Zum Inhalt springen
Registrieren

"Ein-Mann-Hund?"


meiwa

Empfohlene Beiträge

Übers WE hab ich den Hund meiner Eltern in Pflege. Es ist furchtbar.

Er kennt mich von Anfang an und ich dachte immer, dass er mich auch mag. Offenbar habe ich mich getäuscht.

Der Hund guckt mich nicht an, guckt auch meine Hunde nicht an (die mögen ihn gern), er guckt überhaupt gar nichts an!

Er reagiert nicht, wenn ich ihn anspreche und überhaupt habe ich den Eindruck, dass er mit uns gar nichts zu tun haben will. Spazierengehen will er auch nicht. Er liegt einfach da und guckt auf die Terrasse. Stundenlang.

Er ist nicht krank, das nur mal so zur Info.

Manchmal steht er da und starrt vor sich hin. Bestimmt so 2 Minuten lang. Er steht einfach nur da und bewegt sich nicht. Wenn man ihn dann anspricht, ist es, als wenn er erschreckt und dann macht er einfach da weiter, wo er vor dem Starren aufgehört hat. Das macht er bei meinen Eltern allerdings auch.

Wenn ich zu Besuch komme, ist es so, dass er sich mal freut, wie Bolle - und ein anderes Mal hebt er nicht mal den Kopf.

Er ist ausschließlich auf meine Mutter fixiert, alle anderen Personen sind für ihn Luft.

Ein Beispiel: er steht da und guckt mich an, darauf hin sage ich irgendwas Nettes zu ihm und er dreht sich um und guckt meine Mutter an. Immer.

Und auch meine Hunde: die sind immer nett zu ihm, aber er nimmt sie gar nicht war. Er guckt sie gar nicht an. Es ist, als ob er in seiner eigenen Welt leben würde.

Also, er ist irgendwie kein normaler Hund. Er ist so unstet in seinen Handlungen.

Kaum berechenbar. Er widersetzt sich auch bewusst Kommandos. Er guckt dann ganz herausfordernd und wartet, was passiert, wenn er ein Kommando nicht ausführt.

Wenn mal zB möchte, dass er herkommt, sagt man ihm das und er guckt nur und legt sich schlafen. Überhaupt schläft dieser Hund den ganzen Tag. Er möchte nicht spazierengehen, er möchte nie spielen, er möchte überhaupt nichts tun, was andere Hunde gern tun. Er möchte immer nur auf der Couch liegen und schlafen.

Und dann springt er plötzlich auf, bellt sehr laut und legt sich wieder hin, als wenn nix gewesen wär. Er hat dann definitiv nicht geträumt. Dieses plötzliche, laute Bellen macht er auch, wenn er vorher so gestarrt hat. Er schreit dann richtig los, legt sich hin, macht es sich gemütlich und das war´s. Guckt aber aus den Augenwinkeln immer, was danach passiert.

Das ist doch nicht normal, was stimmt denn nicht mit dem Hund?

Er kommt ursprünglich von einem alten Ehepaar, er gehörte dem Mann. Dort hatte er nie Kontakt zu Artgenossen, ausser zu dem Spitz der Ehefrau, der ihn aber gehasst hat. Ansonsten hat der Hund in einem Wohnwagen auf dem Hof gelebt und kam 3 x täglich 5 Minuten zum Pipimachen in den Garten. Spazieren gegangen ist er dort nie. Das ging so, bis er 2 Jahre alt war.

Dann starb der Mann (der Hund war dabei) und die Frau gab ihn dann weg (zu meinen Eltern), weil er sie nicht an sich heranließ. Er hat sie völlig ignoriert. Das ist jetzt 7 Jahre her.

Als sie damals sagte, sie fühle sich von ihm nicht akzeptiert, musste ich mir ein Lachen verkneifen. Aber mittlerweile kann ich das gut nachvollziehen, auch wenn sich das albern anhört.

So, morgen holen die Eltern ihn wieder. Trotzdem mach ich mir so meine Gedanken, was mit dem Hund eigentlich los ist.

Hat jemand Erfahrungen mit solch einem Verhalten?

