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Sexuelle Aggression


Sommerregen135

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Sommerregen135

Hallo zusammen,

 

bei meinem ist ja vor ein paar Wochen SDU diagnostiziert worden und er hat sich ja seitdem schon deutlich gebessert.

 

Aber mit Rüden, insbesondere Jungrüden oder im Spiel mit einer Hündin und es kommt dann ein Rüde hinzu, gibt es immer wieder Ärger und ich vermute hier sehr stark eine sexuelle Aggression.

 

Wie sieht es bei euren aus und hat jemand Erfahrungen mit dem Hormonchip gerade unter Anwendung bei sexueller Aggression?

 

 

 

 

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Man müsste ausprobieren, ob es "nur" hormonell bedingt ist, zumeist ist es aber in diesem Alter bereits ein manifestiertes erworbenes Verhalten, ursprünglich evtl.  hormonell bedingt.

Da wird man es doch erzieherisch lösen müssen, wenn die (chemische) Kastration nicht hilft.

 

Ich kenne einen Rüden, bei dem man in diesem Alter diese Problematik durch Kastration beseitigen wollte, hat nicht geklappt.

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Mein Rüde hatte/ hat sexuell motivierte Aggressionen gezeigt. Intakte Rüden dürften nicht zu nahe kommen, bei jeder kleinsten Provokation (und wenn sie nur Rassebdingt war, wie zB hoch getragene Rute), ist er zu seiner Hochzeit nach vorn gegangen. Zudem hatte er bei vielen Hunden stress bekommen mit Durchfall als Folge.

Nur kastrieren hätte wohl nicht geholfen.

Ich habe zuerst mit ihm gearbeitet. Ihm gezeigt das will ich nicht und ihm einen Ausweg geboten. Da er starken "Beutetrieb" hat, habe ich mit einer Beißwurst (Lunte/ Triebstange ect) gearbeitet. Zuerst in größeren Abstand um fremde Rüden, so dass er ansprechbar blieb.

 

Mit 3 hat er einen Chip bekommen. Ich wollte sehen ob es hilft. Zusammen  mit dem Training und siehe da, da hatten wir einen wirklichen Durchbruch. Ich konnte auch nach abklingen des Chips wieder entspannter gehen, das Alternativverhalten hat er gut angenommen.

Er ist nicht absolut entspannt gewesen. Nicht gut, aber es war ok.

Vor ein paar Monaten beim ´TA-Check meinte die TA ein Hoden ist etwas vergrößert. Kann man auch erstmal weiter beobachten.

Da ich vorher schon drei Rüden mit Hodentumoren hatte und etwas vorgeschädigt bin und mein Bratz gut auf den Chip reagiert hatte, haben wir ihn kastrieren lassen. Mit 4 1/2 Jahren.

 

Inzwischen ist er viel entspannter im Umgang mit anderen Hunden. Rüden werden entspannt umschifft von ihm, ohne Spielzeug. Rüden die provozieren wird erstmal gezeigt, dass er keinen Kontakt wünscht. Also Bürste bekommen und brummen. Das ist ok und da greife ich nicht ein. Lösen sich die beiden Rüden nicht, reicht in der Regel ein "weiter" und meiner geht dem Rüden aus dem Weg. Natürlich ist er kein sanftes Reh geworden, wenn sich einer prügeln will würde mein Bratz nicht ne sagen, aber sowas passiert doch ausgesprochen selten. Und er bleibt dabei abrufbar!

Hündinnen findet er noch immer super, aber er bekommt nicht gleich Durchfall und kann auch nach Begrüßung entspannt weiter gehen.

 

Ohne Training und viel Arbeit hätte die Kastra nix gebracht, aber der Chip hat uns enorm geholfen. Allein der stark gesunkene Stresspegel bei meinem Rüden bei Fremdhundekontakt, hat gezeigt dass die Kastra geholfen hat und sinnvoll war.

Aber ob das bei deinem Hund auch so ist kann natürlich niemand sagen. Ich würde auch erstmal den Chip probieren, denn ab ist ab ;)

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Sommerregen135

Danke Gatil und Piflo!

 

Ich hab mich jetzt erst mal für den Hormonchip entschieden. Mir kommt es so vor als kämpfe ich an zwei Fronten zum einen halt die SDU und auf der anderen Seite die hormonell bedingte "Aggression"...

 

Ich habe mich dafür entschieden, den Hormonchip setzen zu lassen, um zu sehen, ob ich richtig liege und die Probleme bzw. das "es gibt einen auf die Mütze" aufhören. Unterstützend natürlich mit einem "Auffrischkurs" in Sachen benehmen und Alternativen anbieten. Nur erziehungstechnisch ist das Problem einfach nicht in den Griff zu bekommen.

 

Ich erkenne meinen bei dir -Piflo- sehr wieder.... ;)

 

Ich wollte meinen nie kastrieren lassen... und nun das.... :(

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  • 3 Monate später...
Sommerregen135

Ich muss das Thema doch noch mal hoch holen (kämpfe ja an zwei Fronten, SDU und Hormonchip - Thema: Rüde riecht gut).

 

Nach setzen des Chips im Oktober 2014 lässt sich mittlerweile wohl sagen, dass es sich um ein erlerntes Verhalten handelt und nicht mehr rein hormongesteuert ist.

 

Die letzten Tage ist dieses Verhalten wieder sehr aufgeflammt und treibt mich in den Wahnsinn. :angry:

 

Was ich nicht weiß,ob es dem niedrigen Wert der SDU geschuldet ist, denn der ist abgefallen von 1,3 auf 1,1.

