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Euer Hund soll Euch vertrauen, aber vertraut Ihr auch eurem Hund ?


gast

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Ich finde die Frage hat ihre Tücken, oder der Begriff "Vertrauen". Das ist so ein romantischer menschlicher Gedanke ..oder Wunsch.

Jemandem vertrauen... was heißt das denn? Dass ich ihn einschätzen kann, seine Handlungen ungefähr voraussagen, dass ich glaube, dass er ehrlich zu mir ist, dass ich glaube, dass er mir wohlgesonnen ist. Dass ich nicht an seiner Integrität zweifle.
So würde ich das bezogen auf Menschen beschreiben, dieses : ich vertraue dir.


Aber bei Hunden?

 

Vetrauen = Kennen


Ist das alles?
Ich kenne auch etliche Wesen, denen ich nicht vertraue (eben weil ich sie kenne)  :unsure:

 

Ich kann bei meinem Hund darauf vertrauen, dass sie mir wohlgesonnen ist (tu ich)

Dass sie sich in meiner Gegenwart wohl fühlt (tu ich)

Dass sie ehrlich ist (tu ich, aber das sind alle Hunde)

Dass sie nichts und niemanden je verletzen wird (tu ich nicht)

Dass sie ihre erlernten Regeln einhält (tu ich 98%ig)

Dass ich ihr Verhalten voraussehen kann (tu ich 70%ig)

Dass sie keine anderen Tiere tötet (tu ich nicht)

Dass sie .........ja, was noch alles?

 

In meinen Augen gibt es zumindest in Bezug auf meinen Hund nicht DAS Vertrauen.

Wobei, zu meiner erste Hündin hätte ich gesagt, ja, dir vertraue ich blind. Aber das war kein richtiger Hund, das war ein Engel ^_^

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Man muss sich auch immer klar machen, wie ein Hund Vertrauen zum Menschen erlernt hat und was er mitbringt.

 

Habe ich einen Hund von einem verantwortungsvollen Züchter übernommen, der ihn gut sozialisiert und geprägt hat, ist das Vertrauen zum Menschen schon da.

 

Übernehme ich einen Tierschutzhund/Auslandshund, der womöglich gar nicht oder kaum geprägt oder sozialisiert wurde, muss das Vertrauen erst wachsen. Da habe ich einen ganz anderen Einstieg, als beim Züchterhund.

 

Wenn man dann aber so ein "Seelchen" an seiner Seite hat, die durch alle alltäglichen und nicht alltäglichen Situationen erst durchgeführt werden muss, ist es das Schönste zu sehen, wie sich der Hund dem Menschen immer mehr und mehr anvertraut. Die Angst, die dem Hund im Wege steht, bröckelt und der Hund öffnet sich mehr und mehr.

Er lernt, du beschützt mich, du Mensch beherrscht die Situation, du gehst auf mich und mein Problem ein und auch wenn ich anfangs nicht immer kapiere, was hier vor sich geht (das bezieht sich jetzt viel auf Umweltreize), gehe ich immer mehr und mehr mit dir da durch.

 

Ein Hund der keine Nähe zum Menschen kannte, kommt dann irgendwann auf einen zu und zeigt, dass er nicht nur Kontakt toleriert, sondern das diese Nähe sogar gewünscht wird von ihm.

 

Wenn man das mal erlebt hat, wie ein Hund immer mehr und mehr aufblüht und einem seine kleine Seele schenkt, weiß man was Vertrauen heißt und das durfte ich hier zwei Mal bei meinen Tierschutzhunden erleben.

 

Wenn ich dabei an unsere Fly denke, die 2 Jahre alt war, wie sie zu uns kam, hat es 1 Jahr gedauert, bis sie sich so weit geöffnet hat, von sich aus und ohne Aufforderung zu mir zum Streicheln zu kommen, aber dieses Jahr und darauf warten, hat  sich sowas von gelohnt, das will ich gar nicht missen.

 

Vertrauen muss wachsen und da gebe nicht ich das Tempo vor, sondern der Hund. :)

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Benutzte nun trotzdem mal den Begriff "Vertrauen" auch wenn ich ihn vielleicht sonst auch anders umschreiben würde.

