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Probleme mit (Pflege)welpen


minidude

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minidude

Hallo, ich habe mich hier gerade eben angemeldet um ein paar Anregungen zu sammeln.

Es geht um eine Mischlingshündin, zwischen 4 und 5 Monate alt, wirklich ein zuckersüßes Ding. 
Momentan habe ich sie eigentlich zur Pflege für die nächsten 3 Monate, obwohl wir sie auch gerne endgültig übernehmen wollen.
Es ist der Hund eines Freundes von mir, der sie aus Rumänien mitgebracht hatte.
Der Hund wurde allerdings bei seinen Eltern untergebracht, ich persönlich war noch nie dort und kannte den Hund auch nicht, bevor sie zu uns gekommen ist.
Ic habe zwar viel Hundeerfahrung, aber nicht wirklich Welpenerfahrung.

Sie ist leider nicht stubenrein, er hatte gemeint, ich solle sie doch in die Küche nachts sperren, das würde seine Mutter so machen und da ist es dann auch leichter, den Urin & Kot abzuwischen - seh ich nicht ein, sie durfte ab der ersten Nacht bei uns im Zimmer bzw im Bett schlafen, hat auch gut geklappt, Voraussetzung ist, dass ich ca alle 4 Stunden für 30 min. mit ihr rausgehe bzw nachts schläft sie durch und wenn sie wach wird, gehe ich mit ihr raus. 

Nun, mein Problem: Wenn sie draußen ihr Geschäft erledigt, ob groß oder klein ist egal, kann ich sie danach nicht loben weil sie ihre Ohren anlegt und sofort losflitzt, ich habe weder ihre Aufmerksamkeit noch kriege ich sie, da sie so schnell wie möglich von ihren Ausscheidungen weg will. Ich gehe davon aus, dass besagte Vorbesitzerin den Hund evtl in der Küche usw bestraft hat und sie deshalb Angst hat. 

Zum Teil kann ich nichtmal den Kot aufheben, ohne dass sie übermäßig an der Leine zieht und einfach weg will!

Wie kann ich dagegen angehen? 

 

Ich versuche es mit Leckerlies, ich versuche es, in dem ich mich ruhig neben sie knie, aber nichts hilft, das einzige was mir übrig bleibt, ist, sie zu loben während sie eigentlich davor wegrennt - das ist doch aber falsch?!

Bin mit meinem Latein am Ende. 
Der Hund hat wohl nur im Garten Auslauf gehabt, ich übe mit ihr, gerade sind wir dabei, es ihr abzugewöhnen, dass sie Passanten anspringt. Sie muss noch viel lernen und meiner Meinung nach wurde bei ihrer Erziehung vieles falsch gemacht (zB "kann sie 'aus'?" - "nee, das hat sie ja bisher nicht gebraucht") und versäumt, ich versuche alles bestmöglich nachzuholen, bevor sie in ihre Pubertät kommt,

aber ich weiß nicht, wie ich dieses Stubenreinheitsproblem angehen soll - hat jemand Erfahrungen mit ähnlichen Vorfällen?

Außerdem hat sie Angst vor ihrem Geschirr. Das Tragen macht ihr nichts aus, aber das anziehen wurde bei der Vorbesitzerin täglich mit einem "Fangespiel" eingeleitet, da sie abhaut, sobald sie das Geschirr sieht. 

 

Dagegen gehe ich so vor: Ich setze mich entspannt hin, rufe sie zu mir und lege das Geschirr einfach neben mich. Sie leckt es zaghaft ab und haut mit angelegten Ohren wieder ab, das geht ewig lang, bis sie still sitzt und ich ihr das Geschirr anlegen kann. Doch sobald ihr Kopf durch ist, will sie wieder lossprinten..

 

Ich möchte ihr keine Angst einjagen und ihr zeigen, dass das alles gar nicht so schlimm ist und sie nicht mehr bestrat wird! 

Ich bin so hilfreich für JEDEN Tipp!
Wir würden sie so gerne behalten!

DANKE!!!


 

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ja, das loben während des Weglaufens, könnte fehlverknüpft werden, evtl. als Lob für das weglaufen gewertet werden.

 

Vielleicht das Leckerli auswechseln, was mag sie so richtig doll gerne? Leberwurst, Fleischwurst? Davon einen Haps vor dem verlassen der Wohnung geben um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, für sie gut sichtbar ein weiteres in die Tasche stecken, und schon herausholen kurz bevor sie sich wieder von Ihrem Geschäft erhebt.

