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Der Käufer ist schuld


gast

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Ich habe eine Rubrik "Zucht" gesucht. Aber ich denke, hier passt es auch rein ;)

ein typische Diskussion mit einem Züchter über Erbkrankheiten. Thema CES (Cauda equina syndrom).

Meine Frage, warum die Zuchtverbände keine Untersuchungen gegen diese inzwischen weit verbreitetet Erkrankung vorschreiben.

Antwort der Züchterin (und warum bin ich darüber nicht überrascht): oft ist es auch gar nicht die Verantwortung des Züchters. Der Hund wird überlastet, nicht aufgewärmt vor dem Training und dann kommt sowas.

Aha, warum sind dann auch soviele nicht-Sport-Rassen betroffen? Und warum nicht die radikale Leistungsauslese aus Sportarten im Ausland, die schon gar keine Rücksicht auf die Hunde nimmt? Warum war es meine erste Mali-Hündin nicht, die schon mir 8 Monaten in der Hundepension fröhlich von Freilauf zu Freilauf über 2.20m Zäune gesprungen ist, in Sachen Ernährung alles schief gelaufen ist, was schief laufen kann und mit der ich schon mir 4 Monaten stundenlang auf Achse war? Sie war kerngesund bis ins hohe Alter. Kein CES und HD-A1.

Antwort der Züchterin: Ausnahme.

Aha.

Unnötig zu wiederholen, dass sich die Antwort bei HD wiederholte.

Ich traf in Finnland einen Wanderer mit einem 4 Monate alten Finnenspitz. Ich fragte ihn, wie lang er denn laufe und ob das für den Hund nicht zu viel sei. Der hat mich völlig verdattert angesehen: "warum? Das ist doch ein Finnenspitz." Im weiteren Gespräch kam heraus, dass alle seine Hunde alt geworden sind.

Na hoppla.

Welpenkäufern wird heute bei Kauf eines Welpen bei "verantwortungsvollen" Züchtern ellenlange Anleitungen gegeben, was sie zu tun und zu lassen haben, angefangen bei der Fütterung, beim Treppensteigen, beim Laufen, beim Sport und Springen und der Welpenkäufer verlässt den Züchter in der Überzeugung: der kümmert sich und weiß, was er sagt. Der ist seriös. Da bleib ich.

Da schlägt doch der Züchter mehrere Fliegen mit einer Klappe.

1. er wirkt seriös

2. er kann die Schuld für evtl spätere Erberkrankung auf den Käufer abwälzen, gemäß dem Motto: haben Sie wohl doch nicht aufgepasst

3. kommt eine womöglich verhandene erbliche Belastung nicht zum Ausbruch. Der Hund geht in die Zucht und gibt die erbliche Belastung weiter, weil er ja phänotypisch gesund ist.

4. Er braucht seine Hunde nicht freiwillig Untersuchungen unterziehen, die sein Zuchtverein nicht vorschreibt.

Ich bin überzeugt, dass ein erbgesunder Hund auch bei fälschlichster Aufzucht nicht erkranken wird, dass man aber mit optimaler Aufzucht die Ausprägung einer Erbkrankheit lindern oder stoppen kann.

Das erklärt, warum extreme Leistungslinien im Ausland trotz fehlender Untersuchung nicht belastet sind.

Die Hunde werden bis an die Grenzen belastet, wer erkrankt fliegt raus.

Es wäre deshalb eine vernünftige STrategie eines verantwortungsvollen Züchters, den Welpenkäufern zu sagen, sie sollen ihre Hunde ruhig ordentlich belasten. Dann sieht dieser Züchter, wie sauber oder belastet seine Zucht ist.

Aber das will er wohl gar nicht wissen :whistle

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das hieße ja aber, daß ich das Risiko eingehe einen dann kaputten Hund zu haben, nur um zu beweisen, daß die Zuchtlinie nichts taugt.