Link zu diesem Kommentar
scharina

Ich habe zwar keine wirkliche erfahrungen aber vielleicht kommt da sein früheres Verhalten durch diese Haltung zusammen mit der Trauer (falls er traurig ist).

So enlich nur nicht ganz so dolle hat unser Hund sich am ANFANG auch verhalten.

Er hatte eine etwas schlimmere Vergangenheit.

Link zu diesem Kommentar
wheatenfan

Ja, ich kenn solch ein Verhalten, zumindestens das Ignorieren! ;)

Mein Hund ist darin perfekt. Nur weil er Leute kennt, heißt das noch lange nicht, dass er auf sie hört bzw. reagiert.

Wenn sie ihm ein Kommando geben, ignoriert Less es entweder komplett oder schaut sie an, um sie dann zu ignorieren oder schaut zu mir und "fragt", ob das von denen erst gemeint ist. Ich hab mal gesagt, wenn er könnte, würde er ihnen die Mittelkralle zeigen und "leck mich" bellen. Bei ihm liegt es definitiv nicht an schlechter Vergangenheit oder Aufzucht.

Eine gute Bekannte -sie kennt Less seit seiner Junghundezeit und nun ist er 11 Jahre- hatte Less letztens zum ersten Mal für einen Tag zum sitten. Als ich ihn abends abholte, meinte sie, wenn das ihr Hund wäre, hätte sie ihn schon längst erwürgt, der wäre sturer und ignoranter als eine Herde Maulesel!

Ich finde seinen Dickschädel irgendwie charmant. Solange ich alles in der Hand habe, merkt man von diesem Verhalten übrigens nichts.

LG Eva

Link zu diesem Kommentar
scharina

Lissy ist bei mir grade auch in so einer Phase eigentlich war sie immer bei meiner Mutter jetzt wo sie gecheckt hat das sie bei mir bleibt Probiert sie sich gerne mal aus und Ignoriert mich einfach.

Link zu diesem Kommentar
Mixery

Gibt es Autismus bei Hunden? Denn irgendwie erinnert mich das Beschriebene doch sehr Stark an sowas. :???

Link zu diesem Kommentar

Mixery, sehr interessant, dass Du Autismus erwähnst. Dieser Gedanke ist mir leider auch schon gekommen....

Der Hund ist ein Terrier - ein gewisses Maß an Sturheit kann also durchaus Rassebedingt sein.

Aber SO schlimm doch nicht. Und mir machen eben auch die ganzen anderen seltsamen Verhaltensweisen Kopfzerbrechen - und das hat mit Sturheit nix mehr zu tun.

Link zu diesem Kommentar
wheatenfan

Wenn der Hund schon älter ist, könnte es vielleicht auch Demenz sein!

LG Eva

Link zu diesem Kommentar
scharina

Das klingt nach einer guten Lösung aber in was ist er denn dann überdurchschnittlich begabt?

Im rechnen?

Link zu diesem Kommentar
amathia

hey meiwa

genau dieses Verhalten kenn ich zwar nicht, aber ich grüble auch oft grundsätzlich über diese "ein-Mann-Beziehung". So toll das in Punkto Gehorsam und Bindung ist, wenn man selbst dieser "Eine" ist, so doof ist es auch für den Hund und alle Beteiligten, wenn man halt mal nicht dabei ist. Hatte mit meinem den Extremfall, dass er gestohlen wurde und bei dem Dieb nichts gefressen hat. (hab ihm nie beigebracht, von Fremden nix zu nehmen) Mal abgesehn von den total fragwürdigen Umständen - wäre er verhungert, wenn ich ihn nicht nach vier Tagen gefunden hätte? Normal und wünschenswert finde ich diese extreme Fixiertheit auch nicht. Was tun?

Link zu diesem Kommentar

Ich würde auch auf Demenz tippen. Vom Verhalten her, dieses andauernde rumsitzen und in eine Richtung starren, das "abwesend" sein und auch das er dich nicht so wirklich wiedererkennt(?)

Also, die Damen und Herren bei mir im Altenheim die Demenz haben zeigen auch so ein Muster. Aber ich weiß jetzt nicht wie ausgeprägt bzw wie Demenz sich überhaupt bei Hunden zeigt

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...