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Zwei Rüden - wie den "Chef" erkennen?


Ludari

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caronna

Hallo,

 

Mich beschäftigt die Frage, wer von meinen beiden Rüden in deren Hunderudel nun der Chef ist, bzw. ob sie das evtl.noch gar nicht zu 100% festgelegt haben?

 

​Ich habe das mal an Hunden von uins beschrieben, alle sind schon über die Regenbogenbrücke. 2 Rüden, eine Hündin : http://www.qrv.de/hunde/diesunddas/sofaraetsel.htm  also, achte auf feinheiten, nicht alles was offensichtlich ist isses auch

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Bei unseren beiden momentanen Hunden, die erst seiteinem Jahr zusammen leben, gibt es keinen dominanten Hund. Je nach Situation hat mal der eine, mal der andere das "Sagen". Obwohl der Grössenunterschied beträchtlich ist.

Sie haben draussen eine klare Aufgabenteilung: die Kleine ist so der Vorwegbeller, die Grosse der sehr souveräne Hinterhertrotter.

 

Bei den beiden Hündinnen davor war alles anders.

Mutter und Tochter. Jede wollte das Sagen haben, wobei die Tochter eher ein unsicherer Hund war, die Mutter jedoch ein Wesen, die meinte, die Welt dreht sich nur um sie.

Das Resultat: unentwegtes Maßregeln der Hunde untereinander im Haus.

 

Mit Hilfe einer Hundetrainerin haben wir in diesem Fall kurmässig über ca. drei Wochen die Ältere eindeutig bevorzugt, die Jüngere nur noch mit dem Hintern angeguckt.
 

Nach zwei Tagen hörten die Prügeleien auf und waren auch ab dann regelbar, wenn wir wieder eindeutig Zeichen setzten, wen wir an erster Stelle sahen.

 

Hat also funktioniert, würde mir aber heute wünschen, dass ich mit meinem derzeitigen Wissen keine solche Rangfolge schaffen müsste.

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Ludari

@all

Lieben Dank für Eure Antworten und dass Ihr Euch teilweise um so ausführliche Antworten bemüht habt, es hat mich sehr interessiert das alles zu lesen!

Ganz verstehe ich es allerdings leider immer noch nicht :Oo ....einige von Euch schreiben, dass man die Hunde gleich behandeln soll, aber Gatil und Caronna wiederum machten sehr wohl die Erfahrung, dass es sowas wie ne Rangfolge unter den Hunden in einem Haushalt gibt. Ja was nun? So geht es mir oft beim Thema "Hund", die einen sind zu 100% von etwas überzeugt, was die anderen vehement ablehnen - uff! :unsure: Es ist gar nicht so leicht, sich durch diesen Informationsdschungel durchzuarbeiten, wenn man sich intensiv mit Hunden beschäftigt, geht es Euch genauso?

 

@ Lemmy

Bezüglich dem Ableinen habe ich schon sämtliche Varianten durchprobiert, zuerst Nr.1 ableinen, dann Nr.2, zuerst Nr.2 und dann Nr.1 und zuguterletzt auch beide gleichzeitig. Es ist jedoch immer zu beobachten, dass Nr.1 sich auf Nr.2 stürzt und ihn augenscheinlich massregeln möchte, nur das WARUM erschliesst sich mir nicht, denn Nr.2 geht viel ruhiger in den Freilauf, als Nr.1. Ob ihn das vielleicht nervt und er ihn zur Ausgelassenheit motivieren will? Denn selbst wenn ich nur Nr.1 ableine, versucht er auf Nr.2 loszugehen, an ihm rumzuzwicken und ihn anzukläffen. Ach Menno, wenn ich die beiden doch nur besser lesen könnte! :???

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Wie würdet ihr denn bei Gasthunden verfahren, die dem

Hund des Hauses so gegenüber agieren? :)

Ist hier nicht der Fall mit Gasthunden, würde mich einfach

so mal interessieren. ;)

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Es gibt Hunde die nebenher leben, es gibt Gruppen wo einer das "sagen" hat. Da muss man allerdings noch zu sagen, dass das nicht heißt das diese Hunde unbedingt alles zuerst wollen. Oft sind es souveräne Hunde die nur in bestimmten Situationen ihren "Boss Joker" ziehen, oft bei ihren wichtigen Ressourcen. Da hilft in der Regel dann Management. Beides ist unproblematisch.

