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Wenn Mehrhundehaltung schief geht - ein Erfahrungsbericht


Liawen

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Huhu

Die, die mich von früher kennen, denken sich sicher: hatte die nicht mal 2 Hunde? Doch hatte ich.

Ich habe mir bevor ich mich hier wieder anmeldete sehr lange überlegt, ob ich das hier posten soll, oder das ganze einfach versuchen soll unter den Tisch fallen zu lassen.

Ich habe mich für ersteres entschieden, weil Ehrlichkeit meiner Meinung nach immer noch am längsten wärt.

Und weil vlt. ja jemand was davon lernen könnte.

Mir ist bewusst, das dies ein kontroverses Thema ist und dazu viele Meinungen, auch negative kommen werden.

Mir ist auch klar, das einige vlt. das ein oder andere, oder alles nicht verstehen können, das ist ok, wir sind alle verschieden.

Mir ist bewusst, das ich bei der Sache Fehler machte und das andere vlt. anders gehandelt hätten, aber ich habe nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt.

Damit das ganze Sinn ergibt, muss ich ziemlich ausholen, also der Text wird lang.

Lindo kam 2010 über Umwege zu mir.

Eigentlich hatte ihn meine Mutter ausgesucht und ich sollte ihn mit meinem besten Freund abholen, weil dieser ein Auto hat und meine Mutter nicht (ich hab kein Führerschein).

Aber ich verguckte mich in ihn, brachte ihn zwar trotzdem zu meiner Mutter, blieb aber 2 Tage da (auch um ihr zu helfen) und Lindo war sehr auf mich fixiert auch wenn er mich nicht länger kannte als sie.

Nach einem Tag alleine bei ihr, kam ich ihn holen für 5 Tage, weil sie zur Arbeit musste.

Wir entschlossen uns dann aber dazu, das er bei mir blieb.

Ich hatte damals den ganzen Tag Zeit, und Lindo war eine wunderbare Ausrede, dass das auch so blieb.

Nun so began eine schöne Zeit, Lindo gewöhnte sich ein, lernte viele neue Dinge und war ein aufgeweckter Kerl.

Etwas sensibel, was ich nicht so sehen wollte und machte ihn bei anderen Leuten eher zu nem Draufgänger.

Er lernte schnell die Grundkommandos und war recht unkompliziert.

Mit anderen Hunden verstand er sich blendend, spielte mit jedem.

Ich bin ein sehr geselliger Mensch und so lernte ich bald viele andere HH kennen, mit denen ich labern konnte, während die Hunde spielten.

Alles war mehr oder weniger Friede Freude Eierkuchen, Lindo und ich verstanden uns gut, der Gehorsam war gut und alles war schön.

Wir machten täglich lange Spaziergänge und ich hoffte immer jemand zum spielen für Lindo zu treffen.

Sehr bald kam bei mir der Wunsch nach einem Zweithund auf.

Da hatte ich Lindo ca. ein halbes Jahr denke ich.

Lindo spielte schliesslich so gern und ich hätte doch sooo gerne min. noch einen Hund.

Also begann ich mich zu informieren.

Ich wollte noch warten mit dem zweiten, weil die Wohnsituation grad nicht passte, aber ich habe mir viele Hunde angesehen und hatte alle 2 Wochen ne neue Rasseidee.

Einmal sollte es einer vom Züchter sein, dann wieder TS, mal ein Schäferhund, dann mal ein Cavalier King Charles Spaniel.

Meine Mutter hatte inzwischen auch einen Hund; einen Monat nach Lindo kam Vagabundo.

Vagabundo ist ein Chow Chow mix und ich habe noch nie einen Hund wie ihn kennengelernt.

Er ist extrem eigensinnig, hat Jagdtrieb wie Sau und macht alles nur dann, wenn er Lust hat.

Ihn interessieren keine Leckerlie, kein Spielzeug, kein Schimpfen.

Draussen hat die die Gabe einem das Gefühl der totalen Überflüssigkeit zu vermitteln, schliesslich kommt er alleine klar.

