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Der freie Wille ist ein Märchen


Mark

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"So sehr wir uns die Willensfreiheit wünschen mögen, sosehr wir glauben wollen, dass es sie gibt, haben wir nach dem jetzigen Stand unserer Erkenntnis keine Möglichkeit, ihre Existenz überzeugend nachzuweisen."

 

David Eagleman, Neurowissenschaftler

 

Zum Weiterlesen: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-83977257.html

Zum Vertiefen (lohnt sich): https://www.amazon.de/Inkognito-geheimen-Eigenleben-unseres-Gehirns/dp/3570552233/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1507180853&sr=8-4&keywords=david+eagleman

 

Ja, die Zombie Programme ... sie lenken uns unweigerlich. Jeden Tag sehr schön im Forum zu beobachten. Jeder agiert absolut vorhersehbar. Aus einem Hans-Georg wird nie ein Maico :2_grimacing: So sehr er sich auch willentlich anstrengen mag. 

 

 

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Joah ... also eigentlich bin ich ein Tier, genauer: Ein Säugetier. Als solches werde ich im Zweifelsfall immer auf mein Urprogramm "Überleben" (Fressen und gefressen werden) zurückgeworfen. 

 

Im Prinzip bin ich vom freien Willen also ungefähr genauso weit entfernt, wie der Neandertaler von einer Landung auf Proxima Centauri b * ...

 

Um das mal auf einer Zeitachse darzustellen:

 

   heutiger Mensch

          |

   0----0-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------|

   |       

Neandertaler                                                                                                                                                                                                                                                               Landung auf PCb

 

 

:kaffee:

 

Über die Existenz oder Nichtexistenz des "freien Willens" nachzudenken, überlasse ich dazu befähigten Köpfen.

 

Ich betrachte den Menschen (also auch mich) lieber aus der Perspektive der Lerntheorien ("Wir denken in Schemata") und aus verhaltensbiologischer Sicht unter dem Aspekt von Reizschwellen und Reaktionsnormen. 

Diese Aspekte sind beeinflussbar - innerhalb gewisser Grenzen (die auch genetisch vorgegeben sind).

 

Die Fähigkeit dieser Beeinflussung ist gegeben durch die assoziativen Fähigkeiten, mit denen uns die Evolution im Laufe der Jahrtausende ausgestattet hat.

 

Das ist der Spielraum, den mir die Natur mitgegeben hat, um dem Ideal des "freien Willens" näher zu kommen, und nicht ausnahmslos willenlos den Urprogrammen in mir ausgeliefert zu sein.

 

Ich weiß, ich bin Optimist :)

 

 

 

 

*Proxima Centauri b: Nach jetzigem Erkenntnisstand der der Erde am nahesten gelegene Planet mit möglicherweise erdähnlichen Bedingungen, die außerirdische Lebensformen denkbar machen.

 

 

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Das ist nichts wirklich neues. Ich hatte das vor vielen Jahren schon mal in einem Fachbuch gelesen, die Quintessenz wurde so schon mit:

 

"Wir tun nicht was wir wollen, sondern wir wollen was wir tun!" 

 

umschrieben. :)

Allerdings scheint jeder Mensch (und höheres Säugetier) die Fähigkeit zu haben, mit einem "freien" Willen Dinge zu unterbrechen. Also in diese Kette eine "Stop!" zu setzen.

 

Allerdings bedeutet das in seiner Konsequenz, das z.B. Straftäter und deren Bewertung deutlich schwieriger wird, wenn sie eigentlich gar nicht... und vieles mehr.

 

so weit

Maico

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Zurimor

Das weiß man doch schon lange, spätestens seit Sartre's "Geschlossene Gesellschaft". ;)

Z.B. kann man nicht keine Entscheidung treffen, auch zu entscheiden, sich nicht zu entscheiden ist eine Entscheidung. Jaja, der Mensch ist zur Entscheidung verdammt. :D

 

 

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hansgeorg

Hey

 

Am 5.10.2017 um 07:21 schrieb Mark:

"So sehr wir uns die Willensfreiheit wünschen mögen, sosehr wir glauben wollen, dass es sie gibt, haben wir nach dem jetzigen Stand unserer Erkenntnis keine Möglichkeit, ihre Existenz überzeugend nachzuweisen."

