Zum Inhalt springen
Registrieren

Fast 13jähriger Hund verändert sich im Verhalten


majurem

Empfohlene Beiträge

Hallo,

heute wende ich mich mal an die von euch, die Erfahrungen mit alten Hunden haben.

 

Es geht um Timmi, unseren  fast 13jährigen Malteserrüden. Körperlich ist er eigentlich noch relativ fit. Klar, er hat Probleme mit den Gelenken und es gibt Tage, da mag er nicht viel rumlaufen - aber alles absolut im Rahmen.

 

Problematisch allerdings wird sein Verhalten. Wir haben hier noch drei weitere Hunde. Einen Westirüden (8J.) und zwei HerdenschutzmixWeiber (3J., 6J.). Unsere 6jährige Jule ist eigentlich unbestritten die Chefin im Ring - nach mir natürlich. Timmi akzeptiert dies schon seit Jahren. In letzer Zeit aber verliert er jede Distanz. Vor allem beim Füttern ist höchste Vorsicht geboten. Wenn ich ihn nicht dran hindern würde, er würde den Ladies die Knochen aus dem Maul stehlen. Einmal hat das schon zu einer Beißerei geführt, er hat natürlich den Kürzeren gezogen.

Uns verfolgt er auf Schritt und Tritt. Ich schicke ihn aus der Küche ... er geht raus ... er dreht sich um ... er kommt wieder rein. Das Spiel könnte so stundenlang ablaufen. Man muss extrem aufpassen, dass man ihn nicht aus Versehen über den Haufen rennt. Er wuselt immer um einen rum, wie damals als Welpe.

 

Kennt ihr das? Ist das typisch für einen alten Hund? Kann das Demenz sein? Da er unser erster Hund war, habe ich noch keine Erfahrung was das Altern bei Hunden angeht. Für Rückmeldungen wäre ich ehrlich dankbar.

Link zu diesem Kommentar
Flusentrude

Ja - das kenn ich.Mein Flusentrudchen wird nun bald 15.....seit einiger Zeit lassen  Hör-und Sehkraft nach .Hören kann sie wohl kaum noch,die Sehkraft ist stark eingeschränkt - Spaziergänge im Dunkeln gehen gar nicht mehr,bei Tageslicht ist es etwas besser.

Verwirrt wirkt sie auch häufig.Aber sie versucht immer noch,stets bei mir zu sein - wie sie das halt ihr ganzes Leben lang gemacht hat.Und natürlich merkt sie manchmal nicht,wo ich jetzt bin,und dann sucht sie mich.Oder ich habe mich bemerkbar gemacht,aber sie hat`s kurz darauf wieder vergessen - wie eine alte Ommi halt. ;)

Bei Futter muß ich vorsichtig sein.Ich habe noch einen Dalmatiner,und normalerweise gibt`s keinen Streß bei beiden.Wenn jeder z.B. ein Kauteil hat,würde niemand dem anderen etwas wegnehmen.Nur,das Trudchen merkt gar nicht mehr,ob die dem Aaron dirket über seinen Kauknochen baselt - und dann gibt`s schon mal Theater.Ich bemühe mich natürlich,daß solche Situationen gar nicht erst entstehen,aber wie`s halt so geht...

Man muß halt aufpassen und den alten Hund mehr beschützen - das Trudchen läuft nun mit Geschirr und Leine (brauchte sie früher nie),es darf kein Futter herumliegen,ihr Futter mußte umgestellt werden,und sie braucht ihr Herzpülverchen zweimal am Tag.Lange Spaziergänge sind auch nicht mehr drin.

Laß den Hund doch mal durchchecken beim TA - da bekommst du dann auch noch die für deinen Hund passenden Tipps.

Link zu diesem Kommentar

Ja, hier :)

 

17-jährige Malteserhündin meiner Schwägerin: seit Jahren dement, läuft den ganzen Tag ziel- und ruhelos umher, inzwischen auch taub und blind.

Sie weiß auch nicht mehr, dass sie mal stubenrein war und trägt Windel.

 

Ja, so wie du das schreibst, so fing das an, Unruhe, Schusseligkeit, Herumlaufen, die Kommunikation mit den anderen Hunden wurde zunehmend schlechter.

 

Hast du mal mit dem TA über Karsivan gesprochen? In dem frühen Stadium kann das  möglicherweise noch wirkungsvoll sein, denke ich.

Kann da vielleicht jemand etwas dazu sagen, der Erfahrung damit hat?

Link zu diesem Kommentar
Andrea und ER

Hallo,

 

mein Eindruck ist, dass Dein Hund unsicher geworden ist. Vielleicht sieht oder hört er relativ plötzlich deutlich schlechter oder er hat vielleicht Schmerzen. Oder er ist tatsächlich dement und sucht aus diesem Grund Eure Nähe. Dass er seine bisherige Vorsicht im Verhalten innerhalb des Rudels aufgibt, spricht dafür, dass er das entweder "vergisst" oder nicht sieht/hört, in welche Gefahr er sich gerade begibt. Jedenfalls scheint er nicht mehr wie bisher in sich zu ruhen und das macht unsicher. Dann braucht Hund Halt.

 

Manchmal ist das wie bei Menschen "nur" ein schlechter durchblutetes Gehirn, dagegen kann man was tun. Mein alter Terriermix wurde offenbar auch schwerhörig, jedenfalls konnte er mein Rufen nicht mehr der Herkunfts- Richtung zuordnen und lief oft mit Volldampf in die falsche Richtung. Und er wirkte irgendwie traurig, fand ich, und müde.  

Ich habe damals mit Karsivan wirklich gute Erfahrungen gemacht. Nach kurmäßiger Einnahme bekam er einen richtigen Jugendlichkeitsschub, der eine ganze schöne Weile anhielt.