Meine Mutter die vorher einen Pudel hatte und einen ruhigen lieben Hund wollte, war völlig überfordert.

Vagabundo ist aus dem TS und sehr misstrauisch.

An mir hatte er von Anfang an einen Narren gefressen und zur gleichen Zeit wo ich am Zweithund überlegte, war meine Mama entgültig überfordert.

Wir beschlossen: Ich übernehme Vagabundo in ein paar Monaten, wenn die Wohnsituation sich geändert hat (war geplant).

Vagabundo und Lindo verstanden sich soweit, spielen taten sie nicht, was ich schade fand, aber Vagabundo spielt nicht, mit keinem Hund.

Sie ignorierten sich, störten sich nicht aneinander.

In der Zeit war Vagabundo oft ein paar Tage bei mir.

Und natürlich auch mir gehorchte er nix, ging Stundenlang jagen, zog wie verrückt an der Leine und folgte nix.

Schnell fand ich meine Grenzen, probierte viele Trainingsmethoden, aber nix half.

Ca. ein halbes Jahr nachem wir beschlossen das ich Vagabundo übernehme, musste ich meiner Mutter schweren Herzens sagen, das daraus nix wird, weil ich jeweils nach einer Woche mit den Nerven komplett am Ende war.

Sie erwog eine Abgabe, entschied sich aber dann dagegen.

Das war vor zwei Jahren, Vagabundo folgt immer noch nicht, aber meine Mutter liebt das Tier abgöttisch und will nix mehr anderes als ein Chow (oder mix).

Nun den, meine Suche nach einem Zweithund ging weiter und mittlerweile hatte ich viiiiele viele Rassen und optionen durch.

Ein Rüde sollte es sein und ein Draufgänger.

Lindo, mittlerweile fast 3 Jahre alt war etwas ruhiger geworden und spielte nicht mehr mit jedem Hund aber doch noch mit einigen.

Ich war mal wieder beim Schäfer als Zweithund angelangt.

Und dann eines Tages, beim surfen im Netz, sah ich ihn: Liam

Klein, weiss, wuschelig, mein Beuteschema.

Er sass in der Tötung in Spanien.

Aber der Zeitpunkt passte null, denn die Wohnsituation war immer noch gleich.

3 Wochen später, lief seine Zeit ab und ich schaute ihn 5x am Tag und dachte noch viel öfter an ihn.

Am 1 Dezember 2011 schrieb ich Abends um ca. 9 Uhr der Orga (die selbe wo die anderen beiden her waren) eine Mail, das ich mich in Liam verguckt habe und ihn gerne adoptieren möchte.

Am nächsten Tag telefonierte ich mit der Orga.

Es kam durch, das Liam nicht ohne ist, mich störte das nicht.

Am 4. Dezember landete sein Flieger in Deutschland.

Die beiden Hunde kamen scheinbar super klar, Lindo kam mit zum Flughafen.

Kein knurren, kein bellen, nix, die beiden verstanden sich soweit gut.

Liam war von Anfang an nicht ängstlich, zumindest nicht im herkömlichen Sinne.

Als wir auf einer Raststätte Halt machten, damit sich der 3fach gesicherte Liam lösen konnte, hob er das Bein an der nächsten Laterne und verbellte und knurrte vor dem Burger King erstmal nen Typ in Kapuze.

Auch zuhause lief alles gut, Liam zog etwas an der Leine, schien aber Leine zu kennen und auch drinnen und draussen.

Sehr bald wurde aber klar, das der erst 9 Monate alte Liam sehr schlimme Erfahrungen gemacht haben muss.

Er war nicht wirklich stubenrein (bez. meldete sich nicht wenn er musste) und wenn man wortlos mit dem Lapen kam, um das Pipi aufzuwischen, lag er flach auf den Boden, in Erwarung eine gescheuert zu kriegen.

Auch sonst war er allen, auch mir gegenüber sehr misstrauisch, was sich sehr oft auch in knurren und beissen (ich hatte ihn nach 4 Tagen an der Hand hängen) äusserte.

