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Die verflixte Pubertät


cara-marvin

Empfohlene Beiträge

kamiko
Originalbeitrag

Ich finde die Pubertätsphase immer recht spannend, weil ich da endlich sehe, in welche Richtung der Hund sich entwickelt und inwieweit meine vorherige Erziehung Früchte trägt. Innerhalb dieser Zeit kommt man sich aber auch näher, der Hund stellt Fragen, er bekommt Antworten, darf aber auch mal einfach blöd sein.

Ich wuerd so etwas nicht unbedingt als Pubertaet strikt auslegen oder auf eine bestimmte Zeitspanne im Hundeleben festlegen.

Bei uns konnte ich merken, dass diese Phasen sehr kurz, manchmal nur fuer ein paar Tage, immer mal wieder vorbeischauen.

Sind fuer Holly ihre Ungereimtheiten ausgeraeumt und meine Stellung in ihrem Leben wieder klar erkennbar und festgelegt hoert die Phase umgehend auf.

Deshalb werte ich das auch jetzt mit ihren 2 Jahren ein wenig als Beziehungs-/Bindungsarbeit zwischen uns und nicht nur hormonellem Gehirnchaos.

Originalbeitrag

Ich lasse ihn viel in Ruhe, lasse ihn die meisten Erfahrungen selbst machen, schaue nur zu, dass er die Umwelt und andere Hunde/Menschen nicht belästigt und beantworte seine Fragen, verlange nichts von ihm, von dem ich denke, dass er das gerade nicht leisten kann, trainiere auch nichts, setze aber weiterhin meine Standpunkte nach wie vor durch, kurz und knapp.

.

Genauso handhabe ich es auch und ist fuer den Hund diese Vorgehensweise glasklar nachvollziehbar, bist du selber fuer ihn souveraen erledigt sich vieles von alleine und ohne grosses menschliches Rumgehampel.

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vreni76

Deswegen schrieb ich ja, dass es ein Prozeß ist, eine ganz natürliche Entwicklungsphase im Leben eines jeden jungen Tieres/Menschen.

Anfang und Ende kann man nicht bestimmt und man hat sicherlich auch nicht einen Hund, der zwei oder drei Jahre am Stück Tag für Tag ausufert - außer vielleicht, man war vorher extrem nachlässig und hat den Hund nicht entsprechend in den Alltag eingeordnet, das Ergebnis sieht man dann vielleicht erst, wenn der Hund selbstständiger wird und seine Manipulation, Orientierungslosigkeit, Führungslosigkeit und das Treffen von eigenen Entscheidungen weiter ausweitet. Dies sind aber dann auch Hunde, die von ihrem Besitzer "allein gelassen" worden sind oder "allein gelassen" werden und sich somit nicht an ihrem Menschen orientieren und dort Hilfe suchen.

Ich muss auch ehrlich sagen, dass sich typisches Pubertätsgebaren bei meinen Hunden immer stark in Grenzen gehalten hat. Mal einen Tag ein bisschen blöd sein, am nächsten Tag aber schon wieder einen ganzen Schritt in die richtige Richtung weiter.

Wenn Führung und Anleitung, aber auch Vertrauen und Sicherheit von Anfang an besteht, kann man sich als Mensch es auch leisten, in dieser Phase auch mal öfter Fünfe gerade sein zu lassen. Ich war da bisher immer sehr entspannt.

Der Hund entwickelt sich ja eh ein Leben lang weiter, kann auch mit 5 oder 8 noch mal "schwierig" werden, das Leben ist halt ein fortlaufender Lern- und Weiterentwicklungsprozeß, wo Erfahrungen und Umwelteinflüsse eine große Rolle spielen. Die Pubertät oder auch Adoleszenz ist nur EIN Teil davon.

All diese Dinge gehören zu einem Hund dazu.

Ich habe übrigens noch nie von einem Menschen gehört: Hilfe, mein Kind benimmt sich so und so - ist das schon Pubertät? Was mache ich den nun?

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kamiko
Originalbeitrag

Wenn Führung und Anleitung, aber auch Vertrauen und Sicherheit von Anfang an besteht, kann man sich als Mensch es auch leisten, in dieser Phase auch mal öfter Fünfe gerade sein zu lassen. Ich war da bisher immer sehr entspannt.

Der Hund entwickelt sich ja eh ein Leben lang weiter, kann auch mit 5 oder 8 noch mal "schwierig" werden, das Leben ist halt ein fortlaufender Lern- und Weiterentwicklungsprozeß, wo Erfahrungen und Umwelteinflüsse eine große Rolle spielen. Die Pubertät oder auch Adoleszenz ist nur EIN Teil davon.

