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Zwerg Oliver will erwachsen werden ... aber wie?


gast

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Hallo,

kurze Einführung für alle, die uns nicht kennen:

Oliver (ein relativ kleiner, bald 16 Monate alter Labrador) ist ein sehr aufgeschlossener und freundlicher Hund im Umgang mit anderen Hunden. Er schaut, was die so machen und macht mit. Also entweder dolles Toben, oder schnüffeln gehen, oder nur so rumlaufen. Mal versucht er, zum Spielen aufzufordern, wenn das nicht gewünscht ist, gibt er recht schnell auf und geht seiner Wege.

Wurde er angeknurrt oder gar attackiert, lag er sofort auf dem Boden und rührte sich nicht vom Fleck. Er hat sich nie auf dem Bauch kriechend genähert oder so, auch als Welpe nicht, sondern immer lustig offen, aber sobald das nicht auf Gegenliebe stieß, hat er sich unterworfen. Und zwar auch bei kleinen Hunden wie JRT oder Chi, ganz egal.

Nun ... jetzt will er wohl erwachsen werden und die letzten Male bei kurzen "Attacken" (also nichts ernstes, sondern ein etwas übertriebenes Bescheid geben) von solchen kleinen Hunden blieb er doch tatsächlich mal auf allen 4 Pfoten stehen (stocksteif mit hoch erhobener Rute, sichtlich unsicher, aber er hielt die Stellung) und knurrte kurz zurück. SEHR beeindruckendes Knurren, ich kann gar nicht glauben, dass er solche Töne hervorbringt. Hat gewirkt, die Kleinen waren beeindruckt und Oliver dann schwer erleichtert, als ich ihn weiter gerufen habe. Soweit alles gut.

Nun bin ich unsicher... ich hatte noch nie einen Hund, der in der Jugend zu Unterwuerfigkeit neigte, also bin ich jetzt nicht sicher, wie es weiter gehen wird / soll. Er sammelt ja gerade die Erfahrung, dass er nicht alles hinnehmen muss, sondern auch mal "Stop" sagen kann. Das gefällt ihm (habe ich den Eindruck), aber so ganz sicher ist er sich noch nicht, also er ist nicht entspannt souverän, davon ist er weit entfernt. Irgendwann wird es dann ja mal scheppern, wenn der andere sich nicht beeindrucken lässt.

Frage: wie soll ich mich verhalten (abgesehen von Konflikt-Hunden aus dem Weg gehen, aber ich rede hier nicht von Beissereien, sondern von Grenzen aufgezeigt bekommen und austesten, das wird immer mal passieren). Ich könnte ihm vermutlich klar machen, dass ich das nicht gut finde, befürchte aber ein bisschen, dass ich damit sein gerade minimal erwachendes Selbstbewusstsein im Keim ersticke. Oder soll ich ihn seine Erfahrungen machen lassen (bei Größeren traut er sich das - noch - nicht, um die Kleineren habe ich keine Angst, ich bin absolut sicher, dass er ihnen nichts tun wird). Bin ja ganz froh, dass er sich nicht gleich in den Schlamm wirft, wenn ein Chi ihn angiftet. Aber er soll nun auch nicht denken, er sei King Lui.

Uffa, irgendwie schwierig, meine anderen Hunde waren von Grund auf viel sicherer, da brauchte ich mir um ihr Ego keine Sorgen zu machen :D (Vielleicht bei Oliver auch nicht???)

Was meint ihr???

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Ich erlaube mir mal zu schieben ... Vielleicht hat sich noch einer einen Tip, wie ich mit der Situation umgehen könnte / sollte / müsste ?

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Joss the Dog

Einen Tipp habe ich nicht wirklich - aber Du hast doch soviel Hunde - Erfahrung :kuss:

Beobachte ihn einfach, Deinen Oliver, so, wie Du das beschreibst, macht er das ja toll, tastet sich langsam ran - ich würde einfach wirklich beobachten und bei übermäßiger Reaktion seinerseits oder des anderen Hundes trennen - aber das würdest Du ja sowieso machen ;)

Finde es total niedlich, wie Du Dir einen Kopf machst ;):knuddel

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jule26

Ist schon komisch.Hermann versucht es auch im Moment.

War genau wie Du sehr erstaunt,das dieser Hund knurren kann.Wenn er auf einen kleinen giftzwerg stößt,stellt er allerdings eine kleine Bürste und steht gleichzeitig Stocksteif.

Ich nehm ihn dann allerdings raus. Rufe ihn ab und klappt dies lobe ich ihn fürs kommen.

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Frage: wie soll ich mich verhalten (abgesehen von Konflikt-Hunden aus dem Weg gehen, aber ich rede hier nicht von Beissereien, sondern von Grenzen aufgezeigt bekommen und austesten, das wird immer mal passieren). Ich könnte ihm vermutlich klar machen, dass ich das nicht gut finde, befürchte aber ein bisschen, dass ich damit sein gerade minimal erwachendes Selbstbewusstsein im Keim ersticke. Oder soll ich ihn seine Erfahrungen machen lassen (bei Größeren traut er sich das - noch - nicht, um die Kleineren habe ich keine Angst, ich bin absolut sicher, dass er ihnen nichts tun wird). Bin ja ganz froh, dass er sich nicht gleich in den Schlamm wirft, wenn ein Chi ihn angiftet. Aber er soll nun auch nicht denken, er sei King Lui.

