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Lerntheorie, eine Tatsache!?


hansgeorg

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hansgeorg

Hey Gehard @all

Da es in einem anderen Thema nicht mehr möglich ist, dir zu antworten, werde ich das hier in einem neuen Thema nachholen.

Die Wahrheit ist immer so eine Sache' [b']denn Lerntheorie ist eine Tatsache[/b], an der sich nicht viel rütteln lässt.

Was denn nun? Theorie oder Tatsache? Du musst dich da schon entscheiden. Oder sind dir die Tatsachen über Theorien nicht bekannt? [/Quote][/Quote]

Der Volksmund versteht allgemein unter einer Theorie' so offensichtlich auch du, eine Behauptung, Glaube, Annahme, Vermutung, Spekulation usw.

Was soviel bedeutet wie, „ich weiß es nicht“, „aber ich glaube“, „so könnte es vielleicht sein“, letztlich reine Spekulation ohne Wissen.

Dagegen ist eine wissenschaftliche Theorie etwas anderes, doch für das Thema hier nicht relevant.

Aber soviel ist klar, die Lerntheorien (der Verstärkungen und der Strafen), über die wir hier sprechen, sind längst keine wissenschaftlichen Theorien mehr, sondern eine in der Wissenschaft allgemein anerkannte und bewiesene Tatsache.

Vergleichbar mit der Evolutionstheorie, die längst keine Theorie mehr ist, sondern eine bewiesene Tatsache. Das gilt es zunächst einmal, für dich, zu verstehen.

D. h., solche bestens belegten und bewiesenen Theorien wie die Evolutionstheorie und Lerntheorie, sind so etwas wie Eigennamen, die für diese Tatsachen stehen.

Jeder zumindest, diejenigen, die diese Theorien kennen, wissen sogleich, was darunter zu verstehen ist.

Deshalb muss ich auch keine Entscheidung, so wie du es glaubst treffen, da die hier angesprochenen Lerntheorien, wie ich sie siehe oben anspreche, eine Tatsache sind.

Ist nicht ganz leicht das zu verstehen, aber so ist es nun mal.

Werden aber einzelne Ereignisse, wahllos exemplarisch herausgegriffen, die aufzeigen sollen, warum es ohne Strafe nicht geht, hat das mit den Lerntheorien selbst, überhaupt nichts, aber auch überhaupt nichts zu tun.

Verstehe ich nicht. Sind doch auch Lerntheorien' oder?[/color'] [/Quote][/Quote]

Ob wir nun Verstärken, oder Strafen, sagt nur das wir eine Lerntheorie angewendet haben.

Aber es sagt nichts darüber aus, dass eine Strafe tatsächlich unumgänglich wäre.

Nehmen wir ein wahllos exemplarisch herausgegriffenes Beispiel aus einem anderen Thema. Der Hund soll hochgenommen und getragen werden. Was der Hund aber nicht so ohne Weiteres zulässt.

Originalbeitrag
Originalbeitrag

Nehmen, hochheben, fertig, ZACK gebissen! ;) Und dann? Dann ist das Vertrauen hin......

Von wem?

1. nimmt man so hoch, dass der Hund einen nicht mit dem Fang erreicht und

2. kriegt er ´ne Ohrfeige wenn er schnappt

Hier ist deine Lösung unter Punkt 2. eine Ohrfeige, eine „positive Strafe“ also, aber sie ist nicht so alternativlos, wie du vielleicht glaubst.

Denn denkt man einwenig nach und kennt sich mit den Lernprozessen aus, findet man auch ganz schnell und einfach eine bessere Lösung.

Man beginnt z. B. ein Desensibilisierungs-Trainig in kleinen Schritten, damit sich der Hund an diese Situation nach und nach gewöhnen kann.

D. h., wir haben hier die Strafe und eine alternative Desensibilisierung, die das Strafen überflüssig machen, wenn man ein wenig nachdenkt. Das zeigt uns, dass es auch ohne Strafe geht.

Die Strafe und Desensibilisierung basieren auf Lerntheorien, während die Überlegungen, wie wir vorgehen wollen pädagogisch/erzieherischer Natur ist, also zwei ganz unterschiedliche Sachverhalte.

Oder anders, ob wir überhaupt strafen wollen, oder doch lieber desensibilisieren, hat mit der Lerntheorie selbst nichts zu tun.

Letztlich wird unsere erzieherische Vorgehensweise von der angewandten Pädagogik bestimmt.

Denn hier geht es dann nur um das Lehren selbst' [b']also um das wie und nicht darum, mit welcher Methode[/b] ich das zu lernende vermittle.

Ah ja. Hääääh?? [/Quote][/Quote]

Siehe oben.

Ergänzend lässt sich feststellen, dass die Strafe, die Verstärker oder die Desensibilisierung, die einzelne Methode darstellen.

Die Entscheidung, welche der Methoden ich anwenden will, ist eine Frage der Pädagogik, des Lehrens also.

Denn eines weiß kein Mensch' wie der Hund denkt, was er denkt und warum er so und nicht anders denkt.

Jetzt entäuschst du mich aber. Ich dachte, du würdest das wissen? Falls nicht, wie kommst du dann darauf, bestimmte Dinge in Frage zu stellen? Ach ja, ich vergass: Lerntheorie. [/Quote][/Quote]

Hättest du etwas nachgedacht und keine voreiligen Schnellschüsse abgefeuert, wäre dir sofort klar gewesen, dass du und auch kein anderer Mensch in die Köpfe der Hunde hineinschauen kann.

