte Glück war für mich einer Hundeoma die Welt zu zeigen und sie glücklich zu machen nach einem Jahrzehnt Zwingerhaltung in Portugal.:wub: 

Sie ist mit mir durch dick und dünn gegangen und hat sich problemlos in unser Leben eingefügt, obwohl sie schon ca. 12 Jahre alt war.

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vor 3 Minuten schrieb Estray:

 

Das meinen aber manche Leute, scheint mir. Oder sie denken nicht näher drüber nach und machen es sich leicht, schieben die Kinder, die Katze, den Job oder die Wohnsituation vor, um keine Experimente machen zu können und deshalb auf Nummer sicher zu gehen und einen Hund vom Züchter zu kaufen. 

 

Deswegen fahren auch so viele gern einen biederen VW Golf. :ph34r:

 

so anmerkend

Maico

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vor 1 Stunde schrieb Doris2:

Einer der 9 Hunde ist eine Pflegehündin die seit 6 Wochen bei mir lebt. Sie ist 1 Jahr alt und ein wirklicher Traumhund. Menschenbezogen, verschmust, hübsch und alles was man sich sonst noch wünscht. Sie kam direkt aus einem rumänischen TH zu mir und über ihr Vorleben weiß ich nichts. Wenn jemand einen super tollen Platz für diese Hündin weiß gerne melden. Da sie so unkompliziert ist und einfach mitläuft habe ich mich bisher noch nicht wirklich um die Vermittlung bemüht.     

 

Zeig doch hier mal ein Foto :) . 

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