 

Aber grundsätzlich habe ich mir darüber auch schon Gedanken gemacht. Mal als Beispiel - 

 

als Zlavia aus dem TH kam, hat man uns ein bißchen was erzählt über sie und ihre sehr misstrauische Art Fremden und besonders Männern gegenüber. Sie war im ganz harten Winter im TH in Frankreich mal ein paar Tage auf einer PS, dort hat sie die Mutter ihres Pflegefrauchens in die Hand geschnappt / nach der Hand geschnappt - das wusste man eben nicht genau und das macht aber schon einen großen Unterschied (das wars dann auch für sie mit Überwintern im warmen)...  

Sie aber dann auch hier solche Attacken gestartet gegen Hände, die ihr zu nahe kamen, Sie hat NIE in die Hand geschnappt, nur in die Luft - also nur klar gesagt, daß sie nicht angefasst werden möchte. Aber ich bin jedesmal in volle Panik verfallen, da ich ja nicht wusste, ob, wenn die Hand trotzdem näher kommt, nicht doch mehr passiert. 

 

Kurzum - ich habe ihr da NICHT vertraut.

 

Wenn wir draussen beim Gassi mal stehenbleiben und uns unterhalten, bitte ich auch immer darum, sie nicht anfzufassen (komisch wie viele Hundebesitzer das nicht wissen und meinen Hund immer mit der Hand von vorne "bedrohen"  :think: ). Aber ich vertraue ihr da mittlerweile zu 99%, daß sie lediglich sagt "ich mag das nicht, behalte deine Hände gefälligst bei dir".....Das 1% ist nicht die Angst, daß doch was passiert, es steht lediglich für die Vorsicht die man aus Verantwortung trotzdem immer walten lassen muß. 

 

Und die Hände, die ihr sehr unheimlich sind, werden weniger!  Und ich sehe an ihren Gesten & Blicken, daß sie auch anders reagiert, wenn sie spürt, daß ich ihr da mehr Vertrauen entgegenbringe :) . Und sie zeigt auch deutlich, wer sie GERNE anfassen darf!

 

100% vertraue ich ihr z.B.  wenn Essen auf dem niedrigen Tisch steht und sie alleine in Raum ist - sie würde es nie klauen (behaupte ich jetzt mal  ;) ). 

 

Wir lernen also, uns zu vertrauen.

 

Meiner vorherigen Hündin habe ich, zumindest ab dem Alter, als sie aus der Pubertät raus war, total vertraut.

Egal ob mit Hund, Kind, Mensch. Aber sie bekam ich mit 5 Wochen (sonst hätte sie nicht überlebt), da war ein ganz anderes "Urvertrauen" da, sie war sehr klein und schlief als Würmchen mit im Bett, bis sie fit genug war.

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aber was heißt denn vertauen haben? dass man davon ausgeht, dass der Hund lieb ist? na dann vertraue ich meinen Hunden nur bedingt... denn "lieb" sind sie garantiert nicht immer ;)

 

wieso ich trotzdem sage, dass ich ihnen vertraue? weil ich weiß, dass sie mir kommunizieren, wenn was nicht stimmt... wenn sie nicht angefasst werden möchte, wenn sie einen Hund doof finden etc.

 

sie müssen nicht immer nett sein, nur deutlich :)

 

einem meiner Gasthunde vertraue ich nicht :D da weiß ich, dass er schnappt, wenn ihm was nicht passt und ich kenne ihn nicht gut genug um zu wissen, wann es so weit ist ;) aber er vertraut mir eben auch nur bedingt... ich denke, das wird schon noch kommen...

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Ich vertraue Lupo zu 99% - das eine % Unsicherheit bleibt meiner Meinung nach immer. Er ist nun mal ein Lebewesen,

er hat seinen eigenen Kopf und Triebe. Da ich mir dessen bewusst bin, gehe ich kein unnötiges Risiko ein..

 

Beispiel: Lupo läuft eigentlich überall frei und gehorcht auch gut - trotzdem kommt er an der Straße an die Leine.

Er jagt zwar auch keine Katzen, die vor ihm über die Straße flitzen-aber weiß man´s immer zu 100%? Ich nicht. :D

 

Ich vertraue ihm zu 100% was Hunde und andere Tiere angeht. Er ist einfach friedlich, geht Streit aus´m Weg, lässt

sich nicht provozieren. Mit meinen anderen Haustieren, und denen meiner Freunde, ist er ganz wunderbar.

