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Plötzliche Aggression gegen mich. Hoffnungslos?


Samir

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Hallo,

Jetzt hab ich 1 Jahr nichts mehr geschrieben und komm jetzt mit einem Anliegen, dass mich extrem verunsichert. :(

Wird leider etwas länger, da ich so viel Infos wie möglich geben möchte.

Ich arbeite in einer Jugendhilfeeinrichtung, in der ich meinen Hund Samir mitnehmen darf. Dort lebt auch ein Labrador, mit dem Samir sich gut versteht, allerdings sind beide unkastriert und Milow der Labbi akzeptiert ihn soweit, hatte aber auch schon eine Auseinandersetzung mit Samir, der sich allerdings sofort unterwirft und somit gibt's auch keine großen Probleme.

Seit 2 Wochen hat meine Chefin einen neuen Hund. Einen Golden Retriever- Setter Mix, ziemlich groß. Er ist super lieb gewesen, ich war dann ein paar Mal mit ihm spazieren. Kommandos ignoriert er oft( wenn ich ihn rufe, Sitz wenn ich ihn anleinen möchte, usw...)Eigentlich bin ich sehr konsequent und lasse das nicht durchgehen, bei einem fremden Hund der so groß ist, bin ich allerdings etwas vorsichtiger. Sein vorheriger Besitzer hat sich gut gekümmert und musste ihn weggeben, wollte ihn aber nicht ins Tierheim bringen und hat bei uns nachgefragt. Meine Chefin hat angeboten ihn übers Wochenende zu nehmen um zu testen wie de Hunde miteinander klarkommen, daraus wurden allerdings jetzt 2 Wochen, da wir das an einem Wochenende nicht über Knie brechen wollten.

Wir haben die drei erstmal 5 Tage getrennt voneinander gehalten, was gut möglich war, da viiiel Platz vorhanden ist und das Haus meherer Ausgänge hat (ehemaliges Hotel) Irgendwann ist er Labbi dann aber sehr verunsichert gewesen, da er den Hund gerochen, aber nicht gesehen hat. Wir haben dann beschlossen Kontakt herzustellen auf einem neutralen Gebiet. Mit Samir hatte der Retriever schon Kontakt und es lief gut, da Samir schnell beschwichtigt hat und somit lief alles super. Bei dem Labbi waren wir uns nicht sicher, da er extremes Revierverhalten zeigt.

Das Zusammentreffen von den beiden lief teilweise heftig ab. Sie haben sich im ersten Moment verbissen, dann hat recht schnell einer nachgegeben und wir sind noch locker eine Stunde gelaufen und beide waren sehr friedlich. Der Retriever hatte aber eine Schramme unterm Ohr die leicht eiterte. Wir beschlossen am nächsten Tag zum TA zu fahren, ums abklären zu lassen und ich hab noch am selben Abend seine Wunde mit Kamillentee gesäubert. Es war aber nichts tragisches.

Am nächsten Tag bin ich zu ihm in den Flur und er hat mich seeehr seeehr böse angeknurrt. Ich bin sofort stehengeblieben, hab seinen Namen gesagt, mit ihm gesprochen usw, doch er hat sich richtig reingesteigert und aus tiefster Kehle geknurrt, ich bin rückwärts raus und hab meine Chefin angerufen. Sie war total geschockt und meinte er wäre beim TA lammfromm gewesen, hat alles sauber machen lassen und ausspülen lassen und es wäre alles in Ordnung gewesen. Sie wäre total platt, wie toll er mitgemacht hat :kaffee:

Ich hab ihr dann gesagt, dass es ja auch daran liegen könnte, das er evtl Schmerzen hat und mich vielleicht im Flur nicht erkannt hat. Sie ist mit mir nochmal in den Flur gegangen, er hat sie freudig begrüßt und gewedelt. Sobald er mich gesehen hat, hat er sich fast verschluckt vor Knurren. Sie hat ihn sofort zurechtgewiesen. Er hat dann irgendwann aufgehört. Zu ihr ist er ganz lieb und freundlich. Sobald er mich sieht wieder volle Aggression.

Sie hat ihn hoch in ihre Wohnung, doch dort war es fast schlimmer. Ich hab ihm Leckerlies gegeben und er war sofort freundlich und wedelte, hat Sitz, Platz gemacht. Sobald die Leckerlies leer waren, hat er wieder geknurrt. Mir schien, als wäre er erst erschrocken, als wenn er vergessen hätte, dass er mich eigentlich doof findet. :??? Wir sind dann Abends noch zusammen weggegangen, er hat sich ständig nach mir umgeschaut und war extrem unsicher. Ich glaube auch das er echt Angst vor mir hat, aber wieso??? :???

