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Frage: wie anderen Hund an meinen Hund gewöhnen?


gast

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Hallo, ich habe da mal eine Frage.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite wohnt ein Hund (großer schwarzer Mischling, andere HH sagten mir, ca. 10 Jahre alt). Er heißt Ettore (also Hektor auf Italienisch).

Ettore ist nach Aussage der anderen HH des Viertels ein ruhiger und freundlicher Hund. Aus der Ferne (großer Ferne!) sehe ich ihn auch mal ohne Leine laufen, seelenruhig schnuffelnd.

Ich habe Ettore aber noch nie in Ruhe aus der Nähe betrachten können, weil er absolut AUSRASTET, wenn er Oliver sieht. Und zwar von der ersten Begegnung an, da waren wir bestimmt 40 Meter entfernt und Ettore flippte aus. Das tut er seitdem jedes Mal, wenn wir uns sehen. Wir sind uns noch nie auf engem Raum oder gar an einer Hausecke begegnet, es sind immer mindestens 8 Meter Strassenbreite dazwischen und meistens sehr viel mehr. Ettore bellt und zerrt wie ein Wilder an der Leine, was Herrchen und Frauchen durchaus etwas in Not bringt. Die Besitzer sind ein rüstiges Ehepaar (also so 60+, nicht alt). Ihnen ist das Verhalten ihres Hundes extrem unangenehm, peinlich und sie haben wirklich Angst, dass Ettore sie irgendwann mal umreißt oder sie ihn nicht halten können. (Naja, das macht mir auch etwas Sorge, aber irgendwie denke ich, dass ich Ettore ausgebremst bekäme, wenn er denn ankommen sollte).

Oliver hat Ettore übrigens die ersten zwei Jahre komplett ignoriert, jetzt würde er wohl gerne mal zurück pöbeln (darf er aber nicht und hat er auch noch nie) - aus sicherer Distanz natürlich [emoji16] . Da er nicht zurück motzen darf, fragt er mich nach seinem "Schnuller" (mein Ende der Leine), nimmt den und geht hoch erhobenen Hauptes weiter. Auch wenn Oliver frei ist und Ettore flippt aus, bleibt Oliver auf seiner Straßenseite und schaut, was ich dazu sage.

Nun werden die Halter immer ängstlicher, sie versuchen, zu anderen Zeiten als ich raus zu gehen (ich gehe aber unregelmäßig), sie zerren Ettore hinter parkende Autos oder wickeln die Leine schon mal um den Laternenpfahl, um Halt zu haben. Insbesondere die Frau hat wirklich Angst, aber auch der Mann hat Mühe und schämt sich offensichtlich.

Mir tun die beiden wirklich leid, sie sind total nett (was ich nur weiß, weil wir uns auch mal ohne Hunde begegnet sind).

Ich würde Ihnen gerne vorschlagen, mit den Hunden (auf Distanz) zu üben, vielleicht mal hintereinander her spazieren zu gehen oder sowas. Vielleicht stellt Ettore dann fest, dass sich das Getobe nicht lohnt?

Also meinetwegen geht es auch so, wie es ist, falls es doch mal zum Kontakt kommt, manage ich das schon, denke ich. Und Oliver hat keinen Stress, seit er begriffen hat, dass Ettore an der Leine ist, wenn wir uns treffen.

Aber das Ehepaar hält ständig panisch Ausschau nach mir, das ist ja wie Spießrutenlaufen. Und irgendwann reißt Ettore sie vielleicht doch um (bis zur Strassenmitte hat er den Mann schon gezerrt).

Was meint ihr? Sollen wir es versuchen? Falls ja, dann wie? Ob Ettore noch lernt, dass Oliver kein Feind ist? Anscheinend verhält er sich nur bei Oliver so, was ich total seltsam finde. Aber die anderen HH der Gegend bestätigen das ja.

Oder es drauf ankommen lassen? Gerade jetzt, wo es oft dunkel ist, ist das Risiko halt höher, dass wir uns mal nicht rechtzeitig entdecken.

Ok, lang wie immer, aber nun seid ihr dran: Problem angehen, oder aussitzen (ist ja primär nicht meins)?

