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Jagdproblem - Wie geht ihr das an?


Merlin2005

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Merlin2005

Hallo zusammen,

unsere Hündin ist eine ganz brave. Sie hat auch schon den Grundgehorsam drauf ;) Alles läuft so weit gut (abgesehen von der Angst bezüglich Knallern und Feuerwerk)...

Aber wir haben noch eine weitere Baustelle. Sie jagt.

Zweimal war sie schon unterwegs :motz: Einmal hat sie sich aus dem Geschirr befreit (seitdem haben wir nur noch Sicherheitsgeschirre)... Und einmal haben wir sie in einem eingezäunten Gebiet laufen lassen und sie hat ein Loch im Zaun gefunden :( Sie war in beiden Fällen nur kurz unterwegs. Einige Minuten max 5 Min und kam dann zurück.

Seitdem leinen wir sie nicht mehr ab. Sie läuft immer mit Schlepp außer in eingezäunten Gebieten (Ohne Löcher im Zaun :klatsch: ).

Wir wollen an dem Problem arbeiten. Denn wir möchten eigentlich, dass sie freiläuft... Daher haben wir jetzt angefangen mit einer Reizangel zu trainieren, um ihren Trieb langsam zu kontrollieren.

Ich würde gerne wissen, wie ihr mit dem Jagen so umgeht ;) Habt ihr es in den Griff bekommen? Und wie?

LG :)

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Ich habe mich orientiert an dem Buch "Das (unerwünschte) Jagdverhalten des Hundes" von Clarissa v. Reinhardt.

Da geht es inhaltlich viel um Bindungsarbeit, bzw. -übungen, mit dem Ziel, für den Hund möglichst immer als Person reizvoller zu sein als das potentielle Jagdobjekt.

Ich würde niemals für Ollie die Hand ins Feuer legen, aber wir haben lange und ausdauernd geübt und ich bin mit dem Erfolg sehr zufrieden.

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Gutes Abbruchsignal, ausreichend Impulskontrolle und Frustrationstoleranz und alternative Beschäftigung je nach speziellem Talent des Hundes. Damit fahre ich ganz gut.

Der Hund sollte möglichst auf Entfernung auch unter Ablenkung kontrollierbar sein, man sollte die Anzeichen einer beginnenden Jagdsequenz erkennen können und möglichst im Ansatz stoppen und umlenken. Wichtig wäre zu wissen, ob der Hund eher auf Gerüche oder auf Sicht jagd und ob er sich vielleicht sogar diese Reize sucht. Ein Hund, der draußen mit der Erwartung los geht, jagen zu gehen, bei dem ist es sicher am schwierigsten. Da würde ich auch erst mal alle möglichen Kommandos an der Schleppleine trainieren.

Im wildreichen Gebiet würde ich den Hund eher nicht ableinen und erst mal da üben, wo weniger Reize sind. Zudem könnte man dem Hund beibringen, einen bestimmten Radius um den Mensch herum einzuhalten und die Wege nicht zu verlassen. Das hilft ja auch schon ungemein.

Ein gut funktionierendes Abbruchsignal halte ich für sehr wichtig, denn wenn ich es nicht schaffe, den Hund z.B. am Futter abzurufen/abzubrechen, habe ich beim davon laufenden Hasen natürlich erst recht keine Chance.

Hast Du den Hund von klein auf oder erwachsen bekommen?

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Merlin2005
Originalbeitrag

Hast Du den Hund von klein auf oder erwachsen bekommen?

Hallo und danke für eure Antworten ;)

Unsere Hündin ist ca 1 1/2 Jahre und wir haben sie seit Juli dieses Jahres. Wir haben sie von einer Pflegestelle übernommen. Ursprünglich stammt sie aus Griechenland.

Ich als Laie würde sagen, dass sie sowohl auf Sicht als auch auf Geruch jagt.

Mittlerweile können wir schon im Ansatz sehen, dass sie lossprinten will. Wir geben ihr ein Abbruchsignal. Aber sie reagiert meistens nicht und prescht mit voller Geschwindigkeit in die Schlepp :wall:

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Mittlerweile können wir schon im Ansatz sehen, dass sie lossprinten will. Wir geben ihr ein Abbruchsignal. Aber sie reagiert meistens nicht und prescht mit voller Geschwindigkeit in die Schlepp :wall:

Kleiner Tipp : Gib ihr nie die volle Leinenlaenge zur Verfuegung, solange das Abbruchsignal nicht sitzt.

Ich habe die Leine immer leicht durchhaengend gehabt und je nachdem wie der Hund vor oder hinter dir laeuft die ueberbleibende Leine in die Linke Hand in Schlaufen gelegt. Wenn der Hund dann losprescht, hatte sie hoechstens 50cm bis 1m, in den sie reinrauschen konnte.