Er lief mit meinen Kaninchen frei im Garten und legte sich mittenrein zum Pennen, mein Streifenhörnchen ist auf

ihm rumgehüpft und er liebt Pferde :)

Was Kinder / andere Menschen angeht, kann ich ihm zu 99,9% vertrauen. So lange man ihm nicht weh tut,

ist er ne unheimlich nette,geduldige Seele. Nervt es ihn oder ein Kind ist etwas ungeschickt, geht er weg.

Ich hab ihn trotzdem immer im Auge - vor allem zu seinem Schutz.

 

Meiner Gasthündin (Shepherd) vertraue ich 0,00%. Sie ist ne zickige Diva, Sichtjäger (499 Vögel sind langweilig-aber der 500ste,

der isses dann!) Mit Kindern und Fremden muss man auch aufpassen. Andere Hunde sind immer wieder ein Rätselspiel.

Ansonsten aber ne ganz Liebe :P

 

Dem Hund eines Freundes traue ich auch nicht. Rotti-Bullterriermix mit, sagen wir mal - ungenügender Erziehung.

Der Hund wiegt 50kg und steht null unter Kontrolle. 2 Kaninchen hat er auch schon parat gemacht, andere Hunde fixiert er gern.

Er starrt Lupo auch gern so merkwürdig an- ich lasse ihn nicht mit ihm zusammen, ist so´n Bauchgefühl. Mir ist der Hund einfach

unsympathisch. Könnte daran liegen, dass er mir als Junghund mal mit gefletschten Zähnen Richtung Gesicht gesprungen ist..

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snoopy1997

Ich vertraue Balu zu 100%,

allerdings definiere ich vertrauen so dass er im Ernstfall so reagiert wie ich das möchte, oder aber auch wenn er genau in dem Fall nicht das tut. Ein Hund hat viel bessere Sinne als ein Mensch.

Also ich vertraue auf seine Entscheidungen im Ernstfall 100% egal wie diese ausfällt. Ich weiß dass er nie unüberlegt handelt.

 

Lg

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Es ist toll, was ihr alles so schreiben könnt, ich beneide euch echt sehr darum.

Ich glaube, man kann nur dann seinem Hund vertrauen, wenn man sich selbst vertraut und das ist in meinen Augen die große Kunst.

Ich kenne mein Blümchen seit Geburt und habe sie seit dieser Zeit begleitet und aus ihr ist heute ein wunderbarer Hund geworden.

Manchmal denke ich, dass ich ihr unglaubliches Vertrauen gar nicht " verdient " habe weil ich oftmals unsicher bin und meine Handlungen hinterfrage.

Aber ich wachse und lerne mit ihr und so blöd das klingt, dadurch wird mein Vertrauen zu Blümchen immer größer.

Ich will damit sagen, je mehr ich mir selbst vertraue, um so mehr vertraue ich meinem Hund.

Ich habe so einen tollen Hund, auch mit Ecken und Kanten und diesen Hund hat mir der Himmel geschenkt!

Blümchen "zwingt " mich jeden Tag über meine Ängste und Defizite nachzudenken und über meinen Schatten zu springen.

Ich liebe meine verrückte Maus und vertraue mir und damit ihr immer ein kleines Stückchen mehr. :knutsch

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Gut, ich finde es Gut das Ihr so viele Seiten des Vertrauens hier so von verschiedenen Seiten beleuchtet habt.

 

Ist Vertrauen nicht der wichtigste Teil der Bindungsarbeit ? Ich finde schon.

 

Ich denke auch das durch die richtige Vertrauensbasis die Körpersprache vom Hund besser zu deuten ist.

 

Dass Bedeutet wiederum das ich meinen Hund mit weniger Komandos führen kann.

 

Weniger Komandos, bringt das nicht auch dem Hund mehr Selbstvertrauen ? Ein Hund mit entsprechendem Selbstvertrauen ist der nicht auch Stabiler, besser einzuschätzen und auch ruhiger zu Führen ?

 

Ok, vlt. bin ich auch nur von unserem Durchgeknallten Setter verwöhnt oder noch viel schlimmer der Kerl hat mich vers... . :P:D :D

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