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Dobermann ist Dobermann ist... Deutscher Pinscher?


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zitroma

Hallo :winken:

letztens habe ich gelesen, dass die beiden genannten Rassen hauptsächlich eine eingezüchtete Schärfe des Dobermanns unterscheiden würde. Nebst der Körpergröße.

Jetzt meine Anfängerfrage: "Stimmt das?"

Mich würde interessieren, ob ihr Dobermannbesitzer auch einen Dt. Pinscher ins Auge gefasst habt? Ebenso das Gleiche bei den Besitzern der Dt. Pinscher. Wenn ja, was hat euch dann zu eurer Entscheidung bewogen?

Gibt es eurer Ansicht nach etwas, was die beiden Rassen signifikant unterscheiden könnte? Oder ist es letzten Endes wirklich "nur" die Körpergröße?

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:winken:

ich hatte mal einen Deutschen Pinscher. Bei Dobermännern hört man oft, sie seien nervös oder sehr sensibel, das war beim deutschen Pinscher nicht so.

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lx4doggs

Hi Zitroma!

ich bin auch Hundeneuling und kann Dir nur sagen, was ich bisher von Dobermännern kennengelernt habe.

Da kann ich nicht mir kristin übereinstimmen, ich habe diese Rasse als 'beunruhigend ruhig' erlebt. Ich denke, dass hier das Individuum betrachtet werden muss sowie die richtige Sozialisierung und Erziehung.

LG Aleks

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Hallo zusammen,

grundsätzlich sind es zwei verschiedene Rassen.

Auch wenn bei den Deutschen Pinschern in einer Linie mal eine kleine Dobermann-Hündin eingekreuzt worden ist. Der Grund war die geringe Anzahl der Zuchttiere und die daraus resultierende starke Inzucht.

Meiner Erfahrung nach - und ich kenne doch einige Deutsche Pinscher - neigen diese durchaus auch zur Nervosität. Und es ist nicht lange her, da hatte der Deutsche Pinscher (als ehemaliger Hofhund) durchaus eine gewisse Schärfe.

Allerdings ist sowohl Nervigkeit alsauch Schärfe heute kein Zuchtziel und die meisten Züchter achten drauf, daß sie dagegen wirken.

In meinem Verein gibt es eine (ältere) Dame, die eine Deutsche Pinscher Hündin und eine Dobermann Hündin besitzt. Von der Optik her sind das "Gross und Klein" - und mit einem Zwergpinscher daneben wird es noch "Kleiner" im gleichen Typ.

Grüsse,

Claudia

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MünchnerKindl

Tja, habe zwar einen Deutschen Pinscher, aber keinen direkten Vergleich zum Dobermann, auch wenn ich ein paar kenne. Und nein, ursprünglich hätte ich den Dobermann nicht ins Auge gefasst, mittlerweile könnte ich mir das eher vorstellen (schlimmer als nen Pinscher kanns auch nicht sein :D ).

Was Lusna schreibt, kommt schon hin, Nervosität (ich würds eher als hibbelig und ein wenig durchgeknallt bezeichnen, da sollte man schon in der Erziehung frühzeitig dagegen arbeiten) und auch die Schärfe hat zumindest mein Pinscher schon. Vom Dobermann hört man, dass er im allgemeinen kein Anfängerhund ist, das würde ich für den Dt. Pinscher auch unterschreiben (auch wenns innerhalb jeder Rasse charakterlich große Unterschiede und somit sicher Ausnahmen geben kann).

Ich könnte mir vorstellen, dass der Dobermann als Gebrauchshunderasse evtl. etwas mehr "will to please" haben könnte als der Pinscher?

LG, Barbara

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zitroma

Danke euch allen für die Wortmeldungen soweit.

Also doch: Ein Hund ist ein Hund ist ein Hund... :D

Ich sortiere mal für mich selbst. Es handelt sich hier um verschiedene Rassen (aufgrund abweichender Verwendungen). Bei beiden Rassen gibt es hibbelige/nervöse Hundepersönlichkeiten, wobei der Dobermann wesentlich verbreiteter ist.

Es sieht für mich so aus, dass dem dt. Pinscher im Allgemeinen eine größere Selbstständigkeit (im Handeln) zu eigen ist als dem Gebrauchshund Dobermann.

Anfängerhunde; das sind sicher beide nicht. Ich hab mich gefragt, was viele mit dem Begriff Anfängerhund meinen. Ich gehe davon aus, dass viele einen Hund meinen, der zur engeren Zusammenarbeit mit dem Menschen gezüchtet wurde und ein mittleres Temperament aufweist.