Das war sehr schulterschonend und du kannst sofort gegenhalten und sie massregeln. Bei mir hats immer verbal im Karton gerappelt fuers Lossprinten und danach kam die Schlepp ab. Dann gabs nur die uebliche 2m - Leine, bis sie wieder abgekuehlt war.

Sie hat ganz schnell gelernt, dass sie an der Schlepp mehr Freiheiten hat, sobald sie nicht losprescht. :)

Wenn du bei deiner schon einen Ansatz und ne Verhaltensaenderung zum Lossprinten siehst hats du sehr viel gewonnen. :)

Siehst du bei ihr diesen Ansatz warnst du sie vor a la "Wags dich nicht", nimmst die Schlepp auf Spannung und wenn sie dann trotzdem reinprescht massregelst du sie.Wenn sie gelernt hat, vor dem Lospreschen kurz innezuhalten, kannst du diesen Moment mit einem Abbruchsignal verknuepfen.

Bei uns war der Spass sehr schnell vorbei, als sie a) merkte, dass ich mitgucke und ihr so den Spass verderbe und B) die Schlepp abkam und es schepperte, sobald sie nachgeprescht ist.

Heute laeuft sie auf 10m Radius an leicht durchhaengender Schlepp, aber sie prescht nicht mehr los, sondern haelt inne und beobachtet. Zeigt sie einen Ansatz zum moeglichen Losschiessen brauch ich nur boese huesteln und es ist wieder Ruhe.

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Originalbeitrag

Ich als Laie würde sagen, dass sie sowohl auf Sicht als auch auf Geruch jagt.

ist ja tröstlich!

unser mittlerweile über die Regenbogenbrücke gegangene Podenkomix brauchte keine Anlass, auch im hohen alter. Er lief einfach so los, ging gewissermaßen auf Patrouilliere. Keine Möglich ihn davon abzuhalten, keine Leckelis, nichts.

Ich vermute dein Hund ist einfach das freie Leben gewöhnt, das freie umherstreifen. Ich denke da läßt sich schon was machen

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Gast Fangmich

Hi!

Die wichtigsten Dinge wurden bereits gesagt (v.A. auch zu lernen, seinen Hund zu lesen "davor"). Daher füge ich nur noch ein paar persönliche Gedanken dazu:

Mit Sicherheit ist ausschlaggebend, WIE interessiert/konsequent Eure Hündin am Jagen ist.

Meine (erwachsene) Hündin aus dem TS schien anfänglich besessen zu sein, alles zu jagen. Recht schnell konnte ich erkennen, dass sie Jagdsequenzen nicht immer bis zum Ende durchführen würde und habe begonnen (nach dem "Anfangsschock " wie viel Drive sie wirklich hatte), Abbruch/Rückruf/Impulskontrolle etc. gezielt zu üben.

Vieles ist Alltagsgeschäft wie: den Hund kurz nach Ableinen wieder abrufen können, Richtungswechsel per Signal anzeigen und folgen lassen, Impulskontrollübungen nach werfen von Spielie/Futter usw.

Das kann man täglich und wie selbstverständlich einbauen (aber trotzdem konsequent die Ausführung behandeln).

Alles an Stöbern im Unterholz etc. würde ich bis auf weiteres konsequent unterbinden (wurde schon gesagt, denke ich). Das ist bereits ein Teil des Jagens (Aufstöbern von Beute).

Also baust Du entweder ein generelles "nein", "lass das" etc. dafür auf oder Du baust ein neues Signal wie "auf den Weg", etc. dafür auf.

Diese Signale sollten auch an der Schlepp schon funzen.

Das sind nur sehr allgemeine Hinweise, die theoretisch auf viele Hunde zutreffen können. Vor allem auf die, die nicht wirklich jagdgezüchtet sind.

Ihr habt Euren Hund noch nicht lange, und deshalb würde ich das Hauptaugenmerk auf das Alltagstraining legen. Euer Hund muss auch erstmal Eure Signale deuten/verknüpfen können, v. A. wenn sie akustisch kommen.

Sich Anti - Jagdtrainingsliteratur wie von Pia Gröning od C. v. Reinhardt anzueignen, ist empfehlenswert.

Der eigene Weg muss aber in Abstimmung mit dem jew. Hund alleine gefunden werden.

Sehr positiv finde ich nach wie vor ein geschultes Fährtentraining für den Hund, wo dieser in Kooperation mit HH seine tollen Instinkte einsetzen darf.

Vielleicht wäre das in Zukunft auch was für Euch?!

Länger geworden als gewollt :) - aber da ich nach ca. 11 Monaten die ersten positiven Resonanzen bekomme, bleibt es ein Thema, das ich nicht mehr für hoffnungslos verloren gebe :D !

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