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Gedanken zum Thema Therapie-, oder auch Besuchshund


gast

Empfohlene Beiträge

na also, dann verstehen wir uns doch alle :D

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Ich kann total leckeren Kuchen backen aber ich bin kein Bäcker. Ich kann Öl wechseln, bin aber kein Mechaniker...

Ein Tier in einem pädagogischen oder therapeutischen Rahmen einzusetzen, ist eine Methode. Sie ist fachlich ausgewählt und zielgerichtet und geht über den sicherlich alleinig heilsamen Kontakt zum Tier hinaus.

Ich verstehe, was du meinst aber es steht durch die Ausbildung des Menschen einfach deutlich mehr dahinter.

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Wobei ich im päd Rahmen auch mir zutraue ein Hund zu führen ,ich habe schon die Fachlichkeit durch meinen Beruf aber der ost nicht therapeutisch!

Warum es so schwierig ist anzuerkennen das es dafür Qualifikation braucht wie in jedem anderen Beruf erschließt sich mir nicht .

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Ich bin auch Pädagogin mit Weiterbildung in tiergestützter Intervention. Mein Hund ist damit auch kein Therapiehund, sondern ein Pädagogenhund ;-)

Auch Besuchshunde sind wichtig, es ist nur ein anderer Schwerpunkt

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Aber es gibt doch auch Seniorenheime, wo die alten Leutchen geistig fit sind. Wo es gar nicht um Demenz geht.

Und da ist ein Hund dann reiner Besucher, ob es nun Verwandte von irgendwem sind oder eben jemand, der ehrenamtlich zum Vorlesen kommt und dabei seinen Hund mitnimmt. DAS finde ich nun ziemlich normal und nicht belastend für den Hund.

Der Umgang mit "besonderen" Menschen, ob nun Dementen oder geistig eingeschränkten, ist da was anderes, weil einfach mit ganz anderen Reaktionen zu rechnen ist ... die schlecht vorhersehbar sind und für einen Hund, der nur gewoehnliche Menschen kennt, schwer einzuschätzen sind.

Meiner ist zB grundfreundlich, immer gut gelaunt und Streicheleien und Keksen nicht abgeneigt. Auch steckt er einen versehentlichen Tritt auf die Rute oder so locker weg. Er wäre aber völlig verstört, wenn Menschen aggressiv herumschreien und ihn womöglich "absichtlich" körperlich attackieren, etwas nach ihm werfen oder nach ihm treten. Das könnte er gar nicht einordnen. Ob er das in einer Ausbildung lernen könnte, weiß ich nicht, aber ich nehme es schon an.

Ich habe ihn einmal mitgenommen zu meiner Tante, da ich aber wusste, dass dort oft ordentlich die Post abhing, sind wir draußen geblieben und mein Onkel hat sie zu uns raus gebracht. Reingehen hätte ich meinem Hund niemals zugemutet ... und für mich selbst war das auch sehr sehr schwierig.

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Für einen Hund ist ein Besuch in einer Senioreneinrichtung IMMER belastend, egal ob Demenzkranke oder nicht.

 

Dort riecht es nach Medikamenten, anderen Dingen und ja, leider auch nach Tod!

 

Sicher braucht ein Hund bei *normalen* Senioren nicht so eine Intensive Einführung als wenn man sich mit Demenz/Alzheimer beschäftigt.

 

Aber man muss seinen Hund lesen und frühzeitig erkennen können, wann es ihm zu viel wird und ihn aus der Situation nehmen.

 

Ausserdem gibt es einen sogenannten *Senioren-Knigge*, an den man sich halten sollte! ;)

 

All diese Dinge lernt man in einer Ausbildung, von mir aus auch in *nur* einer Einführung zum Thema Senioren, auch wenn es *nur* ein Besuchshund ist! ;)

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  • 9 Monate später...

Poldi ist kein Therapiehund. Ich habe keine entsprechende Ausbildung. Beide sind wir in einem Verein in München, der sich Streichelbande nennt.

 

Und dieses Wort sagt eigentlich schon alles. Wir z.B. gehen in ein Altenheim und besuchen unsere Senioren. Fertig. Poldi wird von ihnen gestreichelt und mit Leckerlies verwöhnt. Aus dieser so einfachen Situation ergeben sich wunderbare Gespräche über Hunde, Tiere, eigene Haustiere usw. usw. . Das streicheln von Poldi´s Fell öffnet so manche verkrampfte Hand fast von allein. Und erst die Freude wenn diese Hand ein Leckerlie halten kann, dass dann von meinem Hund ganz vorsichtig aufgenommen wird.

 

Diese ganzen Berührungen machen so viel Freude, man kann sicher auch im gewissen Sinn von Therapie sprechen - alle Sinne des Senioren werden angesprochen.

 

Es sind so einfache, für uns Hundebesitzer so selbstverständliche Dinge, die so eine Freude bringen können zu Menschen, die früher selber Tiere hatten und das streicheln von einem Tier so sehr vermisst haben.

 

Ich habe mit Paule genau die gleichen Erfahrungen gemacht.

Und wir waren auch beide müde und glücklich nach den Besuchen.

 

Und wir waren auch nie was anderes als der Besuchshund Paul (und Anke, aber die lief so nebenher und war für die Senioren ziemlich unwichtig.) 

 

Es war ehrenamtlich und natürlich hat Paul vorher eine Prüfung gehabt.

Vor einem Jahr haben wir damit aufgehört, weil ich gemerkt habe, dass Paule zuviel Stress (altersbedingt) damit bekam.

Mir fehlt diese ehrenamtliche Tätigkeit sehr.

 

Und ich würde mir wünschen, wenn ich irgendwann im Pflegeheim sitzen sollte, dass da so eine jungsche Deern mit ihrem Hund vorbeikommt.

 

Paule tat einfach gut.

Und das schönste Kompliment, dass wir bekommen haben war: "Paul ist mein letzter Hund."

Von einer alten Dame, die ihr Leben lang Hunde hatte und überhaupt nicht mehr damit rechnete noch einmal in ihrem leben einen Hund streicheln zu können.

Diese Frau war immer die letzte auf der Runde. Da durfte Paules auf's Bett, konnte nach den Anstrengungen entspannen und wir blieben immer mindestens eine Stunde.

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poldischatz

Genau so ist es!

 

Erst vergangene Woche waren wir wieder zu Besuch bei "unseren" Senioren.

 

 

 

 

 

 

 

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  • 3 Wochen später...

Mir fehlen diese Besuche,

ganz ehrlich.

... und ganz egoistisch.

 

Ich habe gemeinsam mit den "Senioren" stundenlang Fotoalben angeguckt und Geschichten aus alten und fernen Zeiten gehört.

Von Flucht, von Krieg, von Freundschaft gegen alle Möglichkeiten.

Von Angst, von Hoffnung, von Freude.

Verrücktes, abenteuerliches, liebens- und lebenswertes.

 

Für mich waren diese Besuche ein großartiges Geschenk.

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