Ein Hofhund/Niederwildjäger braucht den Mut, eigenständig und ohne Verunsicherung nach vorne zu gehen, Rudel oder eher Territorium verteidigen; Beute aufspüren, stellen und erlegen. Das weicht bereits vom Hund mit mittlerem Temperament ab.

Das individuelle Temperament eines Hundes (und das des Besitzers) jetzt nicht mit beachtet; finde ich eh einen schwer ab zu schätzenden Faktor, der in Einzelfällen bestimmt mehr Probleme macht als die Rassezugehörigkeit.

Deswegen würde mich bei euch, Kristin und Barbara, interessieren, wie konkret eure Pinscher gestrickt waren/sind. Habt/hattet ihr eher wilde oder ruhige Exemplare erwischt? :) Und wie seid ihr selbst, nach eigener Beurteilung so drauf? Eher ruhig oder eher temperamentvoll? :D

Jagdtrieb, territoriales Verhalten, wie lastet ihr eure Hunde aus bzw habt ausgelastet, wo haben sie sich besonders dickköpfig verhalten bzw. tun es noch, was waren ihre ganz eigenen Stärken? Wenn ihr schon wo anders mehr darüber geschrieben habt, würde ich mich auch über Links freuen. :)

Liebe Grüße

Chantel

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MünchnerKindl

Guck mal hier, da habe ich so ein bisserl was allgemeines über den Dt. Pinscher geschrieben.

Und auch diese Seite ist recht aussagekräftig, wenn man ein wenig quer liest (z.B. die Abgabegründe mancher Not-Hunde).

Anfängerhunde; das sind sicher beide nicht. Ich hab mich gefragt, was viele mit dem Begriff Anfängerhund meinen.

Du hast schon recht, der Begriff "Anfängerhund" ist recht schwammig... Hast es aber einigermassen so verstanden, wie ich es meine ;)

Deswegen würde mich bei euch, Kristin und Barbara, interessieren, wie konkret eure Pinscher gestrickt waren/sind. Habt/hattet ihr eher wilde oder ruhige Exemplare erwischt? Und wie seid ihr selbst, nach eigener Beurteilung so drauf? Eher ruhig oder eher temperamentvoll?

Jagdtrieb, territoriales Verhalten, wie lastet ihr eure Hunde aus bzw habt ausgelastet, wo haben sie sich besonders dickköpfig verhalten bzw. tun es noch, was waren ihre ganz eigenen Stärken?

Ok, der Reihe nach:

Ronja ist normal temperamentvoll, zumindest für einen DP. Ich habe allerdings schon von Anfang an darauf geachtet, sie nicht hochzupuschen und ihr beispielsweise Auszeiten verordnet, wenn sie am durchdrehen war. Einen DP hohldrehen zu lassen, ist keine Kunst... :(

Ich selber bin temperamentvolle Hunde gewohnt, kann auch gaaanz ruhig werden, wenn ich merke, dass es nötig ist.

Jagdtrieb ist vorhanden, aber zumindest bei Ronja unter Kontrolle zu halten, sie kann fast überall ohne Leine laufen, was allerdings ganz schön Arbeit war und auch Erfahrung vorausgesetzt hat (ich hatte vorher eine Deutsch-Drahthaar-Mix Hündin). Wichtig war dafür, ihren Bewegungskreis um mich herum nicht zu groß werden zu lassen.

Kenne allerdings den einen oder anderen Pinscher, der wegen Jagdtrieb nur an der Schlepp draussen läuft (Ronjas Mutter war so eine).

Territoriales Verhalten: mehr als mir lieb ist und deutlich mehr, als ich den Schilderungen nach erwartet habe!!!! Da muss man selber mitdenken und auch reaktionsschnell sein... Beispiel: Wenn wir uns auf einer Parkbank niederlassen, "gehört" die Bank nach wenigen Minuten zu uns und wird gegenüber Fremden mit einem Brummen und (fast ohne Übergang) auch mit Schnappen verteidigt!

Auslastung: viel Bewegung, Kopfarbeit, Tricks, Suchspiele nach Leckerlies und unser großes Hobby Obedience (wobei wir an den meisten Übungen sicher doppelt oder dreifach so lange arbeiten, wie ein Labrador oder ein Aussie in der Gruppe).