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Also ich habe hier ein ähnliches Problem mit einem Hund der um die Ecke wohnt. Ich würde sagen, es kommt darauf an, wie wichtig dir die Nachbarschaft ist. Legst du Wert auf die Leute, ist es dir wichtig, sich stressfrei begegnen zu können?

 

Ich hatte auch schonmal überlegt, ob ich nicht mal Hilfe anbieten soll, da "meine" Leute den Hund auch zunehmend schwieriger unter Kontrolle haben, aber ehrlich gesagt ist es ja primär nicht mein Problem und ich lege auch keinen Wert auf Kontakt zu den Leuten. Darum gehe ich aus dem Weg, soweit wie möglich und konzentriere mich darauf, dass mein Hund nicht zurückzickt (meistens bleibt sie zwar schön ruhig, aber manchmal lässt sie sich doch mitreißen).

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Ich denke mir gerade, wenn ich mal "alt und klapprig" bin und Mühe haben sollte meinen Hund zu halten, dann wäre ich froh wenn jemand seine Hilfe anbietet und nicht

denkt,....nicht mein Problem. Ich fände es gut wenn daran gearbeitet werden könnte. Es wäre aber vielleicht sinnvoll noch jemanden dabei zu haben, der den Hund wirklich

halten kann. Dann könnte man erst mal versuchen einfach .... in gebührendem Abstand ..... nebeneinander her zu laufen. Aber ach,....du hast Schäferhunde ausgebildet,

du wirst selbst schon Ideen haben wie man daran arbeiten kann. Ich finde Hilfe anbieten immer gut, egal ob man Wert auf Kontakt legt oder nicht. 

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Andrea und ER

Ich finde die Idee super, die Hunde aneinander zu gewöhnen, um gefährliche Situationen zu vermeiden!

 

Da Ettore als sonst friedfertig beschrieben wird, würde eine Begegnung im Freilauf vermutlich dazu führen, dass er den anderen Hund eher ignoriert und unauffällig umgeht, aber bei nächster angeleinter Gelegenheit erneut pöbelt.

 

Ich würde es so machen: Meiner Erfahrung nach reagieren leinenaggressive Hunde weniger heftig, wenn die vermutete "Gefahr", der vermeintliche Gegner nicht von Vorne oder plötzlich von der Seite erscheint, sondern sich in gebührendem Abstand von hinten kommend "anschließt". Dabei ist wichtig, dass der Leinenpöbler erst gar nicht zum Fixieren kommt, sondern nach Wahrnehmung des Anderen stets zum Weitergehen nach Vorne ausgerichtet wird. Ein Assistent, der dem Hund physisch (und mental) gewachsen ist, wäre, falls möglich, eine Hilfe. Dann können die HH entspannt bleiben und sich auf freundliche, ruhige Ablenkung konzentrieren.

 

Das ist für mich der Unterschied zwischen sinnvoller Ablenkung in einer inszenierten Begegnung, in der sie hilf- und lehrreich ist und der mMn eher wenig zielführenden Ablenkung bei zufälligen kurzen Begegnungen, bei der der Hund nichts Dauerhaftes lernt.

 

Man muss sich im Klaren sein, dass diese Annäherung nicht unbelastet ist, sondern eine Geschichte hat, die aufmerksame Beobachtung erfordert.

Aber gemeinsam in dieselbe Richtung zu gehen, eint ungemein. 

Beginnt Ettore, sich ohne weitere Ablenkung entspannt auf seine Umwelt oder HH zu konzentrieren, verringert man allmählich den Abstand, schließt also langsam auf bis man irgendwann parallel läuft, natürlich noch mit Abstand zwischen den Gruppen. Zunächst beginnen die Menschen, miteinander in Kontakt zu treten, sich entspannt zu unterhalten, die Hunde kommen noch nicht in Körperkontakt. Je nach Hundeverhalten kommt man sich näher, vermeidet aber jede Drohung zwischen den Hunden. Das klappt sogar bei zwei Stinkern gut. Ob es mit einem Gang erledigt ist oder man mehrere braucht, ist nicht abzusehen, aber es wird helfen, da bin ich sicher.

 

Berichte doch mal, wie Ihr es macht, wenn Ihr es macht, würde mich sehr interessieren!