Draussen verbellte und knurrte er alles, was ihn verunsicherte und hätte auch geschnappt, wenn er nicht angeleint gewesen wäre.

Und verunsichern tat ihn alles: Velos, Autos, Menschen..

Andere Hunde gingen an der Leine gar nicht.

Ich fand das alles nicht so tragisch, man kann ja üben, was wir auch taten, mit Erfolg, denn Liam lernte schnell und mit kommendem Vertrauen auch gerne.

Lindo und Liam schienen sich blendend zu verstehen, spielt, tobten und schliefen nebeneinander.

Das Spiel war sehr grob, aber ich tat das als ''sind halt zwei Rüden'' ab.

So ging die Zeit dahin, vieles verbesserte sich und Liam und verstanden uns sehr schnell sehr gut.

Liam lernte die anderen Leute im Haus auch mögen, aber ich war (und bin) die einzige, die alles machen darf..

Zu der Zeit hatte ich nie verstanden, warum alle sagten, Mehrundehaltung sei soviel mehr Aufwand.

Mehr oder weniger machte ich alles wie vorher, ich ging fast nie einzeln mit ihnen raus, spielte halt mit beiden Balli etc.

Lindo war zwar eifersüchtig, da sich das aber nur in gestresst bellend rumrennen wenn ich mit Liam spielte äusserte, fiel mir das nicht so auf.

Zu der Zeit hatten sowohl ich, wie auch mein bester Freund, der auch mein Mitbewohner war den ganzen Tag Zeit und fuhren mit seinem Auto in die Pampa, wo man die Hunde einfach freilassen kann und sich um nix mehr kümmern muss.

Wir redeten und die Hunde liefen halt so nebenher, wenn einer ausser Sicht war pfiff ich wieder und dann war gut.

ca. 3 Monate nachdem Liam hier ankam fing etwas an, das ich lange nicht wahrnahm und noch länger nicht richtig interpertierte.

Lindo wurde ruhiger, deutlich und rapide.

So rapide, das ich ihn beim Tierarzt komplett durchchecken liess, ohne Befund.

Zu der Zeit fing beim Gassi gehen auch folgendes Szenario an: Lindo und Liam liefen hinter mir, Lindo trödelnd, wie oft.

Liam fing an zu ''spielen'' dh: bellend um Lindo rumrennen, ihn anrempeln und anspringen.

Lindo blieb dann stehen oder kam zu mir, aber ich tat das damals als nix ab.

Wenn Liam das dann genug oft gemacht hatte, (ca. 5min) rannte Lindo dann nach vorne davon, Liam erst recht aufgedreht bellend hinterher und dann wiederholte sich das.

Immer noch fuhren wir jeden Tag ins Niemandsland Gassi.

Drinnen wurde Lindo immer ruhiger und gleichzeitig immer eifersüchtiger, wenn ich mich mit Liam beschäftigte.

Dann wechselte der Alltag rapide, mein bester Freund ging arbeiten und ich auch (teilzeit) und ich konnte nicht mehr in die Pampa zum Gassi fahren.

Das hiess für mich, das ich mit den beiden durchs Dorf musste und im Wald halt auch andere Leute antraff.

Somit war Hunde los und gut is Geschichte, denn Liam hatte immer noch grosse Probleme mit Fremden (wie auch nicht, wenn wir nie welche traffen?).

Lindo wurde immer apatischer, trödelte wie ein 17 jähriger Opa hinterher, spielte mit nix und niemandem mehr und wollte drinnen nicht mehr von meiner Seite.

Ich ging wieder zum TA, Komplettcheck, schliesslich ist das nicht normal für einen 3.5 jährigen Hund.

Kein Befund.

Draussen benötigte Liam 80 % meiner Aufmerksamkeit, wenn er freilief, da ich immer auf der Hut sein musste, damit ich Jogger usw ja vor ihm sah.

Lindo lief da unbeachtet nebenher, aber er machte keine Probleme, ausser das er halt völlig deprimiert und demotiviert schien.