 

So wird sie evtl. auch den Fluchtreflex vergessen.

 

Und viel Geduld aufbringen, Sie ist noch nicht bei euch angekommen, das braucht Zeit.

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Das klingt jetzt vielleicht albern, aber in diesem Falle könnte tatsächlich ein Clicker helfen.

 

Sie sieht im Augenblick jede Bewegung, sogar jede Aufmerksamkeit des Menschen in dieser Situation schon als zusätzliche Bedrohung. Dem kann man mit so einem konditionierten Signal ein Stück weit aus dem Weg gehen. Dazu müsstest du den Clicker (falls sie geräuschempfindlich ist einen softclicker verwenden oder auch ein anderes, neutrales Geräusch) zunächst in einer ganz neutralen Situation konditionieren. Falls du nicht wissen solltest, wie das geht, einfach noch mal nachfragen. Das in zwei oder drei Räumen oder auch draußen verallgemeinern. Wichtig dabei in diesem speziellen Fall: Wirf den Keks nach dem Click einfach hin, ohne viel Tamtam! Normalerweise kann, darf und soll man sich nach dem Click gerne auch emotional freuen, aber hier wäre das wahrscheinlich kontraproduktiv.

 

Wenn sie so weit ist, dass sie beim Ertönen des Clicks schon nach ihrem Keks Ausschau hält, kannst du das auch draußen beim Lösen verwenden. Dann aber ganz wichtig: Möglichst unbeteiligt dabei wirken, am besten nicht mal direkt hinschauen!

 

Das ist natürlich keine Dauerlösung, aber um die erste Fehlverknüpfung aufzulösen könnte das hilfreich sein. Denn so kannst du sie belohnen, ohne sie dabei für ihr Verständnis zu bedrohen.

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Der Hund ist mit 4-5Monaten noch sehr jung, da ist meiner Meinung nach noch Zeit für alles, nur Geduld.

 

Das sie vor ihren Ausscheidungen davonrennt, ist sehr Wahrscheinlichkeit darauf zurückzuführen, dass sie, wenn sie ins Haus gemacht hatte, eins drübergekriegt hat.

Mit der Zeit wird sie merken, dass das bei dir nicht passiert. Also - einfach ruhig weitermachen. Nur Geduld.

 

Anspringen von Passanten - in dem Alter - alles noch normal. Damit kämpfen viele noch sehr viel länger.

 

Schwierigkeiten beim Geschirranziehen - haben viele Hunde, zumeist empfinden sie das Drüberbeugen als bedrohlich, löst also den von dir beschriebenen Fluchtreflex aus.

 

Für die kurze Zeit, in der dieser junge Hund erst bei euch sein kann, hast du dir schon sehr viel vorgenommen, siehst Schwierigkeiten, wo eher altersmäßig typische Verhaltensweisen eines etwas eingeschüchterten kleinen Wesens sind. Ein perfekter Hund entwickelt sich nicht in so kurzer Zeit in einem so jungen Alter.

 

Erst mal ankommen lassen, Vertrauen fassen lassen, Welpe sein lassen.

Bis auf deine Ungeduld sehe ich keine Fehler, die du machst.

 

Und warum sollte irgendetwas, was der Hund im Moment noch macht, ein Grund sein, ihn nicht behalten zu können??? Klingt doch alles eher harmlos.

 

Ich bin froh, wenn meine Hunde, die ich als Welpen schon hatte, mit  2-3 Jahren sich einem von mir angestrebten optimalen Verhalten nähern und das darauf dann auch Verlass ist.

Erst sind sie Welpe, dann in der Pubertät, dann wird erzogen, Neues ausprobiert, Positives verfestigt, an der Perfektion gearbeitet - in erster Linie aber gelebt. Da vergehen schon mal Jahre, bis man zufrieden ist und die Baustellen weniger werden, wenn sich nicht auch neue auftun..

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Erst mal ankommen lassen, Vertrauen fassen lassen, Welpe sein lassen.

Bis auf deine Ungeduld sehe ich keine Fehler, die du machst.

 

 

 

Das sehe ich genauso.

Erstmal werden Hunde auch stubenrein ohne gelobt zu werden. Du kannst auch während sie sich löst, mal leise "fein" sagen.

Wenn Du einen Garten hast oder eine Wiese in der Nähe, würde ich auch noch gar nicht spazierengehen, sondern zum Lösen nur dort hingehen.

 

Das Spazierengehen an der Leine fange ich bei meinen Welpen erst mit circa 5 Monaten an. Dann aber in einem ruhigen Park, auf einem ruhigen Feldweg....

