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Erziehung - die Lösung für alle Probleme?


Miró

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Guten Morgen :)

in der Regel wird meist Erziehung als die Lösung für alle Probleme mit dem Hund dargestellt. Ich habe allerdings im Laufe der Jahre festgestellt, dass es weniger Erziehung ist, sondern die Bereitstellung einer adäquaten Umwelt für eben diesen individuellen Hund.

Wenn ich einen Jagdhund habe und will im das Jagen verbieten, ohne für angemessenen Ersatz zu sorgen, bekomme ich Probleme. Wenn ich einen lebhaften Hütehund habe, mit dem ich in einem kleinen Appartement im 3. Stock wohne, wo er 3 mal täglich an der Leine rauskommt, bekomme ich Problem. Wenn ich in instabilen Familienverhältnissen lebe, mit Streitereien, Trennungen, Umzügen, bekomme ich Probleme. Wenn ich meinen Hund als Menschen und nicht als Hunde behandle, bekomme ich Probleme. Und, und, und ... Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Klar braucht der Hund eine gewisse Grunderziehung, aber viel dringender braucht er meines Erachtens ein stabiles, ihm angemessenes Umfeld, eine für ihn passende Beschäftigung, freie Bewegung, Vertändnis und Respekt, um möglichst unkompliziert, gesellschaftstauglich und brechenbar zu bleiben.

Wie sind Eure Erfahrungen?

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Hallo Mirò! =) =)

Deinen Ausführungen ist eigentlich nichts hinzu zu fügen!

Vor 5 Jahren, als wir Boomer aus dem Tierheim holten, war meine Meinung, und die Umwelt bestätigte mich auch noch, eine relativ harte Erziehung ist der Grundstock zu einem harmonischen Zusammenleben! :(

Klar, der Hund braucht Regeln, klare Strukturen, aber das kann es nicht alleine sein!

Ich sehe das mittlerweile wie du, bestimmte "Benimmregeln" sind einzuhalten, ansonsten sollte der Hund nach seinen Bedürfnissen leben können.

Und wenn diese Grundlagen geschaffen sind, erst dann kann eine echte Harmonie zwischen Mensch und Hund entstehen, das Verhältnis von Führung und Bindung ist in der Waage!

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jutti1357

Moin Miro, moin Renate,

genau so sehe ich das auch - Grunderziehung - Benimmregeln müssen sein, aber genauso wichtig sind ein wie soll man es beschreiben "ausgefülltes" Hundeleben.

Da kommt natürlich dann auch ganz viel ins Spiel, welche Hunderasse ist habe - Pikinese oder Jagdhund usw.

Renate - ich denke - wir wissen, wovon wir sprechen mit unseren Border-Mix's.

Ich sage immer, wenn die nichts an Bewegung und ebenso (Kopf-)Beschäftigung bekommt, flippt sie bestimmt irgendwann aus und sucht sich was. (z.B. Ordnung schaffen :)

Ich denke auch, dass, wenn man so ließt, irgend ein Hund ist ausgerastet, dass der Hund nicht art-/rassegerecht gehalten wurde. Auf die Bedürfnisse nicht geachtet wurde.

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Achilles2005

Da muss ich euch voll und ganz zustimmen. Erziehung allein ist nicht alles.

Da hätte ich ein Beispiel, meine Eltern haben einen Lhasa Apso, die Rasse gilt als stur und schwer erziehbar. Er war als er sehr jung war aber auch ein kleiner Teufel. Er ist überall mit meinen Eltern, weiss wie es läuft.

Ich muss sagen, er hat so gut wie keine Erziehung genossen jedoch weicht er meinen Eltern draußen nicht von der Seite. Daheim ist er der beste und liebste Hund den man sich wünschen kann. Und das ganz ohne Erziehung. Nur mit Liebe, Verständnis und Geduld. Das was er am meisten braucht ist einen kleinen Garten, den er sozusagen "bewachen" kann (Wachhund im Sinne von melden). Klar, er kennt Kommandos wie sitz und platz aber diese sind mehr zum Vorführen da. Sie wurden nie gebraucht. Komm ist das einzige was er wirklich immer gebraucht hat.

Ich will jetzt nicht sagen, dass ein Hund gar keine Erziehung braucht, aber wie man sieht, kann es auch auf eine ganz andere Art und Weise gehen wenn das Umfeld einfach stimmt. Ich muss dazu sagen, es ist der erste Hund meiner Eltern und sie haben absolut keine Erfahrung gehabt.

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Huskyfreund

@ Miro´, danke hast mir aus der Seele gesprochen. Hast die richtigen Worte gefunden. Drücke mich vielleicht immer ein wenig kompliziert .

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larsiline

hi miró,

besser hätte man es nicht sagen können, dadurch das meiner ein alaskan husky ist, jagd und läuft er gerne, das jagen wird ihm nicht verboten, sondern andere lösungen angeboten. wir machen viel nasenarbeit, mäusle suchen und und und.

grüßle

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Hallo!

Ich finde es gerade wichtig, dass da keine einseitige "Gewichtung" entsteht.

Ein in seiner Individualität angenommener und in seinen Anlagen ausgelasteter, aber nicht erzogener Hund ist ebenso unglücklich wie ein erzogener, aber nicht angenommener und ausgelasteter Hund.

