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Woher kommen diese Schuldgefühle?


gast

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KleinEmma

Loslassen kann ich dann schon. Vielleicht auch, weil ich mich selbst und meine Lieben nicht mit depressiver Stimmung belasten möchte. Dafür ist das Leben zu kurz. Ich brauche dann erst einmal ein paar Tage für mich, um mich verabschieden zu können und auch, um in Ruhe heulen zu können. Müsste ich das dann in den ersten Tagen unterdrücken, dann wäre das Loslassen bestimmt schwieriger.

 

Der Gedanke des Verrats kam mir ehrlich gesagt noch nie. Emma war ja schon bei uns, als die beiden anderen starben. Ich sehe es so, dass Emma genauso ein Recht auf ein tolles Leben hat, wie die anderen zwei es auch hatten. 

 

Lucky und Kimba tauchen immer mal wieder auf und wir reden auch öfter von den beiden. Aber der Fokus ist auf Emma gerichtet. Sie lebt und soll Spaß an ihrem Leben haben. Dazu gehört unter anderem auch ein Mensch (oder 2), die lebensfroh sind.

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Nebelfrei

Gelegentlich kommt es mir vor, als sei es mehr Mitleid mit sich selbst.

Wer ewig darüber sinniert, was er falsch gemacht hat, überschätzt sich. Jeder macht Fehler, gegenüber den Tieren und den Menschen, das kann keiner verhindern, man versucht ja das beste zu machen.

Über Jahre ein schlechtes Gewissen zu haben nützt keinem etwas. Weder dem Toten, noch sich selbst. Das gilt sowohl für Tiere, wie auch für Menschen.

Bei einem Trauergottesdienst sagt die Pfarrerin einmal: 'Um den Verstorbenen braucht man sich nicht sorgen, dem geht es gut. Um die Lebenden soll man sich sorgen.'

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Ich habe ja schon 2 mal einen Hund einschläfern lassen müssen: der erste Hund (Gonzo) wurde "geplant" eingeschläfert, also mit Termin beim TA und der 2. Hund (Dasty) weil er das 3. Mal kollabiert war und wir auf dem Behandlungstisch die Entscheidung getroffen haben.

In beiden Fällen war die Entscheidung richtig, d.h. im Sinne des Hundes. Beiden Hunden hätten wir evtl. noch ein paar Lebenstage abringen können - aber wozu? Lebensqualität war nicht mehr vorhanden. Von daher ist die Entscheidung schmerzhaft, aber ich kann gut damit leben.

Würde ich zum jetzigen Zeitpunkt Jacki wegen ihrer Epilepsie einschläfern lassen (was ich natürlich NICHT tun werde), dann wäre das Verrat am Hund - wobei ich selber das nicht so sehen würde, sonst hätte ich diese unsinnige Entscheidung auch nicht getroffen.

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Für mich bedeutete die Entscheidung zu treffen eine Situation, der ich mich eigentlich nicht gewachsen fühlte. Vor allem, weil ich mal wieder allein zu Hause war und ,obwohl klar abgesprochen war, dass es geschehen würde, der Zeitpunkt von mir bestimmt wurde.

Es WAR die richtige Entscheidung FÜR Lara - aber eine Zeit lang habe ich mich als Mörderin gefühlt. ICH habe bestimmt, wann sie geht.  Für die nächsten Wochen war mir der einzige Trost, dass sie die Euthanasiespritze gar nicht  mehr gebraucht hat.

 

Über Verrat an Lara habe ich nie nachgedacht. Im Gegenteil hatte ich das Gefühl, dass sie es gut gefunden hätte, dass der Platz bei uns nicht leer bleiben würde.

 

Im Endeffekt glaube ich, dass die Gründe für jeden in seiner Lebenssituation andere sein können als für jemand anderen. Genau so, wie jeder mit Trauer auf seine Weise umgeht.

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muckel67

Hallo,

wenn ich jetzt hier was schreib, womit jemand nicht einverstanden ist, bitte hackt nicht wieder auf mir rum.

