Leinenpöbler...*------* hund :D

[Estray]

Wooohoooho mein ich eigentlich weniger.

[KleinEmma]

Gerade eben schrieb Estray:

Wooohoooho mein ich eigentlich weniger.

 

Was meinst du denn? 

[velvetypoison]

Es steht generell für zuviel Augenmerk darauf legen. 

 

 

[Estray]

Es dem Hund als Normalität zu vermitteln, nicht immer kontakten zu dürfen. 

 

[Zyramaus]

Bei uns gibt es je nach Saison recht viele Hunde. Wir kommunizieren auch immer mit den Menschen, die uns begegnen. Meistens merken wir ja, wenn uns ein Leinenpöbler entgegen kommt. Den ignorieren wir einfach und gut ist es.

Das blödes Erlebnis, das wir dabei jemals hatten. Mensch kommt mit Hund an der Leine, Hund will zu meinem Hund, zieht und kläfft,  wir gehen weiter und hören danach einen dumpfen Aufprall und ein Jaulen. Da hat der Blödsack von Mensch seinen Hund hoch genommen und auf den Boden geschmissen. Ich hätte dem blöden Kerl am liebsten eine rein getreten.

[velvetypoison]

Ich glaube weiterhin, es ist gar nicht nötig, einem Hund zu vermitteln nicht immer Kontakte zu haben - wenn man zulässt, dass er immer genug hat.

Genau das wollen aber viele nicht. Da gehts dann (z. Bsp.) darum, das ja andere Hunde wichtiger sein könnten oder das es aufhält und stört, wenn eben mal irgendwo 5 Minuten länger steht um einen Hund zu begrüßen. Um menschliche Vorlieben - wenn man selbst nicht so sozial ist und das für unwichtig hält.
Und eben auch darum, das Hundehaltern so oft schon vermittelt wird, Hundekontakte seien hier und da und dort und da sowieso - ein Problem.

 

Was jeden Tag als das normalste der Welt völlig unaufgeregt zur Verfügung steht, dass wird selten ein Problem.

Das ist normal und eher langweilig.

Nachvollziehen kann ich das nur, wenn man eher ungünstig wohnt.

Wenn ich nicht ausreichend Hundekontakte zur Verfügung habe, kann mein Hund natürlich nicht lernen wie normal die sind.

Wobei ich mich da eher bemühen würde, mehr Kontakte zu suchen.

 

Ich werfe selten eine Zahl in den Raum (Qualität vor Quantität) und ich bin sicher, die fliegt mir gleich als Boomerang wieder um die Ohren (wenn nicht hier, dann übermorgen ganz woanders...) aber in 15 Jahren Hundehaltung in Berlin konnte ich fast jedes mal voraussagen, welcher Hund pöbeln wird und welcher nicht.

 

[gast]

vor 3 Stunden schrieb KleinEmma:

Womit ich ein Problem habe , obwohl geht mich ja nix an, weil ich nicht drauf höre  ist: Alternative anbieten.

Da geht das Dilemma schon los. Warum muss der Hund für alles ne Alternative bekommen?

Wenn er nicht zum anderen Hund kann, weil der Hundehalter gerade in Eile ist (was ne Ausnahme sein sollte) oder der andere Hund einfach keine Lust auf Kontakt hat oder oder oder, dann: Ist das halt so. 

Der Hund muss auch lernen, dass die Welt nicht immer rosa ist. Da braucht es doch keine Alternativen, denn damit geht das "wohohooo" (fand ich lustig den Begriff) schon los. 

 

 

 

Aber genau darum geht es doch, wenn der Hund frustriert ist (und das schon über Aggression zeigt). Er muss erst mal lernen, dass das kein Ding ist und das geht am besten über Alternativen.

 

Du wirst nämlich nicht weniger frustriert, wenn du viel Frust ertragen musst, sondern gestresster und genervter, vielleicht gereizter.

Erst wenn du lernst, damit richtig umzugehen, wirst du belastbarer.

 

Manchen Hunden reicht da ein einfaches "Nein, wir gehen da weiter!" nicht.

[gast]

Ich sehe das ähnlich wie @velvetypoison. 

 

Beispiel: Yoma war immer freundlich an der Leine und hatte angeleint wie abgeleint ziemlich viele Kontakte.

Für ihn war es dann kein Problem mal nicht hinzudürfen. 

 

 

Als ich dann Akuma hätte, war dies nicht mehr so möglich, da bei ihm bis heute keineLeinenkontakte  möglich sind. 