Yumi war als Junghund und junge Erwachsene eine absolute Schissbüchse. Die war sich für alles und jeden auf den Rücken - da hat ein Blick gereicht (von anderen Hunden). Also ähnlich deinem ^^. Irgendwann kam die Zeit wo sie meinte sich behaupten zu müssen. Eingegriffen habe ich nur wenn sie ungerechtfertigt zuviel Kontra gab (z.b. einen anderen knurrend und bellend und zähnefletschend verjagen weil er da schnüffeln wollte wo sie wollte).

War alles sehr situationsabhängig und auch davon abhängig wie der andere Hund drauf war. Auch heute noch muss ich ab und an (je nach Tageslaune, sie hat auch mal schlechte Tage wo sie zickig ist) noch ein Wörtchen mitreden. Heute trafen wir Gizmo, den souveränen Staffrüden bei dem Hündinnen sich alles erlauben dürfen, da hat sie natürlich mal wieder ordentlich ihre Grenzen getestet :Oo aber da Gizmo absolut cool mit sowas umgeht (er ignorierts, Don Juan halt :so ) habe ich nur in den wirklichen extremsten Ausflüchten meines Hundes ein kurzes aber ennergisches "Schnauze!" walten lassen :D

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Bouncy

Hmm schwierig. Was ich auf keinen Fall machen würde, das zu unterstützen und ihn dafür loben. Machen einige bei "unterwürfigen" Hunden, die vermeintlich jetzt auf einmal "Selbstbewusstsein" zeigen. Ich würd es laufen lassen und erst einschreiten wenn Du das Gefühl hast, er reagiert unangemessen. Knurren darf er ja und auch seinem Unmut kund tun. Auch wenn er das vorher noch nie gemacht hat :)

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Ok, prima, dann lass ich ihn mal ausprobieren. Loben tue ich ihn auf gar keinen Fall, wollte eher wissen, ob ich ihn da abholen sollte, wenn er gerade geknurrt hat und nicht recht weiß, wie er da nun raus kommt aus der Situation ;) ... aber da muss er durch, wer auf allen Vieren steht, kann schließlich auch laufen :D

Von selbst jemanden anzicken passt nicht zu ihm, der ist ziemlich harmoniebedürftig ... nur scheint er mittlerweile zu denken, dass man sich von einem Chi vielleicht doch nicht runter machen lassen muss :) Ansonsten ist er gerne bereit, alles mit jedem zu teilen, er faengt keinen Streit an und macht einen Bogen, wenn einer schon unfreundlich wirkt. Aber gerade die Kleinen kennen ja manchmal kein Pardon.

Und Silvi ... Erfahrung ja, aber nicht mit solchen Softies. Vorher wurden die Hunde ja genau danach ausgesucht, nicht "weich" zu sein. Und dann sind die bei uns im Rudel groß geworden, da haben die ihre Erfahrungen im geschützten Umfeld gemacht.

Muss aber aufpassen, dass der Zwerg mit seinem Engelsgesicht mich nicht einwickelt und nachher womöglich zum ersten Rüpel wird, den ich je hatte. Das fehlte mir gerade noch ... vom Labbi mit seinem leicht dümmlichen Ausdruck voll auf's Kreuz gelegt :D

1000 Dank, bin beruhigt!!!

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  • 8 Monate später...

Ich möchte mal was erstaunlich positives berichten:

Oliver wird nun schon so seit drei Monaten nicht mehr "grundlos" angegriffen. Also er bekommt schon mal einen eingeschenkt, wenn er beim Toben zu wild wird oder so, das ist auch ok und damit kann er hervorragend umgehen. Aber wenn wir unterwegs sind, stürzen sich keine Hunde mehr aus großer Entfernung einfach auf ihn, das war vorher ja ziemlich oft der Fall, wirklich heftige Attacken. Das scheint vorbei zu sein, wir waren wirklich viel unterwegs und haben massenhaft fremde Hunde getroffen, aber keine einzige Attacke. Und vorgestern am späten Abend sind wir einem Hund aus der Nachbarschaft begegnet, der bisher jedes Mal (gluecklicherweise an der Leine) komplett ausgeflippt ist bei Sichtung (egal auf welche Entfernung) von Oliver ... ich habe Oliver sitzen lassen und der Herr ist in vielleicht fünf Metern Entfernung vorbei gegangen, sein Hund hat in unsere Richtung gezogen und war etwas aufgeregt, aber er hat das erste Mal nicht das gesamte Viertel zusammengebellt, keinen Mucks hat er gemacht und sein Herrchen auch nicht durch die Gegend gezerrt!

Wow, das ist wirklich cool. Scheint, als hätte der Zwerg eine andere Ausstrahlung bekommen :) . Noch traue ich den Frieden nicht so ganz, aber es ist im Verhalten der anderen Hunde eine deutliche Veraenderung zu bemerken. Allerdings muss ich zugeben, dass ich den beiden ärgsten freilaufenden Angreifern lange nicht begegnet bin, aber alleine schon, dass fremde Hunde nicht mehr ansatzlos angreifen, ist wirklich cool.

Und ich bin froh, bisher auf eine Kastration verzichtet zu haben (obwohl der Zwerg wirklich aus Testosteron pur zu bestehen scheint und das NERVT massiv), vielleicht wäre er sonst nicht an diesem Punkt angekommen, wer weiß. Er brauchte wohl Zeit.

Ja, das nur mal als update und falls jemand anderes ähnliche "Probleme" mit seinen Hund hat - es besteht Hoffnung :)

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