 

Vorher mache ich Spaziergänge ohne Leine, um den Folgetrieb zu nutzen. Damit musst Du natürlich warten, bis sie nicht mehr so ängstlich ist.

 

Halsband oder Geschirr kann man immer mal für eine Stunde im Haus anlassen. Dann gewöhnen sich die Hunde auch daran.

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minidude

Danke für eure schnellen und hilfreichen Rückmeldungen.

Ich dachte, man solle den Welpen vor der Pubertät soweit es geht schon erzogen haben.

Meine Angst, wieso wir sie nicht behalten könnten resultiert auch daraus. Wie gesagt, von Welpen habe ich nicht so viel Ahnung, habe mir aber entsprechende Lektüre besorgt und sehe die Kleine als Herausforderung, die ich unbedingt meistern will..

Ich werde mir eure tips auf jeden Fall zu Herzen nehmen, clickern wollte ich sowieso..

Vielen Dank für die antworten, dann übe ich mich nun viel mehr in meiner Geduld :)

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Ich dachte, man solle den Welpen vor der Pubertät soweit es geht schon erzogen haben.

 

 

 

 

Nein, das ist Unsinn. :)

Dinge, wie "Sitz, Platz, Fuß" usw. sind konditionierte Tricks, die kann ein Hund mit einem Jahr immer noch lernen.

 

Ein Welpe muss erstmal sich selbst, Dich und die Umwelt kennenlernen.

Wichtig ist, dass ihr eine gute Bindung bekommt, dass sie Dir vertraut.

 

Zeige ihr die Welt in kleinen, wohl dosierten Einheiten. (einmal oder zweimal die Woche)

Setze Dich in eine Fußgängerzone, lass sie Menschen beobachten, Kinderwagen usw.

 

Lass sie auch mal andere Tiere kennenlernen, wenn möglich.

 

Wichtig ist auch viel Spiel mit gleichaltrigen Hunden, da lernt sie das Sozialverhalten.

Ebenso wichtig ist das Erkunden der Natur. Klettern, springen, buddeln, rennen stärkt die Körperwahrnehmung.

Das ungezwungene Erkunden der Natur sorgt dafür, dass viele Synapsen im Gehirn verknüpft werden. Das fördert die Lernfähigkeit.

 

Wenn man junge Hunde machen lässt, verfolgen sie ihren genetischen Plan und lernen alles, was sie brauchen.

Ein paar Hausregeln in der Wohnung kann sie natürlich schon lernen - aber altersgerecht.

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Harriet

Mein Schnuffel fand sein Geschirr zu Anfang auch "gaaaanz doof". Ich habe dann in aller Ruhe mit ihm geübt, den Kopf selbst hinein zu schieben (Geschirr in der einen Hand, Leckerlie in der anderen Hand und dann Kopf  in das Geschirr hinein locken), das Feststellen der Seitengurte fand er dann gar nicht mehr so schlimm.

 

Das Ganze haben wir dann mit Momenten verknüpft, die er ganz toll fand - z.B. vor dem Füttern, vor einer Knuddeleinheit. Er hat das Geschirr dann ganz schnell mit etwas Positivem verbunden; nach fünf Tagen kam er fröhlich angehüpft, wenn ich mit dem Geschirr in der Hand stand (das ist übrigens heute noch so :) ).

 

Wichtig ist, dass du dir Zeit nimmst und ganz ruhig in der Situation bleibst - auch wenn es mal ein wenig länger dauert. Ihr seid ja noch am Anfang eurer Beziehung - gib euch beiden Zeit, zu lernen und zu verstehen.

 

Viel Spaß mit deinem (nicht?) Pflegewelpen ..

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GuidoFranz

Habe ja auch einen Welpen , naja fast Junghund von 5 Monaten daheim und der bekommt beim druaßen machen kein Leckerlie aber ein Suuuuuuuuuperfein während er am pieseln oder kacken ist :)

Du kannst Einen Welpen vor der Pubertät perfekt erziehen, während der Pubertät vergisst er davon meist wieder ALLES :D

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Zur Pubertät ein interessanter Artikel: http://www.hundeschule-gaden.de/flegelphase.html

 

Viele Probleme, die wir als "pubertäres auf Durchzug schalten" interpretieren, sind ganz einfach eine Folge davon, dass sich in dieser Phase der Reifung auch das Gehirn im Umbau befindet und starken Veränderungen unterliegt, welche es den Individuen schwer machen, gehorsam, konzentriert und motiviert folgsam zu sein.

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