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"Zu tierliebe" Vermieter und Hundehaltung


Gast Calluna

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ehrlich gesagt wäre ich bei täglicher 7-stündiger Abwesenheit gar nicht auf den Gedanken gekommen, einen Hund zu mir zu holen. Da erschien mir MEIN Leben einfach nicht passend für einen Hund. 

 

Manchmal schießt das Leben quer, und man kommt in die Situation, plötzlich mehr außerhäusig sein zu müssen. Wenn dann schon ein Hund da ist, ist es schwierig genug für ALLE Beteiligten, mit der neuen Situation zurecht zu kommen. Dann kennt der Hund aber schon seinen Menschen und sein Umfeld, und sein Mensch kennt den Hund. Da weiß man, ob der Hund alleine bleiben kann und der Hund kennt die Situation, dass sein Mensch eben nicht immer da ist, aber zuverlässig wieder kommt.

 

Mir wäre das Wagnis zu groß, einen Hund der Situation aussetzen zu müssen, irgendwie mit all den neuen Eindrücken klar kommen zu müssen. Hunde sind ja sehr anpassungsfähig - aber ich habe dabei einfach das Gefühl, dem Hund wird dann zu viel abverlangt. 

 

Ich habe schon als Kind von einem Hund geträumt - aber es hat erst mit 38 gepasst, und zwar für den HUND gepasst.

 

2 Wochen Urlaub als Eingewöhnungszeit halte ich für utopisch. Da wird die menschliche Vorstellung dem - noch völlig unbekannten Hund - übergestülpt.

 

Was ich mir vorstellen KÖNNTE: Die 2 Wochen werden gezielt genutzt, um selber intensiv Zeit damit zu verbringen, den schon VORHER bekannten Hund in sein neues Umfeld einzugewöhnen. Dazu gehört auch das Kennenlernen der TAGESBETREUUNG, die den Hund morgens übernimmt und mittags wieder übergibt.

Das wäre dem Hund gegenüber gerecht - kostet aber natürlich auch Geld.

 

 

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vor 17 Stunden schrieb Calluna:

Im Grunde führe ich gerade ein Leben, das nichtmal mir selbst gut tut. Ihr habt also recht, im Endeffekt ist es besser zu warten als das Schicksal herauszufordern...

Das habe ich gerade erst gelesen.

 

Es geht nicht darum, ob DU das Schicksal herausforderst.

 

Es geht darum, dass du dir ein Lebewesen holst - und die reagieren nun mal nicht auf Knopfdruck, und lassen sich genauso wenig in die Ecke stellen (aus welchem Grund auch immer), und dann wieder hervorholen, wenn es passt.

 

Nicht der Hund hat das Bedürfnis zu uns zu kommen - WIR haben das Bedürnis einen Hund zu haben.

Es geht auch nicht darum ob ein Hund gelernt hat alleine zu sein - es geht darum wie ein Hund sich FÜHLT, wenn er alleine bleiben muss.

Mancher Hund wird vielleicht sogar froh sein, nicht mehr den ganzen Reizen eines Shelters ausgesetzt zu sein, sondern 4 Wände in Ruhe für sich zu haben.

Manche Hunde sind vielleicht kreuzunglücklich, weil ihnen aufgrund dieser fehlenden Reize einfach nur NOCH langweiliger ist, als es ein Zwinger sowieso schon mit sich bringt.

 

Was wir wissen: Ein gewohntes Umfeld bringt Stabilität und Sicherheit. Die Wahrscheinlichkeit für ein entspanntes Alleinebleiben des Hundes in seinem gewohnten Umfeld ist also bedeutend größer, wenn dieses Umfeld ihm schon das Gefühl von Stabilität und Sicherheit vermitteln kann.

 

Wenn du also eine Lösung findest, mit der für den Hund dieses Gefühl von Stabilität und Sicherheit über einen längeren Zeitraum in kleinen Schritten vermittelt werden kann, dann spricht auch Berufstätigkeit nicht gegen die Haltung eines Hundes. 

So wie du dir das vorstellst, ist mir das einfach zu brachial - dem Hund gegenüber.

