Die "dunklen" Seiten der Rettungshunde-Arbeit

[Mimivi]

Bei welcher Orga warst Du?

Ich war beim BRH, wobei unsere Staffel etwas später geschlossen den Verband verlassen hat, um sich dem THW anzuschließen. Der THW bietet einige Vorteile bezüglich Gelände, Ausrüstung, Trainingsmöglichkeiten und Akzeptanz bei dne Behörden...

[Cassya]

Ich war auch beim BRH, da gibt es doch aber einen Auslands-Kader, für den Du Dich extra bewerben musst!?

Oder warst Du mit dem THW im Ausland?

Dies ist ja der einzige Verband, der den Schwerpunkt auf Auslandseinsätze und Trümmer legt oder?

LG Tanja

[gast]

Huhu!

Ich kann deine Einstellung sehr gut nachvollziehen. Letztendlich sind einige deiner Gründe auch meine Gründe, warum ich keine Rettungshundearbeit mehr mache - allerdings unter etwas anderen Voraussetzungen.

Ich habe mit Fanja mit der RH-Arbeit angefangen, als wir noch in Deutschland gewohnt haben. Mir hat das sehr viel Spaß gemacht, und ich glaube, auch wenn Fanja nicht der geborene Rettungshund ist (ein typischer Tervueren halt - etwas misstrauisch und leicht aus dem Konzept zu bringen, daher öfter mal Angst vor "Opfern"), wäre sie mit entsprechender Förderung ein guter Rettungshund geworden.

Dann sind wir in die Schweiz gezogen, und hier gibt es nur eine einzige RH-Organisation, die Redog. Mörderische Anforderungen, viel größerer Schwerpunkt auf Trümmerarbeit als die meisten deutschen Organisationen, viele Auslandseinsätze, und die Flächensuche ist, zumindest in der Gegend, in der wir wohnen, keine "normale", sondern Gebirgsflächensuche.

Der eigentliche Grund, warum ich die RH-Arbeit hier nicht wieder aufgenommen habe, mal ganz davon ab, dass Fanja und ich hier wohl niemals eine Prüfung bestehen würden, ist die Angst um meinen Hund - Trümmer und Gebirge sind mir echt eine Nummer zu hart.

Ich weiß, nur Fläche ist für einige vielleicht nicht das Wahre. Aber ich mache mir eh immer ziemlich viele Sorgen um mein Mäuschen, und ich könnte es mir nie vezeihen, wenn ihr was passieren würde, nur weil ich unbedingt Rettungshundearbeit machen müsste.

Aber trotzdem muss ich ganz ehrlich sagen: es fehlt mir sehr. Ich mochte meine Staffelkollegen, mir hat der Zusammenhalt, den ich in Hundevereinen noch nirgends in einer ähnlichen Form erlebt habe, gefallen, und wie gesagt, ich fand die Arbeit toll. Ich arbeite zwar immer noch mit Fanja (momentan hauptsächlich Obedience und Agility), aber in den dunklen Momenten kommt mir das alles ziemlich sinnlos vor.

Nachdenkliche Grüße, Iris

[ian]

Hi Iris,

das klingt ja heftig, mit den Redogs. Ist der Aufbau trotzdem wie bei uns - also ehrenamtlich in der Freizeit?

LG Ian

[Cassya]

Bin zwar nicht Iris...aber ja...die sind auch ehrenamtlich unterwegs...

[Mimivi]

Hallo Iris,

mir fehlt es auch ein wenig, wobei ich nicht wüßte wie ich derzeit den Zeitaufwand bestreiten sollte.

@ Cassya: Ja, beim BRD muss man sich speziell beim Auslandskader bewerben und dort auch eine Extra-Prüfung machen. Die Betreuung ist 1a und auch nicht zu beanstanden, eine Tierärztin ist für alle Fälle auch dabei.

[Cassya]

Ich weiß....

Dennoch ist diese Auslandsarbeit nicht zwingen ein MUSS für mich, weil ich Rettungshundearbeit mache.

Und bei Inlandseinsätzen sind die von Dir beschriebenen negativen Punkte schon weitesgehend ausgeschlossen.

[Janine :)]

Wow dieses Thema ist hochinteressant, ich habe bis jetzt eigentlich nichts Näheres davon gewusst.

Ich bewundere wirklich jeden der diese Arbeit macht-das ist wirklich sehr bewundernswert und ihr habt meinen vollsten Respekt, denn ich könnte das nicht.Ich glaube das ich mit so einer Belastung nicht fertig werden könnte.., trotzdem würde ich gerne noch mehr davon wissen wisst ihr wo man sich noch besser darüber informieren kann?-Danke

[Cassya]

Du hast eine PM!

[Janine :)]

Dankeschön