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Angst und nochmal Angst


Joco

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Angst kann nicht verstärkt werden.

Das ist biologisch einfach nicht möglich.

Dass Shelly an Silvester so reagiert hat, ist wahrscheinlich eher einer (ungewollte) Konditionierung geschuldet.

Genauso wenig, kann man Angst wegtherapieren. Man kann lernen, bzw. dem Hund beibringen, mit der Angst anders umzugehen. Aber Angst bleibt Angst

 

Kannst du näher erläutern, woher du das weisst oder der Meinung bist?

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MissWuff

Hier ein sehr gutes (leider englischsprachiges) Video zum Thema/Mythos Angst verstärken:

 

 

 

(Ups, wollte das Video gar nicht in das Post tun, nur linken...)

 

In der Video-Beschreibung ist auch noch ein Link zu einem guten Artikel zum Thema (von einer anderen Trainerin).

 

Bei milder Angst ist Leckerlie o.ä. geben meiner Meinung nach das Sinnvollste, weil der Hund daduch wesentlich eher lernt, dass der Trigger etwas Gutes bedeutet. Der Hund soll ja schon lernen, mit seiner Angst umzugehen, ohne dass er immer zu mir muss. Aber wenn der Hund zu viel Angst zum Fessen etc. hat und zu mir kommt, streichle ich wie gesagt immer und rede fröhlich (nicht panisch oder "bedauernd") mit ihr. Wenn sie nicht zu mir kommt, sage ich einfach fröhlich "hui toll" oder was anderes Sinnloses, damit sie weiß ich bin da, ich gebe Acht, ich mache mir keine Sorgen. Auch ausgiebiges Gähnen meinerseits scheint bei ihr manchmal gut zu helfen.

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Tina+Sammy

Ich bin mir gerade nicht sicher, ob du diese Frage ernst meinst, Renate :think:

Hier mal ein Google Link, Suchanfrage war: Angst verstärken.

https://www.google.de/search?q=Angst+verst%C3%A4rken&ie=utf-8&oe=utf-8&gws_rd=cr&ei=MuYGVf_mKMTVPMmwgJAI

Es ist neurobiologisch einfach unmöglich, Angst zu verstärken.

Wenn ich vor irgendwas Angst habe und jemand hat mit mir gemeinsam Angst, vergrößert sich meine Angst ebenso wenig, als wenn derjenige neben mir keine Angst hat und mich ignoriert. Ebenso wenig, wenn er mich in den Arm nimmt und mich beruhigt.

Stellt er sich vor mich, zeigt mir, wie ich evtl sogar aus dieser Situation heraus komme, habe ich die gleiche Angst. Lerne aber einen Ansatz, wie ich mit dieser Angst umgehen kann.

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Mhm, plausible Erklärung, Tina.

 

Können wir uns darauf einigen: Wenn Angst da ist, ist sie da.

 

ABER: Die Auswirkungen der Angst, also z.Bsp. zittern, speicheln, hecheln können sich, je nachdem wie der Mensch sich verhält, entweder verstärken oder mindern.

 

Also die Angst bleibt trotzdem, aber das nach aussen getragene Verarbeiten der Angst kann sich ändern? ;)

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Das man Angst nicht verstärken kann und wie der biologische Zusammenhang ist habe ich ebenfalls gelesen. (Ich glaube in dem Buch "Wissenschaft trifft Hund" hab so viele, bin mir nicht sicher haha)

 

Das Problem entsteht meistens wenn man bedauert oder selber nervös ist weil man weiß dass der Hund jetzt angst hat. Dann neigen Leute oft dazu z.B. wie ein Tonband: Ist okay... ist okaaay ist oooookaaay... und merken nicht dass sie zusätzlich noch Spannung erzeugen.

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Tina+Sammy

Darauf können wir uns einigen :D

Aber da würde ich tatsächlich von einer ungewollten Konditionierung ausgehen :)

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Darauf können wir uns einigen :D

Aber da würde ich tatsächlich von einer ungewollten Konditionierung ausgehen :)

 

Mhm, muss ich nochmal drüber nachdenken, am Beispiel von Shelly:

 

Auch in andere, neuen Situationen, in denen sie Angstverhalten zeigt, reduziert sich ihr *Gehabe*, je weniger ich sie beachte.