Darunter litt Yoma. Irgendwann war er so frustriert, dass auch er anfing, aggressiv an der Leine zu werden.

Da stand ich also da, der eine wollte Distanzvergrößerung, der andere -verringerung. Ohne (getrenntes) Training und Alternativen hätte die Frustration Kreise gezogen.

Eine Alternative war. Im Abstand bleiben, den Hund beobachten beim Vorbeigehen und dann seinem Geruch aufnehmen und dort markieren, wo der Hund war (und selbst geschnuppert und/oder markiert hat). So konnte ich die zwei unterschiedlichen Bedürfnisse unter einen Hut bringen, wenn kein Leinenkontakt möglich war.

 

Da könnte ich mir aber auch kein "Ich hab's jetzt eilig." leisten. Aber wenn ich mit dem Hund unterwegs bin, hab ichs zu 99% auch nicht eilig. Der darf auch zum xten Mal an der selben Stelle schnuppern, und ich steh halt dann daneben.

 

[Freefalling]

Wenn man einen nicht pöbelnden Hund hat, kann man das alles leicht schreiben, wie einfach es ist, nicht zuviel Bohei drum zu machen und dass der Hund das allein kann. Oder dass man manchmal den Kontakt zulässt und manchmal nicht. Wenn man aber einen 30kg schweren Hund hat, der alles andere als souverän und entspannt an der Leine ist, hat man das Problem ja schon. Der kann das nicht allein. Wenn er könnte, wäre er überall ohne Leine und würde alles regeln, so wie er das früher getan hat. 

Ich lade jeden von euch ein, mal eine Runde mit ihm zu drehen und dann sprechen wir uns nochmal.

 

Mein Hund ist weder unerzogen grundsätzlich, noch hat er zu wenig Hundekontakte. Wir sind jeden Tag im Wald unterwegs und treffen da zwischen 2 und 20 Hunden. Femo rennt im Freilauf auch immer zu schnell zu anderen Hunden. Aber wir arbeiten daran und er kann sich da schon etwas besser zurückhalten. Bei manchen Hunden wird er zum Mobber, das sehe ich aber sehr früh und gehe weiter. Ansonsten macht er das recht gut. 

Wir sind außerdem 2-3 Mal die Woche auf der Hundewiese und ich versuche mich häufig zu verabreden, damit auch die richtigen Hunde da sind für uns. Problematisch ist nur der Erstkontakt. Je mehr Hunde da sind und je länger er sich in der Gruppe aufhält, desto entspannter wird er. 

 

An der Leine ist es situationsabhängig. Ums Haus herum die Straßen sind ganz schlimm, da kann man mit ihm teilweise nichtmal auf der anderen Straßenseite gehen ohne dass er knurrt, bellt und ausrastet. Besonders Nachbarshunde sind problematisch. Da ist er nicht ansprechbar. Im Wald nach mehreren positiven Kontakten geht er an anderen Hunden an der Leine halbwegs entspannt vorbei, wenn der andere Hund uns ignoriert. 

 

Als Fortschritt kann ich nach einem halben Jahr verzeichnen, dass er in vielen Fällen ansprechbar bleibt oder sich nach etwas Bellen mir zuwendet und sich weiterschicken lässt, weil er verstanden hat: Hund = Leckerlie. Und dass er zumindest Unterschiede macht was den Ort oder die Hunde angeht oder ihr Verhalten. Das alles auch nur mit mir. Bei anderen Leuten verhält er sich "schlechter".

 

 

 

[velvetypoison]

@Freefalling Ich habe mich NICHT auf Hunde bezogen, die aus Gründen bereits ein Problem an der Leine haben.

Mit absolut keinem Wort.

Ich gehe davon aus und ich weiß auch, das Du noch so easy peasy sein kannst und es einige Hunde 0 interessiert, wenn bei ihm das Pöbel-Kind nun mal schon in den Brunnen gefallen ist. 

 

Und ich verstehe jetzt auch nicht, was nun eine Runde mit Deinem Hund daran ändern sollte, das ich denke wir bringen Welpen schon Blödsinn über Leinen und Kontakte bei? 

Ist das nicht irgendwie sinnfrei? Ich könnte ja auch sagen "Ich lade Euch ein, eine Runde mit meinem Hund zu drehen, dann seht Ihr alle wie entspannt das sein kann und hört damit, Hunden Blödsinn über Leinen zu vermitteln wenn sie Welpen sind!"

 

Wir können das aber so machen: Du gehst mit meinem und ich mit Deinem.

Und danach hast Du meine Meinung und ich Deine.