Dickköpfig, den Ausdruck mag ich nicht... Allerdings ist es durchaus so, dass Ronja dazu neigt, zu entscheiden, ob es sinnvoll ist, ein Kommando zu befolgen. Härte ist in so einer Situation fatal, Konsequenz muss mit Samthandschuhen durchgesetzt werden, sonst schaltet sie ganz ab und es geht gar nichts mehr. Ich muss mir immer überlegen, wie ich die Motivation hochhalte, damit Ronja meint, freiwillig für mich zu arbeiten :so

Stärken: das Temperament, die Bindung an mich und unsere Familie, Spielfreude (hat aber nicht jeder DP), Verträglichkeit (auch keine Selbstverständlichkeit), reaktionsschnell (mag ich, ist aber nicht immer eine Stärke...), zu Hause ruhig (es sei denn, es klingelt oder der Nachbar hustet...) und wie ich wasserscheu :D

Noch Fragen???

Willst Du Dir einen DP zulegen?

LG, Barbara

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silvi-p

Hallo Chantel,

ich bin großer Fan aller drei "Pinscherschläge". Ich habe einen zu großen Zwergpinscher, und als ich über einen Zweithund nachdachte, hatte ich erst den DP im Visier und dann auch den Dobi, aber da ich wieder in eine Mietwohnung gezogen bin, den Zweithund dabei immer sofort angesprochen habe und viele Vermieter beim Thema Zweithund schon generell abgewunken haben, habe ich mir das mit dem Dobi doch nochmal überlegt - denn Zweithund UND Dobi, da würd ich wohl jetzt unter der Brücke schlafen. An sich faszinieren diese Hunde mich sehr, und ich könnte mir auch vorstellen, mit einem Dobi hundeplatztechnisch was zu machen. DP habe ich aus zwei Gründen wieder verworfen: ich hätte eine Hündin haben wollen, da diese (bauchmäßig gefühlt) vom Temperament her besser zu meinem Erstrüden gepasst hätte, wobei aber Züchter häufig eher ungern Hündinnen in einen Haushalt mit einem intakten Rüden geben; ich hätte keinen "Obermacker" haben wollen, der womöglich auch noch decken soll und dann meinen "geliebten Ersthund" bestimmt untergebuttert hätte, etwas überspitzt ausgedrückt. Zweitens sind die DP weniger zur Arbeit "am Mann" gezüchtet, das hat mir eine Züchterin gesagt - die Riesen- und Zwergschläge sind am Mann, der Mittelschlag ist immer "etwas anders". Sie bezog sich dabei auf die Pinscher- und Schnauzerrassen.

Da ich Hundesport betreibe, habe ich mich dann doch für einen zweiten Zwerg entschieden und bin sehr glücklich mit der Entscheidung, da der Zweithund da sehr gute Anlagen zeigt, fast bessere als der Ersthund. Von einer Züchterin, die früher aktiv Agility betrieben hat, weiß ich, dass sich DP, obwohl sie körperlich top geeignet wären, schwer dazu motivieren lassen. Ich kenne auch weitere DP, die sich aus diesem Sport so GARNIX machen.

Achso: als Anfängerhund würde ich einen Hund (nicht unbedingt eine Rasse) bezeichnen, der leichtführig ist, der also wenige Entscheidungen des HF in Frage stellt, gerne kooperiert und leicht zu motivieren ist.

Eine andere Züchterin hat mir bzgl Jagdtrieb gesagt, dass das in vielen Fällen zu Problemen führt, ist bei DP scheinbar eine echte Thematik. Meine Zwerge reagieren zwar auf Bewegungs- und Hörreize, aber richtig Stöbern tun sie mE nicht. Hetzen würden sie sicher, aber welcher Hund würde das nicht....

Grüßle

Silvia

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  • 4 Jahre später...
Originalbeitrag

Hallo :winken:

letztens habe ich gelesen, dass die beiden genannten Rassen hauptsächlich eine eingezüchtete Schärfe des Dobermanns unterscheiden würde. Nebst der Körpergröße.

Jetzt meine Anfängerfrage: "Stimmt das?"

Mich würde interessieren, ob ihr Dobermannbesitzer auch einen Dt. Pinscher ins Auge gefasst habt? Ebenso das Gleiche bei den Besitzern der Dt. Pinscher. Wenn ja, was hat euch dann zu eurer Entscheidung bewogen?

Gibt es eurer Ansicht nach etwas, was die beiden Rassen signifikant unterscheiden könnte? Oder ist es letzten Endes wirklich "nur" die Körpergröße?

Bei mir hing die Entscheidung in erster Linie mit der Größe zusammen.

Ein Pinscher ist schon ein wenig handlicher als ein Dobermann.

Ein wenig zur Historie und zur Verwandschaft der beiden Rassen:

Der Deutsche Pinscher ist eine recht alte Rasse laut Wikipedia.