Liam nervte Lindo immer noch mit seinem geremple, was ich mittlerweile auch wirklich bemerkte und unterband.

Etwa ein halbes Jahr nachdem sich die Lebenssituation veränderte, fing Liam an, Lindo drinnen zu kontrollieren.

Erst waren es kleine Sachen, mal ein knurren weil Lindo zu nah an ihm vorbeiging, mal den Kauartikel klauen.

Aber es steigerte sich, Liam liess Lindo nicht mehr aufs Bett, nahm ihm alles weg, mobbte ihn.

Ich unterband das, schimpfte, schmiss Liam vom Bett, holte mir eine Trainerin.

Liam lernte schnell, das ich das nicht will, aber lernte auch das ich es nicht mitkriege wenn ich dusche, oder einkaufen gehe.

Lindo, ein Hund der von natur aus sensibel ist und jedem Konflikt eher aus dem Weg geht, war mit der Situation überfordert und wehrte sich nicht.

Er wurde nur immer depressiver und wollte immer bei mir sein und war extrem eifersüchtig, zeigte das aber auf eine passive Art.

Ich sah entlich ein, das wir ein ernsthaftes Problem hatten.

Ich began zu überlegen und analysieren und sah zum ersten mal, das schon lange nix mehr Friede Freude Eierkuchen war.

Mit der Situation überfordert und nach Lösungen suchend, gab ich Lindo eine Woche zu meiner Mutter in die Ferien.

Und dann geschah, was niemand vorhersehen konnte.

Lindo und Liam, waren nicht mehr dieselben Hunde.

Lindo wurde in 3 Tagen! bei meiner Mutter wieder zu dem fröhlichen noch jungen Hund, der er mal war, sprang über die Wiesen und forderte fremde Hunde zum spielen auf.

Er erwachte täglich mehr aus seiner Depression, ich konnte kaum glauben, was meine Mama mir da am Telefon erzählte.

Liam, der vor lauter Lindo kontrollieren auch im Stress war, blieb plötzlich liegen, wenn ich aufs Klo ging.

Draussen guckte er mehr auch mich, er war umgänglicher und ruhiger, schlang sein Essen nicht mehr und liess angefangene Kauartikel für später liegen.

Ich war baff.

In dieser Woche kam mir zum ersten Mal der Gedanke, das diese beiden Hunde eigentlich ohne einander glücklicher wären.

Weiter dachte ich nicht, ich war nicht bereit dazu.

Kaum war die Woche um und beide wieder bei mir, ging das ganze Spiel von vorne los.

Liam ein Tyrann, Lindo depressiv und ich total überfordert und unglücklich.

Ich versuchte zu verhindern, das Lindo kontrolliert oder eingeschränkt wird, was Liam nur noch eifriger zu vereiteln wusste.

2 Monate später stand Urlaub an, ich war mit den Nerven am Ende.

Kurzerhand beschlossen meine Mutter und ich, das Lindo anstatt mitzukommen zu ihr geht für 3 Wochen.

Und natürlich blühte er wieder auf, so auch Liam, der nach 3 Wochen ein viel gelassenerer Hund war.

Auch ich hatte wieder Freude am Gassi, musste ich doch nicht alle 5min Liam vom nerven abhalten oder Lindo dazu ermuntern nicht gaaanz so sehr hinterherzuschleichen.

In diesen Ferien beschloss ich, das es so scheisse es ist, besser ist, wenn diese Hunde nicht mehr zusammen leben müssen.

Zu unterschiedlich sind die Charaktere, beide wollten mich für sich und fühlten sich vom anderen gestresst.

Ich brauchte lange für diese Entscheidung, aber das Gedankenspiel, wie es wäre, wenn ich den Rest meines Lebens mit jemand verbringen müsste, der mich stresst, gab mir den rest und so entschied ich mich schweren Herzens, das ich Lindo abgeben werde.

Die Entscheidung welcher Hund war für mich klar, denn erstens kam ich mit Liam vom Typ her besser klar und zweitens wäre Liam extrem Wanderpokalgefährdet.