Bei der Beißerei bin ich nicht dazwischen, beim Saubermachen der Wunde hat er auch keinen Mucks von sich gegeben, war alles ok. :(

Doch jetzt ist er so aggressiv, dass ich echt Angst vor ihm hab, er ist um die 65-70 cm groß, also kein kleiner Brocken. Kennt ihr "Cujo" von Stephen King? Einen Moment hab ich mich so gefühlt, als im im Flur stand und er so gegrollt hat, ich hab richtig Angst bekommen. Zu den Jugendlichen hat er im Moment gar keinen Kontakt, wir wollten ihn eigentlich erst ankommen lassen und schauen wies mit den 2 Rüden klappt.

Meine Chefin will ihn auch sofort wieder weggeben, wenn er das Verhalten gegen mich nicht einstellt, ich merke aber, dass sie ihn schon sehr ins Herz geschlossen hat und einfach aufgeben möchte ich auch nicht. Nächste Woche kommt mein Hundetrainer aus dem Urlaub, den ich auch fragen werde, was ich machen soll.

heute muss ich wieder zur Arbeit und ich hatte die Idee einen Maulkorb mitzunehmen und erstmal mit ihm spazieren zu gehen, damit er viel Zeit mit mir alleine verbringt und ich ihn auch füttern werde. Ich will ihn auch nicht so stressen, aber das Verhalten einfach ignorieren kann ich auch nicht, weil ich auf die Hunde aufpassen muss, wenn meine Chefin im Urlaub ist. Mich hat noch nie ein Hund so angeknurrt, deswegen bin ich im Moment etwas überfordert mit der Situation, ich kann ihn nämlich gar nicht einschätzen. Vielleicht hatte er beim Säubern total Schmerzen und hat nichts gezeigt, hat das aber jetzt mit mir verbunden?

Kennt sich jemand mit so einem Verhalten aus? Kann man da überhaupt noch etwas retten oder ist es hoffnungslos und er wird das nicht abstellen?

:(

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Von Deinem Problem mit dem Hund mal ganz abgesehen...

Ich finde es höchst unverantwortlich den Jugendlichen in der Einrichtung gegenüber, einen Hund mit diesem Problem dort unterzubringen.

Keiner weiß, wie sich das entwickelt und ihr tragt ja die Verantwortung für die Menschen in der Einrichtung, seid ihr euch dessen bewußt?

Einen Hundetrainer hinzuziehen ist sicher eine gute Idee, aber zunächst würde ich erst mal den Hund ganz aus der Einrichtung nehmen.

LG Gudrun

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Ich hatte doch geschrieben das sie GETRENNT sind. Die Jugendlichen sind in einem ganz anderen Haus untergebracht wie der Hund. Sie haben nichtmal bemerkt, dass er da ist. Das Haus ist in verschiedene Komplexe unterterteilt. Die Jugendlichen (sind nur 2 im Moment) haben einen ganz eigenen Bereich und nur der Labbi und mein Hund haben Kontakt zu ihnen, da gibt's ja auch null Probleme.

Der Labbi ist den Tag über bei mir und den Jugendlichen und der Retriever bei meiner Chefin in der Wohnung oder unten im großen Flur, zu dem nur ich oder meine Chefin Zugriff haben.

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Ich würde ihn auch vielleicht mal gründlich vom Tierarzt durchchecken lassen!

Von einem Tag auf den anderen so eine Änderung würde ich evtl. nicht unbedingt nur auf eine Erziehungssache schieben! :think:

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Aber wieso dann nur gegen mich?

Der TA hatte ja alle Werte von anderen Untersuchungen vorliegen, er ist seit 4 Jahren der TA von dem Hund und kennt ihn auch. Blutwerte wurden vor nicht allzu langer Zeit gemacht und er hat ihn überall abgetastet um noch andere Verletzungen auszuschließen. Zu meiner Chefin zeigt er völlig "normales" Verhalten. Ich hab das Gefühl, dass er mich mit etwas Schlimmen verbindet ohne das ich es gemerkt habe.

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Ich denke du hast ihn in dem Flur nur noch mehr provoziert als du ihn angesprochen hast. Du scheinst für ihn negativ belegt zu sein und dementsprechend musst du ihm zeigen, dass du harmlos bist und eben nicht noch weiter provozieren.