Außerdem glaube ich nicht, daß es nur Genetisch bedingt ist. Sicherlich spielt es eine große Rolle (gerade auch bei großen Rassen), wie im Wachstum mit dem Hund umgegangen wird (Futter, Überlastung der Gelenke).

Ich glaube so einfach ist das nun doch nicht. Und auszubaden haben es ja letztendlich sowieso immer die Hunde, egal wer es vermasselt hat.

Wer unbedingt wild auf einen Hund aus einer Zucht ist, müsste sich im Vorfeld (wie mit Allem) genau erkundigen, welche Krankheiten auftreten können und muss dies beim Züchter abklären lassen.

Und notfalls dort eben keinen Hund kaufen.

Egal wie seriös ein Züchter ist, letztendlich muss er seine Welpen abgeben und wird nicht mit Negativem werben.

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Hallo

Deine Ausführungen sind sehr interessant. Denke auch das ein erbgesunder Hund einiges an Belastung aushält. Allerdings weiß ich nicht ob es schon Wege und Mittel gibt die CES Erkrankung im Vorfeld festzustellen.

Zur Zeit ist die Tieruni Gießen damit beschäftigt mit Genanalyse - krankmachende erblich bedingte Gene zu isolieren. Wie weit dort die Forschung ist - weiß ich leider nicht.

Rein rechtlich gesehen haftet aber der Züchter, für erblich bedingte Erkrankungen. Problemmatisch und schwierig ist es allerdings - diese auch eindeutig nachzuweisen.

Dabei ist man sicher auf die Ehrlichkeit und Fairness des Züchters angewiesen.

Liebe Grüße: Angela

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klar baden es die Hunde aus. Das war immer so und wird immer so sein.

Aber Ziel einer guten Zucht muss es doch sein, erbgesunde Hunde zu züchten. Wenn dazu gehört, die Nachkommen auf Herz und NIeren (in dem Fall eher das Skelett) zu prüfen, so muss das getan werden. Alles andere ist Augenwischerei.

Ich stehe als Züchter dann halt vor der Wahl, jetzt einige Hunde "zu opfern" um später gesunde Hunde zu haben, oder weiterzumachen wie bisher und den Welpenkäufern den Auftrag mitzugeben, dass nur ja nichts was genotypisch drin steckt, phänotypisch zum Ausbruch kommt.

Dies führt allerdings zu einer rasanten Verbreitung, die ich später wieder mühsam wegdrücken muss, wenn es vielleicht schon Ausmaße angenommen hat, die sich nicht mehr mit optimaler Aufzucht unterdrücken lassen.

Ich glaube, im ersteren Fall sind es weniger Hunde, die letztendlich unter einer mangelhaften Stellage leiden.

Klar kann ich hergehen und sagen: ist alles nicht bewiesen. Und manche Züchter behaupten das auch heute noch von der HD. Studien und Gegenstudien und man glaubt das, was einem am genehmsten ist.

Im Zweifel für die Gesundheit. Sonst ist es vielleicht irgendwann zu spät.

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Kugeltroll

Hallo,

lese eure Beträge gerade mit sehr gemischten Gefühlen.

Eigentlich ist es doch mehr als traurig... angenommen ich wollte mir jetzt einen Zuchthund zulegen, im Prinzip müsste ich als Leihe mich doch dann auf das Wort des Züchters verlassen können - zumal wenn man bedenkt was man mitunter für horende Preise für einen gezüchteten Welpen bezahlt. Wie soll ich das denn beurteilen können, ob mein kleiner Welpe eventuell irgendwelche Erbschwächen oder Krankheiten hat??? Und angenommen der kleine Welpe von damals zeigt nun mit 6 Jahren oder älter oder jünger auf einmal irgendwelche Erbkrankheiten auf... in so einem Fall kann ich doch bestenfalls den Züchter darauf hinweisen das mein Hündchen jetzt auf einmal was-weiß-ich-nicht-was hat. Deswegen würde ich ihn ja nicht wieder her geben. Aber wie soll ich, die ich weder züchte noch ein Medizinstudium habe beurteilen können, ob mein Hund nun eine Erbkrankheit hat oder aus anderen Gründen krank geworden ist??? Und wie soll ich im Vorfeld rausfinden ob der Züchter mich in Punko Erbkrankheiten richtig aufklärt?