Lindo dagegen ist deutlich unkomplizierter.

Am liebsten hätte ihn meine Mama behalten, aber ihre Verwaltung wollte unter keinen Umständen einen zweiten Hund bewilligen und umziehen ist für sie wegen beschränktem Budget sehr schwierig.

Also suchte ich für Lindo ein neues Zuhause und fand vor kurzem eins: Bei einem Ehepaar, wo immer jemand daheim ist (er kann nicht alleine bleiben), wo kein anderer Hund ist, auf dem Land.

Die Leute haben sich sofort in ihn verguckt, wohnen nur 2 Dörfer weiter und er fand sein neues Frauchen auch gleich toll.

Noch ist Probezeit, aber es sieht sehr sehr gut aus :)

Mir ist bewusst, das ich viel falsch gemacht habe.

Mir ist auch klar, das man vlt. mit jahrelangem Trainergemurkse die Situation hätte ändern können.

Mir ist klar, das es viele Leute hier hat, die nie einen Hund abgegeben hätten in der Situation.

Für mich war es der einzige Schritt.

Lindo hat vlt. noch 10 Jahre, vlt ein paar mehr, so auch Liam.

Beide haben es verdient, die Zeit, die sie hier haben ein schönes Leben zu haben.

Nich in 2 Jahren, jetzt.

Ich habe für mich aus dieser Sache viele Lehren gezogen:

- nie wieder mehr als einen Hund

- nie wieder einen sensiblen Hund

- nie wieder so naiv an so etwas rangehen

- viel mehr auf Körpersprache achten

- nie wieder etwas anderes als ein Terrier oder deren Mixe

Ich hoffe mein Roman hilft vlt. jemandem, der sich überlegt zwei Hunde zu halten oder vlt. jemandem, der schon 2 hat und ähnliche Probleme.

Bei vielen klappt Mehrhundehaltung top, ich möchte nur ein Beispiel geben, wo das nicht so war.

Ich bin der Meinung das, auch wenn es mit viel Aufwand hätte gehen können, die beiden Individuen nicht so zusammenpassen, das ein akzeptables Zusammenleben möglich ist.

Mehrhundehaltung IST sehr sehr oft ein grosser Mehraufwand, man muss der Typ dazu sein und noch viel wichtiger: Die Hunde müssen passen.

Wie gesagt mir ist klar, das ich sehr viele Fehler gemacht habe.

Ich rechne auch mit Kritik, ist auch ok, wie gesagt, ich bin einen Weg gegangen, der für mich nicht einfach war, aber für mich der richtige.

Für jemand anders. wäre das vlt. ander gewesen.

Falls irgentetwas unklar ist oder jemand sonst zu etwas bestimmtem mehr infos möchte, fragt einfach.

lg Lissy

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Ich finde deinen Bericht wirklich spannend (und mutig), weil es u.a. deutlich macht, wieviel einem im Alltag doch entgeht oder es irgendwie nicht realisiert.

Danke.

Ich glaube auch, daß es den Hunden getrennt deutlich besser geht.

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Stefanie79

Ganz ehrlich???

Ich ziehe meinen Hut vor Dir.

Es zeugt für mich von einem enormen Reifungsprozess das Du die Situation nach und nach erkannt hast und zum Besten für Euch 3 gehandelt hast.

Es hätte ja auch ganz problemlos klappen können. Ist aber nicht. Daran trägt keiner "Schuld". Man HÄTTE daran arbeiten können aber wie Du es auch schon selbst geschrieben hast.... eine lebenslange "ZwangsWG" ist für keinen was tolles.

Du hast keinen ins TH gebracht sondern eine vernünftige Lösung gefunden.

Wer ohne Fehler ist möge den ersten Stein werfen :kaffee:

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Ich finde deinen Beitrag sehr interessant und spannend zu lesen und würde dich ganz und gar nicht kritisieren. Ich liebäugel ja auch mit einem Zweithund, man stellt es sich so schön und einfach vor. Ich ziehe echt den Hut vor dir, die Geschichte hier zu posten.

