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Futterfährte


schnauzis

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schnauzis

Analog zu meinem Thema Futterführen / Futtertreiben, welches über die nächsten Monate meine Aufbauarbeit mit Janka in der Unterordnung beschreibt, möchte ich hier über den Aufbau des Fährtens berichten.

Am Anfang einige Sätze zur Grundlage des Fährtens.

Der Hund soll in einer prüfungsgerechten Fährtenarbeit lernen den Mischgeruch der Fährte bestehend aus Bodenverletzung, Pflanzenzerstörung und individuellem Geruch des Menschen lesen lernen, diesem mit tiefer Nase Fussabdruck für Fussabdruck folgen und nach genau diesem Menschen riechende Gegenstände auf dieser Fährte finden ( und in meinem Fall ) durch Hinlegen verweisen.

Dies ist also das Ziel.

Am vergangenen Wochenende war ich auf einer 2 Tage-Fährtenhundprüfung und nutzte den idealen Ackerboden mit kleinem Bewuchs ( mit Genehmigung der Veranstalter ) zu den ersten Fährtenübungen mit Janka.

Am Samstag legte ich 3 Ansatzdreiecke. Zur Erklärung: Der Ansatz ist der Beginn der Fährte, an dem in der Prüfung der Fährtenleger einige Zeit verweilt ehe er losgeht. Dieser Ansatz wird immer mit einem Fährtenschild links direkt daneben gekennzeichnet - und dies mache ich auch ab der ersten Übung, damit der Welpe gleich nebenbei das Fährtenschild als Signal mit dem Fährten verbinden lernt.

Ich habe also als Ansatzdreiecke gleichschenklige Dreiecke mit einer Schenkellänge etwas grösser als Jankas Komplettlänge zuerst scharfkantig die Schenkel getreten und anschliessend komplett die Fläche dazwischen ausgetreten. Anschliessend wurde das Dreieck grossflächig mit Futterstückchen ausgelegt.

Ziel des Ansatztrainings ist:

- Janka soll lernen Futter vom Boden aufzunehmen

- sie soll lernen, dass Futter nur im zertretenen Bereich zu finden ist

- sie soll lernen, dass da wo ausserhalb nicht getreten wurde kein Futter zu finden ist

Am ersten Ansatzdreieck habe ich Janka direkt davor abgesetzt und ihr das erste Futterstückchen gezeigt. Beim Fressen hat sie schon das nächste in die Nase bekommen und fing an nach und nach Stück für Stück aufzusammeln. Als alles aufgefressen war habe ich Janka wieder auf den Arm genommen, verbal gelobt und gestreichelt und so weg getragen.

Am zweiten Ansatzdreieck hat Janka selbstständig angefangen die Futterstückchen zu suchen, im Übereifer auch mal die Fläche verlassen, nicht gleich wieder reingesucht, also habe ich ihr das nächste Futterstückchen im Dreieck gezeigt.

Dann hat sie alle Futterstückchen weiter selbstständig gesucht, wurde danach wieder von mir hochgenommen, gelobt und weggetragen.

Am dritten Ansatzdreieck hat Janka selbstständig angefangen zu Suchen und sich nach verlassen der Fläche sogar gleich selbstständig wieder umgedreht und in der Fläche weitergesucht. Sie hat also gezeigt, dass sie verstanden hat, dass das Futter nur in der zertretenen Fläche liegt.

Einige Zeit später habe ich gleich noch die erste Fährte gelegt.

Ein Ansatzdreieck ( Fährtenschild links daneben ), etwas kleiner als die vorhergehenden, in der Spitze des Dreiecks habe ich mich umgedreht und das Dreieck mit Futter ausgelegt, dann bin ich rückwärts Schritt für Schritt, Spitze des nächsten Fusses ca. 8 cm neben die Ferse des vorhergehenden und in jedem Fussabdruck ein Futterstück in die Spitze und eines in die Ferse gelegt ca. 20 Schritt gegangen. In den letzten Fussabdruck habe ich mehrere Futterstücke gelegt.