Ich fühl mich schuldig an Esta`s tot, weil wir sie zu dieser Tierarztpraxis gebracht haben. Warum haben wir nicht gewartet, bis in Duisburg die Computer wieder funktionierten? Ich fühl mich schuldig, weil ich ihr morgens noch gesagt habe, "bald ist dein Pfötchen wieder heile, dann kannst du im Sommer mit den anderen wieder toben". Sie hat mir vertraut. Und ich hab versagt. Ich fühl mich schuldig, weil ich ihr nicht helfen konnte. Weil ich nicht gesagt hab, "laßt diese Aufwachspritze weg", obwohl sie doch wach war. Ich fühl mich schuldig, weil ich nur geheult habe und nichts unternahm. Ich weiß nicht, ob diese Schuldgefühle irgendwann mal aufhören. Aber zur Zeit sind sie da. Das alles werd ich mir niemals verzeihen.

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Ninchen0_15

Es tut mir so leid, dass du dich jetzt zusätzlich zu dem Verlust deiner noch so jungen Esta auch noch mit diesen Gefühlen plagen musst! :(

Du hast sie lieb gehabt, hast auf sie aufgepasst und sie umsorgt,

ganz gewiss war nicht fehlende Fürsorge die Ursache für ihren Tod!

Esta wusste und weiss das und sollte es etwas zu verzeihen geben, dann hat sie das längst getan!

Du warst in Sorge und hast dieser Spritze nicht widersprochen, du hast dich darauf verlassen, das die Ärzte wissen, was sie tun, du bist nicht diejenige, die Tiermedizin studiert hat!

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Fusselnase

Ich habe mich noch nie wie ein Verräter gefühlt, wenn ich mir einen neuen Hund angeschafft habe. Das Verräter-Gefühl kenne ich nur bei Pflegehunden. Deshalb bleibt Feli ja auch hier (nicht nur deshalb natürlich). Aber bei einer Neuanschaffung? Nein, da kenne ich das Gefühl überhaupt nicht. Dass man einem weiteren Hund helfen kann, ist ja das einzig Gute an der Tatsache, dass man wieder einen Platz frei hat.

 

Bei der Euthanasie ist das ein bisschen anders - wobei, wie Verrat fühlt sich das auch nicht an, aber Zweifel kenne ich auch. Die habe ich vor allem bei Resa immer noch, aber auch bei Berta. Das ist richtig scheiße, und ich versuche, einfach nicht drüber nachzudenken. Kann es ja ohnehin nicht mehr ändern.

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Andrea und ER

Ich verstehe das, muckel. Ich glaube, das würde Jedem so gehen.

Objektiv betrachtet hast Du Alles in die Wege geleitet, um Deinem Hund zu helfen. Du bist kein Tierarzt, Du bist Hundehalter und musst in solchen Situationen Fachleuten vertrauen. Wenn eine Person sich Vorwürfe machen könnte, dann die Tierärztin, weil sie den Hund eiligst aus der Narkose holen wollte. Und selbst die wird das nicht leichtfertig getan haben, sondern auf ihre Erfahrung vertraut haben.

Narkosen sind immer ein Risiko, immer, bei Mensch und Tier. Leider passieren solche schrecklichen Dinge entsprechend immer wieder, auch bei Menschen.

 

Es ist tragisch und furchtbar traurig, für Esta und für Euch, muckel, aber Deine Schuld ist es nicht!

Trotzdem verstehe ich, dass Du Dir Vorwürfe machst. Mir ginge es nicht anders, auch wenn ich weiß, dass es dazu keinen Grund gibt.

 

Eigentlich ist das auch ganz logisch. Wir tragen die Verantwortung für unsere Hunde ihr ganzes Leben lang, warum sollten wir uns dann bei ihrem Tod plötzlich nicht mehr verantwortlich fühlen. Is ja Quatsch. Auch ohne Schuld bleibt das Gefühl der Verantwortlichkeit, das hört nicht einfach auf.

 

Eine böse Denk- Zwickmühle ist das.

Aber mit der Zeit wirst Du erkennen, dass Du keine Schuld trägst und dann wird es leichter, an Esta zu denken und Dich gerne an sie zu erinnern.

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