Ich finde, du hast absolut richtig gehandelt, indem du Lindo ein neues Zuhause gesucht hast!!

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Lissy, ich habe großen Respekt vor Deiner Entscheidung, denn Du hast beide Hunde sehr geliebt, das steht zwischen jeder Zeile. Du hast vollkommen richtig im Sinne Deiner Hunde entschieden. Beide Hunde haben mit Sicherheit jetzt viel mehr Lebensqualität. Vielleicht hast Du einige Fehler gemacht, aber wer sollte schon darüber richten? Manchmal passt es eben einfach nicht. Wir halten seit 12 Jahren 2 Hunde, erst 2 Rüden, dann nach dem Tod des einen eine Hündin und einen Rüden.

Unsere Hunde haben sich nie geliebt, aber toleriert und respektiert. Und weißt Du, was? Ich glaube, wir haben da einfach nur Glück gehabt - und Du nicht.

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Es ist gut, dass du doch gemerkt hast, dass die beiden nicht miteinander können und dass du daraus die richtigen Konsequenzen gezogen hast.

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Erstmal vielen Dank euch, das ihr diesen Roman gelesen habt und vielen Dank für eure lieben Posts :kuss:

Lindo wegzugeben war glaub die schmerzhafteste Entscheidung, die ich je getroffen habe, aber ja wohl die richtige.

Seine neuen Besis schicken mir fast täglich Fotos, auch denen man sieht, das es Lindo sehr gut geht.

Das neue Frauchen liebt ihn auch schon über alles, sie hatte Freudentränen in den Augen, als sie erfahren hat, das sie Lindo übernehmen dürfen :)

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Hallo :)

Ich hatte mich schon gewundert, wo du geblieben bist, und als ich deinen Neu-VOrstellungsbeitrag sah wollte ich schon begrüßen.

Aber - nur noch ein Hund? Und dann noch den "neuen"? :???

Also hab ich mich erstmal zurück gehalten, und siehe da, du schreibst (sehr ausführlich - danke!) darüber, warum nur einen und wieso du dich wie entschieden hast.

Ich finde jetzt eigentlich keinen besonders "schlimmen" Teil in deinem Bericht, den man anprangern könnte. Allerhöchstens, dass du vermutlich viele Zeichen die dir deine Hunde gesendet haben nicht gesehen hast - vielleicht auch nicht sehen wolltest - bis Lindo zu so drastischen Maßnahmen greifen musste.

Denn doch, das kann man vorher sehen - wenn man genau hinsieht, und auch bereit ist, genau hin zu sehen.

Und du hast es ja selber auch (im Rückblick) erkannt:

Originalbeitrag

Lindo und Liam schienen sich blendend zu verstehen, spielt, tobten und schliefen nebeneinander.

Das Spiel war sehr grob, aber ich tat das als ''sind halt zwei Rüden'' ab.

Das tut mir schon extrem leid, aber zum GLÜCK hast du es noch bemerkt und verstanden, dass diese Situation nicht haltbar ist für den Hund (für beide Hunde eigentlich)

Ich verstehe auch deine Liste der Lehren,

Originalbeitrag

Ich habe für mich aus dieser Sache viele Lehren gezogen:

- nie wieder mehr als einen Hund

- nie wieder einen sensiblen Hund

- nie wieder so naiv an so etwas rangehen

- viel mehr auf Körpersprache achten

- nie wieder etwas anderes als ein Terrier oder deren Mixe

aber ich finde diesen, nicht in der Liste stehenden Lehrsatz noch viel, viel wichtiger:

Die Hunde müssen passen.

Ansonsten freu ich mich, dass Lindo ein schönes Zuhause gefunden hat und ich hoffe, er kann da bleiben. Ein wenig war ich ja schon erstaunt, dass du deinen ersten Hund her gibst statt den "neuen", aber beim Durchlesen wurde mir schon klar, warum.

Alles Gute für dich und Liam und Lindo, und herzlich willkommen zurück.