 

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Hey Calluna,

 

falls es Dich ein bisschen aufmuntert: Mein Freund und ich sind in einer ähnlichen Situation gewesen. Das war übrigens auch der Grund für meine Anmeldung hier... Wir haben im Frühling 2016 die Entscheidung getroffen, dass ein Hund einziehen soll. Ab Sommer haben wir dann aktiv angefangen nach einem Hund zu suchen. Erst nach Hunderassen, dann im Tierschutz, es war so ziemlich alles mögliche dabei... Wir haben zwar keine Vermieter, aber eine Katze. Und das Viech hat es uns nicht gerade leichter gemacht einen "passenden" Hund zu finden... Ich habe etliche Stunden mit dem Kater in der Tierarztpraxis Hundekontakt trainiert. Als wir dachten, dass es soweit sei, haben wir einen Hund unter Vorbehalt aufgenommen... 

Das ging richtig in die Kanne! Der Kater ist panisch abgehauen und wir haben mit ihm nicht bei 0, sondern bei -150 angefangen. Der Wunsch nach einem Hund ist damit in weite Ferne gerückt. Aufgegeben haben wir dann aber doch nicht, weil der Wunsch nach einem Hund nach wie vor stark vorhanden war. Stattdessen haben wir den Kater mit Welpen zusammengesetzt. Das passte. Es sollte also ein Welpe sein. Problem: der macht elendig viel Arbeit und kostet mit Pech auch richtig viel Schlaf. Da ich mitten im Examen steckte und vorrangig die Person bin, die sich um den Hund kümmern wird, war schnell klar: Es wird vorerst nichts mit einem Hunter d... Ich hab mir derweil schon Gedanken über Halsband, Leine und Co. gemacht, weil ich mich doch sehr nach einem Hund gesehnt hab. Das machte es nicht gerade besser. Bei uns liegen mittlerweile eine Leine und ein bisschen Spielzeug sowie ein Welpenhalsband rum. Aber es liegt eben nur rum, denn ein Welpe ist bisher nicht eingezogen. Dann kam der nächste Tiefpunkt: Die Hündin unseres Züchters hatte nicht aufgenommen. Wir bekamen also in absehbarer Zeit keinen Welpen. Einfach mal eben schnell beim nächsten Züchter irgendeinen Welpen kaufen, wollten wir auch nicht, denn das ist einfach nicht unsere Art und wir haben uns bei genau diesem Züchter und mit dieser Hündin als potenzielle Mutter unseres Welpen sehr wohl gefühlt. Es hieß also. Warten und weiter suchen...

 

Im April letztes Jahr hatten wir beschlossen einen Hund zu uns zu holen. Es ist seit unserer Entscheidung also bereits ein ganzes Jahr vergangen, das uns auch ungemein viel Nerven und Zeit gekostet hat. Schlussendlich bin ich aber ehrlich froh, dass es so ist, wie es gerade ist. Manchmal ist die Zeit einfach noch nicht reif und der vermeintliche "Traumhund" ist dann doch nicht der oder die "Richtige". Wir haben uns in so viele traumhafte Hunde verliebt in diesem Jahr und ich hätte sie am liebsten alle aufgenommen. Gerecht geworden wären wir vermutlich keinem. Es hat einfach nicht sollen sein, könnte man meinen. Und ich bin ehrlich gesagt sehr dankbar für dieses "verlorene" Jahr. Ich habe so viel gelesen und gelernt und nicht zuletzt auch über mich selbst. Die Menschen hier im Forum merken sehr schnell, wenn jemand hier um Hilfe sucht, ob er / sie sich in eine Idee verrennt und mit sich selbst hadert.

Irgendwann kam bei mir die Einsicht, dass ich erst einmal mit mir selbst im Reinen sein muss und mich selbst gut fühlen muss, bevor ich mich auf etwas neues einlasse. Ich hing gedanklich irgendwie noch an unserem Plan einen Hund aufzunehmen, aber nicht mehr an einem bestimmten Hund. Wir bekamen dann übrigens durch Zufall einen kleinen Hund in Pflege. Ein Goldschatz! Unser Kater hat ihn geliebt und die zwei waren in nicht einmal einem Tag ein Herz und eine Seele.

 

Schweren Herzens haben wir den Hund aber doch vermittelt. Ich könnte nicht einmal genau begründen wieso. Es war einfach eine Bauchentscheidung und sie war goldrichtig. Der kleine Kerl ist super glücklich im neuen Zuhause und die neuen Besitzer sind es auch. Er kommt uns häufig besuchen und flitzt dann mit dem Kater eine Runde durch unseren Garten.