Beides ist für mich gleich wichtig.

Im Bezug auf Konfliktlösungen sind beides Elemente die beachtet werden müssen, dass dritte, gleichwertige Element ist das Verhalten des Menschen im Alltag.

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Hallo Anita,

grundsätzlich stimme ich Dir zu. Ich habe allerdings im Lauf der Jahre die Erfahrung gemacht, dass Probleme, die aus nicht adäquater Haltung (die für Hund A ganz anders aussehen kann als für Hund B) erwachsen - erheblicher und manchmal irreversibel sind - wenn sie sich z.B. schon zu schweren Verhaltensstörungen ausgewachsen haben. Erziehungsprobleme lassen sich leichter beheben.

Auch definiere ich Erziehung etwas anders als vielleicht Du: Erziehung heisst für mich, dass der Hund als soziales Lebewesen die Regeln der Gemeinschaft befolgt, in der er lebt. Wenn er z.B. im Outback Australiens wohnt, ist er adäquat erzogen, wenn er kommt, wenn ich ruf und sich nicht in mein Bett legt. Wenn er in der Innenstadt von Frankfurt wohnt, muß er ordentlich an der Leine gehen, sich im Café unter den Tisch legen und sitz und platz beherschen - in jeder Lebenslage.

Zu sagen, ein Hund ist unglücklich, weil nicht ausreichend erzogen, wenn er der Outback-Fraktion angehört, halte ich für etwas vermessen ;). Solange Mensch und Hund sich miteinander wohlfühlen, nicht anecken und sich in ihrer Umwelt bewegen können, ist für mich alles ok. Auch wenn der Hund sich z.B. nicht beliebig ablegen lässt ;)

Abgesehen davon bin ich - anders als DU - der Meinung, dass ein Hund auch völlig ohne Erziehung glücklich sein kann. Die verwilderten Haushunde in der Toscana sind sicher nicht unglücklich, solange die elementaren Grundbedürfnisse erfüllt sind.

Und die sind meines Erachtens und nach meinem derzeitigen Wissensstand:

Futter, die Möglichkeit zu angemessenem Komfort- und Sozialverhalten, ausreichend Bewegung.

Erziehung gehört für mich da nicht zwingend dazu.

Beim Verhalten des Menschen im Alltag ist meine Erfahrung, dass ein stabiles, ausgeglichenes Umfeld mit einem für den Hund berechenbaren Menschen wichtiger ist als etwa Verwöhnung, wenn die mal erfolgt und mal nicht - und das völlig unvorhersehbar.

Was verstehst Du unter dem für den Hund wichtigen Verhalten des Menschen?

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Hallo Miro,

erstmal: Super Beitrag - hat mich sehr gefreut ihn zu lesen.

Allerdings glaube ich, daß kein Hund ohne Erziehung glücklich ist.

Wohl aber ein Hund ohne "Ausbildung" durchaus zufrieden und einträchtig mit seinen Menschen leben kann.

Achilles hat in seinem Beitrag geschrieben, daß der Hund seiner Eltern keine Erziehung genossen hat. Ich glaube schon, daß Achilles' Eltern ihren Hund erzogen haben.

Erziehung hat meiner Meinung nach nichts mit Kommandos, wie Sitz, Platz oder ähnlichem zu tun. Das ist Ausbildung.

Erziehung ist meiner Meinung nach z. B., wenn mein Hund gelernt hat, mir nicht im Spiel in die Hand zu beissen, sondern nur sanft, diese zu halten.

Erziehung ist, wenn der Hund gelernt hat, meine Wohnung nicht als Toilette zu benutzen. Etc.

Meine Mutter (mittlerweile über 70) hat keinerlei Ahnung von Hunde-Ausbildung - trotzdem waren alle Hunde, die sie grossgezogen hat, sehr umgänglich.

Sie hat die Tiere genauso selbstverständlich - nebenbei - erzogen, wie auch mich.

Erziehung ist für mich auch daß, was in einem Hunderudel stattfindet. Die jungen Hunde lernen die Regeln, nach denen sie gut im Rudel leben können. Ausbildung kennen Hunde untereinander nicht.

Und natürlich hast Du recht: Nur adäquate - auf die Bedürfnisse des Hundes eingehende - Haltungsbedingungen ermöglichen überhaupt, daß Erziehung und auch Ausbildung von Erfolg gekrönt sein können.

Nur die Tatsache, daß ein Hund nie gelernt hat auf Kommande sich hinzusetzen, heißt meiner Meinung nach noch nicht, daß er keine Erziehung genossen hat.

Gruß,

Claudia

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Hallo Claudia,

stimme Dir zu 100% zu :) Genau das meinte ich mit dem Satz

Erziehung heisst für mich, dass der Hund als soziales Lebewesen die Regeln der Gemeinschaft befolgt, in der er lebt.

Du hast das VIEL besser formuliert als ich =) - meine Beispiele sind mißverständlich.

Im ersten Post hatte ich deutlicher formuliert, dass ich ein gewissen Maß an Grunderziehung für wichtig halte.

***DANKESCHÖN*** :)

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