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Du hast meinen vollen Respekt.

Ich stand und stehe vor einer ähnlichen Entscheidung, hatte aber nicht den Mut das durchzuziehen. Vor allem weil bei uns mein Herzenshund gehen müsste, nicht der Hund der das eigentliche Problem darstellt.

Mit viel Training wird es besser, aber niemals wird es so entspannt laufen wie mit einem Hund, oder 2 Hunden mit dem selben Energielevel.

Mach dir keine Vorwürfe! Du hast beiden Hunden eine Menge Streß erspart!

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@Friederike: Danke für deinen ausführlichen und lieben Post.

Ja natürlich hätte ich diese Zeichen früher sehen können und ja es war auch ein nicht sehen wollen dabei.

Nicht wirklich bewusst, aber beim zurückdenken gabs Momente wo durchaus, wenn auch nur so halbbewusst Gedanken da waren, das halt eben nicht alles so rosarot ist, wie ich es gerne hätte.

Und im nachhinein denke ich bei vielen Szenarien, die mir so durch den Kopf gehen: Mensch Mädchen, wie konntest du das übersehen?

Aber eben hinterher ist man immer schlauer.

Und ja das die Hunde passen ist das wichtigste überhaupt, etwas worüber ich mir eben viel zu wenig Gedanken gemacht habe.

Ich dachte: Lindo kommt mit allen aus draussen und Liam war ja mit anderen Hunden im Zwinger, also auch nicht völlig unverträglich = wird schon passen.

Dem war nur nicht so.

Ich habe auch gelernt, das es Hunde gibt, die zwar draussen mehr oder weniger mit jedem klarkommen, aber zuhause ist halt was anderes.

Deswegen rate ich allen, die einen Zweithund holen, weil der erste draussen die meisten mag: Bitte macht das mit Probezeit, denn draussen und 24h den Rest des Lebens sind zwei paar Schuhe.

Das Lindo gehen musste war ab dem Moment wo ich beschlossen habe das ich diesen Schritt machen musste klar, so weh es auch tat.

Denn Liam ist Liam und um mit Liam ein angenehmes Leben zu haben, muss man ein Liammensch sein und das findet sich so schnell nicht.

Ich liebe Liam und er passt zu mir.

Aber er ist sehr speziell weil er einerseits eben anderen Hunden gegenüber ein grosses Ego hat und ein Tyrann ist wenn er kann, aber andererseits vor ner Plastiktüte Panik hat.

Zu Fremden ist er extrem misstrauisch und wenn wir zuhause sind (ohne anderen Hund) ist er fast schon welpig zum Teil, braucht extrem viel Kontaktliegen, ist unselbsständig usw..

Und eben eigentlich sehr unsicher nur reagiert er darauf dann halt eben mit nach vorne gehen.

Ich habe mit Liam sehr viel gelernt, zb. das ich mich wirklich absolut klar ausdrücken muss, weil er sonst nicht mehr weiss, was er machen muss.

Oder das man auch zu überschwänglich loben kann, dann dreht Liam nämlich bis zum unansprechbar sein auf.

Lindo hingegen ist unkompliziert in dem Sinne.

Er ist sehr sensibel, er braucht ein Frauchen das für ihn da ist und das ihn ganz viel positiv bestärkt.

Bei ihm reicht z.b. auch nur ein bisschen ein lauterer Tonfall und er liess was auch immer sofort sein.

Lindo ist im Grunde der Traum vieler HH, jagd kaum, anhänglich, braucht nicht viel bis er folgt, schaut draussen auf einem, ist drinnen kaum vorhanden, ausser beim schmusen.

Kurz: Er ist eine Seele von Hund und den muss man einfach liebhaben.

Auch wenns immer noch weh tut, es war richtig so, ich fühle es.

@Jenny: Das mit deinen beiden habe ich natürlich nicht mitbekommen.

Tut mir leid das es bei euch nicht so klappt und hoffe ihr findet egal wie eine gute Lösung

:knuddel

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