Eine Höherdosierung auf eine Tablette morgens und abends ist ja bereits erfolgt, aber scheint bisher keinerlei Wirkung zu zeigen.

 

Gestern kam uns ein Terrier entgegen und ich sag schon an einem anderen Hund, dass dieser Terrier dem richtig Stress gemacht hat und habe mich entschlossen einen kleinen Bogen zu geben. Gedacht war das mit Hund...

 

Wurde auch erst brav gefolgt, nur um dann um mich rum zu sausen und sich zu kloppen. Ist nur ein einziges Beispiel!

 

Er versucht im Moment jede Chance auszunutzen andere Hunde anzumotzen, anzustänkern bzw. echt zu provozieren!

 

Ich komme mir vor als habe ich Mr Jekyll and Hyde, der auf der einen Seite wirklich adäquat kommunizieren kann und auch der anderen Seite dieses "ausrastende Monster".

 

Mir steht es echt sonst wo und ich weiß nicht mehr wie ich ihn packen kann, um dieses Verhalten abzustellen oder einfach in vernünftige Bahnen zu lenken.

 

Ich bin vollkommen genervt und ich habe keine Lust auch nur einen Schritt mit ihm vor die Tür zu gehen, denn es ist nur Stress.

 

Seit gestern ist bei mir ein Schalter umgelegt und ich mag ihn nicht mal mehr beachten oder anfassen.

 

Ich ignoriere ihn komplett und alles andere wäre auch sehr verlogen und das würde er sowieso merken.

 

Im Moment würde ich am liebsten ohne ihn sein und weder das eine noch das andere ist bisher jemals vorgekommen.

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Ziemlich harte Worte.
Denk mal daran, der Hund will dich ja nicht ärgern.
Aus irgendwelchen Situationen heraus ist er halt angefangen, solche Situationen selber zu regeln.
Da dies Verhalten nicht von selbst aufkommt, würde ich mein Verhalten dem Hund gegenüber überdenken.
Gib ihm Sicherheit und provoziere solche Situationen vorerst nicht. Erlerne ihm ein Altenativverhalten an.
Oder am Besten, suche einen erfahrenen Trainer auf, der sich mit Leinenagression usw. auskennt.

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Sommerregen135

Ich versuche solche Situationen echt zu vermeiden und laufe in einem Radius von gefühlten 100 m und scanne die Gegend ab.

 

Nur manchmal werde ich in Situationen gebracht, wenn HH ihre Hunde  ohne Leine laufen lassen und ich diese blocken muss, weil das Abrufen dann nicht klappt, dann regt er sich natürlich auf. Aber alle Situationen kann man einfach nicht kontrollieren.

 

Ich stehe vor ihm, der Hund dahinter und es ist ihm sch... egal.

 

Diese Situationen sind nicht an der Leine, sondern ohne...

 

Ich weiß, dass mein Hund das nicht macht, um mich zu ärgern, aber mittlerweile bin ich echt an meiner Grenze und egal, was wir getan haben, es schlägt auf fruchtlosen Boden und ändert sein Verhalten keinen Deut.

 

Keine kontrollierenden Liegepositionen, Hund läuft auf der abgewandten Seite zum Hund, Bogen laufen, Entfernung zum Hund und schön füttern, klare Regeln und Strukturen im Alltag. Trainer haben wir natürlich gehabt und offen gesagt, hat nichts bei dieser Problematik gebracht.

 

Meine Hoffnung war das die Einstellung der SDU und der Hormonchip was bringen und leider hat auch das keine Änderung gebracht.

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Marlies27

Hallo Sommerregen135,

 

das ganze kommt mir sehr bekannt vor - auch das Verhalten von meinem kleinen. Er hat auch einen Chip. Nur war das ganze Thema mit anderen Rüden eine Arbeit, die sich über 4 Jahre erstreckt hat. Und wir mussten beide lernen. Anfangs mit Hilfe einer Hundeschule, später dann alleine. Auch an mir musste ich arbeiten.

 

Bei meinem kam das ganze Thema auf, weil er mehrfach als Jungrüde von anderen großen Rüden angegriffen wurde ( meistens kamen die von hinten ). Der letzte Angriff hat bei uns alles auf den Kopf gestellt. Nachdem ich ihn zusammenflicken ließ und er wieder "gesund" war kam eine riesige Baustelle auf uns zu. Jeder entgegenkommende Hund - besonders Rüden - wurde als Angreifer gesehen. Dementsprechend ist er dann auch in die Leine gelaufen. Spazierengehen mit ihm machte überhaupt keinen Spaß. Um ihn nicht abzugeben habe ich erst einmal eine Hundeschule aufgesucht, die mir mit Gruppenarbeit Wege aufgezeichnet hat, wie ich das Thema handhaben kann. Anschließend habe ich alleine weitergearbeitet. Anfangs habe ich, sobald ich einen anderen Hund entgegenkommen gesehen habe, mich entweder in die Büsche verzogen oder die Straßenseite gewechselt. Und bei richtigem Verhalten viel gelobt. Jetzt, nach 4 Jahren, kann ich wieder entspannt an anderen Hunden vorbeigehen.

 

Und sehr wichtig ist auch, das Du Deine innere Sperre, oder Deinen inneren Film, versuchst, abzuschalten und positiv zu denken. Der Chip kann Dir dabei sehr hilfreich sein. Ich kenne einige Rüden, die dieses Verhalten auch nach der Kastration nicht abgelegt haben, weil sie es einfach nicht anders gelernt haben.

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