All diese Dinge gehören zu einem Hund dazu.

*unterschreib*

Genauso meinte ich das auch. :)

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Während der Pubertät war Jacki so gut wie nie aufsässig, alles fast normal. Inzwischen ist es aber so, daß sie mit fast 4 Jahren ein Selbstbewußtsein entwickelt hat und uns durchaus auch mal infrage stellt. ;)

Ich freue mich ehrlich gesagt darüber, weil ich es einfach schöner finde einen Hund mal "ausbremsen" zu müssen als einen "Duckmäuser" zu haben. Jeder der uns kennt, weiß wie zurückhaltend Jacki ist (war) und wie sie sich entwickelt hat.

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Ja, KleinEmma, leugnen will ich sie (die Pubertaet) nicht, dass Hormone Einfluss auf das Verhalten haben, ist ja nicht zu bezweifeln.

Ich wundere mich eher, dass es bei anscheinend vielen Hunden so deutlich eskaliert, während ich mit meinen (durchaus vielen) Hunden nie so ein großes Chaos erlebt habe. Fragt sich ein bisschen, in wie weit die Zeit VOR der Pubertaet hier auswirkt, oder die Einstellung des Halters zum Thema Pubertaet, oder sonstige Einfluesse.

Alles in allem gibt es in jeder Phase des Lebens auch mal Tage, wo der Hund Proppen in den Ohren zu haben scheint, abgelenkt ist oder mal auf eigene Faust was erkunden will. Um nicht genervt zu sein, lasse ich den Hund dann entweder mal machen (wo es möglich ist) oder er kommt an die Leine, das sehe ich eher entspannt. So werde ich nicht genervt oder hektisch, Hundi kann sich wieder einkriegen und fertig.

Aber wie gesagt, ich hatte noch nie einen, der plötzlich pöbelt oder gar nicht mehr hört oder so, dann wäre ich vermutlich alles andere als entspannt.

Nun lasse ich einen Jugendlichen aber auch nicht brüllend auf dem Frühstückstisch herum springen, nur weil er gerade nen Hormonschub hat. Bei allem Verstaendnis fuer ein bisschen Flippen, das Hirn ist schon noch in der Lage, ein paar Grundbegriffe des Zusammenlebens abzurufen , denke ich. Obwohl, vielleicht gibt es auch Extreme, bei denen das nicht mehr möglich ist. (Frage dann auch hier: wurden die Grundregeln vor der Pubertaet ausreichend verinnerlicht? Inwieweit trägt das Umfeld dazu bei, dass Chaos ausbricht?)

In jedem Falle drücke ich allen die Daumen, die da ein sehr pubertierendes Exemplar haben, dass die Phase schnell vorbei geht und positiv genutzt werden kann. Immerhin findet der Hund vermutlich ein gutes Stueck in seine Rolle als erwachsener Hund hinein :)

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KleinEmma

Stelle mir grade die brüllenden Jugendlichen auf dem Frühstückstisch vor :D

Klar, da stimme ich dir zu, von wegen: Wurden die Grundregeln vorher ausreichend verinnerlicht?

Emma kam als Welpe zu uns, Kimba und Lucky als etwa 1-jährige Teens. Was da vorher war, weiß ich nicht, aber die 2 haben uns jede Menge Nerven gekostet.

Und ja, wenn ich zurück denke, dann waren die Hunde "einfacher", die bereits als Welpe zu uns kamen.

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cara-marvin

Wow, vielen Dank für eure guten und ausführlichen Antworten.

Das die Pupertät zum Leben von Hund und Mensch dazu gehört, ist mir durchaus bewusst. Ich hoffe nur nicht, dass klein Marvin mal so pubertiert wie ich vor einiger Zeit. :D

Es ist auch zum Glück nicht so das non stop die Hormone mit ihm durchgehen. Mal klappt es in der Früh wie am schnürrchen und Mittags flippt er dann völlig und abends ist dann alles wieder gut. Und dann auch mal wieder anders herum.

Er bleibt trotzdem vorerst an der Schlepp. Sicher ist sicher.

Wir waren bis vor kurzem auch soweit, dass er sich von herannahenden Hunden herrufen lassen hat. Das war vorher ein Ding der Unmöglichkeit. Hund gesehen, Zack freudig drauf zugestürmt. Eine Trainerin sagte mir mal das ich das noch nicht von ihm erwarten kann, da er noch zu jung wäre und das quasi schon "Gymnasium" wäre. Paar Tage später hat es geklappt. Man war ich stolz beim ersten mal. Aber das funktioniert jetzt plötzlich auch nicht mehr richtig.