 

Wir haben uns vor ein paar Tagen erst einen neuen Züchter ausgeschaut und bekommen Mitte Juli unseren Welpen. Natürlich freuen uns sehr auf den Tag, an dem unser Haus einen neuen Mitbewohner bekommt. Ehrlich gesagt, hat dieses "Besinnungsjahr" im Rückblick betrachtet aber sehr gut getan. Das Verhalten, das ich während der Suche nach einem Hund an den Tag gelegt habe, kann ich mir bei unserem Hund nicht leisten. Wir holen einen Jagdhund zu uns. Das erfordert eine klare Kommunikation und vor allen Dingen Souveränität seitens des Hundeführers. Die hätte ich vor einem Jahr gewiss nicht gehabt, denn ich hatte die eine oder andere persönliche Baustelle in meinem Leben und vielleicht hat es mir auch einfach noch ein bisschen gefehlt, Erfahrungen zu sammeln. Hund ist nicht gleich Hund und nicht jeder Hund, der auf der Homepage eines Shelters das eigene Herz höher schlagen lässt, passt dann auch zu einem. Wir mussten das schmerzlich lernen. 

Wenn du deinen Hund später mal 7 Stunden allein lässt, dann reißt dir gewiss niemand den Kopf ab, zu allerletzt dein Hund selbst. Ich sehe das wie Kareki und finde es auch gesund, wenn Hunde zur Ruhe kommen und allein mit sich sein können. Viele Hunde können das gar nicht mehr, weil sie unter Überbeschäftigung leiden. Aber davon einmal abgesehen, wird dein Hund -egal ob er nun allein bleiben kann oder nicht- die Anspannung merken, die du hast, wenn du morgens das Haus verlässt in der Angst, dass der bellt und es Ärger mit den Vermietern gibt. Er wird merken, dass du wie auf Eiern lebst und dich uU nicht als qualifiziert ansehen ihn durchs Leben zu führen. Hunde merken sowas ganz schnell. Erst, wenn man selbst wirklich gelassen ist, dann ist man auch bereit für einen Hund. Das ist zumindest die Einstellung, mit der wir uns nun unseren Traum vom Hund erfüllen. Auch wenn wir lange darauf gewartet haben und noch warten. Ich denke das wird belohnt. 

Liebe Grüße und alles Gute für Dich und deine Hundesuche :)

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Den Kopf abreißen nicht, aber dauerhaft 7 Stunden (am Stück) ist einfach recht viel. Wäre es jetzt aufgeteilt, wäre das nochmal etwas anderes finde ich.

Ich sehe das absolut nicht so dass die Zeit egal ist. Meiner Meinung kommt es bei fast allen Dingen immer auf das Maß an. Ob es das Futter ist, hundekontakt, Beschäftigung etc. etc. Und das gilt für Hund und Mensch.

Und Hunde haben sehr wohl ein zeitgefühl, da bin ich mir absolut sicher.

Meine Hunde können wunderbar alleine bleiben - sie pennen dann - und sind jeden Tag alleine. das heißt nicht dass sie stundenlang, jeden Tag sich selbst überlassen sein wollen. Dann würde es ja letztendlich auch keinen Unterschied mehr machen wenn ich meinem Hund ein Klo hinstelle und den nur noch 1x am Tag besuchen gehe...

Abgesehen davon heißt 18h ruhen nicht dass Hunde 18 stunden schlafen. Es wird immer mal wieder aufgestanden, sich woanders hingelegt, kurz mal geschnüffelt.... man sollte auch bedenken dass für die meisten Hunde alleine bleiben heißt in einer absolut reizarmen Umgebung - der Wohnung- zu sein. 

Dann ist die Frage wie viel Zeit du nach einem anstrengenden Arbeitstag tatsächlich noch für den Hund hast. Und könnten es auch schnell 8h werden? Wegen Stau etc?

Für mich wären 7h jetzt kein Ausschlusskriterium, aber bei mir liegt persönlich die Schmerzgrenze bei 6h, das längste was meine Hunde am Stück alleine waren sind 8h, das waren aber wirklich Ausnahmen und da konnten sie in den Garten.

Du solltest einfach nur gründlich drüber nachdenken :)

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Freefalling

Mit einem sozialen Umfeld, das mal aushelfen kann, ginge das.

Ich erzähle mal von uns. Femo ist jetzt 2 und kam vor 6 Monaten aus Ungarn zu mir.