Ich meine okay bei Hunden aus dem Heim kann eh alles mit dabei sein, da geht man das Risiko entweder ein oder nicht.

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@Kugeltroll,

deine Gefühle sind absolut nachvollziehbar und ich teile sie.

Aus diesem Grund glaube ich, dass sich die Rassehundezucht irgendwann von alleine erledigt. Garantien gibt es nicht und es gibt kaum Züchter, die über die Zuchtanforderungen hinaus Untersuchungen vornehmen lassen und Linien eigenverantwortlich aus der Zucht nehmen.

Da kann ich mich als Welpenkäufer nur an Züchter halten, die ihre Hunde ohne Rücksicht auf Verluste in den Leistungssport treiben und gesunde Hunde haben. Da derlei Schinderei in Deutschland nicht zu finden ist, müsste ich ins Ausland. Da will ich nicht hin.

Was mach ich also? Richtig: ich nehme Second-hand-Hunde. Wenn schon Überraschung, dann gutes Werk. :D

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Kugeltroll

@ Rosa

also ich bin auch def. eher für die second-hand varianten keine Frage.

Aber sit ja schon derb, dass man hier zu Lande immer wieder vorwürfe ins Ausland verteilt, dass die Züchter oder Vermehrer nur profitgierig sind. Ist hier ja demnach eigentlich nichts großartig anderes oder?

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Hallo Kugeltroll

Erblich bedingte Erkrankungen machen auch vor Mischlingen keinen Halt.

Als Welpenkäufer beim Züchter kann man nur vorab die Gesundheitlichen Werte der Elterntiere abchecken und deren Nachkommen - falls vorhanden.

Nebenbei bemerkt, gibt es glaube ich kein einziges Lebewesen auf der Welt was zu 1000% nur über erstklassige Gene verfügt.

Wie sich die Gene der Elterntiere verknüpfen - das kann auch der Züchter nicht beeinflussen.

Als Züchter kann man nur vorab seine eigenen Zuchttiere und auch deren Nachkommen im Auge behalten und vor der Auswahl eines Deckrüden - auch deren Nachkommen überprüfen. Mehr Möglichkeiten gibt es leider nicht.

Sehr hilfreich sind PC Zuchtprogramme die den Inzuchtwert berechnen und auch die Nachkommen Überprüfung vereinfachen.

Schaue dir mal Menschen Familien an - warum hat z.B eine Familie 3 gesunde Kinder und ein krankes Kind. Alle möglichen Gendefekte lassen sich auch beim Menschen noch nicht vorab feststellen. Aber die Forschung arbeitet ja ständig weiter daran.

Denke mal in Zukunft wird eine Blutprobe ausreichen um festzustellen, welche schlechten Gene die einzelnen Menschen und auch unsere Hunde haben werden.

Liebe Grüße: Angela

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@ Rosa

also ich bin auch def. eher für die second-hand varianten keine Frage.

Aber sit ja schon derb, dass man hier zu Lande immer wieder vorwürfe ins Ausland verteilt, dass die Züchter oder Vermehrer nur profitgierig sind. Ist hier ja demnach eigentlich nichts großartig anderes oder?

nee, ist´s auch nicht. :(

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Hallo,

wenn auf alle möglichen Erbkrankheiten untersucht werden würde,gäbe es bei den meisten Rassen kaum noch Zuchttiere.

Die Inzucht wäre enorm .

Forscht mal bei den einzelnen Rassen in den jeweiligen Linien,ihr werdet staunen,fast alle sind irgendwie vorbelastet.

Irgendwie kann es der Mensch nicht, wo er sich reinhängt in die Natur kommt am Ende eben Murks raus.

LG Andrea

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