Deshalb entzieht sich uns das, was der Hund denkt, wir wissen es nicht und können es auch nicht wissen.

Deshalb hat das nicht Wissen können des Menschen, was Hunde denken, nichts mit Lerntheorien zu tun.

Was wir aber schließen können, dass aus eigener Erfahrung, ist, ob wir lieber über Strafe oder Verstärker lernen wollen.

Denn hier haben wir mit den Hunden eines gemeinsam, die Emotionen/Gefühle, deren Vermittlung wir mit den Hunden in gleicher Art und Weise über ähnliche Neurotransmitter teilen.

Oder anders, Verstärker werden über die Belohnungssysteme, als etwas Angenehmes wahrgenommen und erzeugen so Motivationen zum Lernen.

Dagegen werden Strafen als etwas Unangenehmes wahrgenommen, das alles nur keine Motivationen zum Lernen erzeugen kann.

Man meint' dümmer gehts nimmer, aber es geht immer noch dümmer.

Jepp, davon hast du mich auch überzeugt. [/Quote][/Quote]

Vielleicht können die Erklärungen, siehe oben, dich tatsächlich noch intensiver davon überzeugen, das Strafen nicht notwendig sind, wenn du etwas mehr deine „kognitiven Fähigkeiten“ nutzen würdest.

Beweise haben nicht wirklich die Aufgabe, jemanden davon zu überzeugen, dass etwas wahr ist. Sie dienen nur dazu, um zu zeigen, warum etwas wahr ist (Andrew Gleason).

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Schwarzertee

ich habe jetzt nicht alles gelesen ( weil zu speziell auf Gerhardt bezogen).

Aber aus meiner Sicht, ist die behaviorale Lerntheorie schon EINE Theorie.

warum? ganz einfach, weil es zwar im Labor super funktioniert, aber im Leben eben nicht. Da wird immer wieder deutlich, dass es alles eben doch wesentlich komplexer ist als "Verstärkung".

Mein Wissen habe ich aus der Psychotherapieforsching beim Menschen, wo es zum Beispiel keine klare Überlegenheit von verhaltenstherapeutischen Verfahren gibt. Im Gegenteil.

Das mag beim Hund anders sein, allein mir fehlt der Glaube ;-).

In meiner therapeutischen Arbeit nutze ich VT Methoden (z.b. Die Arbeit mit Verstärkerpläneb) in ganz klar umgrenzten Problembereichen. Da kann es Erfolg bringen, aber eher im Sinne einer Fokusverschiebung.

So geht es mir mit Jala auch: bei klaren Themen, wie z.B. "Mach die Rolle" finde ich Clickere z.B. super und auch erfolgversprechend.

Im komplexen Zusammenhang unseres Zusammenlebens insgesamt finde ich es einfach zu flach und eindimensional.

Und aus meinem Wissen wird es eben auch in der Fachwelt so gehandelt. Aber ich bin keine Biologin und weiß nicht was da so los ist ;)

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hansgeorg

Hey

Originalbeitrag

ich habe jetzt nicht alles gelesen ( weil zu speziell auf Gerhardt bezogen).

Zunächst einmal ist die Frage von dir nach den Lerntheorien im Allgemeinen, oder wie hier im Besonderen berechtigt.

Verstehe mich jetzt nicht falsch, trotzdem gehört es nicht hier hin, da es aus dem Zusammenhang gerissen wird, der relevant für die Diskussion ist.

Deshalb wäre es sinnvoll, ein eigenes Thema, wenn es dich interessiert, dazu zu eröffnen.

Worum es hier in erster Linie geht, ergibt sich aus dem Thema, aus dem es entnommen wurde.

Das ursprüngliche Thema:

„Die wahren Probleme positiver Strafe und negativer Verstärkung“

Das auf einen darin enthaltenen Beitrag einer Hundeschule(?) basiert, mit dem du dich erst einmal vertraut machen kannst.

Daraus kannst du dann selbst ableiten, das es hier nicht um die Lerntheorien (Konditionierung, Kognitivismus usw.) im allgemein, sondern um die Lerntheorie der Verstärkung und Strafe im Besonderen geht, auf die sich mein Thema bezieht.

Aber eine kurze Antwort auf einen häufig gemachten Kardinalfehler möchte ich dir geben.

Die Lerntheorie im Labor auf die Verstärker und Strafen bezogen ändern sich nicht im normalen Alltag bei der Hundeerziehung, der Lernprozess bleibt gleich der dabei stattfindet. Was sich ändert, ist die Umweltbedingungen, die im Alltag natürlich viel komplexer und komplizierter sind.

Das ist aber eine Frage der Rahmenbedingungen des Lehrens (d. h., der Qualität des Trainers/Hundehalter usw.), der diese berücksichtigen muss und nicht der Lerntheorien/Lernprozesse selbst.

Allgemeine Hundeerziehung ist eine Sache, dagegen hat das therapeutische Lernen noch eine ganz andere Qualität und Dimension, besonders dann, wenn es um Menschen geht.

Deshalb noch einmal kurz, wenn du über dein Thema diskutieren möchtest, wäre ich dir sehr verbunden, das in einem neuen Thema zu tun, an dem ich mich gerne beteilige.

Der wahre Egoist kooperiert.

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Die Lerntheorie im Labor auf die Verstärker und Strafen bezogen

Das ist doch das WIE, also die Methoden, oder?

Lieber Gruß

Moni

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