Achso, es kam die Frage wie alt er ist. Er ist jetzt ca. 7,5 Monate.

Hier in der Nachbarschaft ist seid 2 Wochen eine Hündin läufig. Meint ihr das könnte der Auslöser vom Beginn seiner Pubertät sein?

Wir haben die besagte Hündin auch schon beim laufen getroffen, da hat er wie irre gewinselt aber er hat nicht versucht aufzusteigen. Allerdings habe ich da auch keinen Spielraum gelassen.

Eure Hunde sind alle irgendwie ein wenig älter und pubertierend. Mache mir jetzt gerade Gedanken ob es wirklich die Pubertät ist oder ob es doch an mir liegt. :???

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Cemarea

Amélie wird ja nun 10 Monate alt und sicher könnte man das ein oder andere Mal ihr Verhalten als Pupertät auslegen oder bezeichnen... ABER wenn ich an Phoebe in dem Alter denke, da liegen Welten dazwischen. Phoebe hat grundsätzlich ALLES ignoriert in der Pupertät, ist strikt nach ihrem Kopf gegangen und hat mir monatelang graue Haare

beschert.. die war sowas von: ICH MACH WAS ICH WILL- ENDE drauf, da ist man gegen Wände gelaufe.

Amélie dagegen benötigt nur mal einen etwas schärferen Ton und schon ist die wieder ganz in der Spur...

Kann jetzt sein, dass der Goldi oder "mein" Goldi pflegeleicht ist.. meine Schlittenhunde allesamt waren dagegen "Ausgeburten der Hölle" und da gingen Wochen ins Land bis die sich wieder aus das Wesentliche besonnen haben.. klar testen tun die so oder so länger wobei - meine Senioren mit 9 und knapp 10 Jahre sind jetzt aus der Puptertät raus und pflegeleicht :D

Mion ist wohl mit 5 noch in einem Anflug von Übermut behaftet aber die Goldi-Maus ist ein Traum von NICHT-pupertierend

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Dein Golden Mädel ist bestimmt super aaaaaaaber pubertiert hat Arvid in dem Alter auch noch gar nicht :)

So mit 18 Monaten musste die ein oder andere Ansage deutlicher Ausfallen. :)

Aber er blieb was er ist einfach zum knutschen.

Jules wurde einfach ruhiger mit 3-4 den letzten Pflegi dem mangelt es an Struktur zuhause .

Sein Verhalten wirkt sicher manchmal pubertär aber eigentlich brauch er vor allem Regeln.

LgBJ

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kamiko
Originalbeitrag

Achso, es kam die Frage wie alt er ist. Er ist jetzt ca. 7,5 Monate.

Eure Hunde sind alle irgendwie ein wenig älter und pubertierend. Mache mir jetzt gerade Gedanken ob es wirklich die Pubertät ist oder ob es doch an mir liegt. :???

Mit 7,5 Monaten ist deiner noch total im Gehirn-Autobahn-Umbau.

Da hinterfragt er einfach, ob das was du an Regeln und Erziehung einfliessen laesst wirklich dein Ernst ist. :)

Er fragt das ab, weil er an deiner Reaktion darauf erkennen kann, ob es noetig ist dieses Wissen/gewuenschte Verhalten deinerseits abzuspeichern oder auf den Muell zu werfen.

Nur notwendige und fuer ihn verstaendliche Dinge kann er auch in seinem Nervengeflecht-Umbau dann sinnvoll abspeichern.

Sagen wir mal, er hat grad die Grossbaustelle und je nachdem, welcher Bereich gerade betroffen ist, geraten da gelernte Dinge schonmal kurze Zeit vollends in den Hintergrund, um bei abgeschlossenem Umbau wieder wie immer abrufbar zu sein.

Er selektiert gerade nur nach wichtig/unwichtig, von dir erwuenscht/unerwuenscht.

Bei "aelteren", dem Kalender nach augenscheinlich erwachsenen Hunden, wird trotzdem hin und wieder auch nochmal nachgefragt, quasi als Absicherung und zum Vertiefen deiner Erziehung.

An dir liegt, wie gut und klar dein Hund abspeichern und selektieren kann zwischen erwuenscht/unerwuenscht. :)

Da musst du ihm ne klare, konsequente, rote Linie vorleben und auch an manchen Tagen mal die Zaehne zusammenbeissen,nachsichtig sein und Verstaendnis fuer sein Verhalten haben.

Er arbeitet grad im Koepfchen auf Hochtouren und kann da schonmal die Benimm-Regeln vergessen :so

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