Überhaupt wurden alle Hunde im hohen Alter irgendwann anhänglicher, schliefen plötzlich trotz früherer Totalablehnung im Bett, klebten draußen an mir, obwohl sie früher recht selbständige Wesen waren und ich habe das immer als Nachlassen ihrer Selbstsicherheit empfunden, als Schutzbedürfnis. Es hat mich immer gerührt, wie sie sich ihrem Menschen dann anvertrauen.

 

Wenn ich Dir raten darf, dann dies: Lass diesen neuen Zustand angemessen tierärztlich abklären und dann lass Dich gegebenenfalls darauf ein, dass Du für den Rest seiner Zeit einen etwas veränderten Hund hast, der Dich mehr braucht denn je. Diese Zeit ist wunderbar, weil einem jeder Tag bewusst ist. Jedes Hundealter hat seine besonderen und schönen Seiten.

 

Meine köstliche alte Barsoichefin, ehemals recht streitbarer Kopf der gang, wurde hinfällig und schwach und ich habe mich bemüht, ihr so unauffällig wie möglich zu helfen. Sie lenkte bis zum Schluss die Geschicke in ihrem Rudel, da reichte ein Blick, aber die letzten vier Jahre war sie stuhlinkontinent und sie hasste es, sich zu beschmutzen. Ich hatte das Gefühl, sie war froh, dass ich immer sofort zur Stelle war, wenn es mal wieder passiert war. Ich glaube, auch Hunde haben eine Würde. Und wenn sie schwach werden, müssen wir uns anstrengen, damit sie diese nicht einbüßen.

 

Ein Hoch auf die Alten!

  • Gefällt mir 2
Link zu diesem Kommentar

Vielen Dank für eure Antworten. Es hilft mir sehr, dass ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt.

 

Es ist schon eine Umstellung, ich lerne eine ungeduldige Seite an mir kennen - und die mag ich nicht. Deshalb setze ich mich jetzt ganz bewusst mit dem Thema auseinander. Ich hab ihm vermutlich schon das ein oder andere Mal Unrecht getan, wenn ich ungeduldig mehrmals rufen musste oder er regelrecht "penetrant" auf Tuchfühlung mit einer der Hündinnen ging.

 

Er war 9 Jahre lang der Chef in der Gruppe. Erst als Jule so ca. 2 Jahre alt war, hat sie übernommen. Er war immer sehr kraftvoll, sehr imposant. Wir haben oft gelacht, wenn er sich aufgemantel hat und so imponierend dastand, als sei er eine Dogge. Ein Malteser mit dem Herz eines Löwen. :-)

 

Ich bin gerührt von euren Antworten. Sie lassen soviel Mitgefühl und Verständnis für eure Fellnasen spüren. Das finde ich toll.

 

Beim Füttern separiere ich ihn jetzt, er frisst eh viel langsamer als früher. Und die anderen Dogs würden ihm einfach alles wegfressen, wenn ich sie nicht dran gehindert hätte. Im Büro lege ich ihm die Kudde an einen ruhigeren Ort. Vielleicht kommt er da mehr zur Ruhe. Und es ist sicher angebracht, mal wieder einen Checkup beim Tierarzt zu vereinbaren. Da habt ihr Recht. Die letzte Untersuchung war vor ca. 1 Jahr. Da war er aber noch viel fitter und orientierter. Seine Augen sind schon länger etwas trüb (seit ca. 2 Jahren), sehen tut er allerdings noch. Auch sein Gehör funktioniert noch, wie gut kann ich allerdings nicht sagen.

Link zu diesem Kommentar

Hallo,

 

ich lese hier gerade das mit dem Gehör. :)

 

Wenn du dir nicht sicher bist, ob dein Hund noch genügend hört, versuche doch mal als Orientierungshilfe auf den Boden zu stampfen.

 

Als mein Pudel damals auch schon leicht orientierungslos war und das Gehör nach ließ, hat ihm das Aufstampfen geholfen mich zu orten, weil er wohl die Schwingungen mitbekommen hat.

 

Ansonsten kann ich nur sagen, wir wollen alle, dass unsere Hunde alt werden, aber mit den kleinen Gebrechen, die das Alter mit sich bringt, müssen wir erst umzugehen lernen.

 

Das schaffst du aber sicherlich auch, denn du liebst den kleinen Kerl ja.

 

Ich wünsche euch alles Gute. :)

Link zu diesem Kommentar
Pflegefelle

Das Leben mit Seniorhunden wird anders, schöner, aufmerksamer ... wenn man will.

 

Was bin ich schon in der Gegend herum gestanden, damit der Senior den Grashalm rauf und wieder runter schnuppern konnte, dann in die Gegend starren, erneut den Halm rauf und runter schnuppern, wieder in die Gegend starren, als würde er überlegen wo er den Geruch einsortieren soll. Irgendwann macht es klick und er nimmt den nächsten Grashalm.

 

Wir waren für eine 500-m-Strecke schon mal knapp 3 Stunden unterwegs. Das ist dann eben so.

 

Nachts - vorzugsweise zwischen 03:00 und 04:00 Uhr stand er hechelnd am Bett. Der arme Kerl hat Not, dachte ich, also rin in die Klamotten und raus mit dem Hund.

Wenn Blicke töten könnten ... er musste gar nicht raus, wollte doch ein Lecker und das jetzt sofort :lol:

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar
Flusentrude

Alte Tiere werden so schön schrullig.... :) ...erlebe ich bei Hunden und bei Pferden.

Und bei mir haben die dann einen Freibrief - was auch immer sie tun - das ist schon okay! :rolleyes:

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...