Haben eure Tiere euch etwas über euch beigebracht?

[Joss the Dog]

Nun habe ich mich ja ca. 2 Jahre lang recht intensiv mit dem Thema Hund beschäftigt, natürlich kommen in dieser Zeit unweigerlich Erkenntnisse über mich selbst

Dass ich teilweise zu ungeduldig bin, aber das wusste ich vorher schon

Dass ich auch gerne mal zu schnel aus der Haut fahre und wie mein Hund damals Fahrradfahrer anpöbele

( *hust )

Dass ich kontaktfreudig bin, nicht wirklich memmig ( Joss muss ja immer raus, egal, wie es mir geht ) usw...

Es sind so viele kleine Dinge, die die Hunde uns ständig immer wieder über uns zeigen, wie jeder, der mit uns in einem solch engen Kontakt steht. Bin mir sicher, dass es fast allen so gehen wird, manchmal merkt man vielleicht auch gar nicht , dass der Hund gerade wieder einen Denkanstoss gegeben hat

Mir am Wichtigsten ist: er hat mir gezeigt, dass man einfach auch mal etwas genießen kann, mit unverfälschter Freude und mit ganz viel Herz. Die Probleme von gestern sind nicht mehr wichtig und die Probleme von morgen kommen noch

Diese Momente des Genießens sind meinem Partner und mir sehr wichtig, und das ist etwas, was vor Allem mein glücklicher und lustiger, herzensguter und fröhlicher Joss uns transportiert hat, wenn auch eher unbewusst bewusst

[gast]

Hannah hat mir unglaublich viel gezeigt.

Vor Hannah konnte ich niemandem in die Augen sehen, war unsicher und habe leicht gestottert. Das hat Hannah mir sofort quittiert indem sie auf Angriff ging.

Ich musste also schnell zu mehr Selbstbewusstsein kommen, denn ansonsten habe ich ein riesiges Problem.

Außerdem war es mir mega unangenehm mit Hannah raus zu gehen, weil sie jederzeit so rumgekreischt hat. Also musste ich schnell lernen das mir egal ist was andere Menschen von mir denken.

 

Als ich das dann wirklich mal verstanden hatte ging es sofort bergauf. Hannah wurde ruhiger, ich selbstbewusster. Es ist heute noch ein täglicher Kampf mit mir selbst, aber es wird.

 

Barney hat mir geholfen besonnener zu sein. Ich bin sehr emotional und damit kann er nicht. Sobald die Emotionen zu stark werden, egal in welche Richtung, ergreift er die Flucht. Also musste ich auch das ändern.

 

Meine Hunde helfen mir jeden Tag. Sie sind mein Spiegel. 

 

Bei Hannah ist es schon fast zu krass. Wenn ich Rückenschmerzen habe humpelt sie. Wenn ich krank bin ist sie schlapp. Das ist auch für sie nicht gesund....

[gast]

Mir hat mal eine Hundetrainerin geraten, auch mal jemand anderen was mit der Chrystal machen zu lassen, weil ich zu nahe an ihr dran wäre. Chrystal ist also sehr eng an mir dran und hat sehr viele Verhaltensweisen von mir übernommen. Kein Wunder, wir waren ja auch die ersten 2 Jahre ganz alleine. Blöderweise muss man sagen, aus dieser Sicht. Und sie reagiert sehr direkt darauf, wie ich drauf bin.

 

Gestern war ich entspannt - also ist auch die Chrystal entspannt an zwei kläffenden Hunden vorbeigegangen. Das tut sie definitiv nicht, wenn ich unentspannt bin.

 

Chrystal mag die Menschen, die ich auch mag und diejenigen, die ich nicht mag, die mag sie auch nicht und: das finde ich sehr krass: Es gibt hier einen Typen, den ich überhaupt nicht leiden kann. Wenn ich dabei bin, dann ist die Chrystal sehr unfreundlichen zu ihm. Bin ich nicht dabei, lässt sie sich sogar anfassen von dem.

 

Also ich glaube, dass Hunde haupsächlich die Menschen spiegeln, mit denen sie eng verbunden sind.

[KleinEmma]

Richtig bewusst geworden, dass Hunde einen spiegeln, ist mir das erst mit Kimba, meiner vorigen Hündin. Ich war damals oft ziemlich angepasst und wollte auch nicht auffallen. Jo und dann kam Kimba in mein Leben, die alles andere als angepasst war und mit ihrem Verhalten arg auffiel . Diese kleine Zicke war dann auch noch immun gegen Kommandos. 

 

Es war nicht einfach für mich, aber ich hatte sie mir nun mal ausgesucht und mein Herz hing auch sehr an ihr. Im Laufe der Jahre lernte ich somit, zu ihr zu stehen und dadurch auch zu mir zu stehen. Ich war nicht mehr angepasst, mir wurde das Gerede der anderen egal und ich lerne das Loslassen. 

Dann trat Emma in mein Leben, das totale Gegenteil von Kimba. Sie spiegelt immens meine hochsensible Art und dadurch lerne ich nun, genau damit besser umzugehen: Auf der einen Seite genau das zu akzeptieren, auf der anderen Seite mir genügend Oasen im Alltag einzubauen, um innerlich wieder zur Ruhe zu kommen. 

[Gast Fangmich]

Tanja - sorry. Da sollte nur einer von beiden Texten von mir rein. Hatte Verbindungsprobleme und dachte, ein Text wäre weg...

[Cassya]

Wow! Das sind tolle Berichte von euch, vielen Dank!

Doppelt hält besser [emoji6]

Da kann die Arbeit ja nur noch gut werden [emoji6]

[gast]

Da kann die Arbeit ja nur noch gut werden [emoji6]

Kannst/darfst du dann das Ergebnis zeigen oder davon berichten…? *Neugier*

[gast]

An dem, wie sich die Chrystal beim Morgen-Gassi verhält kann ich ablesen, wie mein Tag wird. Ist sie nervös, leicht reizbar, zieht an der Leine, läuft ständig von links  nach rechts: Dann bleibe ich lieber gleich daheim. Dann wird der Tag nicht gut.

 

Ist sie entspannt, schnuppert viel, macht in Ruhe ihr Geschäftchen - dann wird es ein guter Tag.

 

Und das liegt nicht daran, wie die Maus sich verhält sondern daran, dass die Maus schon weiß, wie es mir an dem Tag geht bevor ich es weiß.

 

Die Ergebnisse Deiner Arbeit würden mich auch sehr interessieren - zur Not müssen wir dann halt Deinen Bestseller kaufen

[gast]

Ich bin echt fasziniert, wie feinfühlig eure Hunde teils sind.

Da ist mein Hund total "immun" gegen meine "Gefühlsschwankungen". Also bin ich traurig, dann liegt er wo rum. Freue ich mich, dann liegt er wo rum.

Keine Ahnung ob das damit zusammen hängt, dass er einfach seine erste Zeit im Auffanglager war.

Mir ist es egal. Ich nehme ihn so wie er ist.

Und heute Früh hat er mir ein ganz besonderes Geschenk gemacht: Er ist von sich aus zu mir auf's Sofa gekommen und hat sich mit seinem Hintern an mich gelegt!

Ich habe noch immer ein Dauergrinsen im Gesicht.

[gast]

tauschen? Hätte gerne einen etwas ausgeglicheneren Hund.