Ich habe einen Hund der genau dieses Verhalten zeigt und muss sagen, wenn man sich richtig verhält, dann lässt sich das in Sekunden auflösen.

Bei meiner gilt vor allem nicht ansprechen und nicht ansehen, am besten den Rücken zudrehen und hinsetzen, man merkt wie sie sich direkt entspannt!

Füttern ist so ne Sache, kann sein, dass es blöd läuft und er nach deiner Hand schnappt, da wäre ich wirklich vorsichtig.

Das ist zumindest meine Interpretation, allerdings basiert die natürlich auf den Erfahrungen mit meinem Hund, es muss also nicht zwingend so sein.

Wie immer wäre es empfehlenswert einen Trainer direkt auf die Situation drauf schauen zu lassen ;)

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Ganz doofe Frage vielleicht - hattest du ggf. einen besonderen Geruch an dir? Desinfektionsmittel oder irgendwas...?

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Ich denke du hast ihn in dem Flur nur noch mehr provoziert als du ihn angesprochen hast. Du scheinst für ihn negativ belegt zu sein und dementsprechend musst du ihm zeigen, dass du harmlos bist und eben nicht noch weiter provozieren.

so hab ich das noch gar nicht gesehen, ich hab mit ruhiger Stimme gesprochen und einfach seinen Namen gesagt und ruhig und freundlich gesagt "Alles ok"

Hab eigentlich gedacht, vielleicht erkennt er mich nur nicht und wenn ich spreche, wird es besser, aber ich werde versuchen, ihn nicht direkt anzusprechen. Angeschaut hab ich ihn nicht und hab mich seitlich zu ihm gedreht, er war auch ca. 4 Meter von mir weggestanden.

Er hat die Leckerlies gesehen und ist schwanzwedelnd auf mich zu, deshalb hab ich mir da auch keine Sorgen gemacht, er war ganz vorsichtig, nur eben nicht mehr, als sie leer waren. :???

Taringa das hab ich auch gedacht, dass ich ihn an etwas erinnert habe oder ihm wehgetan habe ohne es gemerkt zu haben. Frage wäre, wie ich ihm beibringe, das ich keine Bedrohung bin?

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Originalbeitrag

Ich hab das Gefühl, dass er mich mit etwas Schlimmen verbindet ohne das ich es gemerkt habe.

Das ging mir jetzt gleich durch den Kopf, dass ihm beim saubermachen irgendwas weh getan oder gestört hat und das verbindet er jetzt mit dir. Er hat dich ja schon angeknurrt, bevor du ihn angesprochen hast.

Ich denke auch, dass es das Beste ist, einen Trainer zu holen,der sich das direkt ansieht.

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Hm, ich würde auf jeden Fall mit dem Trainer an die Sache gehen, bzw auf seinen/ihren Rat hören.

Ganz generell ist es wirklich schwer gerade so etwas über das Forum zu klären, denn es könnte so vieles sein.

Möglich dass er dich gruselig findet, oder dich aus seiner Umgebung weg haben will. Daher ist es durchaus auch möglich, dass die Idee mit dem Maulkorb auch nach hinten losgeht :think:

Mein Bauch würde sagen, den Hund so wenig wie möglich beachten, sein Knurren nicht ignorieren, aber auch nicht zurückweichen oder es ansprechen oder versuchen zu unterbinden.

Mein Bauch (der ja leider nicht dabei ist, daher nur unter großem Vorbehalt!) sagt, wenn er knurrt einen Bogen gehen, aber nicht den Rückzug antreten, dein Ziel verfolgen (sofern das möglich ist! Enger Flur ist da wohl eher ein Problem) aber den Abstand zum Hund wählen, bei dem er sich noch wohl fühlt.

Und dann Zeit geben. Ihn erkennen lassen, dass du zur Einrichtung gehörst und ihm generell eher neutral gegenüber eingestellt bist.

Ganz gefährlich finde ich das unterbinden der Knurrerei, sofern es sich dabei um eine Art "Abmahnung" des Hundes handelt. (man kann ja auch unterbinden indem man ihn nicht "bestraft", sondern wegführt oder so... daher)

Hunde die nicht knurren dürfen, sind nicht automatisch friedlich, und nicht automatisch ist ihr Auslösreiz plötzlich nicht mehr da. Mein Hund zB knurrt fast nie - der happst gleich zu.

Knurren ist eine Warnung, und man sollte sie auch ernst nehmen und sehen, ob man den Grund für die Warnung findet. Also analysieren ob es an dir als Person liegt, oder an der Entfernung zu ihm, oder an deinem Geruch, oder oder oder.

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