Blöd ist es wenn der eine Hund den anderen so gar nicht akzeptiert oder ihn stets als Konkurrenz betrachtet. Das sollte man dann vom Fachmann betrachten lasse. Wenn man es selber nicht durchblickt.

Aber wenn die Hunde neu zusammen kommen brauchen auch die erstmal eine Weile um sich zu ordnen. Daher würde ich jetzt zwar meine Regeln durchsetzen, aber erstmal warten was kommt.

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Chrissi591

Warum muss denn einer der beiden Chef sein? Zwei Hunde bilden kein Rudel. Auch auch bei größeren Gruppen muss es nicht zwangsläufig einen Chef geben. Ich sehe es bei mehreren Hunden eher als Arbeits- und Aufgabenverteilung. Jeder hat seinen Zuständigkeitsbereich.

Wenn einer den anderen dominieren will, der andere es aber nicht zu lässt, hat das in meinen Augen nicht mit Chef-sein-wollen zu tun, sondern es wird ausgetestet in welchem Rahmen sich der neue Hund bewegen kann, was der Althund toleriert, wo die Grenzen sind, wie weit er gehen kann. Da bist du als Mensch gefragt, Regeln festzulegen, so dass das Zusammenleben klappt. Gerade am Anfang. 

 

Edit: Ich würde die Hunde gleich behandeln. Keinen bevorzugen, so dass keiner einen Grund haben muss, auf den anderen eifersüchtig zu sein. 

 

Sehe ich auch so. Wenn nicht sogar noch klarer formuliert. Zwei Hunde in einem Haushalt sind kein Rudel sondern eine Meute.

Der Halter bildet mit Hund 1 ein Rudel und dann mit Hund 2 das zweite Rudel. Dh die Frage ist ob du oder der Hund der "Chef" ist.

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Ja, so in etwa wie Piflo schrieb meinte ich es auch.

Es gibt Situationen die dem einen mehr Wert sind als dem anderen. Wenn du jetzt zB einen Chef unter deinen Hunden herausgefunden hast, diesem aber das Essen (zB) nicht so wichtig ist wie dem anderen, warum solltest du dann dem das Futter zuerst geben? Verstehst du?

 

Bei uns ist das so, dass wir eher eine "Männer-WG" hier haben als eine Hierarchie. Lemmy und Butch sind gleich alt, einer kastriert der andere intakt. Higgins ist kastriert und 6 Jahre alt.

 

Beim Futter ist es so:

Lemmy ist Futter sehr wichtig. Er hat dann in solchen Situationen auch mal Probleme mit der Selbstkontrolle und manchmal hackt er auch mal zu. Wenn Futter, Butch und Lemmy zusammentreffen, dann zieht sich Butch weitestgehend zurück, damit er keinen AnPfiff von Lemmy erhält. Hier hat eindeutig Lemmy den Vorrang.

Higgins ist Futter auch nicht soooo wichtig, aber er zieht sich nie zurück. Er ist der Hund, der auch einfach seinen RÜssel neben Lemmy in den NApf stecken würde beim Fressen - und verrückterweise würde er dafür auch keinen Mecker bekommen. nicht, dass Lemmy sich zurück zieht - die beiden haben einfach keinen Streit in dieser Situation. Higgins darf genauer hingucken, Lemmy lässt ihn, aber Higgins würde dennoch nicht klauen. Ebensowenig klaut Lemmy bei Higgins (Bei Butch sehr wohl ;) )

 

Wer ist denn hier der Boss? Beim Futter.. keiner. Außer, dass Butch NICHT der Boss ist, kann man das nicht sagen bei den dreien.

Spielzeug ist Higgins Boss, aber ich bin ziemlich sicher dass das vor allem daran liegt, dass Lemmy kein Interesse an Spielzeug hat. Butch ist leider einfach nur hysterisch bei Spielzeug :Oo

 

Beim Spaziergang gibt es bei uns nun keine Situation wo irgendwas interessantes passiert, beim Liegen im Haus wird abgewechselt - wer zuerst liegt bekommt den Platz.

 

 

Daher: Männer-WG. :)

 

 

Ach so - Futter verteilen kann ich auch trotz allem ohne Klopperei. Jeder bekommt einen Keks oder so, da muss keiner sich vordrängeln oder den anderen vertreiben. Nur wenn etwas runterfällt ist Lemmy meist der erste der es sucht und findet :D

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;-)

 

Jeder sieht das anders ... je nach eigenen Erfahrungen.