 

Viel Erfolg jedenfalls!

 

Andrea

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Ich kann dich gut verstehen und würde auch versuchen das die beiden sich zumindest respektieren oder ignorieren

 

Traust du dir zu auf beide Hunde zu reagieren wenn die HH schon was älter sind ?

Oder ihr geht einfach mal ein Stück zusammen an der Leine Spazieren

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mir fallen spontan drei Wege ein:

1. wenn ihr die Möglichkeit habt: beide Hunde im Freilauf, mit einem Zaun dazwischen. Dann können beide entspannt den andern Begutachten und keiner der Menschen macht sich irgendwelche Sorgen daß irgendwas passieren könnte.

2. als Alternative für einen Zaun sind auch zwei Maulkörbe eine Möglichkeit. Dazu müssen aber beide Hunde an einen Maulkorb gewöhnt sein.

3. und das mach ich üblicherweise wenn ich meinen Hunden einen fremden Hund vorstellen möchte: Wir treffen uns - einer der Hundehalter läuft mit seinem Hund (ohne Leine) los, der andere folgt mit viel Abstand und dann verringern wir die Abstände. Bei "normalen" Hunden funktioniert das super.

Wichtig ist, den Faktor "Film im Kopf des Hundehalters" auszuschalten.

 

Ich würde mich freuen wenn das bei euch klappen würde

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Vielleicht darf dein Mann sich Ettore zum üben "ausleihen"? Wenn ichs noch richtig weiß, hat der doch ein gutes Händchen für Hunde - und er könnte ihn problemlos halten.

Die Reaktion des Ehepaars verschlimmert sicher das Verhalten von Ettore - auch da würde es helfen, wenn sie sehen dass er bei deinem Mann viel ruhiger bleibt.

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Ach Mensch ich finde das total nett von dir und könnt dich dafür gerade mal knutschen :)

 

Ja, mach das! Vielleicht gehst du mal ohne Oliver auf eine Tasse Kaffee rüber, zum Fragen und Pläne schmieden, wahrscheinlich wissen die Leutchen, wie das am besten zu machen wäre, und es gab ja auch hier schon tolle Ideen.

Meine Tschuli ist ja auch hier im Viertel und an der Leine eine Giftziege, aber wenn sie den Hund von Spaziergängen kennt, regt sie sich ruckzuck wieder ab (muss ich manchmal nachhelfen: den KENNST du Jule!)  -ich würde mich total freuen, wenn einer der Feindhundbesitzer uns zu einem gemeinsamen Spaziergang einladen würde.

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Danke, zumindest frage ich also mal, ob wir es versuchen wollen. Die Idee, meinen Mann zum Festhalten zu nehmen, ist auch prima (auch wenn er null Ahnung von Hunden hat, mein Ex ist der "Hundefluesterer" [emoji1]). Und wir lassen also Ettore voran laufen (was nicht so einfach wird, er stemmt sich ja in den Boden, wenn er Oliver sieht). Cool, nun habt ihr mir Mut gemacht und ich frage einfach mal. Mehr als dankend ablehnen können sie ja nicht. Zumindest werden sie es vermutlich nett finden, dass ich frage, wenn sie dann lieber nicht probieren wollen, dann weiche ich ihnen eben weiter aus.

Nun muss ich sie nur mal antreffen, wenn Ettore nicht dabei ist, oder eben, wenn Oliver nicht dabei ist (womöglich stellt sich dann raus, dass Ettore MICH hasst, nicht meinen Hund [emoji16]). Mal schauen, ob ich sie dieses Wochenende erwische, wenn sie auf der Flucht vor mir sind. Dann berichte ich, danke für' Mut machen

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Danke, zumindest frage ich also mal, ob wir es versuchen wollen. Die Idee, meinen Mann zum Festhalten zu nehmen, ist auch prima (auch wenn er null Ahnung von Hunden hat, mein Ex ist der "Hundefluesterer" [emoji1]). 

 

Knapp vorbei :) Ich wusste nur noch, das es ein Mann in deinem Leben war :)

 

Ist aber auch nicht das schlimmste, wenn er keinen Plan hat. 

Manchmal ist so einer genau der richtige.

 

Ich drück euch die Daumen.

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