Schon 1836 wurde die Rasse von HGL Reichenbach* beschrieben als "dem 'glatten Pinscher'[1] der als 'nette Hunderasse' in Deutschland den Mops verdrängt."

Der Dobermann wurde Ende des 19. Jahrhunderts unter Einkreuzung diverser Rassen (je nach Quelle), auch dem Deutschen Pinscher gezüchtet.

Die Verwandschaft ist auch rein äußerlich nicht zu leugnen.

Als dann in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts die Rasse des Deutschen Pinschers kurz vor dem Aussterben stand, wurde der Deutsche Pinscher in allerletzter Minute gerettet und die Zucht neu aufgebaut. Dieser Aufbau entstand aus einem extrem engen Genpool (einer einzigen Deutschen Pinscherhündin und vier übergroßen Zwergpinschern). Weiterhin ein Pinscher/Schnauzer aus der Schweiz und zwei Pinscher/Schnauzer aus Frankreich.**

Eine kleine Dobermannhündin wurde 1990 eingekreuzt und in Finnland wurde die Einkreuzung von vier Schnauzerverpaarungen gestattet.**

Ich habe mich in den letzten Wochen etwas mehr mit Dobermännern und Deutschen Pinschern beschäftigt und finde äußerst erschreckend, wie es um die Gesundheit der Dobermänner bestellt ist. Bereits 58% der Hunde erkranken an DCM. Diese Erkrankung betrifft nicht nur Dobermänner, jedoch führen die armen Hunde die Statistik in erschreckendem Maße an.

Interessant dazu dieses:

Kurzfassung des Artikels (mit freundlicher Genehmigung der Redaktion)

,,Wachsende erbliche Gesundheitsprobleme in der Rassehundezucht am Beispiel des Dobermanns in Deutschland,

in Europa und in den USA - eine vergleichende Übersicht"

und dieses:

Alle diese Probleme können auch bei einem “garantiert nicht ingezüchteten Hund” auftreten.

Erst die Häufung solcher Probleme in einer Population lässt zu enge Zucht als Ursache wahrscheinlich erscheinen.

Es stimmt einen immer wieder traurig, wenn Halter der wohl edelsten Pinscher (dem Dobermann), von den vielen gesundheitlichen Problemen mit ihren Hunden berichten.

Tierärzte behaupten, dass z.B. Dobermänner heute nur noch sehr selten ihren 10ten Geburtstag erleben. Die vielen „Dobermann- Geschichten“ welche man als DP- Züchter zwangsläufig hört, bestätigen diese Einschätzung. 100 Jahre zu enge Zucht hinterlassen Spuren.

Beim Deutschen Pinscher können wir mit dem edlen Gebäude der Dobermänner (dem Schauwert) nicht konkurrieren, aber dafür nehme ich persönlich eine deutlich höhere Vitalität und Lebenserwartung unserer Deutschen Pinscher gegenüber dem Dobermann an. **

Nachdem ich dies alles gelesen habe und auch dieses: Info-Portal über mögliche Krankheiten beim Dobermann, steht für mich fest, dass ich keinen Dobermann kaufen würde.

Man muss aber grundsätzlich überlegen, wohin die Rassezucht führt, wenn man die Gesundheit und das Wesen der Tiere hinter optische Ansprüche stellt.

Anderen Rassen geht es auch nicht viel besser, beispielsweise die ganzen Rassen, deren Nasen extrem kurzgezüchtet wurden oder deren Schädel für das Gehirn nicht mehr ausreichend groß gezüchtet wurden.

Vom Wesen her muss man vermutlich das Individuum viel stärker betrachten, als nur die Rasse. Ich kenne zwei Pinscher recht gut, kann aber keinen Dobermann aus persönlicher Erfahrung beurteilen. Zum Pinscher allgemein kann man aber sicherlich sagen, dass er intelligent und sehr sensibel ist. Zu Hause ruhig und ausgeglichen, insbesondere, wenn ein Garten und ausreichend Beschäftigtung vorhanden ist. Regeln stellt er gerne immer wieder infrage.

Ansonsten gibt es auch dort die skeptischen vorsichtigen Exemplare, wie auch die übermütig freudig stürmischen Exemplare.

Quellen:

* Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach (* 8. Januar 1793 in Leipzig; † 17. März 1879 in Dresden) war ein deutscher Naturwissenschaftler, Zoologe und Botaniker. Sein Name wird in wissenschaftlicher Literatur mit Rchb. abgekürzt.

**Quelle: http://wiechmann.abakus-apps.de/pdf/DP_Gruendertiere_Aktuell.pdf

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