 

Für MICH:

 

DU bist der Chef - Mama / Papa  in Personalunion.

DEINE Sache ist es, dass die Hunde miteinander "nett" umgehen, denn DU bestimmst die Hausregeln und zumindest hier bei mir hat das mit allen Hunden + Pflegehunden fix funktioniert. Schlussendlich verdienst DU auch das Essen, die Miete, die Leine, die Steuer, da werden sich (beide) Dir unterstehenden Hunde an ein paar winzige Regeln halten können ;-)

Lässt man Hunden allerdings zu viel Freiraum und zu wenig Regeln, können sie durchaus zum Mobben, zum probehalber "Unterdrücken" und zum Frustabbau an Artgenossen denken ...

 

Man GIBT Respekt, Liebe, Anleitung zum Leben (miteinander) und bekommt dadurch Respekt und Vertrauen.

 

ps.: Die Dominanztheorie ist echt sowas von überholt ;-) Wie schon mehrere schrieben: Rudel = Familienverband.

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Andrea und ER

Hallo Ludari,

 

ohne die Hunde zu sehen, kann man über Deine Situation eigentlich nichts sagen.

 

Aber ich kann Dir von meinen Erlebnissen berichten, aus denen Du vielleicht für Dich Wiedererkennbares lesen kannst.

 

Das wilde Kläffen und Kneifen erlebe ich in meinem momentanen Gastrudel auch nach dem Ableinen bzw. durch freilaufende gegenüber noch angeleinten Rudelmitgliedern. Es klingt bedrohlich und gefährlich für Andere, wird aber zum wilden Rauf- und Rennspiel, wenn man sie gewähren lässt. Die Vorderkörpertiefstellung ist dabei eine nur sehr kurz und zwischendurch immer mal wieder angedeutete Sequenz. Fast immer ist das Ziel dieser ruppigen Spielaufforderung die souveräne Hündin im Rudel und zwar durch alle anderen, aber nicht alle zusammen gegen sie. Entweder macht das Spiel mit ihr am meisten Spaß oder es ist am sichersten mit ihr, weil sie so klar und gutmütig ist. Sie spielt auch sehr abwechslungsreich, hat eine hohe Reizschwelle und sagt, wenn diese mal überschritten wird, unmissverständlich und verletzungsfrei, dass es nun zu weit geht. Sie macht das andersrum auch gerne mit angeleinten Rudelmitgliedern. Und sie ist diejenige, die von allen Hunden am meisten an der Schnauze berührt wird, immer wieder mal zwischendurch. Dennoch beansprucht sie keine Sonderrechte, ist weder die Erste am Futter noch verteidigt sie Spielzeuge oder Liegeplätze. Wenn sie liegt, liegt sie. Wenn sie frisst, frisst sie. Da geht Keiner stören. Andere Rudelmitglieder knurren viel eher bei jeder zu verteidigenden Ressource. Für mich ist das aber kein Ausdruck von Überlegenheit, eher das Gegenteil.

 

Das heißt aber nicht, dass es niemals eine Verschiebung zu Lasten der souveränen Jessica geben kann, womöglich auch durch Ernstkampf. Das ist in Rudeln, die in geschlossenen Umgebungen gehalten werden je nach Zusammensetzung der Persönlichkeiten eine Gefahr, die man gut beobachten sollte. Keiner der Hunde hätte die Möglichkeit, sich zu separieren und auszuweichen, im Zweifel allein weiter zu leben oder ein anderes Rudel zu gründen, bzw. sich ihm anzuschließen, so wie das bei frei lebenden Hunde- Rudeln eine Alternative wäre.

 

Ich habe mehrfach erlebt, dass 2 Individuen nach mehreren ernsten Kämpfen nicht mehr zusammen gehalten werden konnten. Wie groß an dieser Entwicklung der Anteil des jeweiligen Hundehalters war, der mMn nicht rechtzeitig eine Eskalation verhindert hat, die sich durchaus andeutete, mag ich nicht vermuten. Auch nicht, ob sich durch klare Regeln diese Entwicklung hätte verhindern lassen können. Wohl eher durch Trennung, mindestens während der Abwesenheit des Halters bzw. im Freilauf, wenn also der Halter seinen Anspruch auf Einhalten von Regeln aufgrund seiner menschlichen Langsamkeit gar nicht einfordern kann.