Ziel dieser Art die Fährte zu legen ist das Janka lernen soll vom Ansatz aus in den Fussabdruck in der Spitze einzutauchen ( 1. Futterstück ) den Abdruck entlang bis zur Ferse (2. Futterstück ) und dann über die nicht zertretenen ca. 8 cm zur Spitze des nächsten Abdrucks zu wechseln ( und dort wieder ein Futterstück zu finden ).

Janka hat auch diese erste Fährte ideal gemeistert.

Für die 3 Ansätze und die erste Fährte ( mit Ansatz ) habe ich ein Paket Wiener Würstchen ( 6 Stück ) verwendet, eine Wurst pro Ansatz, also 4 und der Rest in den Fussabdrücken.

Am Sonntag habe ich dann Boulette mitgenommen und Janka wieder ein Ansatzdreieck ( Schild links daneben ) und ca. 50 Schritt Fährte auf dieselbe Art gelegt.

Sie hat super angefangen zu suchen, mittendrin einmal nicht in den nächsten Fussabdruck gefunden und sich daher umgedreht so dass ich sie wieder in die richtige Richtung drehen musste. Dann hat sie aber bis zum Schluss gut durchgesucht.

Zwischendrin hat sie in einigen Fussabdrücken je ein Stück Futter liegengelassen. Da sie aber selbstständig in den nächsten Fussabdruck übergewechselt ist habe ich sie weitergelassen ( und meine Oma Lady hat sich gefreut, dass sie nachsammeln durfte ).

Ich laufe übrigens nur in den ersten Fährten rückwärts, die Schritt für Schritt mit Futter ausgelegt werden, da ich beim Vorwärtslaufen Rückenprobleme beim Legen des Futters hinter mich habe. Später laufe ich normal vorwärts. Dem Hund ist das egal.

Zur Disskussion zu diesem Thema werde ich wieder ein eigenes aufmachen.

LG Heike

  • Danke 1
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Hallo,

weitgehend alles soweit in Ordnung. Einziger Tip als Ergänzung: lege von Anfang an so, dass die Abdrücke normale Schrittlänge auseinander sind. Sowohl in Laufrichtung als auch im seitlichen Versatz. Die Hunde lernen viel einfacher, Abdrücke zu favorisieren und vom unverletzten Gelände zu unterscheiden.

Weiter so.

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  • 3 Wochen später...
schnauzis

Inzwischen ist das Ansatzdreieck nur noch 4-5 Fussbreiten mal 2 Fusslängen und es liegen im Ansatz nur 5 bis 6 Futterstücken. Die Übungsfährten lege ich inzwischen 70 bis 80 Schritt, in jedem Fussabdruck ein Futterstück.

Nachdem Janka anfing einige Futterstücke zu überlaufen habe ich die Fussabdrücke etwas weiter auseinander gezogen, also etwas grössere Schritte gemacht.

Bei einer Übungsfährte beobachtete ich, dass Janka mehrmals den Kopf zwischendurch hochgenommen hat und es sah aus als ob sie nachsieht wo das nächste Futterstück liegt. Ich muss also in nächster Zeit darauf achten, dass die Futterstücke möglichst nicht optisch vom Untergrund zu unterscheiden sind - ich nehme also dunkle Hundewurst oder gekochte Hühnerherzen auf dunklem Erdboden und versuche die nächsten Fährten auf Acker mit Bewuchs zu legen. Janka soll sich gar nicht erst angewöhnen mit den Augen zu suchen.

Nachdem sich Janka richtig gut eingesucht hat, sie wirklich mit Pendelbewegung die Fussabdrücke nach dem Futter absucht und ich auch deutlich höre wie sie die Nase einsetzt nehme ich sie mit einem "Fein, Such" aus der Fährte - egal ob dies nach 20 oder nach 50 Schritt ist. So nehme ich sie dann heraus wenn sie am besten arbeitet und sie möchte natürlich gerne weitersuchen - geht also mit viel Willen in die nächste Fährte.

Noch kann ich Janka beim Herausnehmen einfach auf meinen Arm nehmen und dort streicheln und loben während ich sie von der Fährte wegtrage.

Aufgefallen ist mir, dass Janka inzwischen beim Gehen aufs Feld zum Ansatz bereits nach dem gesteckten Fährtenschild sieht. Sie hat schon verknüpft, dass dort das Futter liegt, also die Fährte anfängt.

LG Heike

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