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Nun, als Mensch verstärkt sich meine Angst schon, wenn mein Mitmensch auch Angst hat.

 

Wenn der jedoch Sicherheit und Ruhe ausstrahlt, fühlt man sich doch zumindest besser, oder?

 

Ist mir gerade so in den Sinn gekommen.

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MissWuff

Nun, als Mensch verstärkt sich meine Angst schon, wenn mein Mitmensch auch Angst hat.

 

Wenn der jedoch Sicherheit und Ruhe ausstrahlt, fühlt man sich doch zumindest besser, oder?

 

Ist mir gerade so in den Sinn gekommen.

 

Würde auch sagen, dass selbst ängstlich+panisch klingen bei Hunden ebenfalls meistens das Gegenteil von hilfreich ist. Aber es hilft mir z.B. auch so gar nicht, wenn ich sage "ich hab Angst", nachdem mir etwas (scheinbar) Schlimmes passiert ist, und die andere Person das einfach ignoriert und weiter ihr Ding macht. Man muss halt schauen, was seinem Hund hilft, ein Hund, der es nicht so mit körperlicher Nähe hat, wird in der Situation wahrscheinlich eh nicht gestreichelt werden wollen. Wenn der Hund aber Leckerlies nimmt und diese mag, ist das meiner Meinung nach so ziemlich immer eine gute Lösung - ein Geräusch oder eine Situation, die den Hund beunruhigt, kann dann eine ganz neue Bedeutung für ihn bekommen. Wenn eine positive Emotion im Hund ausgelöst wird, während er Angst hat, schwächt diese die negativen Emotionen ab, denn gleichzeitig Angst haben und z.B. über Leckerlies freuen ist schwierig. Wenn der Hund schon zu panisch ist, um auf etwas Angenehmes zu reagieren/die Leckerlies zu nehmen, würde ich die Situation (nicht hektisch, aber auch nicht die Angst des Hundes ignorierend) verlassen und dann oder beim nächsten Mal möglichst mit größerem Abstand üben.

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Vielen Dank für Eure Antworten, die sehr interessant sind und mir schon gut weiter helfen, denn sie zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

 

Was das Ableinen angeht,habe ich gerade noch mal mit der Pflegestelle gesprochen, wo Faro ein halbes Jahr lang war und sie haben ihn auch abgeleint, es gab keinerlei Probleme und Ralf meinte, ich solle es ruhig weiter so machen wie bisher. Ok, je nach dem wo wir gehen, stecke ich die Schleppe aus Sicherheitsgründen ein.

 

Wir versuchen Faro in diesen Angstsituationen Sicherheit zu geben und er nimmt sie auch an, in dem er sich hinter mich stellt, wenn ein Nachbar kommt und sich unterhalten will. Das hatten wir gerade. Dauert die Unterhaltung etwas länger, taut Faro auf und legt sich entspannt hin, solange man ihn wirklich in Ruhe lässt.

Ich bin dann auch ruhig und entspannt und das überträgt sich. Lob kommt natürlich auch.

 

Ganz schlimm ist es, wenn laute Kinder mit Rollern kommen, dann kriegt Faro die Krätze und versucht zu flüchten. Dann ist er auch nicht ansprechbar und wir gehen einfach weiter, also raus aus dieser Situation, sobald er wieder ansprechbar ist, gebe ich ihm ein kleines Kommando, was er immer kennt und auch gewissenhaft ausführt. Ob das jetzt sinnvoll ist, weiß ich nicht, gibt mir aber ein gutes Gefühl und Faros Aufmerksamkeit

 

Beim Auto gucken war er vorhin recht ruhig, wurde mit Leckerchen bestätigt und wir konnten dann auch mit lockerer Leine gehen.

 

Ich werde Euch auf dem Laufenden halten

 

So ein Hund ist ja schon eine Herausforderung und bis vor 3 Wochen hätte ich mir das nicht zu getraut, obwohl wir seit 30 Jahren Hunde haben, aber bisher noch kein Angsthund in diesem Sinne. Dago war ein Silvesterschisser, er bekam dann seinen Eierlikör und verschlief das Meiste

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