In allen diesen Fällen war ein frühes Zeichen, dass die Hunde sich gegenseitig nach dem Ableinen, oder nachdem sie aus dem Haus ins Gelände gelassen wurden, mehr oder weniger lange und deutlich bedrohten, indem sie steif nebeneinander trabten, dabei fixierten, Kopfüberlegen andeuteten, rempelten und knurrten. Man konnte sehen, dass es knirscht.

 

In meinem eigenen 5- Hunde-  Rudel hatte ich das Problem GsD nicht. Ich hatte eine Hündin, die ganz klar die Chefin war und von allen anderen selbstverständlich respektiert wurde. Und zwar ohne als lebende Drohgebärde durch ihr Revier zu schreiten und aggressiv alle möglichen Dinge zu beanspruchen, sondern still und sicher.

 

Chrissis Unterscheidung von Rudel und Meute ist nicht von der Hand zu weisen, allerdings gibt es Hunde, die für die Meutehaltung besser und andere, die dafür schlechter geeignet sind. Und, egal ob Meute oder Rudel, auch bei bester Bindung des Individuums an den Menschen, gibt es eben ein innerartliches Gefüge, das gut oder schlecht passen kann. Passt es schlecht, sollte man sich nicht darauf verlassen, dass Menschenregeln zuverlässig eingehalten werden.

Die Theorie, dass ein starker Halter für dauerhaften Frieden in seiner Meute, dem Rudel, sorgen kann, ist fragwürdig, denn was passiert in Momenten, in denen er nicht präsent ist?

Erst kürzlich erzählte mir ein Mehrhundehalter von zwei kastrierten Rüden in seinem Rudel, die sich gelegentlich beißen. Die Hunde zu trennen, lehnte er kategorisch ab. Während seiner Abwesenheit ist nun einer seiner Hunde tödlich verletzt worden. Was genau passiert ist, ließ sich nicht nachvollziehen. Ein Grund mehr, solche Risiken zu minimieren.

 

Ich würde genau beobachten, welche Ressourcen welchem Hund so wichtig sind, dass er sie aktiv verteidigt.

Wenn es passt, sollte es da keine Interessenskonflikte geben.

Heißt: für Hund A ist Futter wichtiger als für Hund B = kein Konflikt.

Für Hund B ist Ball wichtiger als für Hund A = kein Konflikt (bedeutet nicht, dass man nicht dennoch aufmerksam beobachtet)

Für beide Hunde ist der Kauknochen gleich wichtig = Konflikt! (also niemals unbeobachtet Kauknochen kauen oder gar herumliegen lassen)

u.s.w.

 

Dann würde ich schauen, wo die körperlichen Überlegenheiten liegen. Ist Hund A der körperlich unterlegene, würde ich darauf achten, dass es beim Füttern wirklich niemals zu Übergriffen des stärkeren Hund B kommen kann. Im Sinne einer dauerhaften Konfliktvermeidung.

 

Eine Gleichbehandlung aller Hunde halte ich für unmöglich und auch nicht für sinnvoll. Hunde sind so unterschiedlich, haben so unterschiedliche Bedürfnisse und Vorlieben, dass alle zu kurz kämen, würde man alle gleich behandeln wollen. Beispiel: Hund B spielt leidenschaftlich gerne Ball, Hund A nicht. Da sich A nicht zum Spielen zwingen lässt, müsste nach diesem Prinzip B auch aufs Ballspielen verzichten. Das wär' aber echt doof für B.

 

Ein "Das- müssen- die- unter- sich- ausmachen" ist auch kein Allheilmittel. Das geht bei einfachen Rudelordnungs- "Definitionen", meistens unmerklich, manchmal auch laut und spektakulär, aber ohne absichtliche Verletzungen. Geht es um echte Konflikte, kann man das nicht einfach geschehen lassen. Eben weil die Rückzugsmöglichkeit in künstlich erzeugten Rudeln nicht gegeben ist.

Darum gibt es auch unter den meistens gut hundesozialisierten Auslands- TS- Hunden in Klein- wie Großgruppen immer wieder sehr ernste bis tödliche Kämpfe. Die Opfer können nun mal nicht rechtzeitig das Heil in der Flucht suchen und genügend "sehende" Mitarbeiter gibt es meistens auch nicht.

 

Also gut hinschauen, keine vermeidbaren Risiken eingehen und einen guten Fachmann suchen, der sich vor Allem mit Hunde- Verhalten und nicht vor Allem mit Hundeplatz- Training auskennt.

 

Andrea

 

 

 

 

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