 

David Eagleman, Neurowissenschaftler

 

Zum Weiterlesen: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-83977257.html

Zum Vertiefen (lohnt sich): https://www.amazon.de/Inkognito-geheimen-Eigenleben-unseres-Gehirns/dp/3570552233/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1507180853&sr=8-4&keywords=david+eagleman

 

Ja, die Zombie Programme ... sie lenken uns unweigerlich. Jeden Tag sehr schön im Forum zu beobachten. Jeder agiert absolut vorhersehbar. Aus einem Hans-Georg wird nie ein Maico :2_grimacing: So sehr er sich auch willentlich anstrengen mag. 

 

 

 

Eigentlich müsste man sich Zeit nehmen, aber eine Kurz-Analyse tut‘s auch.

 

SPIEGEL: Nach unserem allgemeinen Lebensverständnis gibt es so etwas wie ein Gewissen, eine innere Stimme, die unabhängig vom biologischen Apparat uns mal leiser, mal lauter sagt, was richtig und was falsch ist. Auch der Verbrecher kennt die Regeln.

 

Eagleman: Tourette-Patienten, die unwillkürlich Bewegungen ausführen und Beleidigungen ausstoßen, können das Verhalten, das ein Teil ihres Gehirns auslöst, nicht einfach mit Hilfe eines anderen Teils, also einer freien Willensentscheidung, unterbinden. Sie können es nicht nicht tun. Das Tourette-Syndrom ist ein Fall, in dem ein Zombie-System Entscheidungen trifft und das Kommando übernimmt.“

 

"Das Tourette-System ist ein Fall, in dem ein Zombie-System Entscheidungen trifft und das Kommando übernimmt."

 

Also kein Freier-Wille und dann kommt’s.

 

 

SPIEGEL: Und das lässt sich trainieren wie ein Muskelstrang?

 

Eagleman: Ich habe dafür mit meinen Kollegen verschiedene Programme entwickelt. Mit Hilfe der Gehirntomografie lässt sich beobachten, wie die Frontallappen mobilisiert werden. Wir zeigen dem Probanden zum Beispiel ein leckeres Dessert, um sein Verlangen nach Süßem anzustacheln. Das Ergebnis lässt sich in Form eines nach oben schnellenden Balkens auf dem Bildschirm sichtbar machen. Dann soll die Versuchsperson ihren Appetit zügeln, der Balken geht nach unten. Das langfristige Denken hat sich gegen den momentanen Impuls durchgesetzt.“

 

Der gute Mann hat ein Systeme entwickelt zur Impulskontrolle, gegen den nicht vorhandenen Freien-Willen, toll, mehr Widerspruch geht gar nicht.

 

Ja, so funktioniert Populärwissenschaft mit einem Schuss Wissenschaft.

 

Soll man das nun ernst nehmen? Das mag jeder für sich selbst entscheiden.

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Am 5.10.2017 um 07:21 schrieb Mark:

Ja, die Zombie Programme ... sie lenken uns unweigerlich. Jeden Tag sehr schön im Forum zu beobachten. Jeder agiert absolut vorhersehbar. Aus einem Hans-Georg wird nie ein Maico :2_grimacing: So sehr er sich auch willentlich anstrengen mag.

 

@hansgeorg

Und die Bestätigung folgte auf dem Fuße. ;)

 

  • Danke 1
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Tyrshand

Ich für mich ganz persönlich glaube ganz stark an den freien Willen!

Einfach auch weil unheimlich viel Existenz daran hängt, die in keiner erdenklichen Form weiter existieren könnte, sollte es keinen freien Willen geben. Und das kann ich mir einfach nicht vorstellen.

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vor einer Stunde schrieb hansgeorg:

Der gute Mann hat ein Systeme entwickelt zur Impulskontrolle, gegen den nicht vorhandenen Freien-Willen, toll, mehr Widerspruch geht gar nicht.

 

Das ist mir auch sofort ins Auge gesprungen :D ... er macht reichlich widersprüchliche Aussagen.

 

Ich traue nebenbei auch keinem Wissenschaftler über den Weg, über den Folgendes zu hören ist:

Zitat aus Marks erstem Link:

 

 Mit einer Sammlung von Kurzgeschichten, "Sum" (deutsch: "Fast im Jenseits"), in denen er phantasievolle Szenarien eines Lebens nach dem Tod entwickelt, ist er auch literarisch hervorgetreten.

 

:blink:

 

 

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