 

Ich hatte vorher eine Betreuung an zwei Orten organisiert, die ich im Endeffekt nicht brauchte (hatte ich vorher auch so gesagt). Ich hab meinen Alltag sehr nach dem Hund ausgerichtet (willst du das?). Ich kann nicht mal eben nach der Arbeit bei einer Freundin vorbei oder schnell abends auf ein Bierchen weggehen. Vorher hab ich 6× die Woche getanzt und Sport gemacht. Das hat sich auf einmal reduziert. Ich muss alle zwei Wochen für 2 Tage mit Hund zu meinem Freund, weil er (also der Hund :D) zu Hause zu lange allein wäre. Und ich habe einen guten Freund, der ab und zu mal einen ganzen Tag bei mir verbringt, wenn ich auf Exkursion o.ä. bin. 

Ich hab eine Nachbarin, die im Notfall einspringen könnte, wenn mir was passiert.  Im Urlaub oder wenn ich ins Krankenhaus müsste, könnten meine Eltern meinen Hund vorübergehend nehmen, da mein Vater Rentner ist. Für das alles habe ich einen Plan.

Alle diese Leute mag und kennt der Femo und sie sind hundeerfahren. Er mag alle Menschen, aber wenn man mit ihm rausgeht, muss man schon einiges wissen und standfest sein. 

 

Ich bemühe mich sehr, habe aber oft den Eindruck, nicht genug zu machen. Er bräuchte eigentlich mehr. 

Man braucht ein dickes Fell. Meiner Fachleiterin zu sagen, ich könne nicht früher, weil mein Hund raus muss, war unangenehm. Viele Leute haben auch hohe Erwartungen an erwachsene Hunde.

Umziehen für einen Job? Einen Job weiter weg annehmen? Das muss ich ganz anders planen mit Hund.

 

Und mein Hund hat zwar seine Baustelle (andere Hunde), aber ist insgesamt sehr pflegeleicht. Er bleibt allein, fährt Bahn und Auto. 

Wenn man allein verantwortlich ist, ist so ein Hund echt vereinnahmend.

 

Die Kosten monatlich liegen bei ca. 150 Euro wegen der Versicherung (ohne wäre es viel mehr, da er Allergiker ist und wir oft beim Arzt sind) und er hochwertiges Futter, ein Medikament und Zusätze braucht. Ich koche auch Teile des Futters selbst. 

 

Es ist alles leichter, wenn du nicht allein bist. Deshalb würde ich bis dahin warten. Da ich den Hund nicht vernachlässigen will, mache ich bei mir Abstriche. 

 

Das klingt alles so negativ. Ich bin sehe froh,  dass ich ihn habe und meine Zeit mit ihm ist mir sehr kostbar. Aber darum geht es ja jetzt gerade nicht. 

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Ich denke, dass gerade das Alleinbleiben eines Hundes auch ganz individuell beurteilt werden muss. Manche Hunde sind schon vom Typ her etwas weniger anhänglich und eher freiheitsliebend, andere würden am liebsten jede Sekunde mit dir teilen. Unabhängig davon, welche grundsätzlichen charakterlichen Veranlagungen dein Traumhund in dem Shelter hat, kann ich mir gut vorstellen, dass das Alleinbleiben über einen doch unstreitig relativ langen Zeitraum von 7 Stunden am Stück für einen Hund aus einem Shelter problematisch ist. Häufig können die Hunde dort doch auch in Freibereiche und haben mit anderen Hunden Kontakt. Effektiv sind sie dann gar nicht so allein und auch wenn es den Tieren dort gewiss nicht gut geht, ist die Frage, ob der Umzug in einen Haushalt mit so langer Alleinbleibezeit - und sei es bloß für eine begrenzte Zeit - individuell für jeden Hund zu beantworten, denke ich.

 

An deiner Stelle würde ich wohl in den sauren Apfel beißen und auf den Zusammenzug mit deinem Partner warten. Auch das kann für einen Hund problematisch sein, wenn plötzlich ein Umzug ansteht und dann auch noch jemand neues mit im neuen ungewohnten Lebensumfeld auftaucht. Dass du dann uU keinen Urlaub mehr nehmen kannst, ist natürlich blöd, lässt sich aber gewiss auch irgendwie organisieren. Ansonsten schau dich doch mal in den Tierheimen in deiner Nähe um, vielleicht gefällt Dir dort ja auch ein Hund und du kannst mit dem erst einmal Gassi gehen bis es passt und ihr könnt euch langsam aneinander gewöhnen. 

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